„Deutsche Gesellschaft für Materialkunde“ – Versionsunterschied

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Der Vorsitz der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde wechselt alle zwei Jahre.
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| Zweck = Technisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft
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| Präsident/President (Wissenschaft/Science): Prof. Dr. Frank Mücklich, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
| Vorsitz = |Präsident/President (Wissenschaft/Science): Prof. Dr. Frank Mücklich, Universität des Saarlandes, Saarbrücken|Präsident/President (Industrie/Industry): Dr. Oliver Schauerte, Volkswagen AG, Wolfsburg
| Präsident/President (Industrie/Industry): Dr. Oliver Schauerte, Volkswagen AG, Wolfsburg
| Gründung = 27. November 1919
| Gründung = 27. November 1919
| Mitglieder = 2441 <small>(persönliche Mitglieder, 31. Dez. 2015)</small>
| Mitglieder = 2441 <small>(persönliche Mitglieder, 31. Dez. 2015)</small>

Version vom 28. Januar 2019, 19:00 Uhr

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e. V.
(DGM)
Zweck: Technisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft
Gründungsdatum: 27. November 1919
Mitgliederzahl: 2441 (persönliche Mitglieder, 31. Dez. 2015)
Sitz: Berlin
Website: www.dgm.de

Die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e. V. (DGM) ist eine technisch-wissenschaftliche Gesellschaft auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Sie wurde 1919 in Berlin als gemeinnütziger Verein mit dem Namen Deutsche Gesellschaft für Metallkunde gegründet.[1]

Geschichte

1917 wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung gegründet, 1919 die Deutsche Gesellschaft für Metallkunde,[2] 1921 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung und 1922 die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. Planmäßige wissenschaftliche Forschung wurde nach dem Ersten Weltkrieg als dringende Notwendigkeit erkannt. Immer wieder wurde betont, dass die Bedeutung einer Industrie, ihre Geltung auf den Weltmärkten, vom Stande der wissenschaftlichen Erkenntnis abhängig ist. In der Denkschrift der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft wurde in dem Forschungsprogramm an erster Stelle auf die ausschlaggebende Bedeutung der Metallindustrie für Deutschland hingewiesen und bemerkt, dass das Wissen von metallischen Werkstoffen wesentlich weniger entwickelt war, als es dem wirtschaftlichen Bedürfnis entsprach. Es wurde deshalb gefordert, das Wesen des metallischen Zustandes bis hin zu atomphysikalischen Betrachtungen aufzuklären, den Zusammenhang zwischen den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Metalle und Legierungen zu erforschen sowie Untersuchungen über die Probleme der Festigkeit, Plastizität und Formgebung herzuleiten.

Hier werden die drei Sparten schon genannt, die sich bis zum heutigen Tag mit zeitlich wechselndem Schwergewicht entwickelt haben, Metallphysik, Metallkunde, Metalltechnik. Von der Notwendigkeit der Förderung dieser drei Arbeitsbereiche waren die Gründer der Gesellschaft überzeugt, wie aus den Ansprachen hervorgeht, die auf der Gründungsversammlung am 27. November 1919 gehalten worden sind. Emil Heyn leistete gemeinsam mit William Guertler und Oberingenieur Johan Czochralski die entscheidende Vorarbeit zur Gründung der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde und zur Errichtung des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Metallforschung. Er war der erste Vorsitzende der Gesellschaft und der erste Direktor des Instituts. Dem Vorstand und seinem Beirat gehörten führende Metallurgen an.[3]

Profil

Die technisch-wissenschaftlichen Vereine, denen die DGM angehört, bieten ein Forum, auf dem sich unterschiedliche Interessengruppen zwischen Staat und Privatwirtschaft begegnen und miteinander kommunizieren. Sie unterstützen damit die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis. Ihre Fachgremien bilden den vorwettbewerblichen Rahmen für die erfolgreiche Umsetzung der gemeinschaftlich erarbeiteten Forschungsergebnisse.[4]

Im Vorstand sind sowohl Personen aus der Industrie als auch der Wissenschaft vertreten, der Vorsitz wechselt im regelmäßigen Turnus zwischen Industrie- und Instituts-Vertretern. Ein wissenschaftlicher Beirat untermauert die Forschungs- und Technik-Kompetenz der Gesellschaft.[5] Frank O. R. Fischer ist seit Januar 2009 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGM.[6]

