Bogen (Waffe)

Hunnischer Kompositbogen

Der Bogen (Plural: Bogen oder Bögen), seltener auch verdeutlichend Pfeilbogen genannt, ist eine Abschussvorrichtung für Pfeile. Seit der ausgehenden Altsteinzeit (30.000–10.000 v. Chr.) beweisen archäologische Funde die Nutzung von Pfeil und Bogen als Jagdwaffe. Seit der späteren Jungsteinzeit wurden Pfeil und Bogen auch als Waffe bei kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt.[1] Heute dient der Bogen als Sportgerät beim Bogenschießen, in einigen Ländern der Bogenjagd. Als Kinderspielzeug werden Pfeil und Bogen auch als Flitze- oder Flitzbogen bezeichnet.

Aufbau und Funktionsprinzip

Aufbau eines Recurve-Bogens

Ein Bogen besteht stets aus einem elastischen, stabähnlichen Gegenstand, dem eigentlichen Bogen, dessen Enden durch eine Schnur, der Bogensehne, verbunden werden. Traditionelle Bögen wurden aus Holz, Horn und Tiersehnen gefertigt; ein hochwertiger Kompositbogen erforderte einen aufwendigen mehrmonatigen Herstellungsprozess. Moderne Bögen bestehen meist aus Holz-, glasfaserverstärkten (GFK) oder kohlenstofffaserverstärkten (CFK) Kunststoffkomposita.

Der Bogen selbst kann in fünf Abschnitte gegliedert werden: ein meist starres Mittelteil, das als Griff für den Bogenschützen dient (Griffstück), zwei daran anschließende flexible Wurfarme und die beiden abschließenden Bogenenden, den Tips oder Nocken, an denen die Bogensehne befestigt wird. Beim Einhängen der Bogensehne müssen die Wurfarme gekrümmt werden, dies sorgt für die Vorspannung des Bogens. Beim Ausziehen der Bogensehne, dem Spannen, werden die Wurfarme stärker gekrümmt und speichern Energie. Diese sorgt beim Loslassen der Sehne (des Pfeiles) für die Beschleunigung eines eingelegten Pfeils. Das Prinzip ist einer Sprungfeder mit progressiver Federkennlinie vergleichbar. Ein Bogen ist ein Leistungswandler, die beim Auszug langsam aufgewendete und im Bogen gespeicherte Arbeit des Schützen wird beim Lösen in kürzester Zeit in eine schnelle Wurfarmbewegung gewandelt und auf den Pfeil übertragen. Deshalb darf ein ausgezogener Bogen niemals ohne Pfeil gelöst werden, es besteht „Explosionsgefahr“ und höchste Verletzungsgefahr – die komplette gespeicherte Energie entlädt sich mangels Pfeilmasse als trägem Gegengewicht fast instantan ausschließlich im Bogenmaterial und kann den Bogen explosionsartig in mehrere Teile mit Splittern zerstören.

Weil ein Pfeil nicht wie ein Geschoss durch explosive Treibmittel beschleunigt wird, sondern durch die Wurfarme, schießt ein Bogen nicht – ein Bogen „wirft“.

Die zum Spannen nötige Kraft wird als Zuggewicht bezeichnet und aus historischen Gründen überwiegend in englischen Pfund angegeben. Das maximal mögliche Zuggewicht eines Bogens wird maßgeblich durch die Steifheit der Wurfarme im Verhältnis zur Bogenlänge vorgegeben. Es kann mehr als 100 Pfund betragen, was einer Kraft von 444 N entspricht. Die Kennwerte eines Bogens sind üblicherweise auf der dem Schützen zugewandten Seite, dem Bauch des Bogens auf einem der Wurfarme aufgeschrieben, bei handgefertigten Bögen handschriftlich zusammen mit der Signatur des Bogenbauers. Die Angabe des Zuggewichtes gilt für eine bestimmte Auszugslänge, meist für die Standardauszugslänge von 28 Zoll; bei speziell für den Kunden gebauten Bögen (Custombogen) für dessen Auszugslänge. Die Auszugslänge ist eine standardisiert gemessene Länge vom tiefsten Punkt des Griffstückes bis zum Nockpunkt an der Sehne im Ankerpunkt des Schützen bei ausgezogenem Bogen. Jeder Schütze hat eine individuelle Auszugslänge. Beim Ausziehen des Bogens über die angegebene Auszugslänge hinaus steigt das Zuggewicht und somit der Kraftaufwand rapide an, die kontrollierte Kraftdosierung und damit die Kontrolle über eine konstante Pfeilgeschwindigkeit – und mit dieser wiederum die Treffsicherheit – nehmen ab. Es kommt zum sogenannten Stacking. Es besteht Bogenbruch- und Verletzungsgefahr.

Eine typische Kennwertangabe auf einem Wurfarm lautet beispielsweise: 66″ 46# @ 28″. Gesprochen: „66 Zoll Bogenlänge, 46 libs (engl. Pfund) Zuggewicht bei 28 Zoll Auszug.“

Für die resultierende Endgeschwindigkeit eines Pfeiles ist zusätzlich der Wirkungsgrad entscheidend, d. h. der Grad, mit dem der Bogen die gespeicherte Verformungsenergie in kinetische Energie umwandeln kann. Nicht nutzbare Energie verpufft in der nötigen Beschleunigung der Wurfarme selbst.

Die gängigste Form des Bogens ist der Rechtshandbogen. Dies bedeutet, dass der Schütze den Bogen mit der linken Hand hält (Bogenhand) und die Bogensehne mit der rechten Hand spannt (Zughand). Man bezeichnet den Schützen auch als Rechtshandschützen. Bei einem Linkshandbogen bzw. Linkshandschützen kehren sich die Verhältnisse um. Die Wahl des Bogens wird aber keineswegs nur durch die Händigkeit des Schützen bestimmt, sondern auch durch dessen Augendominanz. Die Sehne mit dem Pfeil wird zu dem dominanten Auge geführt, weil dieses das Zielen übernimmt.

Bei modernen Sportbögen signalisiert ein Klicker dem Schützen das Erreichen einer speziellen Zuglänge und damit das Erreichen seines Ankerpunktes.

Im Gegensatz zur Armbrust sind viele Bögen nicht symmetrisch gebaut. Ein Maß für den Unterschied der Wurfarme ist der Tiller.

Geschichte des Bogens

Bogen der Alt- und Mittelsteinzeit

Die ältesten Steinspitzen, deren Interpretation als Pfeilspitzen umstritten ist, stammen aus dem Abri Sibudu (Provinz KwaZulu-Natal, Südafrika) und sind etwa 64.000 Jahre alt.[2] In Europa gibt es seit dem Solutréen (etwa 22.000 bis 18.000 v. Chr.) gestielte Spitzen aus Feuerstein, die wahrscheinlich Pfeilspitzen waren.[3][4] Sie können als ältester indirekter Beweis für die Existenz des Bogens gewertet werden. Es handelt sich um gestielte Spitzen, die auf nicht erhaltenen Holzschäften von etwa einem Zentimeter Dicke aufgesetzt waren, sofern die Schulter der Spitzen als Maß für die Dicke der Pfeilschäfte steht. Alternativ können dies aber auch Spitzen für Speere sein, die mit der Speerschleuder geworfen wurden. Der älteste Speerschleuderfund stammt aus demselben Zeithorizont wie die Stielspitzen von Parpalló (etwa 18.000 v. Chr.) Da auch Speere meist aus sich nach oben verjüngenden Sprossen (Schösslingen) gefertigt wurden (bei Pfeilen spricht man von „getaperter“ Schaftform), konnten diese an der Spitze ebenfalls sehr schlank sein.

