„Bernhard Strigel“ – Versionsunterschied

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* [http://www.memmingen.de/strigel-museum+M54a708de802.html?&layout=2col Homepage des Strigelmuseums in Memmingen]
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* [http://www.museothyssen.org/thyssen/ficha_artista/545 Werke im spanischen Museum]
* [http://www.museothyssen.org/thyssen/ficha_artista/545 Werke im spanischen Museum]
* [http://a7.sphotos.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc7/389630_330305503692106_602363532_n.jpg| Ölgemälde der [[Maria von Burgund]] um 1520; im [[Dumbarton Oaks]] Museum]


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Version vom 15. August 2012, 20:08 Uhr

Bernhard Strigel (* um 1460 in Memmingen; † 4. Mai 1528 ebenda) war ein deutscher Maler am Übergang von der Spätgotik zur Renaissance. Er entstammt der süddeutschen Künstlerfamilie Strigel und prägte die in Oberschwaben verwurzelte Memminger Schule.

Leben

Der Sohn des Bildhauers Ivo Strigel wird 1505 erstmals im Memminger Steuerbuch genannt. Er stand anfänglich unter dem Einfluss des Künstlers Bartholomäus Zeitblom der sogenannten Ulmer Schule. Später entwickelte er unter niederländischem Einfluss im Mindelheimer Sippenaltar von 1505 und im Salemer Marienaltar von 1507/08 „eine moderne Raumkomposition und einen virtuosen, mitunter kühnen Kolorismus“ (Katalog: Hispania - Austria).

Für Maximilian I., dessen Hofmaler er war, schuf er etliche Bildnisse, die wiederholt kopiert wurden. Der Kaiser erwählte Strigel und nicht etwa den bedeutenderen Dürer oder die Augsburger Maler Burkmaier und Breu, die der Kaiser auch alle kannte. Strigel nimmt in der Porträtkunst bis heute einen besonderen Platz in der Kunstgeschichte ein. Das Porträt "Maximilians I. mit Insignien" aus dem Maximilianeum in Innsbruck wurde im Jahre 1965 von dem Vorarlberger Künstler und Restaurator Konrad Honold in Privatbesitz entdeckt und restauriert. Es ist das einzige bisher bekannte Kaiserporträt Maximilians in vollem Krönungsornat. Ein Gruppenporträt von 1515 zeigt den Kaiser im Kreis seiner Familie. Strigel war 1517 zunächst Memminger Ratgeb, dann als Zunftmeister auch Mitglied des Memminger Rates. In dieser Eigenschaft war er für seine Heimatstadt Memmingen unter anderem auch als Gesandter in Rechtsangelegenheiten tätig. Er entwarf neue Bettelordnungen, bewahrte das Gerichtssiegel auf und war Gutachter für die Salzfertiger. Auf der Rückseite einer Auftragsarbeit für den kunstbegeisterten Johannes Cuspinian steht: Anno humannae reparacionis MDXX Mens octobri...Bernhardinus Strigil pictor civis Memingen nobilis qui solus edicto Caesare Maximilianu ut olim Apelles Alexandrum pingere iussus has imagines manu sinistra per specula ferme sexagenarius Viennae pingebat. Diese Inschrift war der eigentliche Ausgangspunkt der Strigel-Forschung.

Werke (Auswahl)

Das Gruppenporträt Familie des Kaisers Maximilian I. ist Strigels bekanntestes Werk, um 1515 entstanden

Etliche Werke von Bernhard Strigel befinden sich noch an den dafür geschaffenen Plätzen. Viele wurden aber vor allem durch die Reformation und Säkularisation vernichtet oder an anderen Orten aufgestellt. In seiner Heimatstadt Memmingen gibt es ein Strigelmuseum, in dem zahlreiche Exponate von ihm und der Künstlerfamilie Strigel ausgestellt werden.

Religiöse und biblische Darstellungen

Bilder vom Altar aus der St. Georgskapelle Obersaxen:

Porträts

  • Bildnis einer vornehmen Dame, Strigelmuseum Memmingen
  • Vier Köpfe und Bildnis eines älteren bärtigen Mannes, heute Staatsgalerie Stuttgart
  • Sibylla von Freyberg, geborene Gossenbrod (1479-1521), Alte Pinakothek München, Bildnummer 6821
  • Georg Tannstetter (1482-1535), seit 1805 in den Sammlungen der Fürsten von Liechtenstein, Vaduz, nachweisbar

Ämter

Amt15151516151715181519152015211522152315241525152615271528
Ratgeb151715201521152415251528
Zunftmeister151815191522152315261527
Einunger1519152015261527
Bauschauer15201521152215261527
Steuerherr1523
Zweier1516
Richter15151516
Dreizehner
Pfleger von Frickenhausen1521
Pfleger von St. Martin
stellv.Pfleger v. St. Martin15211526
Einnehmer der Großspendpflege15221523
Obmann der Salzpfleger15231527

Aufgaben in den Urkunden

Aufgabe15151516151715181519152015211522152315241525152615271528
Aufbewahrung des Gerichtssiegels1523
Abfassung einer neuen Metordnung1518
Abfassung einer Almosenordnung1523
Abfassung einer Bettelordnung1527
Entwurf einer Gerichtsordnung1527
Gutachter für die Salzfertiger1523

Literatur

Strigel-Museum
  • Daniel Hess: Mit Milchbrei und Rute. Familie, Schule und Bildung in der Reformationszeit. Nürnberg 2005 (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Band 8); passim zum Mindelheimer Sippenaltar.
  • Kunst um 1492. Hispania - Austria. Mailand 1992.
  • Gertrud Otto: Bernhard Strigel. München/Berlin 1964.
  • Robert Vischer: Neues über Bernhard Strigel, in: Jahrbuch der Kgl. Preußischen Kunstsammlung, Berlin, 1885
  • Staatsgalerie Augsburg, Städtische Kunstsammlung, Band I. Altdeutsche Gemälde. Katalog, hrsg. von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München 1988
  • Elisabeth Wiemann: Altdeutsche Malerei. Staatsgalerie Stuttgart, hrsg. vom Stuttgarter Galerieverein e.V., Stuttgart 1989
  • Honold, Konrad und Verein für Heimatschutz und Heimatpflege in Tirol (Hrsg.): Ein unbekanntes Bildnis Kaiser Maximilians I. von Bernhard Strigel. Tiroler Heimatblätter. 42.Jahrgang 1967. Heft 4-6.
  • Wilhelm Adolf SchmidtStrigel. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 589 f. Über die Malerfamilie mit Hans Striegel dem Älteren, Ivo, Claus und Bernhard Strigel.
  • Norbert Werner: Bernhard Strigel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Bautz, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 54–56.
  • Mathias F. Müller, Bernhard Strigel: Das Funk-Epitaph für die Domkirche zu Wiener Neustadt - Ein stilgeschichtlicher Beitrag zum Werk des Memminger Malers, In: Unser Neustadt (Blätter des Wiener Neustädter Denkmalschutzvereines) 53/2 (2009) S. 1-9.
Commons: Bernhard Strigel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien