Manufacture d’armes de Châtellerault

Dieser Importartikel ist fälschlicherweise im Artikelnamensraum. Bitte verschiebe die Seite oder entferne diesen Baustein.
Dieser Artikel (Manufacture d’armes de Châtellerault) ist im Entstehen begriffen und noch nicht Bestandteil der freien Enzyklopädie Wikipedia.
Wenn du dies liest:
  • Der Text kann teilweise in einer Fremdsprache verfasst, unvollständig sein oder noch ungeprüfte Aussagen enthalten.
  • Wenn du Fragen zum Thema hast, nimm am besten Kontakt mit den Autoren auf.
Wenn du diesen Artikel überarbeitest:
  • Bitte denke daran, die Angaben im Artikel durch geeignete Quellen zu belegen und zu prüfen, ob er auch anderweitig den Richtlinien der Wikipedia entspricht (siehe Wikipedia:Artikel).
  • Nach erfolgter Übersetzung kannst du diese Vorlage entfernen und den Artikel in den Artikelnamensraum verschieben. Die entstehende Weiterleitung kannst du schnelllöschen lassen.
  • Importe inaktiver Accounts, die länger als drei Monate völlig unbearbeitet sind, werden gelöscht.

Die Manufacture d’armes de Châtellerault (kurz: MAC, deutsch: Waffenfabrik Châtellerault, auch genannt „La Manu“), war eine von 1819 bis 1968 bestehende französische Waffenfabrik mit Sitz in Châtellerault am Fluss Vienne. Die Nachnutzung als Kulturbetrieb mit vielfältigen Ausprägungen wurde von der Stadt Châtellerault gestaltet.

Geschichte

Im Jahr 1815 wurde Napoleon der I. während des Sommerfeldzug von 1815 von den alliierten Armeen besiegt. Dadurch verlor Frankreich all seine Eroberungen im Osten und viele Standorte von französischen Waffenfabriken galten nun als zu grenznah an sensiblen und strategischen Standorten. Darunter vielen auch die Fabriken in Maubeuge, in Charleville und die Blankwaffenherstellung in Klingenthal im Elsass. Aufgrund dessen mussten Alternativen im Hinterland von Frankreich gefunden werden. Ins Auge fasste man dabei mehrere Städte, unter anderem auch die kleine Ortschaft Châtellerault, in welcher um die 8.000 Einwohner lebten. Auch war die Lage hervorragend mit der Kreuzung in Richtung Poitou und Touraine und einer wichtigen Verkehrsachse zwischen Paris und Bordeaux. Der kleine Fluss Vienne, welcher durch die Stadt fließt, ermöglichte einen stetigen Stromlieferanten und eine einfache und schnelle Lieferung und Abholung von Materialien jeglicher Art. Außerdem war Châtellerault bereits früh durch seine guten Handwerker bekannt.[1]

Durch ein königliches Dekret wurde am 14. Juli 1819 eine neue Waffenmanufaktur in Châtellerault gegründet. Zuvor hatten die Bewohner und der damalige Bürgermeister Robert Augustin Creuzé das dafür notwendige Land kostenfrei an das Ministerium abgegeben. Man hoffte hier auf gute und stetige Arbeitsplätze und einen Aufschwung der Region. Als Gelände wollte man erst ein altes Kloster auf der rechten Seite der Vienne abgeben, jedoch fiel die Wahl auf ein elf Hektar großes Ackergelände, bei dem die Flüsse Vienne und Envigne zusammen trafen.[1]

Damit man ab 1831 mit der gestiegenen Anforderung an mehr Waffen Schritthalten zu können, wurden am Standort neue Werkstätten, Geschäfte und Wohnungen gebaut. Weiterhin wurde im Garten des Direktors, ein kleiner Bereich hinter dem Kanal und neben dem Staudamm, ein Pulverlager eingerichtet. Aus Sicherheitsgründen weit entfernt von den Produktionshallen. Im Jahr 1854 verfügte die Fabrik über eine überdachte Fläche von 10.000 m². Ab 1855 wurden neue Herstellungsverfahren eingeführt, welche zur Errichtung zweier neuer Wasserwerke und neuer Gebäude führte. 1865 wurden in der Fabrik neue Gasbrenner für die Außenbeleuchtung installiert, um die Arbeitsqualität zu erhöhen. 1882 wurden bereits ersten Werkstätten mit elektrischem Licht ausgestattet.[2]

