„Amadeu Antonio Stiftung“ – Versionsunterschied

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Kritiker werfen Kahane vor, im Auftrag von Bundesjustizminister Maas zur Zensur von Facebook und anderer sozialer Netzwerke und beizutragen und damit aktiv die Meinungsfreiheit einzuschränken.<ref>http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/facebook-berlin-hadert-mit-bruessels-hatespeech-kodex-a-1095197.html</ref><ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hate-Speech-Hassrede-Und-freie-Meinungsaeusserung-ein-Kommentar-3044035.html</ref> In der ZDF-Sendung „[[Heute in Deutschland]]“ nahm Reporter Achim Winter die Amadeu-Antonio-Stiftung und die Zensurpolitik von Justizminister [[Heiko Maas]] aufs Korn. Winter spielte in seinem Beitrag auf die Stasi-Vergangenheit von Kahane an und bezeichnete die von der Stiftung betriebene und mit Steuergeldern geförderte Durchsuchung sozialer Netzwerke nach sogenannten „Hasspostings“ als „Bespitzelung“. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Andreas Zick, forderte das ZDF auf, den Beitrag unverzüglich zu löschen.<ref>[http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-07/rechtsextremismus-zdf-hasskommentare-fernsehrat ZDF macht Kampf gegen Hasskommentare lächerlich]</ref>
Kritiker werfen Kahane vor, im Auftrag von Bundesjustizminister Maas zur Zensur von Facebook und anderer sozialer Netzwerke und beizutragen und damit aktiv die Meinungsfreiheit einzuschränken.<ref>http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/facebook-berlin-hadert-mit-bruessels-hatespeech-kodex-a-1095197.html</ref><ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hate-Speech-Hassrede-Und-freie-Meinungsaeusserung-ein-Kommentar-3044035.html</ref> In der ZDF-Sendung „[[Heute in Deutschland]]“ nahm Reporter Achim Winter die Amadeu-Antonio-Stiftung und die Zensurpolitik von Justizminister [[Heiko Maas]] aufs Korn. Winter spielte in seinem Beitrag auf die Stasi-Vergangenheit von Kahane an und bezeichnete die von der Stiftung betriebene und mit Steuergeldern geförderte Durchsuchung sozialer Netzwerke nach sogenannten „Hasspostings“ als „Bespitzelung“. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Andreas Zick, forderte das ZDF auf, den Beitrag unverzüglich zu löschen.<ref>[http://www.zeit.de/gesellschaft/2016-07/rechtsextremismus-zdf-hasskommentare-fernsehrat ZDF macht Kampf gegen Hasskommentare lächerlich]</ref>

In Uniformen der Stasi verkleidet protestierten Mitglieder der Identitären Bewegung Deutschland (IBD) in einer satirischen Aktion gegen eine Zensur von einwanderungskritischen Kommentaren in den sozialen Medien: Sie erschienen mit einer Kahane zugedachten Urkunde
in den Räumen der Amadeu Antonio Stiftung.<ref>[http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2016/08/extremismus-amadeu-antonio-stiftung-angriffe-.html - Zielscheibe der "Identitären Bewegung"]</ref> Die Stiftung reagierte auf den Vorwurf, Kahane sei aufgrund ihrer Stasi-Vergangenheit für die Bekämpfung von Hassreden im Internet ungeeignet, mit einer Klarstellung in den FAQ.<ref>[https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/2016/faq-hassrede/ Die Amadeu Antonio Stiftung zum Thema Hassrede im Netz]</ref>


== Kooperationspartner ==
== Kooperationspartner ==

Version vom 4. August 2016, 17:05 Uhr

Amadeu Antonio Stiftung
(AAS)
Logo
Rechtsform rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts
Gründung 1998
Gründer Anetta Kahane
Sitz Berlin
Vorsitz Anetta Kahane
Umsatz 7.550.145 Euro (2021)
Stiftungskapital 1.406.407 Euro (2021)
Beschäftigte 120 (2022)
Website www.amadeu-antonio-stiftung.de

Die Amadeu Antonio Stiftung ist eine deutsche gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts. Ihr Ziel ist es, die Zivilgesellschaft zu stärken, die der rechtsextremen Alltagskultur, nicht nur in den östlichen Bundesländern, entgegentritt. Ihr Motto ist „Ermutigen, Beraten, Fördern“. Dazu werden Initiativen und Projekte unterstützt, die gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vorgehen und sich für liberal-demokratische Strukturen engagieren sowie für den Minderheitenschutz eintreten.

