„Homophonie (Musik)“ – Versionsunterschied
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'''Homophonie''', auch in der Schreibweise '''Homofonie''' ([[Griechische Sprache|griechisch]] ''homophōnía,'' „Gleichklang“), ist die Bezeichnung für eine [[Mehrstimmigkeit|mehrstimmige]] musikalische [[Tonsatz|Satzweise]], die in zwei charakteristischen Ausprägungen auftritt: |
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* Beim '''Akkordsatz''' sind alle Stimmen rhythmisch gleich (homorhythmisch) oder fast gleich gebildet, so dass die Musik im Wesentlichen als Aufeinanderfolge von Akkorden erscheint. Der [[Vierstimmiger Satz|vierstimmige Choralsatz]] ist hierfür ein Musterbeispiel. |
* Beim '''Akkordsatz''' ('''homophoner Satz''') sind alle Stimmen rhythmisch gleich (homorhythmisch) oder fast gleich gebildet, so dass die Musik im Wesentlichen als Aufeinanderfolge von Akkorden erscheint. Der [[Vierstimmiger Satz|vierstimmige Choralsatz]] ist hierfür ein Musterbeispiel. |
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* Beim '''Melodiesatz''' wird eine [[Melodie|melodische]] Hauptstimme (meist die Oberstimme) akkordisch oder von Nebenstimmen im Sinne eines Akkordgefüges begleitet. |
* Beim '''Melodiesatz''' wird eine [[Melodie|melodische]] Hauptstimme (meist die Oberstimme) akkordisch oder von Nebenstimmen im Sinne eines Akkordgefüges begleitet. |
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Im Gegensatz dazu sind die Stimmen im [[Polyphonie|polyphonen]] Tonsatz rhythmisch selbständiger. Unter Umständen können dabei mehrere Stimmen ein melodisches Eigenleben entfalten. |
Im Gegensatz dazu sind die Stimmen im [[Polyphonie|polyphonen]] Tonsatz (kurz ''polyphoner Satz'', von griechisch ''polyphonos'', „vielstimmig“) rhythmisch selbständiger. Unter Umständen können dabei mehrere Stimmen ein melodisches Eigenleben entfalten. |
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Die Homophonie kam im [[Barockmusik|Frühbarock]] auf und geht einher mit der Entstehung der [[Oper]]. Der Text des Gesangs sollte für die Menschen verständlich sein, was bei der [[Polyphonie|polyphonen]] Musik nicht gut möglich war. |
Die (notierte) Homophonie kam im [[Barockmusik|Frühbarock]] um 1600 auf und geht einher mit der Entstehung der [[Oper]]. Der Text des Gesangs sollte für die Menschen verständlich sein, was bei der [[Polyphonie|polyphonen]] Musik nicht gut möglich war. Aus der nicht „mehr kontrapunktischen und noch nicht tonartlich gebundenen“ Homophonie<ref>[[Diether de la Motte]]: ''Harmonielehre.'' Bärenreiter, Kassel, und Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, ISBN 3-7618-0540-3, S. 9.</ref> entwickelte sich der [[Monodie|monodische Stil]]. Dazu gehört auch der [[Generalbass]]. |
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Musiktheoretisch betrachtet sind weite Teile der modernen Musik ebenfalls als homophon einzustufen, so etwa die [[Rockmusik]] mit der begleitenden Rhythmusgruppe (Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre, Keyboard) und den führenden Melodiestimmen von Leadgitarre und Gesang. |
Musiktheoretisch betrachtet sind weite Teile der modernen Musik ebenfalls als homophon einzustufen, so etwa die [[Rockmusik]] mit der begleitenden Rhythmusgruppe (Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre, Keyboard) und den führenden Melodiestimmen von Leadgitarre und Gesang. |
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Aktuelle Version vom 14. Januar 2024, 17:41 Uhr
Homophonie, auch in der Schreibweise Homofonie (griechisch homophōnía, „Gleichklang“), ist die Bezeichnung für eine mehrstimmige musikalische Satzweise, die in zwei charakteristischen Ausprägungen auftritt:
- Beim Akkordsatz (homophoner Satz) sind alle Stimmen rhythmisch gleich (homorhythmisch) oder fast gleich gebildet, so dass die Musik im Wesentlichen als Aufeinanderfolge von Akkorden erscheint. Der vierstimmige Choralsatz ist hierfür ein Musterbeispiel.
- Beim Melodiesatz wird eine melodische Hauptstimme (meist die Oberstimme) akkordisch oder von Nebenstimmen im Sinne eines Akkordgefüges begleitet.
Im Gegensatz dazu sind die Stimmen im polyphonen Tonsatz (kurz polyphoner Satz, von griechisch polyphonos, „vielstimmig“) rhythmisch selbständiger. Unter Umständen können dabei mehrere Stimmen ein melodisches Eigenleben entfalten.
Die (notierte) Homophonie kam im Frühbarock um 1600 auf und geht einher mit der Entstehung der Oper. Der Text des Gesangs sollte für die Menschen verständlich sein, was bei der polyphonen Musik nicht gut möglich war. Aus der nicht „mehr kontrapunktischen und noch nicht tonartlich gebundenen“ Homophonie[1] entwickelte sich der monodische Stil. Dazu gehört auch der Generalbass.
Musiktheoretisch betrachtet sind weite Teile der modernen Musik ebenfalls als homophon einzustufen, so etwa die Rockmusik mit der begleitenden Rhythmusgruppe (Bass, Schlagzeug, Rhythmusgitarre, Keyboard) und den führenden Melodiestimmen von Leadgitarre und Gesang.
Siehe auch
Literatur
- Homophonie. In: Wilibald Gurlitt, Hans Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Sachteil: A–Z. Schott, Mainz 1967, S. 378 (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- ↑ Diether de la Motte: Harmonielehre. Bärenreiter, Kassel, und Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1976, ISBN 3-7618-0540-3, S. 9.