Carl Barks

Carl Barks, * 27. März 1901 in der Nähe von Merrill (Oregon), † 25. August 2000 in Grand Pass (Oregon), war ein US-amerikanischer Maler, Cartoonist sowie Texter und Zeichner von Comics.

Carl Barks ist der bekannteste Zeichner der amerikanischen Disney-Comics, insbesondere der Geschichten um die Familie Duck und ihre Freunde. Das Entenmotiv übernahm er von Al Taliaferro. Die zum Teil noch recht einseitig gehaltenen Charaktere differenzierte er und fügte neue Figuren hinzu. Er ist der geistige Vater der reichsten Ente der Welt Dagobert Duck (Scrooge McDuck), des genialen Erfinders Daniel Düsentrieb (Gyro Gearloose) oder der Panzerknacker (Beagle Boys). Auch der Name der Stadt Entenhausen (Duckburg) stammt von Barks.

Einige dieser Figuren, die ursprünglich nur für einen bestimmten Comic entworfen wurden, wurden so populär, dass sie später ihre eigene Comic-Serie erhielten.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts waren seine Comics in Amerika so populär, dass er "the good artist" genannt wurde. Denn niemand kannte seinen Namen, die Hefte trugen nur die Bezeichnung "Walt Disney". Es heisst sogar, dass Disney ihm Fanpost unterschlug. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang es hartnäckigen Fans, seinen Namen herauszufinden und den Meister, längst in Rente, zu besuchen.

I always felt myself to be an unlucky person like Donald, who is a victim of so many circumstances. But there isn't a person in the United States who couldn't identify with him. He is everything, he is everybody; he makes the same mistakes that we all make. He is sometimes a villain, and he is often a real good guy and at all times he is just a blundering person like the average human being, and I think that is one of the reasons people like the duck.

(Carl Barks)

Biographie

Carl Barks wurde am 27.03.1901 auf einem Bauernhof in der Nähe von Merrill im US-Bundesstaat Oregon geboren. Etwa im Alter von zehn Jahren entdeckte er sein Interesse fürs Zeichnen. Abgesehen von einem Fernkurs an der London School of Cartooning erhielt er jedoch nie eine formelle Ausbildung.

Barks Mutter starb, als dieser 15 Jahre alt war, worauf hin dieser die Schule nach der 8. Klasse abbrach, um seinen Vater auf der Ranch zu unterstützen. Im Alter von 18 Jahren zog Barks nach San Francisco, wo er als Laufbursche in einer Druckerei seinen Lebensunterhalt verdiente. Nach zweijähriger erfolgloser Suche nach einer Anstellung als Zeichner kehrte er nach Oregon zurück.

1923 heiratete Barks seine erste Frau und verließ aufgrund einer Dürre die Ranch. In Roseville, östlich von Sacramento, arbeitete Barks in der Reperatur-Werkstatt der Eisenbahngesellschaft Pacific Fruit Express. 1928 konnte Barks erste Witzezeichnungen an das Humor-Blatt Calgary Eye-Opener verkaufen. Er kündigte bei der Eisenbahn und zog nach Minneapolis, wo der Eye Opener seinen Verlagsort hatte. Breits 1930 kehrte Barks erneut nach Oregon zurück. Von seiner ersten Frau hatte er sich inzwischen getrennt.

Im Alter von 34 Jahren bewarb sich Barks 1935 bei den Disney-Studios, wo er zahlreiche Zeichentrickfilme zeichnete. Insgesamt wirkte er an insgesamt etwa 35 Kurzfilmen mit. 1942 wechselte Barks zum Western-Verlag, der Disney-Comics in Lizenz herausbrachte und zeichnete ab 1943 regelmäßig die Donald-Duck-Comics. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten gestaltete er Zeichenanleitungen (model sheets) für seine Kollegen. Sein Stil wurde richtungsweisend für die späteren Duck-Zeichner. Für Western zeichnete Barks über 500 mehrseitige Comic-Geschichten, dazu zahlreiche Einseiter.

Ab 1947 baute Barks immer wieder auftretende Nebencharaktere in seine Geschichten ein. 1952 bekam seine Figur Onkel Dagobert eine eigene Heftreihe, in der auch die Panzerknacker das erste Mal auftauchten.

Am 30. Juni 1966 ging Barks in Rente, bis 1973 lieferte er aber noch Cover-Zeichnungen für Western ab. Von 1971 bis 76 malte Barks 122 Ölgemälde mit Motiven der Familie Duck. Nachdem die Spekulation mit den Bildern einsetzte, verboten die Disney-Studios die weitere Produktion. Diese Bilder erzielen heute unter Sammlern Höchstpreise.

Nach dem Tod seiner dritten Frau Garé 1993 gründete Barks das Carl Barks Studio. Hier befasste er sich hauptsächlich mit dem Entwurf von Porzellan-und Bronze-Figuren mit Duck-Motiven. Etwa ab 1996 zog er sich jedoch künstlerisch zurück.

Insgesamt zeichnete Barks für die Disney-Comics 6215 Seiten, 190 Cover und schrieb 396 Scripts.

Carl Barks war dreimal verheiratet. Mit Pearl von 1923 bis 29, Clara von 1931 bis 51 und schließlich, bis zu ihrem Tod ab 1952 mit Garé. Mit seiner ersten Frau hatte Barks zwei Kinder. Er starb am 28. August 2000 im Alter von 99 Jahren in Oregon an Lymphdrüsenkrebs.

Bibliographie

Fertiggestellte Filme von Carl Barks:
1937 Modern Inventions
1937 Donald's Ostrich
1938 Self Control
1938 Donald's Better Self
1938 Donald's Nephews
1938 Good Scouts
1938 Donald's Golf Game
1939 Donald's Lucky Day
1939 The Hockey Champ
1939 Donald's Cousin Gus
1939 Sea Scouts
1939 Donald's Penguin
1939 The Autograph Hound
1940 Mr. Duck Steps Out
1940 Bone Trouble
1940 Pu-Put Troubles
1940 Donald's Vacation
1940 Window Cleaners
1940 Fire Chief
1941 Timber
1941 The Golden Eggs
1941 Earyl to Bed
1941 Truant Officer Donald
1941 Old MacDonald Duck
1941 Chef Donald
1942 The Village Smithy
1942 Donald's Snow Fight
1942 Donald Gets Drafted
1942 The Army Mascot
1942 The Vanishing Private
1942 Sky Trooper
1942 Bellboy Donald
1943 The Old Army Game
1943 Home Defense
1944 Trombone Trouble
1944 The Plastics Inventor