„Gossel (Wüstung)“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Geschichte: bkl- |
|||
(9 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{QS-Antrag|13. Juli 2024|2=Gegenwartsform, unnötige Tabelle. --[[Benutzer:AxelHH|AxelHH]][[Benutzer:AxelHH|--]] ([[Benutzer Diskussion:AxelHH|Diskussion]]) 14:03, 13. Jul. 2024 (CEST)}} |
|||
Gossel |
'''Gossel''' ist ein [[Wüstung|wüst]] gefallenes Dorf im Gebiet des [[Landkreis Jerichower Land|Landkreises Jerichower Land]]. |
||
== Geographie == |
== Geographie == |
||
[[Datei:Niegripper See.jpg|mini|Niegripper See an der alten Dorfstelle Gossel |
[[Datei:Niegripper See.jpg|mini|Niegripper See an der alten Dorfstelle Gossel]] |
||
Gossel lag etwa 2 km östlich von [[Niegripp]], 2,3 km südlich von [[Schartau (Burg)|Schartau]], sowie 4,5 km westlich von [[Burg (bei Magdeburg)]] unterhalb des [[Niegripper Altkanal |
Gossel lag etwa 2 km östlich von [[Niegripp]], 2,3 km südlich von [[Schartau (Burg)|Schartau]], sowie 4,5 km westlich von [[Burg (bei Magdeburg)]] unterhalb des [[Niegripper Altkanal]]s. Das Dorf könnte man heute als „versunken“ bezeichnen, da es im Zuge des Kiesabbaus im [[Niegripper See]] abgetragen wurde. |
||
Das Dorf könnte man heute als "versunken" bezeichnen, da es im Zuge des Kiesabbaus im [[Niegripper See]] abgetragen wurde. |
|||
Heute erinnert noch die Straßenbezeichnung Gossel am nordöstlichen Ufer des Sees an die ehemalige Siedlungsstelle. |
Heute erinnert noch die Straßenbezeichnung Gossel am nordöstlichen Ufer des Sees an die ehemalige Siedlungsstelle. |
||
== Geschichte == |
== Geschichte == |
||
Die erste |
Die erste urkundliche Erwähnung von Gossel findet sich im Jahr 1136 als [[Konrad von Querfurt († 1142)|Erzbischof Konrad]] dem [[Kloster Unser Lieben Frauen|Kloster unser Lieben Frauen]] zu [[Magdeburg]] das ganze, nordöstlich von Niegripp gelegene Dorf Gosle (Goseele) schenkte. Im gleichen Jahr erlaubt Bischof Ludolf von Brandenburg dem Kloster über seine Kleriker nicht nur in Gosle, sondern überall in der Brandenburger [[Diözese]] zu verfügen und schenkt dem Kloster den ganzen [[Zehnte]]n im Dorfe Gosle.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.archivportal-d.de/item/YDDG6M36GUAISYNVXI5GPSRTR6KY63K6 |titel=Detailseite - Archivportal-D |abruf=2024-07-13}}</ref> |
||
Im Jahre 1156 legt Erzbischof Wichmann einen Streit zwischen dem Kloster und dem Bischof Wigger von Brandenburg über den dritten Teil des Zehnten im Dorfe Gosle bei. 1349 bestätigt Erzbischof Otto dem Kloster erneut den Besitz von Gossel. Im Jahr 1370 haben Friedrich, Conrad und Otto von Belitz ein viertel von Goszle vom Erzstift als Lehen erhalten. |
|||
1509 entscheiden die Erzbischöflichen Räte einen Streit zwischen dem Kloster und den Bürgern von Burg dahin, dass das Kloster die beiden Feldmarken Gossel und [[Stotterdorf|Stottersdorf]] nur an Bürger von Burg verpachten solle und dass dem Propste des Kloster die Befugnis zustehe, aus jenen Bürgern Schöffen zu Richtern in jenen Feldmarken zu ernennen. Diese sollen ein Gerichtsbuch halten, aber der Propst soll die Gerichtsbarkeit halten. |
|||
Im Jahr 1511 beklagt sich die Stadt Burg beim Erzbischof, dass einige Bauern von Schartau den Rückkauf von Acker in den Feldmarken Gossel und Stoterstorp vor Burg nicht zulassen wollen, wie es in der [[Rezess|Receß]] von 1509 bestimmt wurde. |
|||
Im Jahre 1156 legt Erzbischof Wichmann einen Streit zwischen dem Kloster und dem Bischof Wigger von Brandenburg über den dritten Teil des Zehnten im Dorfe Gosle bei. 1349 bestätigt Erzbischof Otto dem Kloster erneut den Besitz von Gossel. Im Jahr 1370 haben Friedrich, Conrad und Otto von Belitz ein viertel von Goszle vom Erzstift als Lehen erhalten. 1509 entschieden die Erzbischöflichen Räte einen Streit zwischen dem Kloster und den Bürgern von [[Burg]] dahin, dass das Kloster die beiden Feldmarken Gossel und [[Stottersdorf]] nur an Bürger von [[Burg (bei Magdeburg)|Burg]] verpachten solle und dass dem Propste des Klosters die Befugnis zustehe, aus jenen Bürgern Schöffen zu Richtern in jenen Feldmarken zu ernennen. Diese sollen ein Gerichtsbuch halten, aber der Propst soll die Gerichtsbarkeit halten. Im Jahr 1511 beklagt sich die Stadt Burg beim Erzbischof, dass einige Bauern von [[Schartau (Burg)|Schartau]] den Rückkauf von Acker in den Feldmarken Gossel und Stoterstorp vor Burg nicht zulassen wollen, wie es in der [[Rezess]] von 1509 bestimmt wurde. |
