„Bodenmais“ – Versionsunterschied

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Version vom 5. August 2008, 17:58 Uhr

Wappen Deutschlandkarte

Hilfe zu Karten
Basisdaten
p1
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Regen
Höhe: 689 m ü. NHN
Fläche: 45,28 km2
Einwohner: 3338 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 74 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94249
Vorwahl: 09924
Gemeindeschlüssel: 2 76 117 09 2 76 117Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Marktverwaltung:
Markt Bodenmais
Bahnhofstr. 56
94249 Bodenmais
Website: www.bodenmais.de
Bürgermeister: Michael Adam (SPD)

Bodenmais ist ein Markt im niederbayerischen Landkreis Regen und Heilklimatischer Kurort. Er ist bekannt für sein Bergwerk und für den Silberberg.

Geographie

Bodenmais liegt im Bayerischen Wald und zwar südwestlich am Fuße des Großen Arbers, dem höchsten Berg in Bayern außerhalb der Alpen.

Geschichte

Blick auf Bodenmais

Der Bayerische Wald, inmitten des größten zusammenhängenden Waldgebirges Deutschlands liegend, findet in den Geschichtsbüchern schon früh Erwähnung. Gerodet wurde das Gebiet zuerst von Mönchen, dann von einigen wenigen Siedlern, die sich in dem „Urwaldgebiet“ niederließen. Der erste urkundliche Bericht über Bodenmais findet sich im Urbar der bayerischen Herzöge um das Jahr 1300, in dem vom „Item das Goldwerch ze Pabenmaiz“, berichtet wird. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde in den Gruben bei Bodenmais, genannt „des Allmächtigen Gottes Gabe“, nach Silber gegraben, um 1485 erhielt der Ort vom bayerischen Herzog Albrecht IV. besondere Privilegien, durch den großen Freiheitsbrief von 1522 wurde der Ort zur „vollkommen gefreiten Bergstadt“ erhoben.

Nachdem die Gewinnung von Edelmetallen zurückging, stellte sich das Bergwerk 1542 auf die Erzeugung von Vitriol um, das damals zum Färben der Stoffe Verwendung fand. Mit der Umwandlung in eine Hofmark 1580 erloschen die Rechte der freien Bergstadt. Ab 1760 geriet der Absatz von Vitriol ins Stocken. Durch ein neues Verfahren, Potée (Polierrot) zu erzeugen, die zum Schleifen der Gläser und Polieren der Spiegel Verwendung fand, erlebte das Werk in den Jahren 1870 bis 1914 seine größte Blütezeit. Bodenmaiser Potée ging in die ganze Welt. Aber durch die Entwicklung neuer chemischer Herstellungsverfahren war man bald nicht mehr konkurrenzfähig und schließlich wurde der Betrieb 1962 eingestellt.

Nachdem sich schon ab dem 15. Jahrhundert Glashütten im Bodenmaiser Raum ansiedelten, wurde Bodenmais nach 1945 innerhalb von 30 Jahren zum Glasveredlungszentrum und bietet heute die größte Bleikristallauswahl Deutschlands. Da sich hier, abseits der großen Verkehrsverbindungen, keine Industrie, außer der Glasindustrie, ansiedeln wollte, hat man frühzeitig den Fremdenverkehr als Erwerbsmöglichkeit erkannt. Der Ursprung geht schon zurück auf das Jahr 1883, in dem in Bodenmais der Bayerische Wald-Verein gegründet wurde. Nach dem Krieg wurde der Fremdenverkehr weiter ausgebaut und Bodenmais zum bekanntesten und meistbesuchten Kurort des Bayerischen Waldes.

1945 wurde Bodenmais zum Luftkurort erklärt und 1958 zum Markt erhoben. 1962 begann man mit dem Bau eines beheizten Freibades, 1967 erfolgte der Kurhausbau und 1972 konnte das Hallenbad in Betrieb genommen werden. 1989 erfolgte die Fertigstellung des neuen Rathauses mit Kurverwaltung, der Tiefgarage und des Kurparks. Als Abschluss der Bemühungen des Ortes im touristischen Bereich erhielt man im Dezember 1992 das Prädikat „Heilklimatischer Kurort“.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 3.288, 1987 dann 3.331 und im Jahr 2000 3.466 Einwohner gezählt.

Politik

Marktrat

Nach der Kommunalwahl am 2. März 2008 ergibt sich die folgende Sitzverteilung im Marktrat:

Christlich Soziale Union in Bayern (CSU) 7 Sitze -1 Sitz 45,2 % der Stimmen
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 5 Sitze +1 Sitz 31,2 % der Stimmen
Freie Wählergemeinschaft Bodenmais 4 Sitze ±0 Sitze 23,6 % der Stimmen

Bürgermeister

  • 1. Mai 2008 bis heute: Michael Adam (SPD)
  • 1990 bis 2008: Fritz Wühr (CSU)
  • In der Stichwahl am 16. März 2008 konnte sich Fritz Wühr nicht gegen seinen Herausforderer Michael Adam (SPD) durchsetzen. Der 23-jährige Politik- und Volkswirtschaftsstudent trat sein Amt am 1. Mai 2008 an und ist damit Deutschlands jüngster Bürgermeister. Als sensationell wurde seine Wahl in den Medien u.a. deshalb empfunden, weil er nach eigenen Aussagen "alles das ist, was man hier (Niederbayern) nicht sein darf : jung, evangelisch und schwul."

Finanzen

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.936.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 583.000 Euro.

Wappen

Beschreibung: Geteilt durch den Umriss des Silberbergs in Blau und Silber; oben der goldene Kurhut mit silbernem Hermelinbesatz, unten gekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzer Bergmannshammer.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der Marktplatz in Bodenmais
  • Katholische Pfarrkirche: Die Bodenmaiser Kirche wurde 1804/05 in der Mitte des Marktplatzes erbaut, und zwar so, dass sie in Richtung des Silberberg zu stehen kam. 1955/56 wurde die Kirche durch den Anbau eines Oktogons erweitert. Den Altar schmückt eine Nachbildung des Gnadenbildes von Loreto (ein Geschenk des Kurfürsten), das bereits am 16. Juni 1705 (Namenstag des Heiligen Benno) in einer feierlichen Prozession nach Bodenmais übertragen wurde. Zur Erinnerung daran findet jedes Jahr ein „Umgang“ statt, bei dem das Gnadenbild mitgetragen wird.
  • Historisches Besucherbergwerk am Silberberg: Seit 1962 steht das Silberbergwerk interessierten Besuchern als Schaubergwerk offen. 1998 erwarben sechs ehemals im Bergwerk Beschäftigte das Werk mit den dazugehörigen Liegenschaften und betreiben seither das Historische Besucherbergwerk im Silberberg.
  • mehrere Glasbläsereien: Die größte und bekannteste ist die Joska-Glasbläserei, die unter anderem Pokale für den Wintersport herstellt

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 41, im Produzierenden Gewerbe 427 und im Bereich Handel und Verkehr 194 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 737 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1086. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 3 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 37 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 405 ha. Davon waren 18 ha Ackerfläche und 388 ha Dauergrünfläche.

Im Jahre 2007 wurde seitens der Marktgemeinde Bodenmais und dem Verein Wirtschaft und Tourismus die Bodenmais Tourismus und Marketing GmbH (BTM)gegründet. Ziel und Aufgabe der BTM ist es, den Tourismus in Bodenmais privatwirtschaftlich aufzubauen und weiter zu entwickeln. Geschäftsführer ist seit August 2007 Andreas Lambeck. Das Unternehmen ist aufgebaut in drei Profitcenter: Reiseveranstalter, Events & Veranstaltungen sowie Touristeninformation & Gästebetreuung. Seit dem 4. Quartal verbucht Bodenmais wieder einen massiven Wachstum bei den Übernachtungszahlen. Im 4. Quartal 2007 lag der Wachstum bei 18%. Das Geschäftsvolumen der Tourismus & Marketing GmbH liegt 2008 bei über € 2 Mio. Der Anteil der Markgemeinde liegt etwa bei 30%. Bodenmais ist mit 700.000 Übernachtungen der bedeutendste Ferienort im Bayerischen Wald.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten mit 75 Kindergartenplätzen und 89 Kindern
  • Volksschule mit 21 Lehrern und 320 Schülern