„Ch-31“ – Versionsunterschied

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<!-- Technische Merkmale -->
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|Länge = '''Ch-31P''': 4,74 m<br />'''Ch-31PD''': 5,34 m
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<!-- Ausstattung -->
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|Lenkung =[[Inertiales Navigationssystem|INS]]
|Zielortung = passiver Radarsuchkopf
|Zielortung = passiver Radarsuchkopf
|Gefechtskopf = '''Ch-31P''': 91 kg Splittergefechtskopf<br />'''Ch-31PD''': 110 kg Splittergefechtskopf
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|Zünder = Näherungs- und Aufschlagzünder
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|Waffenplattformen = Flugzeuge
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== Technik ==
== Technik ==
Nachdem die Ziele vom Flugzeug identifiziert wurden, finden die Lenkwaffen nach dem Abwurf ihre Ziele von selbst ([[Fire-and-Forget]]). Nach dem Abwurf folgte eine kurze antriebslose Phase. Erst in sicherem Abstand zum Flugzeug zündet das Raketentriebwerk. Beim Start wird die Lenkwaffe zuerst durch den [[Booster (Raketenantrieb)|Feststoffbooster]] auf [[Mach-Zahl|Mach]] 1,8 beschleunigt. Ist der Booster ausgebrannt, werden die Abdeckungen der vier Lufteinlässe abgesprengt und das ''Turajew''-[[Ramjet]]-Marschtriebwerk wird gestartet. Die AS-17 kann in einem Höhenbereich von 100 bis 15.000&nbsp;m, bei Geschwindigkeiten von 600 bis 1.500&nbsp;km/h gestartet werden.<ref name="dtig">''Das Luft-Boden Lenkwaffensystem AS-17 Krypton'' DTIG – Defense Threat Informations Group, Februar 2000</ref>
Nachdem die Ziele vom Flugzeug identifiziert wurden, finden die Lenkwaffen nach dem Abwurf ihre Ziele von selbst ([[Fire-and-Forget]]). Nach dem Abwurf folgt eine kurze antriebslose Phase. Erst in sicherem Abstand zum Flugzeug zündet das Raketentriebwerk, der befindet sich unmittelbar in dem Brennkammer des Staustrahltriebwerkes.<ref>[http://www.ktrv.ru/about/structure/388/389/ АО «Корпорация «Тактическое ракетное вооружение»]</ref> Beim Start wird die Lenkwaffe zuerst durch den [[Booster (Raketenantrieb)|Feststoffbooster]] auf [[Mach-Zahl|Mach]] 1,8 beschleunigt. Ist der Booster ausgebrannt, werden die Abdeckungen der vier Lufteinlässe abgesprengt, Korps des Feststoffbusters wird durch die Wirkung des Luftdrucks aus Brennkammers des Staustrahltriebwerkes ausgestoßen und das ''Turajew''-[[Ramjet]]-Marschtriebwerk wird gestartet. Die AS-17 kann in einem Höhenbereich von 100 bis 15.000&nbsp;m, bei Geschwindigkeiten von 600 bis 1.500&nbsp;km/h gestartet werden.<ref name="dtig">''Das Luft-Boden Lenkwaffensystem AS-17 Krypton'' DTIG – Defense Threat Informations Group, Februar 2000</ref>


