„Aljoscha Pause“ – Versionsunterschied

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'''Aljoscha Pause''' (* [[24. Januar]] [[1972]] in [[Bonn]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Filmemacher]], [[Regisseur]], [[Fernsehjournalist]], [[Autor]] und [[Filmproduzent|Produzent]].
'''Aljoscha Pause''' (* [[24. Januar]] [[1972]] in [[Bonn]], [[Nordrhein-Westfalen]]) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Filmemacher]], [[Regisseur]], [[Fernsehjournalist]], [[Autor]] und [[Filmproduzent|Produzent]].


== Leben, Ausbildung und berufliche Anfänge ==
== Leben, Ausbildung und berufliche Anfänge ==
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Während Schulzeit und Studium arbeitete er schon früh im Kabarett-Theater seines Vaters [[Rainer Pause]], dem Bonner [[Pantheon-Theater]]. Parallel dazu war er als Reporter eines Bonner Stadtmagazins und für den privaten Radiosender [[Radio Bonn/Rhein-Sieg]] im Einsatz.
Während Schulzeit und Studium arbeitete er schon früh im Kabarett-Theater seines Vaters [[Rainer Pause]], dem Bonner [[Pantheon-Theater]]. Parallel dazu war er als Reporter eines Bonner Stadtmagazins und für den privaten Radiosender [[Radio Bonn/Rhein-Sieg]] im Einsatz.


Mit 24 begann er seine Laufbahn beim Fernsehen. Zunächst arbeitete er von 1996 bis 1999 als Redakteur beim Fernsehsender DSF und danach bis 2003 in der zentralen Sportredaktion der Kirch-Gruppe für [[Sat.1]] ([[Ran (Sportsendung)|ran]]) und [[Sky Deutschland|Premiere]]. Dort arbeitete er als Filmemacher, Moderator, Kommentator und Fieldreporter.
Mit 24 Jahren begann er seine Laufbahn beim Fernsehen. Zunächst arbeitete er von 1996 bis 1999 als Redakteur beim Fernsehsender DSF und danach bis 2003 in der zentralen Sportredaktion der Kirch-Gruppe für [[Sat.1]] ([[Ran (Sportsendung)|ran]]) und [[Sky Deutschland|Premiere]]. Dort arbeitete er als Filmemacher, Moderator, Kommentator und Fieldreporter.


Von 2009 bis 2011 war Aljoscha Pause zudem als Reporter für das Bundesliga-Fernsehen der Deutschen Telekom [[LIGA total!]] tätig.
Von 2009 bis 2011 war Aljoscha Pause zudem als Reporter für das Bundesliga-Fernsehen der Deutschen Telekom ''[[LIGA total!]]'' tätig.


== Filmisches Schaffen ==
== Filmisches Schaffen ==
Seit 2003 arbeitet Pause als selbständiger Produzent und Filmemacher und konzentriert sich seitdem auf längere, dokumentarische Projekte. Seine filmischen Arbeiten beschäftigen sich häufig mit gesellschaftspolitischen Themen im [[Sport]] wie zum Beispiel [[Homophobie|Homophobie]] im Profifußball, [[Hooligan]]s, [[Getränk#Alkoholische Getränke|Alkohol]] im Fußball oder der [[Blindenfußball]]bundesliga.
Seit 2003 arbeitet Pause als selbständiger Produzent und Filmemacher und konzentriert sich seitdem auf längere, dokumentarische Projekte. Seine filmischen Arbeiten beschäftigen sich häufig mit gesellschaftspolitischen Themen im [[Sport]] wie zum Beispiel [[Homophobie|Homophobie]] im Profifußball, [[Hooligan]]s, [[Getränk#Alkoholische Getränke|Alkohol]] im Fußball oder der [[Blindenfußball]]bundesliga.


