„Beatmungsmaske“ – Versionsunterschied

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[[File:Beatmungsmasken.JPG|thumb|Erwachsenen- und Säuglings-Beatmungsmaske mit aufblasbarem Wulst (Dräger)]]
[[Bild:Beatmungsbeutel_feuerwehr_hamburg.jpg|thumb|325px| Zwei Beatmungsbeutel mit entsprechenden Beatmungsmasken]]Die '''Beatmungsmaske''' dient in der [[Anästhesie]], [[Notfallmedizin]] und [[Intensivmedizin]] dazu einen Patienten zu beatmen oder seine Eigenatmung zu unterstützen. Die Maske ist dabei das letzte verbindende Stück vom [[Beatmungsgerät]], [[Kreisteil]] oder [[Beatmungsbeutel]] zum Patienten. Sie sollte wie auch die übrigen Teile des Beatmungssystems luftdicht sein. Damit die Maske auf dem Gesicht bzw. im Rachen der unterschiedlichen Patienten luftdicht abschließt hat sie meist einen elastischen Rand. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen. Es werden mehrere Arten von Beatmungsmasken unterschieden:


Die '''Beatmungsmaske''' dient in der [[Anästhesie]], [[Notfallmedizin]] und [[Intensivmedizin]] dazu, einen Patienten zu [[Beatmung|beatmen]] oder seine Eigenatmung zu unterstützen. Die Maske ist dabei das letzte verbindende Stück vom [[Beatmungsgerät]], [[Narkosesystem|Kreisteil]] oder [[Beatmungsbeutel]] zum Patienten. Damit die aus Gummi oder Kunststoff hergestellte Maske auf dem Gesicht der unterschiedlichen Patienten luftdicht abschließt, hat sie meist einen elastischen Rand. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen, hergestellt etwa von den Unternehmen [[Drägerwerk|Dräger]] und [[Laerdal (Unternehmen)|Laerdal]]. Für die Anwendung bei Kleinkindern existieren besondere Ausführungen ohne elastischen Wulst und minimiertem Totraum (''Rendell-Baker-Maske'' mit geradem, weichem Maskenrand und rundumlaufender Lippe).
==Gesichtsmaske==
Die Gesichtsmaske ist die klassische Beatmungsmaske. Da das Aufsetzen einer solchen Maske leicht ist und schnell geht, ist sie die erste Wahl für eine Notfallbeatmung z.B. im Rettungsdienst, wenn ein bewusstloser Patient beatmet werden muss. Die Maske muss mit einem gewissen Druck auf das Gesicht des Patienten gepresst werden, damit sie mit der Haut dicht abschließt und keine Luft entweichen kann. Außerdem muss der Hals des Patienten gleichzeitig überstreckt werden, weil sonst die zurückfallende Zunge die Atemwege verschließt. Von daher erfordert es eine gewisse Übung eine solche Maske dicht zu halten und tatsächlich Luft in die Lungen des Patienten hineinzubringen. Für denjenigen der beatmet, ist es also notwendig mit mindestens einer Hand manchmal auch mit zwei Händen die Maske zu halten bzw. abzudichten. Daher bietet sich die Maskenbeatmung nur an, wenn die Beatmung nur von kurzer Dauer ist z.B. bei sehr kurzen Operationen, zur Überbrückung der Zeit bis zur eigentlichen [[Intubation]] bei längeren Operationen. Die Atemwege des bewusstlosen Patienten werden entweder durch Manipulation des Unterkiefers oder durch Anwendung von nasopharyngealen oder oropharyngealen Tuben offengehalten. Diese garantieren einen Luftstrom durch Nase bzw. Mund zum Pharynx. Eine Gesichtsmaske bietet allerdings keinerlei Schutz vor Aspiration. Gesichtsmasken werden darüber hinaus auch bei wachen Patienten zur "non-invasiven" Beatmung benutzt. Ziel der non-invasiven Beatmung ist ein Minimum an Unwohlsein des Patienten sowie an beatmungsinduzierten Komplikationen. Die NIV kommt oft bei kardialen oder pulmonalen Erkrankungen zum Einsatz.


Die '''Maskenbeatmung''' ist indiziert, wenn die Beatmung nur von kurzer Dauer ist, z. B. bei sehr kurzen Narkosen, sowie zur Überbrückung der Zeit bis zur endotrachealen [[Intubation]]. Die Atemwege des bewusstlosen Patienten werden entweder durch Manipulation des Unterkiefers oder durch Anwendung von [[Wendl-Tubus|nasopharyngealen]] oder [[Guedel-Tubus|oropharyngealen Tuben]] offengehalten. Diese garantieren einen Luftstrom durch Nase bzw. Mund zum Pharynx. Zur Vermeidung einer Magenüberblähung darf bei der Maskenbeatmung der durch die Beatmung ausgeübte Druck nicht zu hoch sein.
==Larynxmaske==
Die sogenannten [[Larynxmaske]]n sind im umgangssprachlichen Sinn eigentlich keine Masken, da sie bis in den Rachen des Patienten eingeführt werden. Die Larynxmaske (LMA) besteht aus einem Tubus mit aufblasbarem Cuff, welcher in den Rachen (Pharynx) eingeführt wird. Sie verursacht weniger Schmerzen und Husten als ein [[Endotrachealtubus]]; allerdings ist ihr Aspirationsschutz dem Endotrachealtubus unterlegen, daher erfordert der Einsatz der LMA eine sorgfältige Auswahl und Beobachtung der in Frage kommenden Patienten. Die Larynxmaske wird in der Anästhesie und manchmal in der Notfallmedizin eingesetzt.


