Bliesen

Bliesen
Kreisstadt Sankt Wendel
Wappen der ehemaligen Gemeinde Bliesen
Koordinaten: 49° 30′ N, 7° 7′ OKoordinaten: 49° 29′ 38″ N, 7° 6′ 50″ O
Höhe: 309 m
Fläche: 12,61 km²
Einwohner: 3178 (30. Jun. 2012)[1]
Bevölkerungsdichte: 252 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 66606
Vorwahl: 06854
Bliesen (Saarland)
Bliesen (Saarland)

Lage von Bliesen im Saarland

Bliesen mit Kirche
Bliesen mit Kirche

Bliesen ist ein Stadtteil und Gemeindebezirk der Stadt St. Wendel im gleichnamigen Landkreis im Saarland. Bis Ende 1973 war Bliesen eine eigenständige Gemeinde.

Geographie

Bliesen liegt im Landkreis St. Wendel, im nördlichen Saarland am Oberlauf der Blies etwa 7 Kilometer westnordwestlich des Kernorts von St. Wendel, rund 30 Kilometer nordnordöstlich von Saarbrücken und knapp 9 Kilometer südsüdwestlich des Bostalsees (jeweils Luftlinie).

Der heutige Stadtteil Bliesen setzt sich aus drei historischen Kernsiedlungen zusammen: In Richtung Oberthal gelegen befindet sich der alte Siedlungskern des Dorfes „Elmern“. Um den Kirchberg herum liegt die historische Kernsiedlung „Bliesen“ und nordöstlich davon in der Talniederung der Blies ist der Ortskern des Dorfes „Niederhofen“ auszumachen. Heutige Straßennamen „In Elmern“ und „Niederhofer Straße“ deuten auf die Lage dieser alten Kernsiedlungen.

Geschichte

War bis 1814 dem Kanton Tholey zugeordnet, im Département Moselle.

Im Rahmen der saarländischen Gebiets- und Verwaltungsreform wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Bliesen am 1. Januar 1974 der Kreisstadt Sankt Wendel zugeordnet.[2]

Politik

Der Ortsrat des Gemeindebezirks Bliesen hat elf Mitglieder, Ortsvorsteher ist Werner Maldener, CDU.

Die Sitzverteilung nach den letzten Wahlen:[3]

Wahl CDU SPD Gesamt
2014 7 4 11 Sitze
2009 9 2 11 Sitze
2004 9 2 11 Sitze
1999 8 3 11 Sitze
1994 7 4 11 Sitze

Wissenswertes

Wahrzeichen ist die im neuromanischen Stil gebaute Pfarrkirche St. Remigius. Sie wird auch als „Bliestaldom“ bezeichnet und weist einen Turm auf, dessen Sockel in das 12. Jahrhundert datiert wird. Vom Aussichtspunkt „Auf der Kanzel“ bietet sich ein Panoramablick über das gesamte obere Bliestal. Eine Besonderheit ist die gefasste Quelle „Augenborn“, der heilende Wirkung bei Augenleiden zugeschrieben wird.

In einer Freizeitanlage des Freizeitclub Bliesen 1971 e.V. im Ortskern befindet sich eine moderne Bahnengolfanlage, die bereits Schauplatz zahlreicher, teilweise auch internationaler, Meisterschaften war. Der Sportverein SV Bliesen hat einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage sowie überdachte Tribüne. Der Turnverein Bliesen e.V. bietet ein breit gefächertes Angebot von Kinderturnen bis Seniorengymnastik, von Badminton bis Leichtathletik und hat über 1000 Mitglieder. Etwa 60 Vereine gibt es im Dorf.

Im Jahr 1994 wurde das 1000-jährige Bestehen von Bliesen gefeiert. Die Bevölkerung Bliesens belief sich am 30. Juni 2012 auf 3178 Personen, davon 1665 männlich und 1713 weiblich. Am letzten August-Wochenende feiern die Bliesener Bürger eine traditionsreich gestaltete Kirmes mit Kirmesjahrgang.

Öffentliche Gebäude und Einrichtungen

Im Dorfzentrum (Remigiusstraße) steht die katholische Pfarrkirche St. Remigius, das katholische Pfarramt mit Bücherei und die Gedenkstätte für die Kriegsopfer.

Am Dorfplatz befindet sich das Dorfgemeinschaftshaus, genannt „Haus Gillen“. Dort sind das Ortsvorsteherbüro, ein Sitzungs- und Veranstaltungssaal, ein Probenraum und verschiedene Vereinsunterkünfte angesiedelt. Direkt nebenan sind die Obstverwertungsanlagen des Obst- und Gartenbauvereins, die Sport- und Kulturhalle (1989) Hallengröße 20 mal 28 Meter, diverse Nebenräume, Bühne, Bestuhlung für etwa 520 Personen, sowie das Feuerwehrhaus (1985) und DRK-Fahrzeughalle aufgebaut.

Pfarrkirche St. Remigius

Bliestaldom Bliesen

Die im neuromanischen Stil 1903–1904 erbaute Pfarrkirche St. Remigius wird wegen ihrer exponierten Lage im oberen Bliestal, ihrer Größe und optischen Dominanz über das Dorf auch gerne „Bliestaldom“ genannt. Sie steht mitten im alten Ortskern der Kernsiedlung Bliesen und ist das Wahrzeichen des Dorfes. Die Kirche wurde vom damaligen Dechanten Jakob Backes (1897–1929) nach Plänen des Düsseldorfer Architekten Josef Kleesattel erbaut. Auf dem Kirchberg sollen sich früher bereits eine Wehrkirche und ein römischer Signalturm befunden haben. Es heißt, die Grundmauern des heutigen Kirchturmes gehen auf den einstigen Signalturm zurück.

Persönlichkeiten (alphabetisch)

Commons: Bliesen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. St. Wendel, Stadtteile
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 810.
  3. St. Wendel Wahlen, Ortsrat