Ein weiterer Schwerpunkt sind Personenportraits, meist über Fußballer, aber z.B. auch über den Ex-Hooligan und Schauspieler [[Michael Jäger (Schauspieler)|Michael Jäger]].<ref>[http://www.express.de/bonn/hooligan-reihe-pause-junior-dreht-mit-marienhof-star,2860,687376.html Hooligan-Reihe: Pause junior dreht mit Marienhof-Star]'', express.de, 9. Mai 2008, abgerufen am 23. März 2013</ref>
Ein weiterer Schwerpunkt sind Personenportraits, meist über Fußballer, beispielsweise über den Ex-Hooligan und Schauspieler [[Michael Jäger (Schauspieler)|Michael Jäger]].<ref>[http://www.express.de/bonn/hooligan-reihe-pause-junior-dreht-mit-marienhof-star,2860,687376.html ''Hooligan-Reihe: Pause junior dreht mit Marienhof-Star''], express.de, 9. Mai 2008, abgerufen am 23. März 2013</ref>


Die vielbeachteten Langzeitstudien „Tom meets Zizou“ (2011) und „Trainer! (2013) waren seine ersten abendfüllenden Kino-Filme. Pause erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen und Preise.
Die vielbeachteten Langzeitstudien ''Tom meets Zizou'' (2011) und ''Trainer!'' (2013) waren seine ersten abendfüllenden Kinofilme. Pause erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen und Preise.


=== Trilogie – Homophobie im Fußball (2008-2011) ===
=== Trilogie – Homophobie im Fußball (2008-2011) ===
Mit „Das große Tabu – Homosexualität und Fussball“ produzierte Pause 2008 für das DSF eine „ehrliche, unaufgeregte Bestandsaufnahme“ zur Situation homosexueller Fußballer in Deutschland. Sie war die erste ausführliche TV-Dokumentation, die sich mit dem Thema befasste, wofür er vom [[Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen]] (BLSJ) mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2008 ausgezeichnet wurde.<ref>[http://www.stern.de/sport/fussball/homosexualitaet-fussball-ruetteln-am-tabu-644930.html Rütteln am Tabu – Stern-Interview zur TV-Doku „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“, 7. November 2008]</ref>
Mit ''Das große Tabu – Homosexualität und Fussball'' produzierte Pause 2008 für das DSF eine „ehrliche, unaufgeregte Bestandsaufnahme“ zur Situation homosexueller Fußballer in Deutschland. Sie war die erste ausführliche TV-Dokumentation, die sich mit dem Thema befasste, wofür er vom [[Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen]] (BLSJ) mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2008 ausgezeichnet wurde.<ref>[http://www.stern.de/sport/fussball/homosexualitaet-fussball-ruetteln-am-tabu-644930.html ''Rütteln am Tabu – Stern-Interview zur TV-Doku „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“''], 7. November 2008</ref>
Im zweiten Teil der Trilogie „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball“ beobachtete Pause 2009 weitere 12 Monate die Thematik und begleitete die Entwicklung mit der Kamera. Laut [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutscher Zeitung]] „beschert Pause dem Privatsender DSF ein journalistisches Ausrufezeichen. Er wird 
einem Anspruch gerecht, den keine [[Öffentlich-rechtliche_Anstalt|öffentlich-rechtliche Anstalt]] zu diesem Thema bisher ansatzweise erfüllen konnte.“
 Ein Jahr nach der ersten Dokumentation stellte er die Frage, ob es nach der „Initialzündung“ 2008 - bei DFB und Liga - den Tabubruch nun tatsächlich gegeben hat.<ref>[http://www.fussball-kultur.org/spielfelder/fussballkunst/fussballfilme/2010-07-fussball-im-dokumentarfilm/tabubruch.html www.fussball-kultur.org/spielfelder/fussballkunst/fussballfilme/2010-07-fussball-im-dokumentarfilm/tabubruch.html]</ref> Für den Film erhielt er 2010 den [[Alternativer_Medienpreis|Alternativen Medienpreis]]<ref>[http://www.alternativer-medienpreis.de/pdf/pressemitteilung_2010_preistraeger.pdf Pressemitteilung zum Alternativen Medienpreis 2010] (PDF; 81&nbsp;kB)</ref> sowie den [[Grimme-Preis
]] in der Rubrik „Information & Kultur/Spezial“.
Im zweiten Teil der Trilogie ''Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball'' beobachtete Pause 2009 weitere zwölf Monate die Thematik und begleitete die Entwicklung mit der Kamera. Laut [[Süddeutsche Zeitung|Süddeutscher Zeitung]] „beschert Pause dem Privatsender DSF ein journalistisches Ausrufezeichen. Er wird 
einem Anspruch gerecht, den keine [[Öffentlich-rechtliche_Anstalt|öffentlich-rechtliche Anstalt]] zu diesem Thema bisher ansatzweise erfüllen konnte.“
 Ein Jahr nach der ersten Dokumentation stellte er die Frage, ob es nach der „Initialzündung“ 2008 - bei DFB und Liga - den Tabubruch nun tatsächlich gegeben hat.<ref>[http://www.fussball-kultur.org/spielfelder/fussballkunst/fussballfilme/2010-07-fussball-im-dokumentarfilm/tabubruch.html www.fussball-kultur.org/spielfelder/fussballkunst/fussballfilme/2010-07-fussball-im-dokumentarfilm/tabubruch.html]</ref> Für den Film erhielt er 2010 den [[Alternativer_Medienpreis|Alternativen Medienpreis]]<ref>[http://www.alternativer-medienpreis.de/pdf/pressemitteilung_2010_preistraeger.pdf Pressemitteilung zum Alternativen Medienpreis 2010] (PDF; 81&nbsp;kB)</ref> sowie den [[Grimme-Preis
]] in der Rubrik „Information & Kultur/Spezial“.


Nach den Produktionen „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“ (2008) und „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball“ (2009) beendete Pause im März 2011 seine filmische Trilogie zum Thema „Homophobie im Fußball“ mit der Sport1-Doku „Fußball ist alles – auch schwul“ und ging hier der Frage nach, wie schwer es wirklich ist, ein Tabuthema nachhaltig zu entkrampfen. Dafür hat der Filmautor die Entwicklung weitere anderthalb Jahre beobachtet.
Nach den Produktionen ''Das große Tabu – Homosexualität und Fußball'' (2008) und „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball“ (2009) beendete Pause im März 2011 seine filmische Trilogie zum Thema ''Homophobie im Fußball'' mit der Sport1-Doku ''Fußball ist alles – auch schwul'' und ging hier der Frage nach, wie schwer es wirklich ist, ein Tabuthema nachhaltig zu entkrampfen. Dafür hat der Filmautor die Entwicklung weitere anderthalb Jahre beobachtet. Alle drei Filme entstanden in Kooperation mit der [[Deutsche Akademie für Fußball-Kultur|Deutschen Akademie für Fußball-Kultur]].
Alle drei Filme entstanden in Kooperation mit der [[Deutsche Akademie für Fußball-Kultur|Deutschen Akademie für Fußball-Kultur]].


=== Tom Meets Zizou (2011) ===
=== Tom Meets Zizou (2011) ===
Über acht Jahre hinweg drehte Aljoscha Pause eine Langzeitdokumentation über den ehemaligen Bundesliga-Profi [[Thomas Broich]]. Sie schildert die Bundesligakarriere Broichs, die zunächst verheißungsvoll begann, jedoch nach zahlreichen sportlichen und persönlichen Rückschlägen und Enttäuschungen mit einem Wechsel zum australischen Verein [[Brisbane Roar]] im Jahr 2010 ihr vorläufiges Ende fand. Das Ergebnis von circa 40 Treffen in diesen acht Jahren, ein 135-Minuten-Kinofilm mit dem Titel „Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen“, wurde am 25. März 2011 als Eröffnungsfilm auf dem 8. Internationalen [[Fußballfilmfestival „11mm“]] in Berlin welturaufgeführt.<ref>[http://www.11freunde.de/international/137282/tom_meets_zizou__kein_sommermaerchen ''Zu Besuch bei Filmemacher Aljoscha Pause: Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen''; 11freunde.de, 25. März 2011]</ref> Der bundesweite Kinostart im Verleih von Mindjazz Pictures war am 28. Juli 2011. Das Projekt wurde unterstützt durch die [[DFB-Kulturstiftung]].
Über acht Jahre hinweg drehte Aljoscha Pause eine Langzeitdokumentation über den ehemaligen Bundesliga-Profi [[Thomas Broich]]. Sie schildert die Bundesligakarriere Broichs, die zunächst verheißungsvoll begann, jedoch nach zahlreichen sportlichen und persönlichen Rückschlägen und Enttäuschungen mit einem Wechsel zum australischen Verein [[Brisbane Roar]] im Jahr 2010 ihr vorläufiges Ende fand. Das Ergebnis von circa 40 Treffen in diesen acht Jahren, ein 135-Minuten-Kinofilm mit dem Titel ''Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen'', wurde am 25.&nbsp;März 2011 als Eröffnungsfilm auf dem 8.&nbsp;Internationalen [[Fußballfilmfestival „11mm“]] in Berlin welturaufgeführt.<ref>[http://www.11freunde.de/international/137282/tom_meets_zizou__kein_sommermaerchen ''Zu Besuch bei Filmemacher Aljoscha Pause: Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen''; 11freunde.de, 25. März 2011]</ref> Der bundesweite Kinostart im Verleih von Mindjazz Pictures war am 28.&nbsp;Juli 2011. Das Projekt wurde unterstützt durch die [[DFB-Kulturstiftung]]. 
Ab Ende 2011 folgte die Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray sowie weitere, zum Teil internationale Festival-Screenings, unter anderem in Posen auf dem International Young Audience Film Festival, auf dem Thinking Football-Filmfestival in Bilbao, dem CINEfoot-Festival in Rio de Janeiro oder auf dem Flutlicht Film Festival in Basel (am 1.&nbsp;Februar 2014 zusammen mit ''TRAINER!'' zum Thementag „Scheitern“). Von „Tom meets Zizou“ existieren somit mittlerweile Übersetzungen ins Englische, Polnische, Spanische und Portugiesische. Der WDR zeigte am 21.&nbsp;August 2012 eine 90-minütige Fernsehversion. Dafür wurde der Film mit dem [[Verband Deutscher Sportjournalisten|VDS-Fernsehpreis 2012]] ausgezeichnet. Darüber hinaus nominierte ihn das 11mm-Fußballfilmfestival für die Auszeichnung „Bester Fußballfilm aller Zeiten“.

Ab Ende 2011 folgte die Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray sowie weitere, zum Teil internationale Festival-Screenings, u.a. in Posen auf dem International Young Audience Film Festival, auf dem Thinking Football-Filmfestival in Bilbao, dem CINEfoot-Festival in Rio de Janeiro oder auf dem Flutlicht Film Festival in Basel (am 1. Februar 2014 zusammen mit „TRAINER!“ zum Thementag „Scheitern“). Von „Tom meets Zizou“ existieren somit mittlerweile Übersetzungen ins Englische, Polnische, Spanische und Portugiesische. Der WDR zeigte am 21. August 2012 eine 90-minütige TV-Version. Dafür wurde der Film mit dem [[Verband_Deutscher_Sportjournalisten|VDS-Fernsehpreis 2012]] ausgezeichnet. Darüber hinaus nominierte ihn das 11mm-Fußballfilmfestival für die Auszeichnung „Bester Fußballfilm aller Zeiten“.


