Diskussion:Heimito von Doderer

Ich finde die Wiedergabe der zahlreichen biographischen Details in dem Artikel sehr beeindruckend. Mir fehlt aber noch zweierlei: 1. eine Bewertung seines umfangereichen Werkes, sagen wir mal: aus germanistischer Sicht. 2. ein Bild des Schriftstellers. Kann das jemand leisten ? --Jbb 10:34, 2. Mär 2005 (CET)

"Dämonen der Ostmark"

Ich erlaube mir, hier auf den jüngst (2004) bei Königshausen und Neumann in Würzburg erschienen, von Gerald Sommer herausgegebenen Band "Gassen und Landschaften Heimito von Doderers "Dämonen" vom Zentrum und vom Rande aus betrachtet" zu verweisen. Der umfangreiche Sammelband geht unter anderem der Tatsache nach, dass das Buchprojekt der "Dämonen" in der ursprünglich geplanten Form der "Dämonen der Ostmark" zunächst eindeutig als antisemitischer Tendenzroman angelegt war (Als die titelgebenden Dämonen fungierten dabei - nun ja, "you know who"). Zur Frage, ob diese Geisteshaltung auch noch in der publizierten Fassung des Werks aus den fünfziger Jahren (in abgeschwächter Form) nachweisbar ist, enthält der Band die Zusammenfassung einer Diskussion auf der Webseite der Doderer-Gesellschaft (Berlin). Im besonderen wäre dabei auch auf die Zeitzeugen Viktor Matejka und Roman Rocek zu verweisen - letztere nur im Online-Archiv erörtert). R.Schediwy 25.3.2005

Ergänzend sei vermerkt, dass auch der Name des Schriftstellers Hermann Hakel, wie Rocek und Matejka ein expliziter zeitgenössischer Kritiker der fortdauernden antisemitischen Geisteshaltung Doderers, in dem von Sommer herausgegebenen Sammelband (mit etwa 700 Namen im Register!) nicht vorkommt (und vielleicht nicht vorkommen durfte). Da Rocek in seiner Geschichte des österreichischen P.E.N.-Clubs speziell auf die antisemitischen Restbestände der "Dämonen" in ihrer 1956 erschienen Form verweist, fällt es jedenfalls schwer, bei diesen Auslassungen an reinen Zufall zu glauben. Es ist schade, dass ein ansonsten um Offenheit bemühtes Projekt wie Sommers Sammelband hier durch unnötige Kleinlichkeit belastet erscheint. Robert Schediwy 29.12.2005