„David Schuster“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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* [https://wuerzburgwiki.de/wiki/David_Schuster David Schuster]. In: WürzburgWiki
* Katja Glatzer-Hellmond: [https://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/eine-kaempfernatur/ ''Eine Kämpfernatur – Vor 100 Jahren wurde David Schuster sel. A. geboren'']. In: [[Jüdische Allgemeine|Juedische-Allgemeine.de]], 1. Juni 2010


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Version vom 30. Juni 2019, 18:31 Uhr

David Schuster (geboren 26. Mai 1910 in Bad Brückenau; gestorben 8. Oktober 1999 in Würzburg) war ein deutscher Kaufmann, Gemeindevorsteher der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg und Funktionär jüdischer Organisationen.

Schuster besuchte die Volks- und Oberrealschule in Würzburg und erlernte später auf einer Handelsschule das Wissen über die Textil- und Schuhbranche, daraufhin war er als Angestellter tätig. 1932 übernahm er ein Hotel in Bad Brückenau, das bisher von seinen Eltern betrieben wurde. 1937 wurde seine Existenz jedoch vernichtet. Er wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft in das KZ Dachau überführt, ein Jahr später in das KZ Buchenwald. Aus diesem wurde er kurze Zeit später wieder entlassen, jedoch unter der Auflage, dass er Deutschland sofort verlassen müsse. Schuster wanderte daraufhin nach Palästina aus, wo er als Angestellter für eine Baufirma arbeitete. In Haifa wurde 1954 sein Sohn Josef geboren.

1956 kehrte die Familie nach Würzburg zurück, wo David den Besitz seiner Eltern übernahm. Er erhielt einen Lehrauftrag für Jüdische Geschichte an der Universität Würzburg und wurde 1958 zum ersten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Würzburg gewählt. Nachdem er zunächst dem Präsidium angehörte, war er von 1971 an erster Vizepräsident des Landesverbands der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern, zuletzt wurde er im Januar 1997 wiedergewählt. Er gehörte außerdem der Ratstagung des Zentralrats der Juden in Deutschland (ZdJ) an, war Gründungsmitglied und Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Unterfranken und saß von 1976 bis 1981 im Bayerischen Senat. 1990 wurde er zum Ehrenbürger der Universität Würzburg ernannt.

Sein Sohn Josef ist seit 1998 ebenfalls erster Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Würzburg sowie seit November 2014 Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Nach David Schuster ist die im Würzburger Stadtteil Frauenland ansässige David-Schuster-Realschule benannt.

Ehrungen

Literatur

  • Roland Flade: Jüdische Familiengeschichten aus Unterfranken. Main-Post, Würzburg 2015, ISBN 978-3-925232-89-3, S. 193–202.
  • Alexander von Papp: Ein fränkisch-jüdisches Leben im 20. Jahrhundert – Zum 100. Geburtstag von David Schuster. In: Frankenland – Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege. Heft 4/2011. Verlag Frankenbund, Würzburg 2011, S. 284–295 (PDF).