=== Mesut, 17 (2013) ===
=== Mesut, 17 (2013) ===
Im März 2013 wurde der Kurzfilm „Mesut, 17“ auf dem 11mm-Filmfestival in Berlin uraufgeführt. Aus (teils unveröffentlichtem) Material, welches Pause Anfang 2006 für eine Reportage über ein Jugendfußball-Turnier produziert hatte, entstand der neuneinhalb minütige Film über den damals erst 17-jährigen [[Mesut Özil]]. Neben Özil selbst, hier in seinem ersten Fernsehinterview überhaupt, kommt u.a. auch [[Joachim Löw]], damals noch [[Jürgen Klinsmann|Klinsmann]]-Assistent, zu Wort.
Im März 2013 wurde der Kurzfilm ''Mesut, 17'' auf dem 11mm-Filmfestival in Berlin uraufgeführt. Aus (teils unveröffentlichtem) Material, welches Pause Anfang 2006 für eine Reportage über ein Jugendfußball-Turnier produziert hatte, entstand der neuneinhalbminütige Film über den damals erst 17-jährigen [[Mesut Özil]]. Neben Özil selbst, hier in seinem ersten Fernsehinterview überhaupt, kommt unter anderem [[Joachim Löw]], damals noch [[Jürgen Klinsmann|Klinsmann]]-Assistent, zu Wort.


Ursprünglich nur als Beitrag zum 10. Jubiläum des 11mm-Fußballfilmfestivals geplant, gefiel der Kurzfilm Mesut Özil so gut, dass er ihn über seine [[Facebook]]-Seite veröffentlichte. Aufgrund der darauf folgenden medial großflächigen Berichterstattung und weit über einer Millionen Aufrufe allein auf [[Youtube]] wurde der Film zu einem [[Internet-Phänomen]].
 2014 wird es eine englisch untertitelte Fassung von „Mesut, 17“ geben, welche (u.a.) bei dem [[Internationales KurzFilmFestival Hamburg|Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg]] gezeigt wird.
Ursprünglich nur als Beitrag zum 10. Jubiläum des 11mm-Fußballfilmfestivals geplant, gefiel der Kurzfilm Mesut Özil so gut, dass er ihn über seine [[Facebook]]-Seite veröffentlichte. Aufgrund der darauf folgenden medial großflächigen Berichterstattung und weit über einer Millionen Aufrufe allein auf [[Youtube]] wurde der Film zu einem [[Internet-Phänomen]].
 Im Jahr 2014 wird es eine englisch untertitelte Fassung von „Mesut,&nbsp;17“ geben, welche bei dem [[Internationales KurzFilmFestival Hamburg|Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg]] gezeigt wird.


=== Trainer! (2013) ===
=== Trainer! (2013) ===
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Darüber hinaus wirft der Film einen Blick hinter die Kulissen der [[DFB]]-Fußball-Lehrer-Ausbildung mit Chef-Ausbilder [[Frank Wormuth]]. Auch etablierte Coaches wie [[Jürgen Klopp]], [[Hans Meyer (Fußballtrainer)|Hans Meyer]], [[Armin Veh]], [[Mirko Slomka]], [[Peter Neururer]], [[Thomas Schaaf]] oder [[Michael Oenning]] kommen ausführlich und hintergründig zu Wort.
Darüber hinaus wirft der Film einen Blick hinter die Kulissen der [[DFB]]-Fußball-Lehrer-Ausbildung mit Chef-Ausbilder [[Frank Wormuth]]. Auch etablierte Coaches wie [[Jürgen Klopp]], [[Hans Meyer (Fußballtrainer)|Hans Meyer]], [[Armin Veh]], [[Mirko Slomka]], [[Peter Neururer]], [[Thomas Schaaf]] oder [[Michael Oenning]] kommen ausführlich und hintergründig zu Wort.
Insgesamt hat Pause nach sechsmonatiger Filmvorbereitung ein Jahr lang an dem Projekt gedreht und geschnitten. Der Film ist eine Pausefilm-Produktion im Auftrag des [[WDR]] (Redaktion [[Steffen Simon]]). Am 3. Juni 2013 gab es die TV-Premiere der 90-minütigen Fernsehfassung im WDR-Fernsehen. Danach erst, am 11. Juni, fand die Kino-Premiere des 138-minütigen „Director’s Cut“ (Kino-Fassung) im [[Kino Babylon|Babylon]] Berlin-Mitte statt. Dieser folgten, unterstützt durch die DFB-Kulturstiftung und im Verleih von Mindjazz Pictures, eine bundesweite Filmtournee und z.T. überschwängliche Reaktionen der Presse.<ref>http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-fussball-doku-trainer-wir-rennen-um-unser-leben-12205689.html</ref>
Insgesamt hat Pause nach sechsmonatiger Filmvorbereitung ein Jahr lang an dem Projekt gedreht und geschnitten. Der Film ist eine Pausefilm-Produktion im Auftrag des [[WDR]] (Redaktion [[Steffen Simon]]). Am 3.&nbsp;Juni 2013 gab es die Fernsehpremiere der 90-minütigen Fernsehfassung im WDR-Fernsehen. Danach erst, am 11.&nbsp;Juni, fand die Kino-Premiere des 138-minütigen „Director’s Cut“ (Kino-Fassung) im [[Kino Babylon|Babylon]] Berlin-Mitte statt. Dieser folgten, unterstützt durch die DFB-Kulturstiftung und im Verleih von Mindjazz Pictures, eine bundesweite Filmtournee und zum Teil überschwängliche Reaktionen der Presse.<ref>http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-fussball-doku-trainer-wir-rennen-um-unser-leben-12205689.html</ref>