Die Jahre 1886-1889 veränderten die Geschichte der Fabrik, sowohl im Hinblick auf die Produktionsmethoden, hergestellter Waffen (Lebel Modell 1886) als auch auf die Architektur. Die Belegschaft verdoppelte sich und man stellte fest, dass die vorhandenen Gebäude für die geforderte Produktion nicht ausreichend waren. Man riss bestehende Werkstätten und Wohnungen ab und ersetzte diese durch größere und moderne Bauten. Insgesamt wurden drei neue Gebäude mit einer Fläche von 8.000 m² errichtet. Diese bestanden aus Metallrahmen, gusseisernen Säulen und Ziegeln. Durch neuem Bauverfahren wurden die dicken, tragenden Steinmauern entfernt und stattdessen riesige, lichtdurchflutete Kirchenschiffähnliche Gebäude geschaffen. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, wurden die südlichen Wände mit Ziegeln verkleidet und die nördlichen Wände erhielten große Fenster.[3] Die alten hydraulischen Maschinen zur Stromerzeugung wurden durch leistungsstarke Dampfmaschinen zu ersetzen. Die Wärme wurde ebenfalls über eine Dampfmaschine erzeugt und über ein Rohrsystem in den Werkstätten verteilt. In separaten und neuen Gebäuden wurden die Kessel für die Dampferzeuger untergebracht. Um den Rauch und Dampf aus der Anlage zu entfernen wurden die zwei heute noch vorhandenen,45 m hohen Zwillingsschornsteine aus roten Ziegel gebaut. Im Jahr 1889 wurde noch ein dritter, 61 m hoher Schornstein errichtet. Hatte das Gelände im Jahr 1882 noch eine Nutzungsfläche von 24.000 m², vergrößerte sich diese bis 1890 auf 53.000 m².[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg veränderte sich die Fabrik erneut. Die Gebäude aus Ziegeln wurden nach und durch neue aus Stahlbeton ersetzt. Zwischen 1918 und 1922 wurde ein neues Wasserkraftwerk neben der Fabrik errichtet. Dabei fiel eine der fünf Turbinen weg, was aber durch neue und leistungsstärkere Turbinen kompensiert werden konnte. Auch die Auftragslast änderte sich. So wurde die Produktion von Waffen nach dem Ersten Weltkrieg etwas zurück gefahren und man erhielt viele zivile Aufträge. So wurden von 1918 bis 1925 verschiedenste Reparaturaufträge erteilt, wie die Reparatur von Wagen für die Staatsbahn, Kraftfahrzeugen und Feldküchen.[5]




Auch der Wandel der Zeit machte bei der Fabrik nicht Halt und man musste die Produktion umstellen um weiter Schritt halten zu können. So wurden ab 1956 militärische Automobilteile hergestellt. Bereit in diese, Jahr kursierten in der Belegschaft die Gerüchte, dass eine Schließung kurz bevor steht. Die Arbeiter und Ingenieure konnten dies jedoch nicht so recht glauben, da die Produktion gut lief. Am 2. April 1961 wurde dann doch, entgegen aller Erwartungen, die Schließung der Waffenfabrik im Jahr 1968 verkündet. Trotz Protesten und Beschwerden hielt das Bundeswehrministerium an seiner Entscheidung fest. Zur damaligen Zeit waren in der Fabrik 1700 Mitarbeiter beschäftigt, von denen viele in lokale elektrotechnische Unternehmen umgegliedert werden konnten. Anderen wurde eine vorzeitiger Ruhestand gewährt.[6]

