„Be’eri“ – Versionsunterschied

[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zeile 40: Zeile 40:
Nach der Rückeroberung erklärte die IDF Beʾeri zunächst zum militärischen [[Sperrgebiet]]; die rund 900 verbliebenen Bewohner wurden in eine Hotelanlage am [[Totes Meer|Toten Meer]] evakuiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://globalnews.ca/news/10050268/evacuees-israel-hamas-attack-survivors-missing/ |titel=Evacuated to luxury resort, Israeli massacre survivors await news of missing |werk=globalnews.ca |datum=2023-10-26 |sprache=en |abruf=2023-11-30}}</ref> Auch die verbliebenen Tiere des Kibbuz wurden umgesiedelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.il/en/departments/news/greater-rhea |titel=The new life of the Rhea from Beʾeri |werk=gov.il |datum=2023-11-12 |sprache=en |abruf=2023-11-30}}</ref> Nachdem die Siedlung vier Monate nach dem Massaker von der Armee wieder freigegeben worden war, kehrten 70 Bewohner dorthin zurück.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/drei-monate-nach-dem-7-oktober-spuren-einer-katastrophe-dlf-f488d47d-100.html Sebastian Engelbrecht: ''Hamas-Terroranschlag. Ein Kibbuz vier Monate nach der Katastrophe'', Deutschlandfunk, 1. Februar 2024]</ref>
Nach der Rückeroberung erklärte die IDF Beʾeri zunächst zum militärischen [[Sperrgebiet]]; die rund 900 verbliebenen Bewohner wurden in eine Hotelanlage am [[Totes Meer|Toten Meer]] evakuiert.<ref>{{Internetquelle |url=https://globalnews.ca/news/10050268/evacuees-israel-hamas-attack-survivors-missing/ |titel=Evacuated to luxury resort, Israeli massacre survivors await news of missing |werk=globalnews.ca |datum=2023-10-26 |sprache=en |abruf=2023-11-30}}</ref> Auch die verbliebenen Tiere des Kibbuz wurden umgesiedelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gov.il/en/departments/news/greater-rhea |titel=The new life of the Rhea from Beʾeri |werk=gov.il |datum=2023-11-12 |sprache=en |abruf=2023-11-30}}</ref> Nachdem die Siedlung vier Monate nach dem Massaker von der Armee wieder freigegeben worden war, kehrten 70 Bewohner dorthin zurück.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/drei-monate-nach-dem-7-oktober-spuren-einer-katastrophe-dlf-f488d47d-100.html Sebastian Engelbrecht: ''Hamas-Terroranschlag. Ein Kibbuz vier Monate nach der Katastrophe'', Deutschlandfunk, 1. Februar 2024]</ref>


Erst im Juli 2024 gab Armeesprecher [[Daniel Hagari]] den Untersuchungsbericht der Armee zum Angriff bekannt: "Die Armee hat versagt, die Bewohner des Kibbuz nicht beschützt. Es ist schmerzhaft und schwer für mich, das zu sagen. Das Militär hätte Beeri verteidigen müssen." Der Bericht räumt schwere Versäumnisse der Armee ein. Bei der Armee habe in den ersten Stunden nach dem Angriff Chaos geherrscht. Es gab eine fehlende Kommandostruktur. Hunderte Soldaten warteten am Kibbuzeingang und gingen nicht hinein. "Es wurden erst verwundete Soldaten in Sicherheit gebracht, während Zivilisten in ihren Häusern getötet und entführt wurden. Soldaten hätten den Kibbuz während der Kämpfe verlassen, ohne Vorgesetzte zu informieren. Erst am späten Nachmittag des 7. Oktober sei es gelungen, Beeri zurückzuerobern. Der Angriff hatte morgens um 6:30 Uhr begonnen." Bewohner des Kibbuz sind unzufrieden mit dem Bericht der Armee und fordern eine unabhängige Untersuchung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/israel-kibbuz-beeri-armee-hamas-100.html |titel=Wo war die Armee? |werk=globalnews.ca |datum=2024-07-12 |sprache=de |abruf=2024-07-13}}</ref>
Erst im Juli 2024 gab Armeesprecher [[Daniel Hagari]] den Untersuchungsbericht der Armee zum Angriff bekannt: "Die Armee hat versagt, die Bewohner des Kibbuz nicht beschützt. Es ist schmerzhaft und schwer für mich, das zu sagen. Das Militär hätte Beeri verteidigen müssen." Der Bericht räumt schwere Versäumnisse der Armee ein. Bei der Armee habe in den ersten Stunden nach dem Angriff Chaos geherrscht. Es gab eine fehlende Kommandostruktur. Hunderte Soldaten warteten am Kibbuzeingang und gingen nicht hinein. "Es wurden erst verwundete Soldaten in Sicherheit gebracht, während Zivilisten in ihren Häusern getötet und entführt wurden. Soldaten hätten den Kibbuz während der Kämpfe verlassen, ohne Vorgesetzte zu informieren. Erst am späten Nachmittag des 7. Oktober sei es gelungen, Beeri zurückzuerobern. Der Angriff hatte morgens um 6:30 Uhr begonnen." Bewohner des Kibbuz sind unzufrieden mit dem Bericht der Armee und fordern eine unabhängige Untersuchung.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/ausland/israel-kibbuz-beeri-armee-hamas-100.html |titel=Wo war die Armee? |werk=tagesschau.de |datum=2024-07-12 |sprache=de |abruf=2024-07-13}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 13. Juli 2024, 16:46 Uhr