Die Stiftung wurde nach Amadeu Antonio Kiowa benannt, der im November 1990 in Eberswalde von Neonazis getötet wurde. Er war eines der ersten Todesopfer rassistischer Gewalt nach der deutschen Wiedervereinigung.

Geschichte

Die Stiftung wurde 1998 gegründet. Stifter war Karl Konrad Graf von der Groeben, Schirmherr der damalige Präsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse, die Vorsitzende des Vorstands Anetta Kahane, Stellvertreterin Pia Gerber. Der sechsköpfige Stiftungsrat wacht über die Einhaltung des Stifterwillens, entscheidet in Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung und berät den Vorstand. Mitglieder des Stiftungsrats sind: Andreas Zick (Vorsitzender), Andrea Böhm, Stephan Kramer, Uta Leichsenring, Petra Lidschreiber und Christian Petry. Verwaltet wird die Stiftung durch die SFGM, Stiftungs- und Forschungsgruppe Modellprojekte gGmbH. Der Kreis der Freunde und Förderer der Stiftung wird durch Ria Gräfin von der Groeben vertreten. Geschäftsführung und Stiftungskoordination unterstehen Timo Reinfrank.

Seit April 2003 betreibt die Stiftung zusammen mit der Zeitschrift stern die Internetplattform Mut gegen rechte Gewalt, ein Onlinemagazin über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Gegenstrategien.

Im Oktober 2005 ging der Opferfonds Cura der Stiftung online. Die Website soll eine breite Öffentlichkeit erreichen und neue Spender gewinnen. Außerdem informiert die Webseite Opfer von rechtsextremen Gewalttaten schnell über Unterstützung und Beratungsangebote.

Seit 2009 betreibt die Stiftung zusammen mit der Wochenzeitung Die Zeit das Internetportal netz-gegen-nazis, auf welchem investigativ über die Aktivitäten von Neonazis im Internet aufgeklärt wird. Zusätzlich stellt das Portal Beratungsangebote zum Umgang mit Rechtsextremisten sowie eine Wissensdatenbank zur Verfügung.

Schwerpunkt und Organisation

Schwerpunkt der Stiftungsarbeit ist die fachliche und finanzielle Förderung vieler lokaler Initiativen und Projekte in den Bereichen Opferschutz und -hilfe, Schule und Jugend, nichtrechte Jugendkultur und kommunale Netzwerke, die demokratisches Handeln stärken und die Zusammenarbeit öffentlicher und privater Partner suchen.

Projektförderung

Die Stiftung unterstützt zum Beispiel gezielt Opferberatungsstellen, Flüchtlingsinitiativen, die mit Schulen zusammenarbeiten wollen, oder Jugendliche, die Demokratieprojekte selbst beginnen. Das bekannteste Förderprojekt ist das Neonazi-Aussteigerprojekt Exit.

Bislang wurden 800 Projekte gefördert.[1] Die Stiftung sieht es als ihre wichtigste Aufgabe an, Projekte nicht nur zu fördern, sondern auch zu ermutigen, ihre Eigeninitiative vor Ort zu stärken und sie zu vernetzen. Die Projekte werden aus Spendenmitteln und den Erträgen des Stiftungskapitals gefördert. Das Gesamtbudget betrug 2009 ca. 900.000 Euro, davon werden etwa 600.000 Euro für operative Projekte verwendet, die aber über Programme der Bundesregierung und anderer Stiftungen finanziert werden.

Operative Stiftungsarbeit

Die Stiftung arbeitet operativ und überregional mit eigenen Projekten in der Kinder- und Menschenrechtsbildung, bei der Entwicklung und Fortbildung von Projekten gegen aktuellen Antisemitismus, in Kooperation mit antirassistischen Projekten gegen Alltagsrassismus und bei der Förderung und Vernetzung von Bürgerstiftungen, die sich für demokratische Kultur engagieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Öffentlichkeitsarbeit für Projekte gegen Rechtsextremismus. Daher arbeitet die Stiftung seit 2000 eng mit dem Magazin Stern im Rahmen der Aktion Mut gegen rechte Gewalt zusammen. Teil der Kampagne ist u. a. die Website unter mut-gegen-rechte-gewalt.de. Zudem erstellt die Stiftung in Kooperation mit dem Blick nach Rechts im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung monatlich Schwerpunkte zur Rechtsextremismus-Thematik. Seit 2009 arbeitet die Stiftung auch mit der Wochenzeitung Die Zeit im Rahmen des Internetportals Netz gegen Nazis zusammen. Ein weiteres von der Stiftung unterstütztes Projekt ist der Blog Publikative.org des Journalisten Patrick Gensing.

Kampagnen der Stiftung

Kein Ort für Neonazis

Unter dem Titel Kein Ort für Neonazis betreibt die Stiftung eine zivilgesellschaftlichen Kampagne mit dem Ziel, im Vorfeld von Landtags- und Kommunalwahlen in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für die Problematik der Anwesenheit rechtsextremer Parteien in Landesparlamenten und Kreistagen zu schaffen. Inhalte der Kampagne sind dabei Aktivierung und Vernetzung lokaler Akteure sowie Hilfe und finanzielle Unterstützung bei kleineren Projekten engagierter Bürger und Initiativen.[2] Teil der Kampagne ist auch die Mobilisierung gegen regionale und bundesweite Neonaziaufmärsche, Konzerte und Veranstaltungen. 2008 fand die Kampagne erstmals in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Brandenburg im Landkreis Barnim statt, 2009 in Thüringen, 2010/2011 in Mecklenburg-Vorpommern.[3]

Mut gegen rechte Gewalt

Die Kampagne wurde 2000 vom Nachrichtenmagazin stern unter dem Eindruck immer neuer Übergriffe auf Migranten initiiert und wird seit 2003 in Kooperation mit der Stiftung durchgeführt. Das Portal dient der Öffentlichkeitsarbeit, Spendenakquise und Unterstützung für Initiativen, die sich regional gegen rechte Gewalt engagieren.[4] Zusätzlich vertieft das Internetportal die Berichterstattung über Neonazis und wurde 2007 mit dem alternativen Medienpreis ausgezeichnet.[5]

Aktionswochen gegen Antisemitismus

Zwischen 2003 und 2013 organisierte die Stiftung zusammen mit regionalen Initiativen die Aktionswochen gegen Antisemitismus aus. Ziel war es, rund um den 9. November (dem Jahrestag der Reichspogromnacht) verschiedene Veranstaltungen an vielen Orten zu organisieren, um auf das immer noch präsente Problem des Antisemitismus aufmerksam zu machen. Obgleich der Bezugspunkt historischer Natur ist, wurden auch Veranstaltungen durchgeführt, die sich mit dem aktuellen Antisemitismus beschäftigen und zu Diskussionen in der Öffentlichkeit anregen sollten.[6]

Projekte der Stiftung

Fußball gegen Nazis

Im Jahr 2012 wurde das Internetportal Fussball-gegen-Nazis.de gegründet, welches sich mit Neonazismus, Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie im Fußball und seiner Fankultur beschäftigt. Das Portal bietet eine journalistische Berichterstattung über aktuelle Themen, unterstützt eine emanzipatorische Fußballkultur und wird von der Zeit-Stiftung und dem Profifußballverband Die Liga – Fußballverband gefördert.

ju:an

Das Projekt Jugendarbeit gegen Antisemitismus beschäftigt sich mit verschiedenen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit von Jugendlichen, wie Rassismus, Homophobie oder Antisemitismus. Mit dem Forschungsprojekt sollen langfristige Strategien zum pädagogischen Umgang mit verschiedenen Ungleichheitsideologien in Jugendeinrichtungen entwickelt werden, um Sozialpädagogen und Jugendarbeiter in ihrer Arbeit zu unterstützen. Zusammen mit dem Personal in zwei Jugendeinrichtungen werden Strategien entwickelt, die der Prävention und dem Abbau von Vorurteilen dienen.

Gender und Rechtsextremismus

Die Fachstelle Gender und Rechtsextremismus erforscht neonazistische und rechtsextreme Geschlechtsbilder sowie Erziehungsideale. Vor allem die Rolle der Frau innerhalb des Neonazismus als Multiplikator und Türöffner in die Gesellschaft wird verstärkt beleuchtet, da Rechtsextremismus bisher primär als eine männliche Domäne wahrgenommen wird. Gleichzeitig werden Strategien für Pädagogen, Sozialarbeiter und Erzieher entwickelt, die diese in ihrer Arbeit mit rechtsextrem erzogenen Kindern und deren Eltern unterstützen sollen. Mit der pädagogischen Beratung geht auch eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit einher.

No-nazi.net

Das Projekt ist an Jugendliche gerichtet, um diese gegenüber rechtsextremer Propaganda und Hetze im Internet zu sensibilisieren und zu eigener Arbeit zu aktivieren. Die Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren, diese sind in der Regel sehr internetaffin.Gemeinsam mit den Jugendlichen sollen Ideen gegen Rechtsextremismus im Internet gesammelt und wirkungsvolle Gegenstrategien entwickelt werden. Auch soll eine Sensibilisierung für Hate Speech erreicht werden.[7] Der Schwerpunkt des Projektes liegt in der Arbeit innerhalb der sozialen Netzwerke.

Lola für Lulu

Lola für Lulu ist eines der langfristigsten Projekte der Stiftung. Es richtet sich gezielt an Frauen und Mädchen im Altkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern. Mit Hilfe des Projektes sollen diese für Rechtsextremismus und rechtsextreme Rollenbilder sensibilisiert werden. Gleichzeitig versucht man sie dadurch für eine geschlechtergerechte demokratische Kultur zu aktivieren. Zu der direkten Arbeit gehören Projektberatungen- und förderungen sowie Workshops. Obgleich der Fokus der Arbeit auf Frauen und Mädchen gerichtet ist, stehen die Angebote allen Interessenten offen.

Region in Aktion

Durch das Modellprojekt „Region in Aktion“ sollte analysiert werden, wie die Zivilgesellschaft im ländlichen Raum unterstützt und erweitert werden kann. Als Ausgangspunkt stehen die Wahlerfolge rechtsextremer Parteien und wie auf diese mit zivilgesellschaftlichen Mitteln reagiert werden kann. Im Vordergrund stehen hierbei Kommunikationsprozesse, die die Akteure vor Ort miteinander vernetzen und mehr Personen für zivilgesellschaftliches Engagement aktivieren. Gleichzeitig wurden Methoden einer verbesserten Kooperation zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft erprobt. Forschungskerne des Projektes bildeten die brandenburgische Stadt Zossen und die Region Vorpommern, in welchen Rechtsextremisten auf kommunaler und Landesebene beträchtliche Wahlerfolge erzielen konnten und im Alltag sehr präsent sind.

„Neue-Rechte-Wiki“

Das „Neue-Rechte-Wiki“ ist ein öffentlich lesbares Wiki, das von Personen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die sich im Rahmen der Amadeu Antonio Stiftung „gegen Rechts“ engagieren, erstellt wird. Ziel ist es, „die Verbindungen zwischen den Akteur_innen und dem Netzwerk hinter der ‚Neuen Rechten‘ offenzulegen“, um eine effektive Auseinandersetzung zu ermöglichen.[8]

„Hate Speech“ im Internet

In einer Broschüre der Amadeu-Antonio-Stiftung zum Umgang mit „Hate Speech“ verfasste Kahane unter dem Titel „Kulturkampf der Gegenwart“ die Einleitung, Justizminister Heiko Maas verfasste ein Geleitwort. Die Amadeu-Antonio-Stiftung ist Partnerin der von Facebook initiierten Initiative für Zivilcourage Online, zusammen wurde der Flyer "Aktiv gegen Hassrede mit guten Strategien" herausgebracht. Ziel der Initiative ist es, Hassrede im Internet zu bekämpfen.[9] Die Taskforce gegen Hasskommentare bildete sich auf Drängen von Justizminister Heiko Maas. [10]

Kritiker werfen Kahane vor, im Auftrag von Bundesjustizminister Maas zur Zensur von Facebook und anderer sozialer Netzwerke und beizutragen und damit aktiv die Meinungsfreiheit einzuschränken.[11][12] In der ZDF-Sendung „Heute in Deutschland“ nahm Reporter Achim Winter die Amadeu-Antonio-Stiftung und die Zensurpolitik von Justizminister Heiko Maas aufs Korn. Winter spielte in seinem Beitrag auf die Stasi-Vergangenheit von Kahane an und bezeichnete die von der Stiftung betriebene und mit Steuergeldern geförderte Durchsuchung sozialer Netzwerke nach sogenannten „Hasspostings“ als „Bespitzelung“. Der Vorsitzende des Stiftungsrates, Andreas Zick, forderte das ZDF auf, den Beitrag unverzüglich zu löschen.[13]

In Uniformen der Stasi verkleidet protestierten Mitglieder der Identitären Bewegung Deutschland (IBD) in einer satirischen Aktion gegen eine Zensur von einwanderungskritischen Kommentaren in den sozialen Medien: Sie erschienen mit einer Kahane zugedachten Urkunde in den Räumen der Amadeu Antonio Stiftung.[14] Die Stiftung reagierte auf den Vorwurf, Kahane sei aufgrund ihrer Stasi-Vergangenheit für die Bekämpfung von Hassreden im Internet ungeeignet, mit einer Klarstellung in den FAQ.[15]

Kooperationspartner

Die Stiftung hat ca. 300 Kooperationspartner in Ost- und Westdeutschland, darunter viele kleine Projekte und Initiativen auf lokaler Ebene. In Deutschland besteht eine strategische Partnerschaft mit der Freudenberg Stiftung und dem Nachrichtenmagazin stern. Auf europäischer und internationaler Ebene arbeitet sie u. a. mit der King Baudouin Fondation, dem European Foundation Center, dem WINGS-Netzwerk (Worldwide Initiatives for Grantmaker Support), dem Network of European Foundations (NEF) und der Ford Foundation zusammen. Die Stiftung ist Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft.[16]

Staatliche Förderung

Rund zwei Drittel der Stiftung sind staatliche Zuschüsse, insbesondere vom Familienministerium. Für die Jahre 2008 bis 2014 wurden in der Summe rund 6,2 Mio. Euro belegt, also rund 900.000 pro Jahr[17]. Die Mittel wurden nicht vollständig verwendet.

Veröffentlichungen

Im Zuge der operativen Stiftungsarbeit veröffentlicht die Stiftung regelmäßig Flugblätter, Broschüren und Analysen. Die Erscheinungen umfassen aber auch Monographien und Sammelbände.