Per 31. Dezember 2015 hatte die DGM insgesamt 2441 persönliche Mitglieder (zum Stichtag d. Vj. 2412). Zusätzlich waren 1918 Basismitglieder (Vj. 1356) sowie 197 Firmen- und Institutsmitglieder (Vj. 196) Mitglied des Vereins.[7]

Fachausschüsse und Arbeitskreise

Jährlich treffen sich mehr als 2.500 Experten aus Wissenschaft und Industrie in mehr als 70 Fachausschüssen und Arbeitskreisen.[8] Die Fachausschüsse der DGM decken nahezu alle Materialklassen, Prozesstechniken zur Materialherstellung und -verarbeitung, Erkenntnis- und Anwendungsfelder im Bereich der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ab. Die Fachausschuss- und Arbeitskreissitzungen der DGM sind öffentlich zugänglich.

Ehrungen und Preise

Als Anerkennung besonderer Leistungen werden jährlich Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ausgezeichnet.[9]

Im Einzelnen werden verliehen:

  • Heyn-Denkmünze[10]
  • DGM-Preis
  • DGM-Ehrenmitgliedschaft
  • Tammann-Gedenkmünze
  • Masing-Gedächtnispreis
  • Georg-Sachs-Preis
  • Werner-Köster-Preis
  • Materialographie-Preis
  • Roland-Mitsche-Preis
  • DGM-Nachwuchspreis

Wirkungsbereiche

Als Gründungsmitglied der Europäischen Dachorganisation FEMS[11] ist die DGM auch international vernetzt.

Kontakte zu anderen Gesellschaften

Enge Kontakte unterhält die DGM zur Deutschen Forschungsgemeinschaft – DFG,[12] zur Bundesvereinigung Materialwissenschaften und Werkstofftechnik – MatWerk,[13] zum Themennetzwerk Materialwissenschaft und Werkstofftechnik – acatech,[14] zum Studientag Materialwissenschaft und Werkstofftechnik,[15] zu den Technisch-Wissenschaftlichen Fachgesellschaften, zu Zweckvereinigungen und zu regionalen Fachvertretungen und Wirtschaftsverbänden.[16]

Bekannte Mitglieder

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vereinsgeschichte der DGM e. V.
  2. Doris Kuhlmann-Wilsdorf: Zur Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde. Vortrag im Rahmen der Tagung „Geschichte der Materialforschung“, März 2009 in Göttingen (PDF; 220 kB)
  3. Helmut Maier (2007): Forschung als Waffe. Rüstungsforschung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung 1900–1945/48, Band 1. Wallstein Verlag. ISBN 978-3835301092
  4. Wolfgang Weißbach (2010): Werkstoffkunde – Strukturen, Eigenschaften, Prüfung. Springer Verlag. ISBN 978-3834807397
  5. Satzung der DGM e. V. (PDF; 70 kB)
  6. Geschäftsstelle der DGM e. V.
  7. DGM Jahresbericht 2015. Deutsche Gesellschaft für Materialkunde, abgerufen am 7. Juni 2017, S. 24 (PDF; 19,8 MB).
  8. IJMR (International Journal of Materials Research) 101 (2010) 11, ISSN 1862-5282, S. 1451.
  9. Ehrungen der DGM e. V.
  10. Wolfgang Piersig: Die Institutionalisierung der Werkstoffprüfung, Eisenhüttenkunde, Metallkunde, und Metallographie wie auch ihre bedeutendsten Pioniere, die Nestoren Adolf Martens, Adolf Ledebur, Emil Heyn und Eduard Maurer. (PDF; 220 kB) In: Abstracts der Vortragstagung: Geschichte der Materialforschung 24. – 27. März 2009 in Göttingen. S. 8–9. Abgerufen am 25. August 2013.
  11. Welcome to FEMS - the Federation of European Materials Societies. Abgerufen am 20. Januar 2018 (englisch).
  12. DFG- und AiF-Fördermittel erfolgreich einwerben. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  13. BV Matwerk. Abgerufen am 20. Januar 2018 (deutsch).
  14. acatech: Website. Abgerufen am 20. Januar 2018 (englisch).
  15. Studientag Materialwissenschaft und Werkstofftechnik - StMW e.V. Abgerufen am 20. Januar 2018.
  16. Kontakte der DGM e. V. zu anderen Gesellschaften