Beʾeri
Basisdaten
hebräisch: בְּאֵרִי
Staat: Israel Israel
Bezirk: Süd
Gegründet: 6. Oktober 1946
Koordinaten: 31° 25′ N, 34° 29′ OKoordinaten: 31° 25′ 26″ N, 34° 29′ 23″ O
Höhe: 88 m
 
Einwohner: 1037 (Stand: 2018)[1]
 
Gemeindecode: 0399
Zeitzone: UTC+2
 
Gemeindeart: Kibbuz
Beʾeri (Israel)
Beʾeri (Israel)
Beʾeri

Beʾeri (hebräisch בְּאֵרִי Bɘʾerī) ist ein Kibbuz in Israel, welcher sich in der Wüste Negev nahe dem Gazastreifen befindet und zu der Regionalverwaltung Eschkol gehört. 2018 hatte der Kibbuz 1037 Einwohner.[2]

Geschichte

Beʾeri wurde 1946 im Rahmen der Elf-Punkte-Operation gegründet. Die Gründer waren Mitglieder der Föderation der arbeitenden und studierenden Jugend. Nach der israelischen Unabhängigkeit im Jahr 1948 wurde der Kibbuz etwa drei Kilometer südöstlich der ursprünglichen Position verschoben. Seit 2007 zählt Beʾeri zum so genannten Gaza Envelope, dem Grenzgebiet entlang der Grünen Linie mit zahllosen Einschlägen aus dem Gazastreifen, das Israels besonderer steuerlicher Förderung unterliegt.

Während des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 drangen palästinensische Terroristen nach Überwinden der Sperranlagen um den Gazastreifen in den grenznahen Kibbuz ein und ermordeten während des Massakers von Beʾeri 116 Menschen – darunter Frauen und Kinder; viele wurden gefoltert, verstümmelt und vergewaltigt.[3][4][5] 30 Menschen verschleppten die Terroristen als Geiseln in den Gazastreifen. Mindestens 25 Prozent der Häuser wurden zerstört. Wie Reporter, die vor Ort waren berichteten, sei besonders der Westteil des Kibbuz schwer getroffen worden; 28 von 34 Gebäuden der beiden Wohnviertel dort seien zerstört oder stark beschädigt worden.[6] Um die Kibbuz Beʾeri zu befreien und das nähere Umland zu sichern, benötigten die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) vier Tage.[7]

Nach der Rückeroberung erklärte die IDF Beʾeri zunächst zum militärischen Sperrgebiet; die rund 900 verbliebenen Bewohner wurden in eine Hotelanlage am Toten Meer evakuiert.[8] Auch die verbliebenen Tiere des Kibbuz wurden umgesiedelt.[9] Nachdem die Siedlung vier Monate nach dem Massaker von der Armee wieder freigegeben worden war, kehrten 70 Bewohner dorthin zurück.[10]

Erst im Juli 2024 gab Armeesprecher Daniel Hagari den Untersuchungsbericht der Armee zum Angriff bekannt: "Die Armee hat versagt, die Bewohner des Kibbuz nicht beschützt. Es ist schmerzhaft und schwer für mich, das zu sagen. Das Militär hätte Beeri verteidigen müssen." Der Bericht räumt schwere Versäumnisse der Armee ein. Bei der Armee habe in den ersten Stunden nach dem Angriff Chaos geherrscht. Es gab eine fehlende Kommandostruktur. Hunderte Soldaten warteten am Kibbuzeingang und gingen nicht hinein. "Es wurden erst verwundete Soldaten in Sicherheit gebracht, während Zivilisten in ihren Häusern getötet und entführt wurden. Soldaten hätten den Kibbuz während der Kämpfe verlassen, ohne Vorgesetzte zu informieren. Erst am späten Nachmittag des 7. Oktober sei es gelungen, Beeri zurückzuerobern. Der Angriff hatte morgens um 6:30 Uhr begonnen." Bewohner des Kibbuz sind unzufrieden mit dem Bericht der Armee und fordern eine unabhängige Untersuchung.[11]

Commons: Beʾeri – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  2. אוכלוסייה ביישובים 2018 (XLSX; 130 kB) [Bevölkerung der Siedlungen 2018]. Israel Central Bureau of Statistics, 25. August 2019, abgerufen am 11. Mai 2020.
  3. Patrick Kingsley et al.: The Day Hamas Came. In: The New York Times. 22. Dezember 2023, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 31. Januar 2024]).
  4. Swords of Iron: IDF Casualties. 22. Januar 2024, abgerufen am 23. Januar 2024 (englisch).
  5. Swords of Iron: Israel Police, Security Forces (Shabak) and First Responders Casualties. 22. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024 (englisch).
  6. Beʾeri’s residents are gone, but their homes attest to the horrors they endured. In: timesofisrael.com. 12. Oktober 2023, abgerufen am 28. November 2023 (englisch).
  7. Israeli soldiers secure Kibbutz Beʾeri after deadly Hamas terrorist attacks, 2:08 PM EDT. In: cnbc.com. 11. Oktober 2023, abgerufen am 1. Dezember 2023 (englisch).
  8. Evacuated to luxury resort, Israeli massacre survivors await news of missing. In: globalnews.ca. 26. Oktober 2023, abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  9. The new life of the Rhea from Beʾeri. In: gov.il. 12. November 2023, abgerufen am 30. November 2023 (englisch).
  10. Sebastian Engelbrecht: Hamas-Terroranschlag. Ein Kibbuz vier Monate nach der Katastrophe, Deutschlandfunk, 1. Februar 2024
  11. Wo war die Armee? In: tagesschau.de. 12. Juli 2024, abgerufen am 13. Juli 2024.