Die Ausführung '''Ch-31P''' kommt bei der Niederhaltung der feindlichen [[Flugabwehr]] (engl. [[SEAD]]) zum Einsatz. Ihr Suchkopf schaltete auf die Frequenz des gegnerischen [[Radar]]s auf und nutzt diese, um die Radarstellung zu treffen. Dazu verwendete die Ch-31P einen passiven Radarsuchkopf. Dieser verfügt über austauschbare Module welche u.&nbsp;a. auf die Frequenzbänder der [[Flugabwehrrakete]]n [[MIM-23 HAWK|Hawk]] und [[MIM-104 Patriot|Patriot]] abgestimmt sind.<ref name="michi">Michal Fiszer: ''Crimson SEAD.'' Journal of Electronic Defense (JED), Januar 2003.</ref> Der Suchkopf hat an der Front eine [[Kardanische Aufhängung|kardanisch]] aufgehängte Platte, auf der sieben kegelförmige [[Interferometer]] angebracht sind. In Abhängigkeit zur Radaranlage stehen die auswechselbaren Suchköpfe ''L-111'', ''L-112'', ''L-113'' und ''L-122'' zur Verfügung. Bei den neueren Modellen kommt der Breitbandsuchkopf ''L-130'' zum Einsatz. Dieser deckt ein [[Frequenzspektrum]] von 1–11 [[Hertz (Einheit)|GHz]] ab.<ref name="apa">[http://www.ausairpower.net/APA-Rus-ASM.html ausairpower.net], Zugriff: 16. Mai 2014</ref> Die Ch-31P fliegt mit Hilfe des Suchkopfes und des Autopiloten auf die Radaranlage zu. Stellt während dieser Zeit die Radaranlage den Sendebetrieb ein, so behält die Ch-31P den eingeschlagenen Kurs bei und fliegt mit Hilfe der [[Inertiales Navigationssystem|Trägheitsnavigationsplattform]] zum Ziel. Sollte die Radaranlage den Sendebetrieb wieder aufnehmen, so schaltet der passive Radarsuchkopf sofort wieder darauf auf. Daneben kann auch ein sogenannter ''lock-on after launch'' durchgeführt werden. In diesem Fall wird die Ch-31P in ein Gebiet gestartet, ohne dass eine Zielposition bekannt ist. Im Zielgebiet angekommen, sucht die Lenkwaffe mit dem passiven Suchkopf nach Zielen. Wird die Radarstrahlung eines Radargeräts erfasst, so erfolgt ein Angriff auf diese Anlage. Der Gefechtskopf wird durch einen Näherungszünder zur [[Detonation]] gebracht. Im optimalen Fall erfolgt diese rund 5&nbsp;m über der Radaranlage. Die Treffererwartung liegt nach Herstellerangaben bei rund 80 % und der Streukreisradius ([[Circular Error Probable|CEP]]) beträgt 5–20&nbsp;m.<ref name="rbase">[http://rbase.new-factoria.ru/missile/wobb/x31p/x31p.shtml rbase.new-factoria.ru], Zugriff: 16. Mai 2014</ref>
Die Ausführung '''Ch-31P''' kommt bei der Niederhaltung der feindlichen [[Flugabwehr]] (engl. [[SEAD]]) zum Einsatz. Ihr Suchkopf schaltete auf die Frequenz des gegnerischen [[Radar]]s auf und nutzt diese, um die Radarstellung zu treffen. Dazu verwendete die Ch-31P einen passiven Radarsuchkopf. Dieser verfügt über austauschbare Module welche u.&nbsp;a. auf die Frequenzbänder der [[Flugabwehrrakete]]n [[MIM-23 HAWK|Hawk]] und [[MIM-104 Patriot|Patriot]] abgestimmt sind.<ref name="michi">Michal Fiszer: ''Crimson SEAD.'' Journal of Electronic Defense (JED), Januar 2003.</ref> Der Suchkopf hat an der Front eine [[Kardanische Aufhängung|kardanisch]] aufgehängte Platte, auf der sieben kegelförmige [[Interferometer]] angebracht sind. In Abhängigkeit zur Radaranlage stehen die auswechselbaren Suchköpfe ''L-111'', ''L-112'', ''L-113'' und ''L-122'' zur Verfügung. Bei den neueren Modellen kommt der Breitbandsuchkopf ''L-130'' zum Einsatz. Dieser deckt ein [[Frequenzspektrum]] von 1–11 [[Hertz (Einheit)|GHz]] ab.<ref name="apa">[http://www.ausairpower.net/APA-Rus-ASM.html ausairpower.net], Zugriff: 16. Mai 2014</ref> Die Ch-31P fliegt mit Hilfe des Suchkopfes und des Autopiloten auf die Radaranlage zu. Stellt während dieser Zeit die Radaranlage den Sendebetrieb ein, so behält die Ch-31P den eingeschlagenen Kurs bei und fliegt mit Hilfe der [[Inertiales Navigationssystem|Trägheitsnavigationsplattform]] zum Ziel. Sollte die Radaranlage den Sendebetrieb wieder aufnehmen, so schaltet der passive Radarsuchkopf sofort wieder darauf auf. Daneben kann auch ein sogenannter ''lock-on after launch'' durchgeführt werden. In diesem Fall wird die Ch-31P in ein Gebiet gestartet, ohne dass eine Zielposition bekannt ist. Im Zielgebiet angekommen, sucht die Lenkwaffe mit dem passiven Suchkopf nach Zielen. Wird die Radarstrahlung eines Radargeräts erfasst, so erfolgt ein Angriff auf diese Anlage. Der Gefechtskopf wird durch einen Näherungszünder zur [[Detonation]] gebracht. Im optimalen Fall erfolgt diese rund 5&nbsp;m über der Radaranlage. Die Treffererwartung liegt nach Herstellerangaben bei rund 80 % und der Streukreisradius ([[Circular Error Probable|CEP]]) beträgt 5–20&nbsp;m.<ref name="rbase">[http://rbase.new-factoria.ru/missile/wobb/x31p/x31p.shtml rbase.new-factoria.ru], Zugriff: 16. Mai 2014</ref>