Der älteste als Bogen interpretierte archäologische Fund stammt aus einer Kiesgrube in Mannheim-Vogelstang aus der Zeit des älteren Magdaléniens.[5] Das rund 40 cm lange Fragment eines Kiefernholz-Stabes (Pinus sylvestris) wurde mittels der Radiokohlenstoffmethode auf ein Alter von 14.680 ± 70 BP datiert (entspricht kalibriert 16.055 ± 372 v. Chr.).[6] Der komplette Bogen hatte eine Länge von etwa 110 cm. Einige Veränderungen der Holzoberfläche wurden als Bearbeitungsmerkmale gedeutet: So besitzt eine Seite des Fragments eine geglättete Oberfläche und die Abweichung an einer Seite wurde ausgeglichen. Eine randlich gelegene Druckstelle wird von den Autoren als Nocke für die Bogensehne gesehen.[5] Anhand von Rekonstruktionen wird die Leistung auf etwa 25-30 englische Pfund geschätzt (11 bis 13 kg), was Reichweiten von bis zu 80 m ermöglicht.[5]

Darüber hinaus gibt es aus dem späten Magdalénien eine mögliche Bogendarstellung auf einer gravierten Kalksteinplatte aus der Grotte des Fadets, Departement Vienne (Frankreich).[7][8] Die Ritzung ist jedoch nicht so eindeutig, dass die Interpretation als gesichert gelten könnte.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit gibt es steinerne Pfeilspitzen in Form der so genannten Federmesser. Diese waren bei den Federmesser-Gruppen während der ersten Wiederbewaldung am Ende der Weichsel-Eiszeit in Gebrauch. Die ältesten archäologischen Bodenfunde und damit zweifelsfreien Belege für den Bogen stellen komplett erhaltene Pfeile aus dem Stellmoor dar (Ahrensburger Kultur, etwa 10.000 v. Chr.).[9] Vom Ausgräber Alfred Rust wurden zwei ebenfalls dort gefundene Kiefernholzfragmente als Teile von Stabbögen interpretiert.[10] Rust schreibt, dass es sich um Kernholz relativ dicker Stämme handelt, dieses aber außen zur Splintholzzone hin liegt. Die Jahrringe beider Stücke liegen etwa drei Millimeter auseinander. Die Interpretation als Bogenfragmente bleibt unsicher, zumal die Stücke inzwischen verschollen sind. Rekonstruktionen mit Druckholz der nordischen Kiefer beweisen die Schussfähigkeit einer solchen Waffe, obwohl Kiefer gemeinhin nicht als gutes Bogenholz bekannt ist.[11] Alternative Deutungen der beiden Stücke von Stellmoor bestehen zum Beispiel mit Bootsspanten oder Schlittenteilen, wofür die Verwendung von Kiefernholz plausibel wäre.[12]

Die ältesten unzweifelhaften Bogenfunde stammen aus dem nordischen Mesolithikum. Sie waren aus Ulmen gefertigt. Die beiden ältesten Exemplare stammen aus Holmegård auf Seeland (Dänemark). Da die fünf nachfolgend aufgelisteten Bogenfunde recht ähnlich konstruiert und dimensioniert sind, wird diese Form des Flachbogens mit D-förmigem Querschnitt als mesolithischer Standardtyp angesehen.[13]

  • Holmegård IV, Seeland (Kongemose-Kultur, ca. 6000 v. Chr.): Dabei handelt es sich um zwei Flachbögen aus Ulmenstämmchen (Bergulme), wovon einer vollständig und einer etwa zur Hälfte erhalten ist.[14] Die Innenseiten der Bögen sind flach, die Außenseiten gerundet. Die Griffpartien sind deutlich eingezogen. Die Originallängen betragen 154 cm beim vollständigen Exemplar und werden bei dem halb erhaltenen auf 184 cm geschätzt.
  • Ageröd V, Südschweden (im Atlantikum, 14C-Datierung 6860–6540 BP): Ein Flachbogen aus Ulme (Ulmus sp.), ca. 170 cm lang; ein Flachbogen aus Eberesche bzw. Vogelbeerbaum (Sorbus aucuparia), fragmentarisch noch 61,7 cm erhalten; ein Stabbogen.[15] Nach Bergman sei der Stabbogen weniger effizient und seiner Spekulation nach möglicherweise von Jugendlichen gebaut worden.[16]
  • Ringkloster, Dänemark: Bogen aus der Ertebølle-Kultur, Datierung 5400–3550 v. Chr.
  • Tybrind vig, Dänemark: Bogen aus Ulmenholz, ca. 160 cm lang, Ertebølle-Kultur, Datierung 4600–3200 v. Chr.[17] Es handelt sich um ein weitestgehend komplett erhaltenes Exemplar. Der Bogen hat einen runden Rücken und einen flachen Bauch. Die Tips sind unterschiedlich ausgeformt, was auf die Verwendung einer Spannschnur hindeutet.[18]
    Tips an einem Bogen im Tybrind-Vig-Stil

Der Flachbogen mit D-förmigem Querschnitt (auch „Propeller-Typ“ genannt) war bis in die Bronzezeit geläufig. Der Bogen von Møllegabet II (Dänemark) (Ertebølle-Kultur) hat als einziger Mesolithbogen im Gegensatz dazu schmale und hohe Wurfarmenden, bei denen sich die äußeren Wurfarmenden nicht mitbogen. Parallel dazu gab es mesolithische Fallenbogen aus dem Vis-Moor (Republik Komi, Nordwestrussland), die meist kein Flachbogendesign aufweisen. Es handelt sich um insgesamt 31 meist einfach und mit geringem Aufwand gebaute Stabbogen aus Nadelhölzern, die in fest installierten Bogenfallen eingesetzt wurden. Die Radiokohlenstoffdatierung beträgt etwa 6000 v. Chr.[19][20]

Bogen der Jungsteinzeit

Felsbild, Valltorta, Maestrazgo, Spanien

Zwei Bogentypen prägten die Jungsteinzeit Mitteleuropas: Zum einen Bogen mit hohen Querschnitten, zum anderen der „propellerförmige Typ“.[21][22] Als bevorzugtes Bogenholz wurde nun Eibe verwendet. Trotz der bäuerlichen Wirtschaftsweise behielten Pfeil und Bogen stets eine Bedeutung als Statussymbole, wie Grabbeigaben der ältesten Ackerbau-Kultur in Mitteleuropa (der so genannten Linienbandkeramik) zeigen. Keine Bodenfunde, aber Abbildungen von Recurvebogen (bei sehr wahrscheinlicher Kompositbauweise) gibt es bereits seit dem Frühneolithikum auf Felsbildern in Spanien.[23][24] Auch Felsbilder im algerischen Tassili zeigen jungsteinzeitliche Bogenjäger.[25]

In das Jungneolithikum (etwa 4300 v. Chr.) datieren die Funde vom Schnidejoch,[26][27] die komplette Bogenausrüstung der Gletschermumie Ötzi stammt aus dem Spätneolithikum und ist etwa 3300 v. Chr. gefertigt worden.

Auch Gräber der endneolithischen Glockenbecherkultur zeigen in Form von so genannten Armschutzplatten und Pfeilspitzen aus Feuerstein, dass die Bogenausstattung zu den wichtigsten Waffen zählte. Eine Ausstattung mit Pfeilen und Armschutzplatte wurde im Grab des Bogenschützen von Amesbury entdeckt.

Eines der wenigen erhaltenen Exemplare aus dem Endneolithikum ist der Meare-Heath-Bogen. Es handelt sich um ein einzelnes Exemplar aus Eibenholz, das im Juni 1961 in den Somerset Levels in England gefunden wurde. Im Vergleich zu anderen Bögen sind dessen Wurfarme sehr breit und verlaufen bis kurz vor den Tips weitestgehend parallel. Zusätzlich sind sie mit Lederbändern umwickelt. Das Alter wird auf etwa 2700 v. Chr. geschätzt. Das ungewöhnliche Design, das dem Prinzip moderner Bögen teilweise stark widerspricht, deutet grundsätzlich darauf hin, dass es sich um eine rein zeremonielle Waffe handeln könnte. Dennoch haben mehrere Nachbauten gezeigt, dass der Bogen prinzipiell funktional ist.[28]

Der Kurzbogen entwickelte sich wahrscheinlich mit und in den Steppenreiterkulturen. Auf antiken Darstellungen sowie in den Kurganen finden sich erste Belege. Wegen der im Vergleich zum Langbogen ungünstigeren mechanischen Verhältnisse haben sie zurückgebogene Bogenenden (Recurves) und Sehnen-/Hornverstärkungen (Kompositbogen).

