David Schuster

David Schuster (* 26. Mai 1910 in Bad Brückenau; † 8. Oktober 1999 in Würzburg) war ein deutscher Kaufmann und Funktionär jüdischer Organisationen.

Schuster besuchte die Volks- und Oberrealschule in Würzburg und erlernte später auf einer Handelsschule das Wissen über die Textil- und Schuhbranche, daraufhin war er als Angestellter tätig. 1932 übernahm er ein Geschäft in Bad Brückenau, das bisher von seinen Eltern betrieben wurde. 1937 wurde seine Existenz jedoch vernichtet. Er wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft in das KZ Dachau überführt, ein Jahr später in das KZ Buchenwald. Aus diesem wurde er kurze Zeit später wieder entlassen, jedoch unter der Auflage, dass er Deutschland sofort verlassen muss. Schuster wanderte daraufhin nach Palästina aus, wo er als Angestellter für eine Baufirma arbeitete.

1956 kehrte er nach Würzburg zurück, wo er den Besitz seiner Eltern übernahm. Er erhielt einen Lehrauftrag für Jüdische Geschichte an der Universität Würzburg und wurde 1958 zum ersten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Würzburg gewählt. Nachdem er zunächst dem Präsidium angehörte, war er von 1971 an erster Vizepräsident des Landesverbands der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, zuletzt wurde er im Januar 1997 wiedergewählt. Er gehörte außerdem der Ratstagung des Zentralrats der Juden in Deutschland an, war Gründungsmitglied und Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Unterfranken und saß von 1976 bis 1981 im Bayerischen Senat. 1990 wurde er zum Ehrenbürger der Universität Würzburg ernannt.