|||
{{Unverständlich}} |
|||
1563 Der Küster in Schartau hat von jeglicher Hufe auf den Feldmarken Roßdorp, Gossel und auf der Funder, die die von Burg unter sich haben, jährlich ein Viert Roggen. Die Kirche hat eine halbe Hufe zu Gossel.<ref>{{Literatur |Titel=Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg |Verlag=E. Baensch jun. |Datum=1899 |Online=https://books.google.de/books?id=vmABAAAAYAAJ&pg=PA233&lpg=PA233&dq=Gossel+Burg+bei+Magdeburg&source=bl&ots=eIM2g7UJaU&sig=ACfU3U09HainsAj_8KPjQ_p80rHVSXQKaQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjUvM3Px6OHAxXnhf0HHZ9-BxI4KBDoAXoECAkQAw#v=onepage&q=Gossel%20Burg%20bei%20Magdeburg&f=false |Abruf=2024-07-13}}</ref> |
1563 Der Küster in Schartau hat von jeglicher Hufe auf den Feldmarken Roßdorp, Gossel und auf der Funder, die die von Burg unter sich haben, jährlich ein Viert Roggen. Die Kirche hat eine halbe Hufe zu Gossel.<ref>{{Literatur |Titel=Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg |Verlag=E. Baensch jun. |Datum=1899 |Online=https://books.google.de/books?id=vmABAAAAYAAJ&pg=PA233&lpg=PA233&dq=Gossel+Burg+bei+Magdeburg&source=bl&ots=eIM2g7UJaU&sig=ACfU3U09HainsAj_8KPjQ_p80rHVSXQKaQ&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjUvM3Px6OHAxXnhf0HHZ9-BxI4KBDoAXoECAkQAw#v=onepage&q=Gossel%20Burg%20bei%20Magdeburg&f=false |Abruf=2024-07-13}}</ref> |
||
Zeile 51: | Zeile 46: | ||
== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
||
<references /> |
<references /> |
||
{{Lagewunsch}} |
|||
{{Navigationsleiste Stadtteile von Burg (bei Magdeburg)}} |
{{Navigationsleiste Stadtteile von Burg (bei Magdeburg)}} |
||
[[Kategorie:Wüstung im Landkreis Jerichower Land]] |
[[Kategorie:Wüstung im Landkreis Jerichower Land]] |
Aktuelle Version vom 13. Juli 2024, 21:20 Uhr
Gossel ist ein wüst gefallenes Dorf im Gebiet des Landkreises Jerichower Land.
Geographie
Gossel lag etwa 2 km östlich von Niegripp, 2,3 km südlich von Schartau, sowie 4,5 km westlich von Burg (bei Magdeburg) unterhalb des Niegripper Altkanals. Das Dorf könnte man heute als „versunken“ bezeichnen, da es im Zuge des Kiesabbaus im Niegripper See abgetragen wurde.
Heute erinnert noch die Straßenbezeichnung Gossel am nordöstlichen Ufer des Sees an die ehemalige Siedlungsstelle.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Gossel findet sich im Jahr 1136 als Erzbischof Konrad dem Kloster unser Lieben Frauen zu Magdeburg das ganze, nordöstlich von Niegripp gelegene Dorf Gosle (Goseele) schenkte. Im gleichen Jahr erlaubt Bischof Ludolf von Brandenburg dem Kloster über seine Kleriker nicht nur in Gosle, sondern überall in der Brandenburger Diözese zu verfügen und schenkt dem Kloster den ganzen Zehnten im Dorfe Gosle.[1]
Im Jahre 1156 legt Erzbischof Wichmann einen Streit zwischen dem Kloster und dem Bischof Wigger von Brandenburg über den dritten Teil des Zehnten im Dorfe Gosle bei. 1349 bestätigt Erzbischof Otto dem Kloster erneut den Besitz von Gossel. Im Jahr 1370 haben Friedrich, Conrad und Otto von Belitz ein viertel von Goszle vom Erzstift als Lehen erhalten. 1509 entschieden die Erzbischöflichen Räte einen Streit zwischen dem Kloster und den Bürgern von Burg dahin, dass das Kloster die beiden Feldmarken Gossel und Stottersdorf nur an Bürger von Burg verpachten solle und dass dem Propste des Klosters die Befugnis zustehe, aus jenen Bürgern Schöffen zu Richtern in jenen Feldmarken zu ernennen. Diese sollen ein Gerichtsbuch halten, aber der Propst soll die Gerichtsbarkeit halten. Im Jahr 1511 beklagt sich die Stadt Burg beim Erzbischof, dass einige Bauern von Schartau den Rückkauf von Acker in den Feldmarken Gossel und Stoterstorp vor Burg nicht zulassen wollen, wie es in der Rezess von 1509 bestimmt wurde.
1563 Der Küster in Schartau hat von jeglicher Hufe auf den Feldmarken Roßdorp, Gossel und auf der Funder, die die von Burg unter sich haben, jährlich ein Viert Roggen. Die Kirche hat eine halbe Hufe zu Gossel.[2]
Namensherkunft
Ortsname | Jahr der Nennung | Quelle der Nennung |
---|---|---|
Gosle | 1136 | |
Goseele | ||
Gosle | 1156 | |
Goszle | 1370 | |
Goßell | 1513 | |
Gossel | 1563 |
Einzelnachweise
- ↑ Detailseite - Archivportal-D. Abgerufen am 13. Juli 2024.
- ↑ Geschichts-Blätter für Stadt und Land Magdeburg: Mittheilungen des Vereins für die Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg. E. Baensch jun., 1899 (google.de [abgerufen am 13. Juli 2024]).