Bogen der Bronze- und vorrömischen Eisenzeit

Skythe beim Spannen des Reflexbogens, Umzeichnung vom Goldbecher aus Kul'-Oba (Krim)

Bogenfunde der Bronzezeit und Eisenzeit sind in Mitteleuropa äußerst selten.[29] Der Bogenschütze von Amesbury aus der endneolithisch-frühbronzezeitlichen Glockenbecherkultur ist mit Langbogen, Pfeilen und Armschutzplatte bestattet worden. Oft sind bei endneolithischen Gräbern nur noch die Pfeilspitzen, steinernen Armschutzplatten oder Pfeilschaftglätter erhalten, die auf den Status des Bogens als Waffe hinweisen. Auch in der frühbronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur bleibt diese Grabbeigabe bestehen. Vom Ende der Frühbronzezeit ist ein Geweihbogen (Rothirsch) aus England bekannt, der mit nur 45 Zentimetern Länge zu den Miniaturbogen zählt.[30] Die 14C-Datierung dieses singulären Fundes ergibt ein Alter zwischen 1750 und 1605 v. Chr. Für die Mittlere und Späte Bronzezeit gibt es bislang keine Bogenfunde, lediglich zwei Köcher aus urnenfelderzeitlichen Gräbern: einen mit elf Pfeilen aus Ockstadt (Wetteraukreis),[29] und einen mit sechs Pfeilspitzen und Schaftresten aus Behringersdorf (Kr. Nürnberger Land).[31] Aus klimatischen Gründen ist in Mitteleuropa nicht von Importen vorderasiatischer Kompositbogen auszugehen, sondern überwiegend vom reinen Holzbogen (Selfbow). Häufig gefunden werden dagegen so genannte „graeco-eurasische“ Pfeilspitzen der Hallstattzeit, wie im Gräberfeld von Hallstatt, in Salzburg, Mellrichstadt, in einer Höhle bei Ebermannstadt, auf der Ehrenbürg bei Forchheim, der Heuneburg (Kr. Sigmaringen).[32] Diese gelten als Importe aus Griechenland und dem Gebiet der Skythen bzw. als technische Nachahmungen dieser Formen.

Bogen der Germanen

Germanen bauten im 1.–2. Jahrhundert meist Stabbogen mit hohem Querschnitt, die seit der Eisenzeit typischerweise dick auslaufende Wurfarmenden mit zum Teil seitlich angebrachter Nockenkerbe hatten. Sie sind in Siedlungen und als Einzelfunde archäologisch nachgewiesen.[33]

Seit dem 19. Jahrhundert entstand das Gerücht, römische Geschichtsschreiber hätten die Verachtung der Germanen gegenüber Pfeil und Bogen als Kriegswaffe zum Ausdruck gebracht, was in einer Art Ehrenkodex festgehalten gewesen sei.[34][35] Tacitus erwähnte in seiner „Germania“ dazu jedoch nichts. Stattdessen kann die Ineffizienz des Bogens gegen gepanzerte römischen Legionen ins Feld geführt werden.[36] Das schließt jedoch die Möglichkeit des Gebrauches nicht aus, und es gibt Belege, dass sich die Gallier zur selben Zeit des Bogens bedienten.[36]

Eine herausragende Kollektion von 36 Bogenfunden germanischer Zeit stammt aus dem Nydam-Moor in Sønderjylland.[37] Die Eibenbogen wurden offenbar mit vielen weiteren Waffen zusammen mit dem Nydam-Schiff im Moor versenkt. Die Datierung der Bogen wird mit 100–350 n. Chr.,[37] an anderer Stelle mit 300 n. Chr.[38] angegeben. Der Bau des Nydam-Schiffes selbst ist dendrochronologisch auf 310–350 n. Chr. zu datieren, so dass die Datierung der Bogen ebenfalls ins frühe 4. Jahrhundert wahrscheinlich sein dürfte. Beim Typ Nydam handelt es sich um schlanke Stabbogen von 178–187 cm Länge, die an die späteren englischen Langbogen erinnern. Die spitz zulaufenden Wurfarme haben Tips (Endenverstärkungen) aus Geweih, die zum Teil einen achteckigen Querschnitt haben. Bei einem dieser Bogen ist ein Tip aus Eisen erhalten.[37]

Völkerwanderungszeit und Frühmittelalter

Aus der Völkerwanderungszeit sind insbesondere die Bogen der Merowinger und Alamannen überliefert.[39] Ein erfolgreicher Einsatz der Alamannen gegen die Römer in einer Schlacht am Rhein im Jahre 354 dokumentiert die Verwendung des Bogens als Kriegswaffe.

Eine vorzügliche Quelle zur Erforschung frühmittelalterlicher Eibenbogen bot der bereits 1846 ausgegrabene Friedhof von Oberflacht, Landkreis Tuttlingen.[39][40] Die Belegung des Friedhofs stammt aus dem Zeitraum von 530 bis 650.

Ein mit einer Eisenblechtülle beschlagener alamannischer Bogen wurde in einem Grab in der St. Martinskirche in Altdorf (Kanton Uri, Schweiz) gefunden. Das Grab datiert um das Jahr 670. Bei diesem Bogen bestehen Ähnlichkeiten zu den D-förmigen Nydam-Bogen aus dem 4. Jahrhundert, die ebenfalls eine Eisenblech- oder Geweihtülle hatten.[41]

Im Stuttgarter Psalter (um 830) werden Kampfszenen mit Pfeil und Bogen zwischen Awaren und Franken gezeigt.

Hoch- und Spätmittelalter

Der klassische Langbogen entwickelte sich im europäischen Hoch- bzw. Spätmittelalter zum englischen Langbogen (engl. Longbow[42]) mit sehr hohen Zuggewichten weiter. Diese Entwicklung ist die Antwort auf die besonders im Hochmittelalter vorkommenden Panzerreiter (siehe Ritter). So konnte ein Pfeil, der von einem Langbogenschützen abgeschossen wurde, mühelos eine damals gebräuchliche Kettenrüstung und unter günstigen Bedingungen sogar die als Reaktion entwickelten Plattenpanzer durchschlagen. Auch die Pferde der Ritter mussten nun, soweit überhaupt möglich, vor Waffenwirkung beschützt werden. Allerdings mussten entsprechend große Kräfte zum Spannen des Bogens ausgeübt werden. Heranreitende Kavallerie hatte nur selten die Möglichkeit, die Bogenschützen mit ihren Nahkampfwaffen anzugreifen.

Im Jahr 1139 wurde der Einsatz des Bogens (gemeinsam mit der Armbrust) bei kriegerischen Auseinandersetzungen unter Christen durch das Zweite Laterankonzil geächtet.[43]

Hochmittelalter

Im Hochmittelalter (ca. 1050 bis 1250) waren im Westen vor allem Waliser und Engländer, im Osten besonders die Türken und Mongolen gefürchtete Bogenschützen. Mehrere Schlachten im Hundertjährigen Krieg gewannen die Engländer mit ihrer taktisch eingebundenen Bogenstreitmacht. Um den in diesem Krieg entstandenen Bedarf an Eibenholz zur Bogenherstellung decken zu können, wurde nicht zuletzt auch Holz aus deutschen Wäldern verwendet.

Im Gegensatz zur Jagd wurde mit den damaligen Kriegsbögen nicht gezielt, sondern auf die Salvenwirkung gesetzt. Durch die große Anzahl an Schützen und dementsprechend vielen gleichzeitig niedergehenden Pfeilen war die Trefferwahrscheinlichkeit trotzdem recht hoch. Kriegsbögen hatten ein hohes Zuggewicht, typischerweise mehr als 100 englische Pfund, das sind ca 45 kg. In alten Chroniken wurde berichtet, dass die Pfeile „dicht wie Schnee“ auf den Gegner niedergingen.

Zwar hatte schon Wilhelm der Eroberer in der Schlacht von Hastings eine große Truppe von französischen Bogenschützen gegen die Truppen von König Harald II. eingesetzt, aber sie waren ebenso wie die weniger zahlreichen englischen Bogenschützen nur mit relativ kurzen Bögen ausgerüstet.

Bereits im 11. Jahrhundert wurde von walisischen Bogenschützen berichtet, deren Pfeile ca. zehn Zentimeter dicke Eichentore durchschlugen. In den Dienst des englischen Königs Eduard I. wurde der Langbogen nach der Unterwerfung der Waliser im späten 13. Jahrhundert übernommen. Zunächst wurden walisische Bogenschützen eingesetzt, später wurden auch englische Langbogenschützen ausgebildet. Ende des 13. Jahrhunderts entwickelte sich der englische Typ mit tiefem D-förmigem Querschnitt, der in Westeuropa zur effektivsten Fernkampfwaffe wurde, die von einem einzigen Menschen bedient werden konnte. Der militärische Einsatz des Langbogens wurde im europäischen Mittelalter zuerst in England realisiert.

