Die Exekutive in Herisau ist der Gemeinderat. Er besteht aus sieben Mitgliedern und wird alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt (Majorz).
Mitglieder des Herisauer Gemeinderates[5] (2011–2015)
Name
Partei
Regula Ammann-Höhener (seit 2004)
Forum
Renzo Andreani (Gemeindepräsident, seit 2014)
SVP
Max Eugster (seit 2006)
SP
Annette Joos-Baumberger (seit 2006)
FDP
Sandra Nater-Schönenberger (seit 2014)
FDP
Ursula Rütsche-Fässler (seit 2006)
CVP
Hans Stricker (seit 2002)
SVP
Geschichte
Herisau wurde 837 erstmals erwähnt. Die Gegend gehörte zum Kloster Sankt Gallen. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert wurden auf dem Gebiet um Herisau drei Burgen (Urstein, Rosenberg und Rosenburg) durch die Herren von Rorschach (Rosenberg) errichtet.[6] Von diesen drei Festungsanlagen existieren heute nur noch Ruinen. Die ehemalige Rosenburg oberhalb vom Ortsteil Ramsen wird heute Ruine Ramsenburg genannt, ihre Überreste wurden 1937 restauriert.
In den Appenzellerkriegen löste sich der Ort 1433 von Sankt Gallen. Während der Reformation wurde Herisau reformiert und deshalb im Rahmen der Landteilung Teil von Appenzell Ausserrhoden. Hauptort war zunächst Trogen. Herisau erhielt Teile dieser Funktion erst 1877.
Das Textilgewerbe war seit dem 16. Jahrhundert wichtigste Quelle des relativen Wohlstandes der Gemeinde. Einzelne im Leinwandhandel tätige Familien machten damit zeitweise ein beträchtliches Vermögen. Daher fanden von 17. bis zum 19. Jahrhundert 17 Goldschmiede in Herisau ihr Auskommen. Von ihren Arbeiten sind nebst verschiedenen Abendmahlskelchen, vor allem Patengeschenke (Löffel) und vereinzelt Hoheitszeichen (Weibelschilde) erhalten geblieben.
Bevölkerungsentwicklung
Die Herisauer Bevölkerung hat sich wie folgt entwickelt:[7]
Jahr
Einwohner
Schweizer
% deutschsprachig
% protestantisch
% römisch-katholisch
1667
3021
1734
4816
1780
5933
1813
6863
1830
7014
1850
8387
8189
97.1%
2.9%
1870
9705
9481
92.9%
6.2%
1888
12’937
12’082
98.9%
87.7%
12.0%
1900
13’497
12’426
98.1%
84.9%
14.7%
1910
15’336
13’550
95.0%
81.4%
18.0%
1930
13’599
12’784
98.4%
82.8%
16.6%
1950
13’407
12’819
97.6%
80.6%
18.6%
1970
14’597
12’128
86.0%
66.3%
31.3%
1990
15’624
12’731
84.6%
55.3%
34.1%
2000
15’882
12’535
87.0%
48.3%
32.1%
2010
15’236
12’353
Kantonsverwaltung
Der Regierungsrat und der Kantonsrat haben ihren Sitz in Herisau. Obwohl der Kanton Appenzell Ausserrhoden laut Kantonsverfassung keinen Kantonshauptort kennt, teilen sich diesen Status de facto Trogen (Sitz der Judikative) und Herisau (Sitz der Legislative, der Exekutive und des Polizeiwesens).
Dorfkern. Da Herisau ein Marktflecken war, erinnert dieser Ortsteil an eine Altstadt.
Reformierte Pfarrkirche St. Laurentius (erbaut 1516–1520, spätgotisch, barocke Glocke aus dem ehemaligen Kloster Salem, Abendmahlskelch von Christoph Laminit, MemmingenAbendmahlskelch von Christoph Laminit)
Das aus einer alten Mühle hervorgegangene und 1778 zur Textildruckerei erweiterte Schwarze Haus ist ein frühes Industriedenkmal. Heute dient es als Wohnhaus.
Der Weiler Schwänberg gilt als die älteste Siedlung des Appenzellerlandes. Sehenswert ist beispielsweise das so genannte alte Rathaus - das Wohnhaus eines Söldnerhauptmanns aus dem Dreissigjährigen Krieg.
Wegen der ausreichend vorhandenen Wasserkraft wurde das Appenzellerland schon früh industrialisiert und einige bedeutende Firmen (u. a. die Huber+Suhner AG oder die Metrohm AG) haben ihren Sitz in Herisau.
Eisenbahnbrücke der Südostbahn
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1980
14'160
2000
15'882
2010
15'236
Persönlichkeiten
Arnold Koller (1874–1959), Psychiater, geboren in Herisau, Begründer der 'Herisauer Anstalt' (heute; Psychiatrisches Zentrum Appenzell Ausserrhoden)