== Anwendung ==
[[Datei:Preoxygenation before anesthetic induction.jpg|thumb|[[Präoxygenierung]] bei Spontanatmung vor einer [[Narkose]]einleitung]]


Die meist dreiecks- oder herzförmige Maske muss mit einem gewissen Druck auf das Gesicht des Patienten gepresst werden, damit sie mit der Haut dicht abschließt und keine Luft entweichen kann. Außerdem muss der Kopf des Patienten gleichzeitig überstreckt werden, weil sonst die zurückfallende Zunge die Atemwege verschließt.

Beatmungsmasken werden darüber hinaus auch bei wachen Patienten zur nicht-invasiven Beatmung (NIV) benutzt. Ziel der nicht-invasiven Beatmung ist ein Minimum an Unwohlsein des Patienten sowie an beatmungsinduzierten Komplikationen. Die NIV kommt oft bei kardialen oder pulmonalen Erkrankungen zum Einsatz.

== Modifikationen ==
Die [[Larynxmaske]] (LMA) ist eine modifizierte Beatmungsmaske, die in den Rachen eingeführt wird. Sie dient zum Offenhalten der Atemwege in der Anästhesie während einer Narkose sowie als Hilfsmittel bei der erschwerten [[Atemwegssicherung]].

== Literatur ==
* Walied Abdulla: ''Interdisziplinäre Intensivmedizin.'' Urban & Fischer, München u. a. 1999, ISBN 3-437-41410-0, S. 9–12.

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Beatmungsmaske}}
{{Wiktionary|Beatmungsmaske}}


[[Kategorie:Atemwegsmanagement]]
[[Kategorie:Atemwegsmanagement]]
[[Kategorie:Maske]]

Aktuelle Version vom 30. Juni 2020, 15:52 Uhr

Erwachsenen- und Säuglings-Beatmungsmaske mit aufblasbarem Wulst (Dräger)

Die Beatmungsmaske dient in der Anästhesie, Notfallmedizin und Intensivmedizin dazu, einen Patienten zu beatmen oder seine Eigenatmung zu unterstützen. Die Maske ist dabei das letzte verbindende Stück vom Beatmungsgerät, Kreisteil oder Beatmungsbeutel zum Patienten. Damit die aus Gummi oder Kunststoff hergestellte Maske auf dem Gesicht der unterschiedlichen Patienten luftdicht abschließt, hat sie meist einen elastischen Rand. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Formen, hergestellt etwa von den Unternehmen Dräger und Laerdal. Für die Anwendung bei Kleinkindern existieren besondere Ausführungen ohne elastischen Wulst und minimiertem Totraum (Rendell-Baker-Maske mit geradem, weichem Maskenrand und rundumlaufender Lippe).

Die Maskenbeatmung ist indiziert, wenn die Beatmung nur von kurzer Dauer ist, z. B. bei sehr kurzen Narkosen, sowie zur Überbrückung der Zeit bis zur endotrachealen Intubation. Die Atemwege des bewusstlosen Patienten werden entweder durch Manipulation des Unterkiefers oder durch Anwendung von nasopharyngealen oder oropharyngealen Tuben offengehalten. Diese garantieren einen Luftstrom durch Nase bzw. Mund zum Pharynx. Zur Vermeidung einer Magenüberblähung darf bei der Maskenbeatmung der durch die Beatmung ausgeübte Druck nicht zu hoch sein.

Anwendung

Präoxygenierung bei Spontanatmung vor einer Narkoseeinleitung

Die meist dreiecks- oder herzförmige Maske muss mit einem gewissen Druck auf das Gesicht des Patienten gepresst werden, damit sie mit der Haut dicht abschließt und keine Luft entweichen kann. Außerdem muss der Kopf des Patienten gleichzeitig überstreckt werden, weil sonst die zurückfallende Zunge die Atemwege verschließt.

Beatmungsmasken werden darüber hinaus auch bei wachen Patienten zur nicht-invasiven Beatmung (NIV) benutzt. Ziel der nicht-invasiven Beatmung ist ein Minimum an Unwohlsein des Patienten sowie an beatmungsinduzierten Komplikationen. Die NIV kommt oft bei kardialen oder pulmonalen Erkrankungen zum Einsatz.

Modifikationen

Die Larynxmaske (LMA) ist eine modifizierte Beatmungsmaske, die in den Rachen eingeführt wird. Sie dient zum Offenhalten der Atemwege in der Anästhesie während einer Narkose sowie als Hilfsmittel bei der erschwerten Atemwegssicherung.

Literatur

  • Walied Abdulla: Interdisziplinäre Intensivmedizin. Urban & Fischer, München u. a. 1999, ISBN 3-437-41410-0, S. 9–12.
Wiktionary: Beatmungsmaske – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen