Chaos Communication Camp

Chaos Communication Camp 2015 Luftaufnahme
Das CCCamp15 in Mildenberg mit Gewitter im Hintergrund.
Chaos Communication Camp 2011 Luftaufnahme
Chaos Communication Camp 2011 Lasershow
Chaos Communication Camp 2007

Das Chaos Communication Camp (kurz CCCamp oder in informierten Kreisen einfach nur Camp genannt) ist ein internationales Treffen von Hackern, das seit 1999 alle vier Jahre in der Nähe von Berlin stattfindet. Es wird organisiert vom Chaos Computer Club (CCC), der auch den jährlichen Chaos Communication Congress veranstaltet.

Übersicht

Die ersten beiden Treffen in den Jahren 1999 und 2003 fanden auf dem Paulshof bei Altlandsberg statt.[1] Das dritte Camp fand vom 8. bis 12. August 2007 und das vierte Camp vom 10. bis 14. August 2011 auf dem Gelände des Luftfahrtmuseums Finowfurt statt.[2] Das 5. Treffen fand vom 13. bis 17. August 2015 im Ziegeleipark Mildenberg statt,[3] ebenso das darauffolgende sechste Camp vom 21. bis 25. August 2019.

Nr. Name Datum Ort
1. Chaos Communication Camp 1999 6. bis 8. August 1999 Freizeithof Paulshof
2. Chaos Communication Camp 2003 7. bis 10. August 2003 Freizeithof Paulshof
3. Chaos Communication Camp 2007 08. bis 12. August 2007 Luftfahrtmuseum Finowfurt
4. Chaos Communication Camp 2011 10. bis 14. August 2011 Luftfahrtmuseum Finowfurt
5. Chaos Communication Camp 2015 13. bis 17. August 2015 Ziegeleipark Mildenberg
6. Chaos Communication Camp 2019 21. bis 25. August 2019 Ziegeleipark Mildenberg[4]

Beschreibung

Das Hackcenter-Zelt 2003

Das Chaos Communication Camp bietet deutsch- und englischsprachige Informationsveranstaltungen zu technischen und gesellschaftlichen Themen wie z. B. Datenschutz, Informationsfreiheit und Datensicherheit. Ergänzt wird es durch Workshops und etwa 30 „Villages“, die Zeltstädten mit einer thematischen Ausrichtung entsprechen sollen. 2007 gab es einen Charterflug von der DEFCON-Konferenz in Las Vegas über Frankfurt am Main auf das Camp-Gelände im Rahmen des Projektes Hackers on a Plane.[5]

Nächtliche Lichtinstallationen 2007

In einem „Art & Beauty“-Bereich werden vor allem künstlerische Bereiche der Technik wie etwa Lichtinstallationen oder Musik präsentiert. Jeder Teilnehmer hat die Möglichkeit, ein eigenes Zelt samt Computer aufzubauen und sich an das vom CCC aufgebaute Camp-eigene Stromnetz und eine schnelle Internetverbindung anzuschließen. Neben Funkverteilern werden für die Vernetzung des Geländes mit Netzwerktechnik bestückte Toilettenhäuschen (sogenannte Datenklos) zur Verfügung gestellt.

Neben Zeitschriften aus der Informationsbranche[6] berichten auch die herkömmlichen Medien und Fernsehsender über die Veranstaltung.[7][8][9]

2015

Da der Ziegeleipark Mildenberg über keine ausreichende Infrastruktur verfügte,[10] wurde in Vorbereitung auf das Chaos Communication Camp 2015 eine 2,5 Kilometer lange Glasfaserleitung von einem nahegelegenen Hochspannungsmast dorthin verlegt. Diese versorgte das Camp mit einer symmetrischen 10-Gigabit-Standleitung.[11] Strom stand nicht in ausreichenden Maße zur Verfügung, daher wurden Dieselaggregate mit einer Gesamtleistung von rund 1,8 Megawatt aufgestellt.[10]

Es wurden 4.500 Teilnehmer aus 20 Ländern erwartet.[10] Mit dem Netzwerk des Camps waren etwa 18.000 Computer, Smartphones etc. verbunden.[12]

Zu den Themen gehörten unter anderem die Landesverrat-Affäre um netzpolitik.org,[13] Frauen in der Hackerszene,[14] Bio-Hacking[15] und die Emanzipation von Flüchtlingen.[16]

Ähnliche Veranstaltungen

In England findet in geraden Jahren das Electromagnetic Field statt. In den ungeraden Jahren, in denen kein CCCamp stattfindet, finden unter wechselnden Namen ähnliche Veranstaltungen in den Niederlanden statt, welche aus dem inzwischen eingestellten niederländischem Hackermagazin Hack-Tic hervorgegangen sind.

Literatur

  • Stephan Maus: Pack den Datenhandschuh ein. In: Süddeutsche Zeitung. 12. August 2003 (Online [abgerufen am 24. Mai 2019] Reportage über das Chaos Communication Camp).
Commons: Chaos Communication Camp – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Markus Becker: Datenklo macht Hacker froh. Spiegel Online, 8. August 2003; abgerufen am 14. November 2009.
  2. Frederik Obermaier: Besuch beim Chaos Communication Camp – Hochamt der Hackergemeinde. Süddeutsche Zeitung, 12. August 2011
  3. Beitragsaufruf Chaos Communication Camp 2015 events.ccc.de vom 9. April 2015
  4. Bringt Zelte! Sechstes Chaos Communication Camp in Mildenberg. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  5. Hackers on a Plane. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. März 2010; abgerufen am 14. November 2009 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hackersonaplane.info
  6. Enno Ewers: Überflieger. Chaos Communication Camp 2007: Technik, Politik und Flugobjekte. In: iX – Magazin für professionelle Informationstechnik. Band 10/2007, S. 18.
  7. Martina Wagner: Naturidyll mit Netzanschluss. In: Der Tagesspiegel. 8. August 2003, S. 26 (Online [abgerufen am 8. April 2015]).
  8. Constanze von Bullion: Hacker, Heringe und hehre Ziele. In: Süddeutsche Zeitung. 3. August 2003, S. 3 (online [abgerufen am 27. August 2012]).
  9. Ragni-Serina Zlotos: Ein Flugzeug voller Hacker. Spiegel Online, 10. August 2007-08-10; abgerufen 14. November 2009
  10. a b c Artikel Sonderleitung nach Mildenberg. In: Märkische Allgemeine
  11. Internet, wie es sein sollte. Zeit Online, August 2015
  12. Wenn das Garagentor unkontrolliert auf und zu geht. (Memento des Originals vom 8. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rbb-online.de rbb.
  13. Verdacht auf Landesverrat macht berühmt und beliebt. Spiegel Online
  14. Das Vorurteil vom krassen Hacker ist passé. In: FAZ
  15. Hacker-Treffen bei Templin gestartet. Welt Online
  16. Chaos Communication Camp 2015: An diesen Zukunftsprojekten bastelten die Hacker bei Wired.

Koordinaten: 53° 1′ 53″ N, 13° 18′ 30″ O