Ab 1964 wurde die Fabrik in Châtellerault eine Zweigstelle der Fabrik in Tulle. Am 31. Oktober 1968, einen Tag vor der endgültigen Schließung, läutete die Fabriksirene ein aller letztes mal. Im Anschluss läutete eine russische Glocke, dem Symbol des goldenem Zeitalters der Waffenfabrik, ebenfalls ein letztes mal. Die wenigen noch im Dienst befindlichen Arbeiter legten eine Schweigeminute ein und durchschritten ein letztes Mal die Fabriktore. Ein 150 Jahre altes Kapitel der Stadtgeschichte wurde damit abgeschlossen.[6]

Standort

Châtellerault (Frankreich)
Châtellerault (Frankreich)
Châtellerault

Die Stadt Châtellerault liegt im mittleren Westen des Landes. Die Waffenfabrik wurde an den Ufern der Vienne und Envigne errichtet, um die Wasserkraft des Flusses für den Betrieb der Maschinen zu nutzen. Bereits im Jahr 1818, noch vor der offiziellen Gründung, wurde eine Profilzeichnung des Flusses Vienne angefertigt. Darin wurde der Standort eines künftigen Staudamms bestimmt. 1821 begannen die ersten Arbeiten an diesem Staudamm. Dieser besaß fünf hydraulische Wasserwerke um die Fabrik zu versorgen. Versorgt wurden diese durch einen Kanal, welcher das Wasser in Schleusen ableitete, welche zwischen den einzelnen Fabriken erreichtet wurde. Die Wasserkraft trieb gusseiserne Räder an, welche den Strom erzeugten. Ab 1844 wurden diese Räder durch leistungsstärkere Turbinen ersetzt.[2]

Westlich des Kanals, im Zentrum der Anlage, wurde eine Gebäude für die Verwaltung der Militärdirektion und Lagerräume erreichtet. Ein zweites, ähnlich aussehendes Gebäude wurde direkt davor errichtet und beherbergte im Erdgeschoss Werkstätten und im Obergeschoss Arbeiterwohnungen. Diese beiden Gebäude bestehen aus Kalkstein. Große Esplanaden wurden gepflanzt um den Ort aufzuhübschen. Heute ist nur noch das Verwaltungsgebäude erhalten.[2]

Produktion

Bereits 1819 kamen ein aus Klingenthal entsandter Waffenschmied und ein Gutachter, um die ersten Arbeiter Waffenmanufaktur in Châtellerault auszubilden. Allerdings begann die Waffenproduktion erst mit der Errichtung der ersten mechanischen Fabriken. Die Erfahrung der elsässischen Arbeiter erwies sich als entscheidend, denn während der aufeinanderfolgenden Schließungen der Fabriken Klingenthal und Mutzig, kehrten sie nach und nach nach Châtellerault zurück. Sie stellten in den frühen Tagen die Mehrheit der qualifizierten Arbeitskräfte. In den Anfängen der Waffenfabrik wurden ausschließlich Blankwaffen hergestellt. Zunächst manuell, dann industriell und später mechanisch. Die Waffen hatten eine Stahlklinge, Holzgriffe und Beschläge aus Kupfer, Zink oder Zinn. Zu Beginn musste noch alle in harter Handarbeit gemacht werden. So wurden Stahlstangen erhitzt um dann mit einem Hammer geschlagen und gerichtet werden zu können. Danach verließ die Klinge die Schmiede und gelangte in die Härterei, wo sie erneut mit Hämmern gerichtet, dann gefräst und trocken poliert wurden. Danach wurden Biege-, Rand- und Blocktests durchgeführt und nach erfolgreicher Prüfung bekam die Klinge eine Gravur und wurde erneut poliert. Der Griff der Waffen wurde in der Holzwerkstadt an Drehbänken von Hand bearbeitet.[7] Doch bis 1830 nahm die Nachfrage nach Blankwaffen immer mehr ab, die Nachfrage nach Schusswaffen stieg jedoch stetig an. Dennoch wurden vom sabre de cavalerie légère modèle 1822 (deutsch: Kavalleriesäbel Model 1822) von 1829 bis 1861 78.000 Stück produziert. Trotz der großen Nachfrage an Schusswaffen wurden in der Fabrik weiterhin Blankwaffen hergestellt. So Wurden von 1901 bis 1921 38.000 Florette für die l’École Normale de Gymnastique et d'Escrime (deutsch: Schule für Gymnastik und Fechten) in Joinville hergestellt.[5]