  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Von Mauerfall bis Nagelbombe – Der NSU-Anschlag auf die Kölner Keupstraße im Kontext der Pogrome und Anschläge der neunziger Jahre, Berlin 2014, ISBN 978-3-940878-16-8
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Region in Aktion – Wie im ländlichen Raum demokratische Kultur gestaltet werden kann, Berlin 2013, ISBN 978-3-940878-15-1
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Staatsversagen – Wie Engagierte gegen Rechtsextremismus im Stich gelassen werden. Ein Report aus Westdeutschland, Berlin 2013, ISBN 978-3-940878-14-4
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Liken. Teilen. Hetzen. Neonazi-Kampagnen in Sozialen Netzwerken, Berlin 2012, ISBN 978-3-940878-13-7
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Geteilte Erinnerung? Zum Umgang mit Nationalsozialismus in Ost und West, Berlin 2011, ISBN 978-3-940878-10-6
  • Peter-Georg Albrecht: Von früher lernen heißt…? Zivilgesellschaftliches Engagement älterer Menschen gegen Rechtsextremismus, Berlin 2011, ISBN 978-3-940878-05-2
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Living Equality – Gleichwertigkeit leben, Interventionen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Berlin 2009, ISBN 978-3-940878-04-5
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): „Die Juden sind Schuld“ – Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft am Beispiel muslimisch sozialisierter Milieus, Berlin 2009, ISBN 978-3-940878-03-8
  • Bianca Richter: Rechter Alltag – Ein Bericht über die „deutschen Zustände“ in Reinhardtsdord-Schöna und Kleingießhübel, Berlin 2008
  • Albert Scherr, Barbara Schäuble: „Ich habe nichts gegen Juden aber…“ – Ausgangsbedingungen und Perspektiven gesellschaftspolitischer Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, Berlin 2007
  • Amadeu Antonio Stiftung (Hrsg.): Fundraising für demokratische Kultur – Mittelbeschaffung für zivilgesellschaftliche Initiativen, Berlin o.J.

Siehe auch

Literatur

  • Timo Reinfrank, Jan Riebe: Praxisprojekte der Amadeo Antonio Stiftung gegen Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. In: Kemal Bozay, Dierk Borstel (Hrsg.): Ungleichwertigkeitsideologien in der Einwanderungsgesellschaft: Ursachen, Hintergründe und Ideen für die pädagogische und politische Praxis (= Edition Centaurus – Jugend, Migration und Diversity). Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-12978-1, S. 351 ff.

Einzelnachweise

  1. Website der Stiftung Stand Januar 2013
  2. Kein Ort für Neonazis (Memento vom 25. Juni 2012 im Internet Archive)
  3. Marius Koity: Neonazis sagen ihr „Fest der Völker“ in Pößneck ab. In: Ostthüringer Zeitung, 31. August 2010.
  4. Mut gegen rechte Gewalt. In: Stern, 16. Juli 2013.
  5. Laudatio auf Preisträger 2007 (Stand 3/2014; PDF; 11 kB)
  6. Aktionswochen gegen Antisemitismus auf der Stiftungswebsite
  7. Eike Kühl: Melden, anzeigen, anprangern. Die Zeit, 28. August 2015, abgerufen am 7. März 2016.
  8. ef-magazin.de: „Neue-Rechte“-Wiki, Denunziantenkultur, Amadeu-Antonio-Stiftung erstellt wohl „Abschussliste“ abgerufen am 1. August 2016
  9. http://www.taz.de/!5269117/
  10. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Runder-Tisch-mit-Maas-Hate-Speech-soll-binnen-24-Stunden-aus-dem-Netz-3044223.html
  11. http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/facebook-berlin-hadert-mit-bruessels-hatespeech-kodex-a-1095197.html
  12. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Hate-Speech-Hassrede-Und-freie-Meinungsaeusserung-ein-Kommentar-3044035.html
  13. ZDF macht Kampf gegen Hasskommentare lächerlich
  14. - Zielscheibe der "Identitären Bewegung"
  15. Die Amadeu Antonio Stiftung zum Thema Hassrede im Netz
  16. transparency.de, abgerufen am 27. Februar 2014
  17. GUV 2011. Abgerufen Format invalid.