Die Ausführung '''Ch-31A''' kommt bei der Bekämpfung von Seezielen zum Einsatz. Dafür ist sie mit einem aktiven Radarsuchkopf ausgerüstet. Der Marschflug erfolgt autonom mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform. Für den Zielanflug kommt der aktive ''RGS-31''-[[Radar]]suchkopf zum Einsatz. Es existieren zwei vorprogrammierte Flugprofile: Beim Standard-Flugprofil erfolgt der Marschflug in einer Höhe von 15&nbsp;km bei einer Geschwindigkeit von [[Mach-Zahl|Mach]] 3,0. Der Zielanflug erfolgt in einem Sturzflug von 60°. Daneben kann der Marschflug im Tiefflug mit Mach 2,5 in einer Höhe von 20–30&nbsp;m erfolgen. Der Zielanflug erfolgt dann in einer Höhe von rund 7&nbsp;m und der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wellenhöhe im Schiffsrumpf.<ref name="airwar">[http://www.airwar.ru/weapon/avz/x31p.html airwar.ru], Zugriff: 16. Mai 2014</ref> Der Penetrations-Gefechtskopf zündet zeitverzögert, so dass er im Schiffsinneren explodiert. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit hat die Ch-31A eine hohe kinetische Energie, was ein großes Schadenspotential mit sich bringt.
Die Ausführung '''Ch-31A''' kommt bei der Bekämpfung von Seezielen zum Einsatz. Dafür ist sie mit einem aktiven Radarsuchkopf ausgerüstet. Der Marschflug erfolgt autonom mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform. Für den Zielanflug kommt der aktive ''RGS-31''-[[Radar]]suchkopf zum Einsatz. Es existieren zwei vorprogrammierte Flugprofile: Beim Standard-Flugprofil erfolgt der Marschflug in einer größen Höhe bei einer Geschwindigkeit von [[Mach-Zahl|Mach]] von 3 bis c.a.4.5, je nachdem Flughöhe. Der Zielanflug erfolgt in einem Sturzflug von 60°. Daneben kann der Marschflug im Tiefflug mit Mach 2,5 in einer Höhe von 20–30&nbsp;m erfolgen. Der Zielanflug erfolgt dann in einer Höhe von rund 7&nbsp;m und der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wellenhöhe im Schiffsrumpf.<ref name="airwar">[http://www.airwar.ru/weapon/avz/x31p.html airwar.ru], Zugriff: 16. Mai 2014</ref> Der Penetrations-Gefechtskopf zündet zeitverzögert, so dass er im Schiffsinneren explodiert. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit hat die Ch-31A eine hohe kinetische Energie, was ein großes Schadenspotential mit sich bringt.


== Varianten ==
== Varianten ==

Version vom 9. August 2018, 17:37 Uhr

Ch-31

Ch-31A
Ch-31A

Allgemeine Angaben
Typ Luft-Boden-Rakete
Heimische Bezeichnung Ch-31
NATO-Bezeichnung AS-17 Krypton
Herkunftsland Sowjetunion 1955 Sowjetunion / Russland Russland
Hersteller Konstruktionsbüro Swesda
Entwicklung 1977
Indienststellung 1988
Einsatzzeit im Dienst
Technische Daten
Länge Ch-31A:4.7 m Ch-31P: 5,23 m
Ch-31PD: 5,34 m
Durchmesser 360 mm
Gefechtsgewicht Ch-31P: 610 kg
Ch-31PD: 715 kg
Spannweite Ch-31P: 915 mm
Ch-31PD: 1,15 m
Antrieb
Erste Stufe
Zweite Stufe