Nachdem ab 1929 die zwei Hallen für die Schusswaffenherstellung fertiggestellt wurde, konnten ab 1830 die ersten Schusswaffen hergestellt werden. Das erste Gewehr wurde allerdings erst 1831 fertiggestellt. 1866, nach der Einführung einer einheitlichen Waffenausrüstung für die kaiserliche Garde, wurde die Waffenfabrik mit der Lieferung von 233.000 Chassepotgewehren innerhalb von 5 Jahre betraut.[5] Dieses wurde unter anderem während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 eingesetzt. Ebenfalls wurde das Gewehr Lebel Modell 1886 produziert, welches während des Ersten Weltkrieges zum Einsatz kam.[3] Im Jahr 1891 erhielt die Waffenfabrik einen Fertigungsauftrag für das Lebel-Gewehr von 500.000 Stück für Russland.[5] Um diese Produktion zu überwachen, wurde eine russische Mission eingerichtet unter der Führung von Oberst de Sokérine. Auch wenn die Anfänge der Produktion und Kommunikation schwierig waren, konnten die bestellten 503.539 Gewehre pünktlich geliefert werden. Als Dank erhielt die Fabrik eine russische Glocke, welche auch am letzten Arbeitstag noch genutzt wurde.[8] Neben diesen Waffen wurden auch Zündmechanismen und Holzbeschläge in der Fabrik hergestellt.[7] Um die hergestellten Schusswaffen testen zu können, gab es unter der Anlage einen 200 m lagen Tunnel entlang des Kanals, in denen Schusstests durchgeführt wurden.[5]

Im Jahr 1947 erhielt die Waffenfabrik den Auftrage, Jagdgewehre für Privatpersonen zu produzieren. In den 1950er und 1960er Jahren gab es Aufträge zur Produktion für die Pistole PA-MAC 50, die Maschinenpistole PM-MAT 49 oder auch das Maschinengewehr AA-52. Noch heute sind diese Waffen in den Streitkräften Frankreichs in der Nutzung.


So beschäftigte die Fabrik während des Ersten Weltkriegs mehr als 7.000 Arbeiter. Die Produktion lief auf Hochtouren und der Standort entwickelte sich zunehmend. Nach dem Kauf mehrerer Nebengebäude, insbesondere des von Brelandière, erreichte die Fläche 190.000 m², davon 75.000 m² überdacht! Bis in die 1950er Jahre gingen weiterhin Aufträge ein. Die produzierten Waffen versorgten dann die französische Armee in Indochina und dann in Algerien.



Neben Gewehren stellte man auch Artilleriegeschütze wie die Canon de 75 mm modèle 1897 her. Die Produktion dieser Kanone wurde aufwendiger als frühere Modelle, da eine neue hydraulische Rückstoßbremse mit Rohrrücklauf entwickelt wurde. Dies erforderte Modernisierung und Anpassung der Produktion. Nach dem Ersten Weltkrieg wollte Frankreich sein Militär weiter modernisieren, da die Ausrüstung größtenteils veraltet und durch den Ersten Weltkrieg verschlissen war. In der Waffenfabrik Châtellerault produzierte man ab 1924 das Maschinengewehr MAC-24/29,[9] ab 1931 das MAC-31[10] sowie ab 1934 das MAC 1934.

1940 bis 1944 stand Châtellerault unter deutscher Besatzung. Bei MAC wurden in dieser Zeti Waffen für die Wehrmacht produziert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weiter Waffen produziert. Dazu zählten unter anderem die Pistole MAC-50. Aber auch an Prototypen wurde gearbeitet wie an der Maschinenpistole MAC-48 oder am dem Maschinengewehr MAC 1950 und dem Sturmgewehr MAC 1955.

Leiter der Fabrik

Erbaut wurde die Waffenfabrik über den Zeitraum von 1819 bis 1830 von der Armee und blieb bis 1835 unter dessen Führung. Von 1835 bis 1852 wurde die Fabrik von abwechselnd von Paul Proa und Philippe-Jules Creuzé, sowie Charles-Elie Arcelin geleitet. Von 1852 bis 1866 leitete Philippe-Jules Creuzé allein die Fabrik. Dabei gründete er ein Unternehmen mit 30 Partner, darunter Bankier und Bewohner aus Châtellerault, welche ihre Investitionen bündelten um an der Weiterentwicklung der Fabrik beizutragen. Zwischen 1888 und 1894 führte Adrien Treuille die Fabrik. Dies war die Zeit der großen Fabriken in Frankreich, der Beginn der Massenproduktion und das goldene Zeitalter der Waffenfabrik.[11][12]

  • 1835–1841 - Paul Proa und Philippe-Jules Creuzé
  • 1841–1842 - Charles-Elie Arcelin
  • 1842–1849 - Paul Proa und Philippe-Jules Creuzé
  • 1849–1852 - Charles-Elie Arcelin
  • 1852–1866 - Philippe-Jules Creuzé

Mitarbeiter

Zu Beginn der Waffenfabrik arbeiteten die Arbeiter in den Fabriken am Ufer der Vienne oder in den Boutiques, die kleinen Werkstätten um die großen Fabrikgebäude. Die Arbeiter waren Meister, Gesellen und Lehrlinge aus den umliegenden Regionen. Die Ausbildung in der Fabrik dauerte oft mehrere Jahre. Untergebracht waren die Arbeiter, sofern sich nicht aus der unmittelbaren Umgebung kamen, in den Gebäuden, in denen sie auch arbeiteten.[12] So gab es in der Fabrik Berufe wie den Klingenschmied, Schärfer oder Garnierer. Bei den Feuerwaffen gab es Kanonenschmiede oder Platinisierer. auch Schmelzer oder Zimmerleute traf man in der Fabrik an. Überwacht und Bewacht wurden die Arbeiten und Mitarbeiter durch militärisches Personal und militärische Inspektoren.[13]

Bei den Arbeitern gab es zwei Kategorien. Zum einen die fest angestellten und rentenfähigen Arbeiter, welche nach 30 oder 50 Jahren in Rente gingen. Zum anderen gab es die freien Mitarbeiter, welche durch Anordnungen berufen oder entlassen werden konnten oder aus freien Stücken ihr Einkommen aufbessern wollten. Ab 1860 änderte sich die Belegschaft. So gab es durch den Beginn der Massenproduktion immer weniger Meisterberufe, da für die Maschinen auch weniger qualifiziertes Personal nutzen konnte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Fabrik zu einer Einrichtung der Nationalen Verteidigung und die Mitarbeiter wurden Staatsbedienstete.[13]

Einer der vermutlich bekanntesten und berühmtesten Mitarbeiter war Alphonse Chassepot, welcher unter der Führung von Charles-Elie Arcelin arbeitete und das erste moderne Gewehr (Chassepotgewehr) herstellte.[11]

Zwanzig Jahre später perfektionierte Albert Close den Repetiermechanismus des damaligen Marinegewehr Model 1878 und entickelte dadurch das ebenfalls berühmte Lebel-Gewehr.[11]

Umwidmung zum Kulturzentrum

Zwillingsschornsteine ​​der alten Fabrik, die zu den Jean-Luc Vilmouth-Türmen wurden

Ab den 1970er Jahren kaufte die Stadt Châtellerault das Gelände ehemaligen Waffenfabrik und initiierte daraufhin ein kulturelles Umwidmungsprogramm. Etliche der vorhandenen Gebäude wurden im Inneren umgebaut und einer neuen Verwendung zugeführt.

Grand Atelier

In dem großen Atelier, oder in der großen Halle, befindet sich auf über 3000 m² ein Museum für Kunst und Industrie. Hier kann der Besucher eine Reise von 1890 bis in die 1970er Jahre unternehmen was mit einem Konzept mit interaktiven Erlebnissen begleitet wird. Auch ein Bereich für die Geschichte des Landtransports befindet sich in den Hallen mit dem Ausstellungsthema Auto Moto Vélo. Dort sind mehr als 200 Fahrzeuge und Objekte aus mehr als 200 Jahren des Landtransport zu finden.