Um mit einem Langbogen eine solche Wirkung zu entfalten, war jahrelange Übung notwendig. Im mittelalterlichen England wurden daher Gesetze erlassen, die die männliche Bevölkerung dazu verpflichteten, sich im Umgang mit dem Langbogen zu üben. Zudem mussten englische Väter ihre Söhne mit einem Langbogen ausrüsten, wenn diese ein bestimmtes Alter erreicht hatten. Bei Skelettfunden, die man englischen Langbogenschützen zuordnen konnte (Mary Rose), wurden auf starke mechanische Belastung hinweisende Umbildungen von Arm- und Wirbelknochen festgestellt.

Moderne Versuche haben ergeben, dass ein von einem Langbogen abgeschossener Pfeil unter Idealbedingungen die Brustplatte einer Plattenrüstung durchschlagen konnte.

Zur Herstellung von Langbögen verwendeten die Engländer vorwiegend Eibenholz, da dieses die hohen auftretenden Zug- und Stauchkräfte aufnehmen kann. Diese Eigenschaften ermöglichten die Entwicklung zum leistungsstarken Stabbogen, der im Gegensatz zum Flachbogen auf weite Distanzen einzusetzen ist. Die walisischen Bogenschützen schossen auch mit Ulmenbögen. Noch heute ist die Eibe streng geschützt, weil dem damaligen Bedarf an Eibenholz fast die gesamten Bestände des Alpenraums und der Pyrenäen zum Opfer gefallen waren.

Die meisten englischen Langbögen reichten dem Schützen im ungespannten Zustand mindestens bis auf Augenhöhe.

Bekanntester literarischer (Rechtshand-) Schütze mit dem Langbogen: Robin Hood – Filmplakat von 1922

In anderen europäischen Reichen wurde der Nutzen dieser Waffe ebenfalls erkannt, sodass der Langbogen auch außerhalb Englands Verbreitung fand, wo er aber aufgrund der Konkurrenz durch andere Fernwaffen, vor allem die gegen Ende des Mittelalters aufkommenden Feuerwaffen, nicht die gleiche Rolle spielte wie in England.

Spätmittelalter

In den Schlachten des Spätmittelalters (ca. 1250 bis 1500) bewährte sich der Langbogen vielfach. Geriet gegnerische Reiterei unter die wenig bis gar nicht gepanzerten Bogenschützen, hatten diese allerdings meist nur ein leichtes Schwert oder auch nur einen Dolch oder ein Messer zur Verteidigung. Solche Kämpfe endeten meist in einer Katastrophe für die Bogenschützen, die aufgrund ihrer langen Ausbildung nur schwer zu ersetzen waren. Deshalb bezogen die englischen Langbogenschützen meist Deckung hinter spitzen Holzpfählen, die in die Erde gerammt waren. Davor postierten sich schwer gepanzerte Ritter, die zu Fuß kämpften und mit ihren Lanzen gegnerische Truppen auf Distanz halten sollten.

Der Sage nach wurden im Hundertjährigen Krieg englischen Bogenschützen, die in Gefangenschaft gerieten, der rechte Zeige- und Mittelfinger abgehackt, mit denen die Sehne gezogen wurde. Verschiedene Gesten (Fuck off-V, Victory-Zeichen, crossed fingers) werden auf diese Sage zurückgeführt.

Noch im Jahre 1590 verteidigte der englische Adlige Sir John Smythe den Nutzen des Langbogens gegenüber den damals gebräuchlichen Arkebusen und Musketen. Smythe wies darauf hin, dass ein Bogen im Gegensatz zu einer Feuerwaffe über keinen Mechanismus verfügt, der versagen könnte. Zudem hob er die deutlich höhere Feuerrate des Bogens im Vergleich zu Feuerwaffen hervor. Außerdem würde ein dichter, heranfliegender Pfeilhagel die Moral des Gegners schädigen.

Aus dem Wrack des in dieser Zeit gesunkenen Schiffs Mary Rose wurden etliche Langbögen geborgen, die zum Teil so gut erhalten sind, dass sie noch schießbar sind.

Frühe Neuzeit

In der frühen Neuzeit (ca. 1500 bis 1790) wurden die Langbögen abgelöst. Im englischen Bürgerkrieg in der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden noch Langbögen verwendet, kurze Zeit später wurde der Langbogen in England aber endgültig verdrängt. Musketen erlangten eine immer höhere Feuerkraft und Reichweite und konnten Panzerungen leichter durchschlagen. Zudem war die Ausbildung eines Langbogenschützen weit aufwändiger und länger als die eines Musketenschützen.

Bogentypen und Einsatzbereiche

Primitiv-Bogen aus einem Stück Holz
Unterschiedliche Tips an Primitiv-Bögen

Primitiv-Bogen

Ein Primitiv-Bogen (traditioneller Bogen; Englisch: selfbow) ist in seiner ursprünglichen Form aus einem Stück Holz gefertigt, ohne dass ein Schussfenster (Englisch: shelf) und ein Griffbereich ausgeformt werden. Der einfache Bogen besitzt daher keine Pfeilauflage, sondern der Pfeil wird über den Handrücken der Bogenhand aufgelegt.

„Primitivbogen“ als Bogenklasse im heutigen traditionellen Bogensport bedeutet vor allem, dass nur Bogen zugelassen sind, die ausschließlich aus natürlichen (d. h. vorindustriellen) Materialien bestehen. Daher können Backing und Griffleder vorhanden sein, sofern sie aus Naturmaterialien bestehen.

Auch die Bogensehne muss aus Naturmaterialien (Flachs, Leinen, Sehne, Leder, Haut etc.) gefertigt sein. Sie wird in den Tips eingehängt.

In Europa verwendete Hölzer sind z. B. Eibe, Esche, Ahorn und Robinie.

Langbogen

Moderner „glasbelegter“ Langbogen

Zwischen dem Primitiv-Bogen und dem Langbogen bestehen fließende Übergänge. Ein Langbogen kann ein Holzbogen (Selfbow) ohne Schussfenster sein. Moderne Langbogen bestehen meist aus laminierten Holzstreifen oder mit auf- oder eingelegten Kunststoffen. Dabei kommen vor allem Glasfaserlaminate für den Belag der Bauch- und Rückenseite zum Einsatz, sowie Kohlenstofffasern als Schichtlaminat.

Im traditionellen Bogenbau wird zwischen Langbogen englischer und amerikanischer Bauart unterschieden. Englische Langbögen des Mary-Rose-Typus sind traditionell aus Eibenholz gefertigt und haben einen tiefen D-förmigen Bogenarmquerschnitt ohne Griffband. Die späteren viktorianischen englischen Langbogen haben über die gesamte Länge einen linsenförmigen Querschnitt und einen runden Griff, meist mit einer Lederwicklung. Man spricht dabei von einem Stabbogen. Amerikanische Langbogen besitzen flache Wurfarme mit meist eher rechteckigen Wurfarmquerschnitt und einen der Hand stärker angepassten Griff. Letztere werden auch Flachbogen genannt.

Recurve-/Reflexbogen

Recurve
Wurfarmenden von Recurvebogen

Recurve (englisch: zurückgebogen)[44] steht für das Hauptmerkmal dieses Bogentyps, die zurückgebogene Form der Wurfarme, die im entspannten Zustand vom Schützen wegweisen.[45] Die Begriffe Recurvebogen und Reflexbogen werden synonym verwandt.[46]

Die ältesten Nachweise dieses Bogentyps sind Felsmalereien in der spanischen Levante (seit dem 6. Jt. v. Chr.), auf denen Krieger oder Jäger mit Recurvebogen abgebildet sind.[24] Spätere Darstellungen von Recurvebogen stammen aus der mitteldeutschen Bernburger Kultur, z. B. in der Steinkiste von Göhlitzsch. Spätestens mit der westeuropäischen Megalithkultur kam der Recurvebogen nach Nord- und Mitteleuropa. Etwa um 3000 v. Chr. findet man sie auf Megalithgräbern der osteuropäischen Maikop-Kultur (z. B. in Klady) und anschließend im Rahmen der Kura-Araxas-Kultur.

Um ca. 2400 v. Chr. stellen sich akkadische Könige mit einem Recurvebogen als Machtsymbol dar. Später wird dies durch Reflexbögen ersetzt und ein üblicher Bestandteil von Darstellungen der Könige im Vorderen Orient. Beispiele gibt es unter Babyloniern, Assyrern und Persern. Im ägyptischen Theben wurden Exemplare eines Typs gefunden, die wahrscheinlich assyrischer Herkunft waren und aus der Zeit um 1200 v. Chr. stammen.

Der Recurvebogen (Reflexbogen) speichert in den Wurfarmen mehr Energie und hat daher einen höheren Wirkungsgrad als der Flach- und Langbogen. Die anliegende Sehne dämpft außerdem den Handschock nach dem Schuss. Während beim Langbogen die Bogensehne frei schwingt, liegt sie beim Recurvebogen auf den Wurfarmenden (den „Recurves“) auf. Durch die Streckung der Sehne beim Abschuss wird ein Teil der Schwingungen vom Bogen absorbiert. Durch die Kompositbauweise – die bei Reflexbogen die Regel darstellt – kann dieser weiter ausgezogen werden als ein Lang- oder Flachbogen und hat dabei dennoch einen weicheren Auszug. Die starke Vorspannung der Wurfarme erfordert allerdings auch eine wesentlich größere Belastbarkeit des Materials.

Als Take-Down-Recurve bezeichnet man Recurve-Bögen, die aus einem Mittelteil und zwei montierbaren Wurfarmen bestehen. Der Vorteil dieser Bögen besteht neben den kleineren Transportmaßen auch darin, dass ein schweres Mittelstück aus Metall oder Kunststoff zur Stabilisierung des Bogens beim Abschuss beiträgt.[47] Take-Down-Recurves mit einem Holzmittelteil haben Vorteile beim Transport, zusätzlich erlauben sie das Auswechseln defekter Wurfarme.

Unter Recurvebogen wird heute im sportlichen Bogenschießen der „olympische Recurve“ mit Visier und Stabilisatoren verstanden. Demgegenüber wird mit dem Begriff Blankbogen im heutigen Sprachgebrauch die Klasse „Recurvebogen ohne Visier und Stabilisatoren“ bezeichnet. Im traditionellen Bogensport werden alle Bogen ohne Visier als Blankbogen bezeichnet.

Compoundbogen

Compoundbogen mit Twin-Limbs und Twin-Cams

Hauptartikel: Compoundbogen

Der Compoundbogen besitzt an den Bogenenden des Bogens drehbare Räder, die sogenannten Camwheels, kurz Cams genannt. Sie besitzen zwei verschiedene Durchmesser, auf denen Kabel oder Sehne aufgerollt sind. Im ungespannten Zustand ist auf dem größeren der beiden Räder die Sehne aufgerollt. Beim Spannen des Bogens wird die Sehne vom großen Rad abgerollt und auf dem kleinen Rad wird das am gegenüberliegenden Wurfarm befestigte Kabel aufgerollt. Die Cams sind zusätzlich exzentrisch aufgehängt.

Moderne Compoundbögen wenden wie bei einem Wellrad das Hebelgesetz an. Die sich nach außen wegdrehende Rolle ist wie ein starrer Hebel, der auf die Drehachse wirkt. Durch die exzentrische Aufhängung der Rollen/Cams verändert sich der Angriffswinkel und der Hebelarm, der Bogen arbeitet so immer im effektivsten Bereich. Werden die Rollen/Cams mit der Bogensehne nach außen gezogen, verlängert sich der Hebelarm. Diese Mechanismen sind beim Compoundbogen in einer praktischen Anwendung umgesetzt. Dadurch ergibt sich im Gegensatz zu anderen Bogen ein nicht-linearer Kraftverlauf beim Auszug: Mit steigendem Auszug nimmt die Kraft zunächst stetig zu (wie auch bei anderen Bogen), um dann aber beim Überschreiten des sogenannten Gipfel-Zuggewichtes schlagartig abzunehmen. Der Bogenschütze hält dann bei voll ausgezogenem Bogen nur noch einen Bruchteil des Gipfelzuggewichtes auf der Hand. Die Zugreduzierung kann bis zu 80 % betragen, d. h. bei einem Gipfelzuggewicht von 50 Pfund muss der Schütze nur zehn Pfund im Auszug halten. Dadurch kann der Bogen ruhiger gehalten werden und das Zielen fällt wesentlich leichter.

Der Compoundbogen ist der modernste aller Bögen und wird in der Regel mit einer mechanischen Lösehilfe (dem „Release“; engl. to release sth. = etwas ausklinken, etwas auslösen) geschossen, um Ablassfehler zu reduzieren. Zusätzlich werden Wasserwaagen und Vergrößerungen im Visier benutzt. Gepaart mit dem geringen Haltegewicht machen diese Hilfen den Compoundbogen insgesamt sehr präzise. Im Jahr 2012 lag z. B. der Weltrekord in der FITA Runde (Männer) im Freien mit 144 Pfeilen bei 1419 Ringen beim Compound. Im Vergleich dazu steht der Weltrekord FITA Runde (Männer) im Freien mit 144 Pfeilen bei 1387 mit dem Recurve.[48]

Kyūdō-Bogen

Der japanische Kyūdō-Bogen (Yumi) ist ein asymmetrischer Kompositbogen. Der Pfeil wird hier, wie es auch bei asiatischen Reitervölkern üblich war, zum Schuss auf der dem Schützen abgewandten Seite des Bogens geführt. In der Frühgeschichte finden sich jedoch auch Darstellungen symmetrischer und Vollmaterialformen.

Es wurde verschiedentlich diskutiert, dass der Kyūdō-Bogen als Reiterwaffe entwickelt wurde. Als Argument wird der kürzere (aber auch stärkere) untere Wurfarm angeführt, der beim Schuss vom Pferd aus den geringen Platz bis zum Pferderücken optimal ausnutzen kann. Gegner dieser umstrittenen Theorie weisen dagegen darauf hin, dass archäologische Funde den asymmetrischen Bogen weit vor domestizierten Pferden in Japan belegen. Zusätzlich ist zu bemerken, dass die Pfeile in Japan eine spezielle Behandlung erfahren: Um die Leitfedern zu stärken, wird der Pfeil (bzw. der Teil von der Nock bis zum Ende der Federn) einige Zeit über Wasserdampf erhitzt. Manchmal haben Pfeile in Japan auch vier Federn, wobei zwei davon oft verkürzt sind.

Beim mongolischen Schießstil liegt der Pfeil auch auf der „Außenkante“ des Bogens. Auch da hält der Daumen die Sehne und löst sie. Die mongolischen Bögen sind symmetrisch.

Entscheidend für die Position des Pfeils ist die Frage, wie der Bogen gespannt wird, europäisch mit drei Fingern, oder asiatisch mit dem Daumen. Davon ist abhängig, in welche Richtung die Sehne von den Fingern bzw. Daumen gleitet. Der Pfeil liegt immer auf der Seite dieser Richtung, bei drei Fingern links, beim Daumen somit rechts. Dies ist erforderlich, um zu vermeiden, dass der Pfeil beim Abschuss am Bogen anschlägt. Wird der Schuss gelöst, krümmt sich der Pfeil zuerst in die Bogenmitte, dann durch die eigene Elastizität in die entgegengesetzte Richtung. Genau zu diesem Zeitpunkt passiert der Pfeil den Bogen und wird somit nicht abgelenkt. Der Pfeil gleitet nicht die ganze Zeit bis zum Verlassen der Sehne entlang des Bogens. Allerdings gibt es neben den heute am weitesten verbreiteten Kyudo-Schießformen noch viele andere. So finden sich auch heute noch und in Überlieferungen Schießtechniken, die sich von denen der gängigen Schießpraxis im heutigen Kyudo unterscheiden. So gab und gibt es auch Formen (überwiegend im Kriegsschießen), bei denen der Bogenarm steif gehalten oder bei sehr starken Bögen gar mit den Füßen gespannt, ein kürzerer Auszug genutzt oder die Sehne mit den Fingern oder anderen Vorrichtungen gezogen wurde. Dementsprechend würde nach der Theorie die Auflageseite des Pfeiles für diese Schießformen wechseln, oder eine Ablenkung bzw. Ausbremsung des Pfeiles in Kauf genommen werden.

