„Gunther Geserick“ – Versionsunterschied

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er ist nicht gestorben, er wurde nur emeritiert, war 2009 noch Gast in einer MDR-Talkshow, lebt also noch
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'''Gunther Geserick''' (* [[1938]] in [[Luckenwalde]]) ist ein deutscher [[Rechtsmedizin]]er und emeritierter Universitätsprofessor. Er war von 1987 bis 2003 als Nachfolger von [[Otto Prokop]] Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der [[Humboldt-Universität]] Berlin. Geserick ist seither auch als Autor populärwissenschaftlicher Bücher zum Thema Rechtsmedizin hervorgetreten.
'''Gunther Geserick''' (* [[11. Juli]] [[1938]] in [[Luckenwalde]]) ist ein deutscher [[Rechtsmedizin]]er und emeritierter Universitätsprofessor. Er war von 1987 bis 2003 als Nachfolger von [[Otto Prokop]] Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der [[Humboldt-Universität]] Berlin. Geserick ist seither auch als Autor populärwissenschaftlicher Bücher zum Thema Rechtsmedizin hervorgetreten.


Geserick studierte Medizin an der [[Charite]] und war seit 1962 als Gerichtsmediziner an der Humboldt-Universität Berlin tätig. 1987 wurde er Institutsdirektor. Diese Stelle hatte er bis zu seiner Emeritierung 2003 inne.
Geserick studierte Medizin an der [[Charite]] und war seit 1962 als Gerichtsmediziner an der Humboldt-Universität Berlin tätig. 1987 wurde er Institutsdirektor. Diese Stelle hatte er bis zu seiner Emeritierung 2003 inne.

Version vom 31. Mai 2009, 14:01 Uhr

Gunther Geserick (* 11. Juli 1938 in Luckenwalde) ist ein deutscher Rechtsmediziner und emeritierter Universitätsprofessor. Er war von 1987 bis 2003 als Nachfolger von Otto Prokop Leiter des Instituts für Rechtsmedizin der Humboldt-Universität Berlin. Geserick ist seither auch als Autor populärwissenschaftlicher Bücher zum Thema Rechtsmedizin hervorgetreten.

Geserick studierte Medizin an der Charite und war seit 1962 als Gerichtsmediziner an der Humboldt-Universität Berlin tätig. 1987 wurde er Institutsdirektor. Diese Stelle hatte er bis zu seiner Emeritierung 2003 inne.

Seine Buchveröffentlichungen und Aufsätze beschäftigen sich mit klassischen Themen der Gerichtsmedizin sowie der Forensischen Genetik und Spurenkunde. Er ist Herausgeber der deutschen Fachzeitschrift Rechtsmedizin und Co-Editor internationaler Fachzeitschriften.

Insgesamt arbeitete Geserick 40 Jahre in der Rechtsmedizin der Charité - dem ältesten und renommiertesten gerichtsmedizinischen Institut Deutschlands.

Geserick kritisiert die starke Verringerung der Leichensektion seit der Wiedervereinigung. Zu DDR-Zeiten wurden am Ostberliner Institut routinemäßig rund 2.000 Verstorbene im Jahr seziert. Heute ist die Zahl der Obduktionen dort auf 500 gesunken. Geserick vermutet, dass deswegen manches Mordopfer unerkannt als natürlicher Todesfall beerdigt wird. „Bis zu 65 Prozent der Totenscheine“, meint Geserick, „sind vermutlich falsch.“

Bei aller Professionalität als Rechtsmediziner sieht Geserick den größten Unterschied zwischen den Anfängen seiner professionellen Laufbahn und heute in in der „menschenverachtenden Brutalität, die keine Grenzen mehr kennt und die Gewalt Hilflosen gegenüber. Dass aus nichtigem Anlass ein Mensch totgetreten wird, das war für mich ein neues Phänomen nach 1990.“

Werke

  • Zeitzeuge Tod - Spektakuläre Fälle der Berliner Gerichtsmedizin. Mit Klaus Vendura und Ingo Wirth. Leipzig 2001, ISBN 3-861896052
  • Endstation Tod - Gerichtsmedizin im Katastropheneinsatz. Mit Klaus Vendura, und Ingo Wirth. Leipzig 2003, ISBN 3-861892847
  • Das Universitätsinstitut für Rechtsmedizin der Charite 1833-2008, mit Ingo Wirth und Klaus Vendura. Berlin 2008
  • Serienmörder in Deutschland. Mit Wolfgang Schüler, Stephan Harbort und Hans Pfeiffer Leipzig 2005.
  • Vademecum Gerichtsmedizin - Für Mediziner, Kriminalisten und Juristen. Mit Wolfgang Reimann und Otto Prokop. Berlin 1990.
  • Postmortale Thrombozyten - Untersuchungen im Blut, in Blutgerinseln und in Hämatomen. Mit Holger Thomsen, Holger Bonte und Manfred Oehmichen. Berlin 1998.

Literatur

  • Festschrift für Gunther Geserick - Beiträge des Wissenschaftlichen Symposiums „Rechtsmedizin“ von Hansjürg Strauch und Fritz Pragst. Berlin 2003, ISBN 978-3923032150.