Comme deux Tours

Um die beiden, 45 m hohen Zwillingsschornsteinen wurde eine Aussichtsplattform auf 18 m Höhe geschaffen. Diese kann mit einer Wendeltreppe erreicht werden. Installiert wurde diese Plattform von Jean-Luc Vilmouth und erhielt den Namen Comme deux Tours (deutsch: Wie zwei Türme).

Zirkusschule

Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich eine nationale Zirkusschule.

La Forge

In einer Halle der ehemaligen Fabrik wurde eine Eisbahn mit dem Namen La Forge (deutsch: die Schmiede) eingerichtet. Dort kann das ganze Jahr über auf einer Eisbahn Schlittschuh gefahren werden.

Zentrales Militärarchiv

Auf dem Gelänge befinde sich ebenfalls das zentrale Archiv des französischen Verteidigungsministeriums (Service historique de la Défense).

Sporthallen

Durch die Initiative des Oberst Brisorgueil wurden bereits ab 1945 Sporthallen und Sportstätten für die Fabrikmitarbeiter und die zivile Bevölkerung geschaffen. Auch heute können diese Sportstätten genutzt werden und der dortige Verein zählt bis zu 1945 Mitglieder in 1800 verschiedenen Aktivitäten wie Volleyball, Schwimmen oder Bogenschießen. Ein Konservatorium und ein Skatepark ergänzen die Angebote für Besucher.

Siehe auch

Literatur

  • Marie-Claude Albert, Pierre Bugnet, David Hamelin, Patrick Mortal: Die Waffenmanufaktur Châtellerault, eine Sozialgeschichte (1819-1968). La Geste, 2013, ISBN 978-2-36746-102-1 (französisch: La Manufacture d'Armes de Chatelleraul, une Histoire Sociale (1819-1968).).
  • Marie-Claude Albert: Châtellerault unter Besatzung. La Geste, 2005, ISBN 978-2-84561-212-9 (französisch: Châtellerault sous l’occupation.).
  • André Guillon, Philippe Meunier: Die Waffenmanufaktur Châtellerault 1818-1968, Geburt, Leben und Tod einer Fabrik. Poitiers, Caen 1980, ISBN 978-2-902170-43-2 (französisch: La Manufacture d’armes de Châtellerault 1818-1968, naissance, vie et mort d’une usine.).
  • Michel Lefort: Geschichte der nationalen Waffenfabrik von Châtellerault (1819-1939). Caen 1955 (französisch: Historique de la manufacture nationale d'armes de Châtellerault (1819-1939).).
  • Claude Lombard: Die nationale Waffenfabrik von Châtellerault (1819-1968). Brissaud, 1987, ISBN 978-2-902170-55-5 (französisch: La manufacture nationale d'armes de Châtellerault (1819-1968).).
  • Michel Renouard: Châtellerault. Ouest-France, Rennes 1988, ISBN 978-2-85882-963-7 (französisch).
  • Jean-Claude Raymond Manufacture d'armesà Châtellerault
  • Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. (1918–1945). In: Illustrierte Enzyklopädie der Infanteriewaffen aus aller Welt. 1. Auflage. Band 1. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1991, ISBN 3-327-01209-1, S. 256–258 (Model MAC 24/29).

Einzelnachweise

  1. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 2.
  2. a b c Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 4.
  3. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 5.
  4. Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 6.
  5. a b c d e Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 8.
  6. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 3.
  7. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 7.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Tostain15.
  9. Günter Wollert, Reiner Lidschun: Infanteriewaffen gestern. 1991, ISBN 3-327-01209-1, S. 256–258.
  10. La MAC 31 E Reibel. In: TIR et COLLECTION Armes Règlementaires. tircollection.com, abgerufen am 18. Juni 2024.
  11. a b c Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 9.
  12. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 10.
  13. a b Virginie Tostain: La Manufacture d'Armes de Châtellerault. S. 11.