„Hildolf von Thüngen“ – Versionsunterschied

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1929 trat Thüngen in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und zwei Jahre später in die [[Schutzstaffel|SS]] ein. Der SS-Chef [[Heinrich Himmler]] wählte ihn schließlich als Adjutanten aus. Im November 1933 wurde er in den offiziellen Stab Himmlers als Reichsführer SS aufgenommen.<ref>Rösch: Münchener NSDAP, S. 224f.</ref> In der SS erreichte er zuletzt (1937) den Rang eines Oberführers.<ref>Stephan Malinowski: ''Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat'', 2009, S. 543.</ref>
1929 trat Thüngen in die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] und zwei Jahre später in die [[Schutzstaffel|SS]] ein. Der SS-Chef [[Heinrich Himmler]] wählte ihn schließlich als Adjutanten aus. Im November 1933 wurde er in den offiziellen Stab Himmlers als Reichsführer SS aufgenommen.<ref>Rösch: Münchener NSDAP, S. 224f.</ref> In der SS erreichte er zuletzt (1937) den Rang eines Oberführers.<ref>Stephan Malinowski: ''Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat'', 2009, S. 543.</ref>


Nach Kriegsende wurde Thüngen als hoher SS-Funktionär von den Alliierten unter automatischen Arrest gestellt. Er wurde im Lager Hammelburg gefangen gehalten. Ein 1946 gegen ihn eingeleitetes Spruchkammerverfahren bei der Spruchkammer Karlstadt im Zuge der Entnazifizierung wurde nach seinem Tod eingestellt.
Nach Kriegsende wurde Thüngen als hoher SS-Funktionär von den Alliierten unter [[Automatischer Arrest|automatischen Arrest]] gestellt. Er wurde im Lager Hammelburg gefangen gehalten. Ein 1946 gegen ihn eingeleitetes [[Spruchkammerverfahren]] bei der Spruchkammer Karlstadt im Zuge der [[Entnazifizierung]] wurde nach seinem Tod eingestellt.


=== Familie ===
=== Familie ===
Hildolf von Thüngen heiratete am 6. November 1907 in Laudenbach Louise Freiin von Eyß (1880–1939), Tochter vom Generalmajor Ernst von Eyß. Am 19. Dezember 1930 heiratete er in München Marie Fleischmann (* 1893). Ein drittes Mal war er am 20. Mai 1931 nun mit Elisabeth [[Stechow (Adelsgeschlecht)|von Stechow]] (* 1907) verheiratet.<ref>{{Literatur |Titel=Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels |Verlag=Degener |Datum=1975 |ISBN=978-3-7686-5017-5 |Seiten=392}}</ref>
Hildolf von Thüngen heiratete am 6. November 1907 in Laudenbach Louise Freiin von Eyß (1880–1939), Tochter vom [[Generalmajor]] Ernst von Eyß. Am 19. Dezember 1930 heiratete er in München Marie Fleischmann (* 1893). Ein drittes Mal war er am 20. Mai 1931 nun mit Elisabeth [[Stechow (Adelsgeschlecht)|von Stechow]] (* 1907) verheiratet.<ref>{{Literatur |Titel=Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels |Verlag=Degener |Datum=1975 |ISBN=978-3-7686-5017-5 |Seiten=392}}</ref>


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Version vom 12. Juli 2024, 16:40 Uhr

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Begründung: Ich stelle mal die Relevanzfrage: Adelig, aber das reicht nicht. Militärkarriere reicht auch nicht für Relevanz. paramilitärischer Aktivist, aber in wenig herausgehobenen Rollen - nur die Teilnahme am Hitlerputsch erscheint mir nicht ausreichend. Rolle im NS-Regime auch nicht führend, sondern nur Stabsmitglied eines Haupttäters. Er erfüllt kein hartes Relevanzkriterium, und in der Gesamtschau? Da sieht es imho nicht besser aus - die Biographie beschränkt sich auf oberflächliches, eine Aufzählung von Daten und Rängen, aber eine irgendwie bleibende Bedeutung ergibt sich nicht. Er mag in der angegebenen Literatur stehen, aber die beschäftigt sich mit dem Nationalsozialismus in München insgesamt, nicht speziell mit ihm. Und die Einzelnachweise gehen eher in den Bereich OR. --217.70.160.66 13:07, 12. Jul. 2024 (CEST)

Karl Hildolf Anton Maria Freiherr von Thüngen (* 11. Juni 1878 in Güns, Österreich-Ungarn; † 13. April 1947 im Lager Hammelburg, Bayern) war ein deutscher Offizier, paramilitärischer Aktivist und SS-Oberführer.

Leben

Herkunft

Hildolf von Thüngen entstammte dem fränkischen Adelsgeschlecht Thüngen. Er war ein Sohn des späteren K.u.K. Oberst Ernst von Thüngen (1841–1911), Sohn von Wilhelm von Thüngen, und seiner Frau Antonie Gräfin Zichy de Zich und Vásonykeő (1845–1916).[1]

Werdegang

Thüngen trat nach dem Schulbesuch in Graz 1897 in die Bayerische Armee ein. Um die Jahrhundertwende war er Leutnant (Beförderung am 10. März 1899) und Oberleutnant (Beförderung am 4. August 1908) im 1. Ulanen-Regiment in Bamberg.[2] Bis 1911 war er u. a. mit dem Kronen-Orden 4. Klasse und dem Marianer des Deutschen Ritterorden ausgezeichnet worden.[3] 1914 erreichte er den Rang eines königlich bayerischen Rittmeisters. Nach Ende des Ersten Weltkriegs schied er aus dem Militärdienst aus.

In der Nachkriegszeit gehörte Thüngen 1919/1920 dem Freikorps Epp an, mit dem er an der Niederschlagung der im Frühjahr 1919 von linksgerichteten Revolutionären ausgerufenen Bayerischen Räterepublik teilnahm. Während dieser Zeit lernte er Ernst Röhm kennen, zu dem er eine enge freundschaftliche Bande knüpfte. In seinem Memoirenbuch Geschichte eines Hochverräters beschrieb Röhm Thüngen später als einen "ewig jungen Rittmeister", dessen wesentliche Eigenschaften gewesen seien, dass er "treu, standhaft und unerschütterlich" gewesen sei.[4]

1919 trat Thüngen in die völkische Organisation des Deutschvölkischen Schutz und Trutzbundes ein, in dessen Beirat er auch aufgenommen wurde. 1922 gehörte er dem geschäftsführenden Vorstand der Organisation in Bayern an.

Als Freund von Ernst Röhm trat Thüngen im März 1923 in den Wehrverband Reichsflagge ein, um einige Monate später in die radikalere, von Röhm geführte, Abspaltung Reichskriegsflagge zu wechseln.[5] In diesem führte Thüngen die sogenannte "Stammabteilung". In seiner Stellung als Führer der Stammabteilung der Reichskriegsflagge nahm Thüngen im November 1923 am Hitlerputsch in München teil. Während des Putsches besetzte Thüngen mit seiner Stammabteilung die Fernsprecher des Wehrkreiskommandos. Außerdem war die Formation angewiesen, sich zum Ehrendienst für die Putschbefehlshaber bereit zu halten.[6] Als Putschteilnehmer erhielt er später den Blutorden Nr. 110 der NSDAP.[7]

1924 trat Thüngen in die von Röhm gegründete paramilitärische Organisation Frontbann ein, in der er Führungsaufgaben übernahm. Von 1924 bis 1925 war er Kommandeur der Frontbann-Gruppe Süd.[8]

Von 1925 bis 1928 fungierte Thüngen als Führer des Münchener Sektion des Deutschvölkischen Offiziersbundes (DVOB). Außerdem war er Mitglied der Bundesführung dieser Organisation.[9]

Im Sommer 1928 engagierte er sich in der von Röhm gegründeten, kurzlebigen, Organisation Wehrpolitische Vereinigung.[10]

1929 trat Thüngen in die NSDAP und zwei Jahre später in die SS ein. Der SS-Chef Heinrich Himmler wählte ihn schließlich als Adjutanten aus. Im November 1933 wurde er in den offiziellen Stab Himmlers als Reichsführer SS aufgenommen.[11] In der SS erreichte er zuletzt (1937) den Rang eines Oberführers.[12]

Nach Kriegsende wurde Thüngen als hoher SS-Funktionär von den Alliierten unter automatischen Arrest gestellt. Er wurde im Lager Hammelburg gefangen gehalten. Ein 1946 gegen ihn eingeleitetes Spruchkammerverfahren bei der Spruchkammer Karlstadt im Zuge der Entnazifizierung wurde nach seinem Tod eingestellt.

Familie

Hildolf von Thüngen heiratete am 6. November 1907 in Laudenbach Louise Freiin von Eyß (1880–1939), Tochter vom Generalmajor Ernst von Eyß. Am 19. Dezember 1930 heiratete er in München Marie Fleischmann (* 1893). Ein drittes Mal war er am 20. Mai 1931 nun mit Elisabeth von Stechow (* 1907) verheiratet.[13]

Beförderungen

Überlieferung

Die Offizierspersonalakte zu Thüngen aus seiner Zeit in der bayerischen Armee hat sich in der Abteilung Kriegsarchiv des Hauptstaatsarchivs München erhalten (OP 29103). Das Bundesarchiv Berlin besitzt die SS-Personalakte zu Thüngen, während das Staatsarchiv München eine Polizeiakte über Thüngen, die sich mit seinen Aktivitäten in den 1920er Jahren befasst aufbewahrt.

Die Akte zum Spruchkammerverfahren gegen Thüngen nach dem Zweiten Weltkrieg liegt im Staatsarchiv Würzburg (Spruchkammer Karlstadt 2714).

Literatur

  • Mathias Rösch: Die Münchner NSDAP 1925–1933. Eine Untersuchung zur inneren Struktur der NSDAP in der Weimarer Republik, 2014.
  • Biogramm in: Clemens Vollnhals (Bearb.): Hitler. Reden Schriften, Anordnungen, herausgegeben im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte, Bd. I (Die Wiedergründung der NSDAP, Februar 1925-Juni 1926), München u.a. 1992, S. 45.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Band 80. C.A. Starke, 1982, S. 332.
  2. Kriegsministerium: Militär-Handbuch des Königsreich Bayern. 1911, S. 280.
  3. Kriegsministerium: Militär-Handbuch des Königsreich Bayern. 1911, S. 91.
  4. Ernst Röhm: Die Geschichte eines Hochverräters, 1933, S. 222.
  5. Andreas Werner: SA und NSDAP, 1964, S. 271.
  6. Maser: Die Frühgeschichte der NSDAP. Hitlers Weg bis 1924, 1965, S. 448.
  7. Klaus D. Patzwall: Der Blutorden der NSDAP, 1985, S. 21.
  8. Rösch: Münchener NSDAP, S. 224.
  9. Rösch: Münchener NSDAP, S. 224.
  10. Rösch: Münchener NSDAP, S. 224.
  11. Rösch: Münchener NSDAP, S. 224f.
  12. Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat, 2009, S. 543.
  13. Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels. Degener, 1975, ISBN 978-3-7686-5017-5, S. 392.