„Caffamacher“ – Versionsunterschied

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'''Caffamacher''' ist eine seit dem 17. Jahrhundert im norddeutschen Raum geläufige Berufsbezeichnung für [[Weber|Samtweber]].
'''Caffamacher''' ist eine seit dem 17. Jahrhundert im norddeutschen Raum geläufige Berufsbezeichnung für [[Weber|Samtweber]].


Diese verwendeten bei der [[Samt#Herstellung|Herstellung von Samt]] eine [[Textilindustrie#Geschichte|Verfahrenstechnik]], in der die Stoffe aus [[Seide]] und [[Wolle]] zunächst in Schlingen gewebt und dann abgeschoren wurden. Die so entstehenden hochstehenden Fäden bildeten das ''Caffhaar'', der schwere Samt wurde mit ''Caffa'' bezeichnet.<ref>Peter Schmachthagen: ''Sprechen Sie Hamburgisch? Allerlei Begriffe aus der Zeit, als Grossmutter 'n lütt Deern weer.'' 3. Auflage. Verlag Hamburger Abendblatt, Hamburg 2010, ISBN 978-3-939716-26-6, S. 73.</ref>
Bei der [[Samt#Herstellung|Samtweberei]] wird in ein [[Leinwandbindung|leinen-]] oder [[Köperbindung|köperbindiges]] Grundgewebe ein weiteres Fadensystem eingearbeitet, das Schlaufen/Schlingen ([[Flottierung]]en) über dem Grundgewebe bildet, die am Ende des Herstellungsprozesses aufgeschnitten werden und dann den charakteristischen [[Flor|Faserflor]] ergeben.

Unter der Bezeichnung ''Caffa'' wurden in Deutschland blumengemusterte Möbelstoffe aus [[Plüsch]] und Samt gehandelt, die z.B. für Kissen und Bezüge in Kutschen verwendet wurden. Caffas konnten [[Textildruck|bedruckt]], aber auch [[Batik|gebatikt]] werden.<ref>Thomas Meyer zur Capellen: ''Lexikon der Gewebe. Technik, Bindungen, Handelsnamen''. Deutscher Fachverlag, 4., grundl. akt. u. erw. Aufl., Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-86641-258-3</ref> Der Flor aus [[Seide]] und [[Wolle]]
wurde in Norddeutschland ''Caffhaar'' genannt.<ref>Peter Schmachthagen: ''Sprechen Sie Hamburgisch? Allerlei Begriffe aus der Zeit, als Grossmutter 'n lütt Deern weer.'' 3. Auflage. Verlag Hamburger Abendblatt, Hamburg 2010, ISBN 978-3-939716-26-6, S. 73.</ref>


In der [[Hamburg-Neustadt|Hamburger Neustadt]] ist die Straße ''Caffamacherreihe'' nach den dort seit 1630 nachweislich ansässigen Samtwebern benannt.<ref>Christian Hanke: ''Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte.'' Hamburg 2006, ISBN 3-929229-41-2, S. 235.</ref>
In der [[Hamburg-Neustadt|Hamburger Neustadt]] ist die Straße ''Caffamacherreihe'' nach den dort seit 1630 nachweislich ansässigen Samtwebern benannt.<ref>Christian Hanke: ''Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte.'' Hamburg 2006, ISBN 3-929229-41-2, S. 235.</ref>

Außerhalb Deutschlands sind Caffas bunt bemalte leichte [[Baumwollfaser|Baumwollgewebe]] wie [[Kaliko|Calicot]] oder [[Schirting|Shirting]], die ab 1605 in Ostindien hergestellt wurden.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 20. August 2012, 11:11 Uhr

Webstuhl der Weber und Caffamacher im Ständebuch von 1698

Caffamacher ist eine seit dem 17. Jahrhundert im norddeutschen Raum geläufige Berufsbezeichnung für Samtweber.

Diese verwendeten bei der Herstellung von Samt eine Verfahrenstechnik, in der die Stoffe aus Seide und Wolle zunächst in Schlingen gewebt und dann abgeschoren wurden. Die so entstehenden hochstehenden Fäden bildeten das Caffhaar, der schwere Samt wurde mit Caffa bezeichnet.[1]

In der Hamburger Neustadt ist die Straße Caffamacherreihe nach den dort seit 1630 nachweislich ansässigen Samtwebern benannt.[2]

Einzelnachweise

  1. Peter Schmachthagen: Sprechen Sie Hamburgisch? Allerlei Begriffe aus der Zeit, als Grossmutter 'n lütt Deern weer. 3. Auflage. Verlag Hamburger Abendblatt, Hamburg 2010, ISBN 978-3-939716-26-6, S. 73.
  2. Christian Hanke: Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte. Hamburg 2006, ISBN 3-929229-41-2, S. 235.