Bauweisen und Werkstoffe

Bogen in Kompositbauweise

Ein Kompositbogen ist ein spezieller, aus mehreren verschiedenen Materialien bestehender Bogen, der in der ausgehenden Jungsteinzeit in Zentralasien entstand. Älteste archäologische Funde stammen aus der Region Pribaikalja, nordwestlich des Baikalsees in Südsibirien. Die dort in einem Gräberfeld gefundenen 16 Bogen sind bauchseitig mit Streifen aus Geweih versteift worden und laufen in spitzen Tips aus.[49][50]

Reflexbogen sind üblicherweise in Kompositbauweise hergestellt. Von den Steppen aus verbreitete sich die Nutzung von Kompositbögen im bronzezeitlichen mediterranen und chinesischen Kulturkreis. Zur Herstellung von Kompositbögen wurden in einem aufwändigen, bis zu zwei Jahre dauernden Verfahren verschiedene Schichten von Holz und Tierhorn verleimt und mit Sehnen umwickelt. Die Funktion des Holzes beschränkte sich dabei z. T. auf das bloße Tragen der tierischen Materialien. Das Ergebnis war eine gegenüber traditionellen Bögen kleinere Waffe mit dennoch hoher Spannkraft, die sich hervorragend für Reiter eignete. Tiersehnen haben im Vergleich zu Holz eine ca. vierfache Zugfestigkeit. Horn hält eine doppelte Druckbelastung aus wie Holz. Daher lässt sich beim Bogenbau die benötigte Schichtdicke auf ein Viertel bzw. die Hälfte im Vergleich zu Holz reduzieren. Dünnere Bogenarme sind elastischer als dickere; je weniger Energie aber beim Biegen der Wurfarme verloren geht, umso mehr kann beim Verschießen des Pfeiles abgegeben werden. Kleinere und kürzere Wurfarme besitzen zudem weniger Masse, die bewegt werden muss. Außerdem kann man Verbundmaterialien in einem technisch besonders effektiven Design zusammenleimen.

Der Vorteil von Sehnen und Horn besteht in ihrer höheren Fähigkeit, Energie zu speichern und auch wieder an den Pfeil abzugeben. Die Effizienz eines solchen gut gebauten Kompositbogens mit entsprechender möglicher Formgebung ist höher als die eines konventionellen Bogens aus Holz, der bei identischem Layout sofort brechen würde. Mongolische und türkische Reiterbögen hatten ein Zuggewicht von durchschnittlich 75 Pfund und schossen speziell abgestimmte leichte Pfeile 500 bis 800 m weit.

Am bekanntesten wurden dabei die Hunnen und einige hundert Jahre später die Mongolen und Türken, deren Zügen nach Westen die Völker Europas anfangs wenig entgegenzusetzen hatten. Ihr militärischer Vorteil beruhte dabei auf dem massiven Einsatz der leichten Kavallerie, die – mit Kompositbögen bewaffnet – mobile und weit reichende Angriffe auf den Gegner durchführen konnte. Kompositbögen wurden jedoch schon seit der Antike auch von sesshaften Völkern übernommen, unter anderem von Römern und Parthern. Der Arcus war einer der von den Griechen und später von den Römern genutzter Kompositbogen.

Nachteilig ist die starke Anfälligkeit solcher klassischer Kompositbögen gegen jegliche Art von Feuchtigkeit – im Extremfall löst sich der durch elastischen und hochfesten Hautleim zusammengehaltene Materialverbund einfach auf, wodurch der Bogen irreparabel zerstört wird. Diese Problematik beeinflusste vermutlich den für das Schicksal Europas entscheidenden Rückzug der Hunnen um das Jahr 500.

Ein weiteres Beispiel für effektiven Einsatz von Kompositbögen sind die Comanche Nordamerikas, die im 19. Jahrhundert von den feindlichen Armeen der jungen Vereinigten Staaten anerkennend als die „beste leichte Kavallerie der Welt“ bezeichnet wurden.

Die höchste Vollendung in der Geschichte des Bogenbaus haben die Türken erreicht. Sehr schöne Exemplare sind im Völkerkundemuseum in Wien und im Schloss in Karlsruhe in den Waffensammlungen der Kriegsbeute der letzten Türkenbelagerung ausgestellt (siehe Karlsruher Türkenbeute). Besonders zu beachten ist, dass die Bogenenden im ungespannten Zustand nach vorn gebogen sind. Beim Bespannen des Bogens mit der Sehne werden diese meist erwärmt und in die entgegengesetzte Richtung umgebogen, so dass erst dann die endgültige Form des Bogens sichtbar wird.

Moderne Faserverbundwerkstoffe prägen die heutigen Typen des Recurve- und Compoundbogens.

Backings

Ein Backing (englisch: Verstärkung des Bogenrückens, gemeint ist die Vorderseite des Bogens, an der Bauchseite befindet sich die Sehne), auch Lamination (Beschichtung) genannt, ist ein in Streifen geschnittener Bambus oder anderer Hölzer, der Zugbelastung gut verträgt. Sehnen von Großtieren oder Tier-Rohhaut werden auf die Vorderseite eines Bogens geklebt, um die starke Zugbelastung aufzunehmen. Die wirkungsvollste Form eines Backings ist der Sehnenbelag. Je nach Holzart muss das Backing dicker, beziehungsweise dünner sein, damit das Holzteil des Bogens keine Kompressionsbrüche bekommt. Bei Eibe wird dies eigentlich nicht benötigt, da das Splintholz (Außenbereich) der Eibe hervorragende Zugfestigkeit hat, das Kernholz (Innenbereich) wiederum hohem Druck standhält. Das Splintholz kann sich sehr gut dehnen und das Kernholz lässt sich gut komprimieren.

Bögen aus Stahl

Die Anfälligkeit der Kompositbögen gegen Feuchtigkeit führte in Indien zur Entwicklung von Bögen aus Stahl. Die indischen Schmiede verfügten über das metallurgische Wissen, um geeignete Legierungen herzustellen. Im Agni Purana, einem indischen religiösen Text aus dem 9. Jahrhundert, werden bereits Bögen aus Metall erwähnt.

Die Bögen waren nicht so leistungsfähig wie herkömmliche Kompositbögen, aber bei feuchtem Klima haltbarer und auch sonst widerstandsfähiger. Stahlbögen konnten auch problemlos gelagert werden. Von adeligen Kriegern gebrauchte Stahlbögen wurden reich verziert.

In Europa wurden Stahlbögen nur für Armbrüste hergestellt.

Bogenschießen als Sport

Recurvebogen (vorne) und Compound-Bogen (hinten) beim Hallenschießen. Vier schießen einen Rechtshandbogen, nur einer (Mitte) einen Linkshandbogen
Trefferaufnahme beim Bogenschießen – Feldbogen

Beim modernen Bogenschießen gibt es verschiedene Disziplinen. Allgemein werden Bogen ohne Visierhilfsmittel und Stabilisationsgewichte als Blankbogen (englisch: „Barebow“) bezeichnet. Moderne Lang- und Jagdrecurvebogen werden aus verschiedenen Schichten laminiert, die aus Holz oder mit Glas oder Kohlenstofffasern verstärktem Kunststoff bestehen. Auch Recurve-Sportbogen aus Aluminium und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff sind Blankbogen, wenn weder am Bogen noch an der Sehne Hilfsmittel zur Visierung, Entfernungsschätzung oder Stabilisierung vorhanden sind. Bei modernen Sportbogen unterscheidet man daher zwischen Blankbogen (Recurve ohne Visier und Stabilisationshilfsmittel), olympischem Recurve-Sportbogen (Visier und Stabilisationshilfsmittel erlaubt) und Compoundbogen (Visier mit Linsenoptik und Stabilisationshilfsmittel erlaubt).

In verschiedenen Kulturen wurde und wird berittenes Bogenschießen als Sport betrieben.

Der Wahlspruch der Bogenschützen lautet: „Alle ins Gold“, beziehungsweise „Alle ins Kill“ bei den 3D-Schützen.