Feststoffbooster
Ramjet
Geschwindigkeit 4700 km/h in der größen Höhe[1], 750 m/s (2700 km/h) vei dem Tiefflug - für alle Versionen.
Reichweite Ch-31A: von 6 bis 70 km[2] Ch-31P: von 15 bis 110 km[3]
Ch-31PD: 160 km
Ausstattung
Lenkung INS
Zielortung passiver Radarsuchkopf
Gefechtskopf Ch-31P: 87-90 kg Splittergefechtskopf
Ch-31A:90-95 kg, Ch-31PD: 110 kg Splittergefechtskopf
Zünder Näherungs- und Aufschlagzünder
Waffenplattformen Flugzeuge
Listen zum Thema

Die AS-17 Krypton ist eine Luft-Boden-Rakete aus sowjetischer Produktion. Sie dient zur Bekämpfung von bodengebundenen Radaranlagen und Schiffen. Im GRAU-Index der russischen Streitkräfte lautet ihre Bezeichnung Х-31 (Ch-31, „ch“ wie in Rachen).

Entwicklung

Die AS-17 wurde als Nachfolgemodell der AS-12 Kegler entwickelt. Gegenüber dem Vorgängermodell sollte die neue Lenkwaffe über eine höhere Marschgeschwindigkeit und eine größere Reichweite verfügen. Mit der neuen Lenkwaffe sollten bodengebundene und schiffsbasierte Radaranlagen bekämpft werden können. Die Entwicklung begann 1977 im Konstruktionsbüro Swesda. Die ersten Flugversuche wurden 1982 durchgeführt. Parallel zu der Anti-Radar-Rakete Ch-31P wurde auch der Seezielflugkörper Ch-31A entwickelt. Die Ch-31P wurde im Jahre 1988 in Kleinserie bei den sowjetischen Luftstreitkräften eingeführt. Erstmals wurde die Ch-31 im Jahr 1991 der Öffentlichkeit präsentiert. Danach wurde sie primär für den Export produziert.[4]

Technik

Nachdem die Ziele vom Flugzeug identifiziert wurden, finden die Lenkwaffen nach dem Abwurf ihre Ziele von selbst (Fire-and-Forget). Nach dem Abwurf folgt eine kurze antriebslose Phase. Erst in sicherem Abstand zum Flugzeug zündet das Raketentriebwerk, der befindet sich unmittelbar in dem Brennkammer des Staustrahltriebwerkes.[5] Beim Start wird die Lenkwaffe zuerst durch den Feststoffbooster auf Mach 1,8 beschleunigt. Ist der Booster ausgebrannt, werden die Abdeckungen der vier Lufteinlässe abgesprengt, Korps des Feststoffbusters wird durch die Wirkung des Luftdrucks aus Brennkammers des Staustrahltriebwerkes ausgestoßen und das Turajew-Ramjet-Marschtriebwerk wird gestartet. Die AS-17 kann in einem Höhenbereich von 100 bis 15.000 m, bei Geschwindigkeiten von 600 bis 1.500 km/h gestartet werden.[6]

Die Ausführung Ch-31P kommt bei der Niederhaltung der feindlichen Flugabwehr (engl. SEAD) zum Einsatz. Ihr Suchkopf schaltete auf die Frequenz des gegnerischen Radars auf und nutzt diese, um die Radarstellung zu treffen. Dazu verwendete die Ch-31P einen passiven Radarsuchkopf. Dieser verfügt über austauschbare Module welche u. a. auf die Frequenzbänder der Flugabwehrraketen Hawk und Patriot abgestimmt sind.[7] Der Suchkopf hat an der Front eine kardanisch aufgehängte Platte, auf der sieben kegelförmige Interferometer angebracht sind. In Abhängigkeit zur Radaranlage stehen die auswechselbaren Suchköpfe L-111, L-112, L-113 und L-122 zur Verfügung. Bei den neueren Modellen kommt der Breitbandsuchkopf L-130 zum Einsatz. Dieser deckt ein Frequenzspektrum von 1–11 GHz ab.[8] Die Ch-31P fliegt mit Hilfe des Suchkopfes und des Autopiloten auf die Radaranlage zu. Stellt während dieser Zeit die Radaranlage den Sendebetrieb ein, so behält die Ch-31P den eingeschlagenen Kurs bei und fliegt mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform zum Ziel. Sollte die Radaranlage den Sendebetrieb wieder aufnehmen, so schaltet der passive Radarsuchkopf sofort wieder darauf auf. Daneben kann auch ein sogenannter lock-on after launch durchgeführt werden. In diesem Fall wird die Ch-31P in ein Gebiet gestartet, ohne dass eine Zielposition bekannt ist. Im Zielgebiet angekommen, sucht die Lenkwaffe mit dem passiven Suchkopf nach Zielen. Wird die Radarstrahlung eines Radargeräts erfasst, so erfolgt ein Angriff auf diese Anlage. Der Gefechtskopf wird durch einen Näherungszünder zur Detonation gebracht. Im optimalen Fall erfolgt diese rund 5 m über der Radaranlage. Die Treffererwartung liegt nach Herstellerangaben bei rund 80 % und der Streukreisradius (CEP) beträgt 5–20 m.[9]