Bogenjagd

Leistungsfähigkeit, Schussweite

Aus Naturprodukten gefertigte Bögen:

  • Der türkische Sultan Selim III. soll 1798 einen Pfeil 889 m weit geschossen haben. Dies wäre die bisher größte Entfernung für einen aus Naturstoffen gefertigten Bogen.
  • Englischer Langbogen, Zuggewicht 90,72 kg, 57 g schwerer Holzpfeil, Schussweite 427 m (John Huffer, USA, 11. September 1997)

Mit modernen Bögen erzielte man folgende Weiten:

  • Recurve (1987, Don Brown, USA): 1222,0 m
  • Compound (1992, K. Strother, USA): 1207,4 m
  • Fußbogen-Schießmethode (Harry Drake, USA, 24. September 1971): 1854,4 m. Bei dieser Schießmethode liegt der Schütze auf dem Boden. Der Bogen wird mit beiden Füßen nach vorne gedrückt und die Sehne gleichzeitig mit beiden Händen angezogen.[51][52]

Rechtliche Situation

In Deutschland wird die rechtliche Situation durch das Waffengesetz (WaffG) geregelt. Entscheidend für die Beurteilung sind dabei die Paragraphen §§ 1 und 2 WaffG sowie die dazugehörigen Anlagen. Die Anlage 1 zum WaffG (zu Paragraph § 1 Absatz 4 WaffG) definiert in der Abschnitt 1, Unterabschnitt 2, Nummer 2 als den Schusswaffen gleichgestellt Gegenstände mit „… bei denen bestimmungsgemäß feste Körper gezielt verschossen werden, deren Antriebsenergie durch Muskelkraft eingebracht …“, was soweit auch den Bogen umfassen würde. Jedoch folgt dann die Einschränkung „… und durch eine Sperrvorrichtung gespeichert werden kann.“ Somit gilt die Nummer 1.2.2 der Anlage 1 zwar für Armbrüste, aber nicht für Bögen. Auch an keiner anderen Stelle der Anlage 1 wird der Bogen erwähnt oder eine entsprechende Definition für ihn verwendet. Eindeutig wird die Situation dann mit der Anlage 2 zum WaffG (zu Paragraph § 2 Absatz 2 bis 4 WaffG). Die Waffenliste der Anlage 2 schließt in Abschnitt 3, Unterabschnitt 2, Nummer 2 Schusswaffen teilweise vom Gesetz aus „… bei denen feste Körper durch Muskelkraft ohne Möglichkeit der Speicherung der so eingebrachten Antriebsenergie durch eine Sperrvorrichtung angetrieben werden.“ (also auch Bögen). Dabei bezieht sich die teilweise Ausnahme auf Anscheinswaffen nach Paragraph § 42a WaffG. Damit ist der Bogen keine Waffe nach den Paragraphen des WaffG. Der Bogen ist ein Sportgerät und ist damit nicht waffenscheinpflichtig und unterliegt auch nicht den Restriktionen des Waffengesetzes und der Waffenverordnung.

Bogenjagd und Bogenfischen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten, in vielen anderen Ländern dagegen erlaubt.

Bilder

Literatur

  • Jürgen Junkmanns: Pfeil und Bogen – Von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2013, ISBN 978-3-938921-27-2.
  • Charles E. Grayson u. a.: Bogen, Pfeile, Köcher. Die Charles E. Grayson Sammlung. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2010, ISBN 978-3-938921-17-3.
  • Volker Alles (Hrsg.): Reflexbogen. Geschichte und Herstellung. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2009, ISBN 978-3-938921-12-8.
  • Peter O. Stecher: Legends in Archery: Adventurers with Bow and Arrow. Schiffer Pub Co, 2010, ISBN 978-0-7643-3575-4. (englisch)
  • Manfred Korfmann: Schleuder und Bogen in Südwestasien: von den frühesten Belegen bis zum Beginn der historischen Stadtstaaten. Antiquitas: Reihe 3, Abhandlungen zur Vor- und Frühgeschichte, zur klassischen und provinzial-römischen Archäologie und zur Geschichte des Altertums, Bd. 13. Habelt, Frankfurt 1972, ISBN 3-7749-1227-0.
  • Ulrich Stodiek, Harm Paulsen: „Mit dem Pfeil, dem Bogen …“ Techniken der steinzeitlichen Jagd. Isensee, Oldenburg 1996, ISBN 3-89598-388-8.
  • Clemens Richter: Bogenschießen. Der abendländische Weg. DSV, Hamburg 2000, ISBN 3-88412-346-7.
  • Hilary Greenland: Praktisches Handbuch für traditionelle Bogenschützen. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2001, ISBN 3-9805877-0-3.
  • Ekkehard Höhn, Karl-Heinz Hörnig: Traditionell Tunen, Feinabstimmung von Langbogen und Recurve. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2000, ISBN 3-9805877-1-1.
  • Thomas Marcotty: Bogen und Pfeile (Edition Arcofact). Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2002, ISBN 3-9805877-8-9.
  • D. Vorderegger, G. Kaiser: Traditionelles Bogenschießen. Salzburg 2003, ISBN 3-9501778-0-9.
  • D. Vorderegger: Schule des traditionellen Bogenschießens. Salzburg 2002, ISBN 3-9501778-1-7.
  • Roger Ascham, Hendrik Wiethase (Hrsg.): Toxophilus – Die Schule des Bogenschießens. Wiethase, Untergriesbach 2005, ISBN 3-937632-12-3 (England, 1545).
  • Śārṅgadhara, Hendrik Wiethase (Hrsg.): Dhanurveda – Das Wissen vom Bogen. Wiethase, Untergriesbach 2005, ISBN 3-937632-14-X (Indien, 16. Jahrhundert).
  • Richard Kinseher: Der Bogen in Kultur, Musik und Medizin, als Werkzeug und Waffe. Kinseher, Kelheim 2005, ISBN 3-8311-4109-6.
Bogenbau
  • Flemming Alrune u. a.: Das Bogenbauer-Buch. Europäischer Bogenbau von der Steinzeit bis heute. 7. Auflage. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2012, ISBN 978-3-9805877-7-8.
  • Dean Torges: Auf der Spur des Osage-Bogens. 2. Auflage. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2004, ISBN 3-9808743-3-8.
  • Steve Allely: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus. Bd. 1. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2003, ISBN 3-9808743-2-X.
  • G. Fred Asbell: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus. Bd. 2. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2004, ISBN 3-9808743-5-4 (enthält Kapitel über Kompositbogen)
  • Tim Baker: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus. Bd. 3., Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2005, ISBN 3-9808743-9-7.
  • Steve Allely u. a.: Die Bibel des traditionellen Bogenbaus. Bd. 4. 2. Auflage. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2008, ISBN 978-3-938921-07-4.
  • Paul Comstock: Der gebogene Stock. Herstellung von Jagdbogen aus weißen Hölzern. 3. Auflage. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2009, ISBN 978-3-9808743-6-6.
  • Wulf Hein: Mein Pfeil- & Bogenbuch. Bogenbau für Kinder und Jugendliche. Verlag Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2011, ISBN 978-3-938921-18-0.
Commons: Bogen (Waffe) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bögen in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Bogenbau – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary: Bogen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Vgl. Felsmalereien in der spanischen Levante
  2. Marlize Lombard, Laurel Phillipson: Indications of bow and stone-tipped arrow use 64 000 years ago in KwaZulu-Natal, South Africa. In: Antiquity, Band 84, Nr. 325, 2010, S. 635–648.
  3. L. Pericot Garcia: La cueva del Parpallo. Madrid 1957.
  4. Ulrich Stodiek, Harm Paulsen: Mit dem Pfeil, dem Bogen. Oldenburg (Isensee-Verlag), 1996, S. 37–38.
  5. a b c Gaëlle Rosendahl, Karl-Wilhelm Beinhauer, Manfred Löscher, Kurt Kreipl, Rudolf Walter, Wilfried Rosendahl: Le plus vieil arc du monde? Une pièce intéressante en provenance de Mannheim, Allemagne. L’Anthropologie 110/3, 2006, S. 371–382.
  6. kalibriert mit CalPal online (abgerufen am 18. Januar 2014)
  7. Henri Breuil: Une visite à la grotte des Fadets à Lussac-le-Châteaux (Vienne). Bulletin A. F. A. S. Paris, 1905, S. 358.
  8. Jean Airvaux, André Chollet: Figuration humaine sur plaquette à la grotte des Fadets à Lussac-les-Châteaux (Vienne). Bulletin Societe Prehistoire Francaise 82 (1985), S. 83–85.
  9. Alfred Rust: Die alt- und mittelsteinzeitlichen Funde von Stellmoor. 1943.
  10. Alfred Rust: Die alt- und mittelsteinzeitlichen Funde von Stellmoor. 1943, S. 192–193; Tafel 97/98
  11. Ragnar Insulander: Der Bogen von Stellmoor – Der älteste der Welt? Traditionell Bogenschiessen, Heft 16/ 2000, S. 38–39.
  12. G. Burov: Die mesolithischen Schlittenformen in Nordosteuropa. In: Den Bogen spannen… (Festschrift für B. Gramsch zum 65. Geburtstag). Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 20, Beier & Beran, Weissbach 1999.
  13. C. A. Bergman: The Development of the Bow in Western Europe: A Technological and Functional Perspective. In: G. L. Peterkin, H. M. Bricker, P. Mellars (Hrsg.): Hunting and Animal Exploitation in the Later Palaeolithic and Mesolithic of Eurasia. Archaeological Papers of the American Anthropological Association 4 (1993). S. 95–105.
  14. G. Rausing: The Bow: Some Notes on ist Origin and Development. Acta Archaeologica Lundensia 6, C. W. K. Gleerups, Lund 1967, S. 49.
  15. L. Larsson: Ageröd V: An Atlantic Bog Site in Central Scania. Acta Archaeologica Lundensia 12, C. W. K. Gleerups, Lund 1983, S. 57–59.
  16. C. A. Bergman: The Development of the Bow in Western Europe: A Technological and Functional Perspective. In: G. L. Peterkin, H. M. Bricker, P. Mellars (Hrsg.): Hunting and Animal Exploitation in the Later Palaeolithic and Mesolithic of Eurasia. Archaeological Papers of the American Anthropological Association 4, 1993, S. 98–99.
  17. S. H. Andersen: Tybrind Vig: A submerged Ertebolle settlement in Denmark. In: J. M. Coles, A. J. Lawson (Hrsg.): European Wetlands in Prehistory. Clarendon Press, Oxford 1987.
  18. Tybrind vig buen. Bue Westh, 19. Juli 2012, abgerufen am 19. Juli 2012.
  19. G. Burov: Der Bogen bei den mesolithischen Stämmen Nordosteuropas. Veröffentlichungen des Museums für Ur- und Frühgeschichte Potsdam 14/ 15, 1980, S. 373–388.
  20. Leif Steguweit: Bogenfallen – Aus der Trickkiste der Steinzeit. In: Traditionell Bogenschiessen 21, 2001, S. 21–24. (PDF-Download)
  21. J. Junkmanns: Pfeil und Bogen. Herstellung und Gebrauch in der Jungsteinzeit., Museum Schwab, Biel 2001.
  22. J. Junkmanns: Jungsteinzeitliche Bogen. In: Das Bogenbauer-Buch. A. Hörnig, Ludwigshafen 2001, S. 47–55.
  23. M.-S. Hernández Pérez, P. Ferrer Marset, E. Catalá Ferrer: Arte rupestre en Alicante. Alicante (Centre d’Estudis Contestans), 1988.
  24. a b Leif Steguweit Belege für Recurve-Bogen in der europäischen Jungsteinzeit. In: Volker Alles (Hrsg.): Reflexbogen. Geschichte und Herstellung. Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2009, S. 10–25.
  25. Jörg W. Hansen: Tassili. Felsbildkunst in den westlichen und südlichen algerischen Tassilis. Somogy èditions dárt, Paris 2009, ISBN 978-2-7572-0251-7.
  26. Tages-Anzeiger (21. August 2008): Neue Funde im Eis – älter als Ötzi
  27. Universität Bern, Abteilung Kommunikation: Eisfunde vom Schnidejoch – 1000 Jahre älter als Ötzi
  28. Stuart Prior: Recreating the Neolithic Meare Heath Bow – Reassessing the past through Experimental Archaeology. In: Journal of the Society of Archer-Antiquaries. Bd. 43, 2000, S. 44–48.
  29. a b Holger Eckhardt: Pfeil und Bogen. Eine archäologisch-technologische Untersuchung zu urnenfelder- und hallstattzeitlichen Befunden. Internationale Archäologie. Bd. 21. Marie Leidorf, Espelkamp 1996, ISBN 3-924734-39-9; b: Kat.-Nr. 211–212
  30. Kasia Gdaniec: A miniature antler bow from a Middle Bronze Age site at Isleham, (Cambridgeshire), England. Antiquity 70, 1996, S. 652–657.
  31. Ernst Probst: Die Urnenfelderkultur. Eine Kultur der Bronzezeit vor etwa 1300/1200 bis 800 v. Chr. Grin-Verlag, Norderstedt 1996, S. 43–44.
  32. Birgit Schmalz: Vorzeit. Spuren in Rhön-Grabfeld. Hrsg. vom Verein für Heimatgeschichte e. V. Königshofen, Bad Königshofen 1998.
  33. Wolfgang Adler: Studien zur germanischen Bewaffnung: Waffenmitgabe und Kampfesweise im Niederelbegebiet und im übrigen Freien Germanien um Christi Geburt. Habelt, Bonn 1993. (Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde 58)
  34. Thomas Marcotty: Bogen und Pfeile. Verlag A. Hörnig (2004)
  35. Hans Delbrück: Geschichte der Kriegskunst: Geschichte der Kriegskunst: Das Mittelalter, Die Neuzeit, Das Altertum, Die Germanen. Nikol, 2006.
  36. a b Edmund Bulanda: Bogen und Pfeil bei den Völkern des Altertums. Wien und Leipzig 1913, S. 131.
  37. a b c Paul Comstock: Bogen der europäischen Vorgeschichte. In: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus. Bd. 2. Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2004, ISBN 3-9808743-5-4, S. 110–111.
  38. Tom Mills: Ein Bogen aus der Kupferzeit. In: Die Bibel des Traditionellen Bogenbaus. Bd. 4. Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2004, ISBN 3-938921-07-2, S. 103.
  39. a b Holger Riesch: Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit. Eine Quellenkunde und Rekonstruktion des frühmittelalterlichen Bogenschießens. Karfunkel, Wald-Michelbach, 2002.
  40. Wolfgang Menzel: Die Heidengräber am Lupfen (bei Oberflacht). Aus Auftrag des Württembergischen Alterthums-Vereins geöffnet und beschrieben von dem K. Württ. Hauptmann v. Dürrich und Dr. Wolfgang Menzel, 1847.
  41. Holger Riesch: Pfeil und Bogen zur Merowingerzeit. Eine Quellenkunde und Rekonstruktion des frühmittelalterlichen Bogenschießens. Karfunkel, 2002, S. 24–27.
  42. Longbow in der englischsprachigen Wikipedia
  43. Alberigo, Giuseppe: Conciliorum oecumenicorum decreta, Canon IXXX, Bologna, 1973³, S. 195–203
  44. Aussprache: recurve
  45. Der Brockhaus multimedial 2010, Artikel Bogen: „Der zusammengesetzte Bogen ist in der Regel so konstruiert, dass sich die Bogenenden (auch als »Bogenarme« bezeichnet) im entspannten Zustand zum Ziel hin krümmen (Reflexbogen).“
  46. Volker Alles (Hrsg.): Reflexbogen. Geschichte und Herstellung. Angelika Hörnig, Ludwigshafen 2009, S. 10–25.
  47. Dwight R. Schuh: Bowhunting Equipment & Skills, Verlag Creative Publishing Int'l, 1997, ISBN 1610603060, Seite 28 [1]
  48. http://www.archery.org/
  49. A. P. Okladnikov: Neolit i Bronsovij vek Pribaikalja. Materialij i isledovania po archeologij SSSR 18. Moskau/Leningrad 1950.
  50. G. Rausing: The Bow: Some Notes on its Origin and Development. Acta Archaeologica Lundensia 6. C. W. K. Gleerups, Lund 1967, S. 119–121.
  51. Fußbogen-Rekordschuss über eine Meile im Bild
  52. Liste von Rekorden der United States National Archery Association