Die Ausführung Ch-31A kommt bei der Bekämpfung von Seezielen zum Einsatz. Dafür ist sie mit einem aktiven Radarsuchkopf ausgerüstet. Der Marschflug erfolgt autonom mit Hilfe der Trägheitsnavigationsplattform. Für den Zielanflug kommt der aktive RGS-31-Radarsuchkopf zum Einsatz. Es existieren zwei vorprogrammierte Flugprofile: Beim Standard-Flugprofil erfolgt der Marschflug in einer größen Höhe bei einer Geschwindigkeit von Mach von 3 bis c.a.4.5, je nachdem Flughöhe. Der Zielanflug erfolgt in einem Sturzflug von 60°. Daneben kann der Marschflug im Tiefflug mit Mach 2,5 in einer Höhe von 20–30 m erfolgen. Der Zielanflug erfolgt dann in einer Höhe von rund 7 m und der Einschlag im Ziel erfolgt auf Wellenhöhe im Schiffsrumpf.[10] Der Penetrations-Gefechtskopf zündet zeitverzögert, so dass er im Schiffsinneren explodiert. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit hat die Ch-31A eine hohe kinetische Energie, was ein großes Schadenspotential mit sich bringt.

Varianten

  • Ch-31A: Initialversion zur Schiffsbekämpfung mit aktiver Radarzielsuche. Reichweite 50 km.
  • Ch-31P: Initialversion zur Bekämpfung von Radaranlagen mit passiver Radarzielsuche. Reichweite 70 km.
  • Ch-31U: Modifizierte Ch-31P mit verbesserter Elektronik.
  • Ch-31PK: Verbesserte Ch-31P. Reichweite 110 km.
  • Ch-31AD: Serienversion der Ch-31A mit längerem Rumpf. Reichweite 150 km.
  • Ch-31PD: Serienversion Ch-31P mit längerem Rumpf. Reichweite 160 km.
  • Ch-31AM: Modernisierte Version der Ch-31AD mit neuer Elektronik.
  • Ch-31PM: Modernisierte Version Ch-31PD mit neuer Elektronik.
  • KR-1: Abgeänderte Ausführung der Ch-31P für China.
  • MJ-91: Abgeänderte Ausführung der Ch-31PD für China.
  • MJ-93: Abgeänderte Ausführung der Ch-31AD für China.
  • YJ-12: Weiterentwicklung der KR-1.
  • MA-31: Zieldarstellungsdrohne zum Test von Flugabwehrsystemen.

Trägerflugzeuge

Einzelnachweise

  1. ПАО ТКМБ «Союз»
  2. Ch-31A
  3. Ch-31P
  4. Horizon House, Journal of Electronic Defense Staff Horizon House: International Electronic Countermeasures Handbook, 2004 Edition, S. 150
  5. АО «Корпорация «Тактическое ракетное вооружение»
  6. Das Luft-Boden Lenkwaffensystem AS-17 Krypton DTIG – Defense Threat Informations Group, Februar 2000
  7. Michal Fiszer: Crimson SEAD. Journal of Electronic Defense (JED), Januar 2003.
  8. ausairpower.net, Zugriff: 16. Mai 2014
  9. rbase.new-factoria.ru, Zugriff: 16. Mai 2014
  10. airwar.ru, Zugriff: 16. Mai 2014