Am 28. Juni 2013 erschien der Film auch auf DVD und Blu-ray. Nach seiner Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis 2014 wird „Trainer!“ im selben Jahr auf dem Flutlicht Film Festival Basel und bei 11mm Berlin gezeigt.
Am 28. Juni 2013 erschien der Film auch auf DVD und Blu-ray. Nach seiner Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis 2014 wird „Trainer!“ im selben Jahr auf dem Flutlicht Film Festival Basel und bei 11mm Berlin gezeigt.
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== Sonstige Engagements ==
== Sonstige Engagements ==
* Akademie-Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur.
* Akademie-Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur
* Mitarbeit in den DFB - AGs gegen Diskriminierung und Rassismus im Fußball.
* Mitarbeit in den DFB - AGs gegen Diskriminierung und Rassismus im Fußball
* Mitautor der DFB-Broschüre zum Thema Fußball und Homosexualität.
* Mitautor der DFB-Broschüre zum Thema Fußball und Homosexualität
* Mitautor des Buches "Mein erster Stadionbesuch“
* Mitautor des Buches „Mein erster Stadionbesuch“


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Regisseur und Filmemacher
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Regisseur und Filmemacher
|GEBURTSDATUM=24. Januar 1972
|GEBURTSDATUM=24. Januar 1972
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Version vom 11. März 2014, 16:20 Uhr

Aljoscha Pause (2010)

Aljoscha Pause (* 24. Januar 1972 in Bonn, Nordrhein-Westfalen) ist ein deutscher Filmemacher, Regisseur, Fernsehjournalist, Autor und Produzent.

Leben, Ausbildung und berufliche Anfänge

Aljoscha Pause wuchs in Bonn auf. Nach seinem Abitur studierte Pause an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Romanistik. Von 1998 bis 2002 erhielt er eine Sprecherausbildung bei der Deutschen Welle. Pause ist verheiratet; er hat zwei Töchter und lebt in Bonn.

Während Schulzeit und Studium arbeitete er schon früh im Kabarett-Theater seines Vaters Rainer Pause, dem Bonner Pantheon-Theater. Parallel dazu war er als Reporter eines Bonner Stadtmagazins und für den privaten Radiosender Radio Bonn/Rhein-Sieg im Einsatz.

Mit 24 Jahren begann er seine Laufbahn beim Fernsehen. Zunächst arbeitete er von 1996 bis 1999 als Redakteur beim Fernsehsender DSF und danach bis 2003 in der zentralen Sportredaktion der Kirch-Gruppe für Sat.1 (ran) und Premiere. Dort arbeitete er als Filmemacher, Moderator, Kommentator und Fieldreporter.

Von 2009 bis 2011 war Aljoscha Pause zudem als Reporter für das Bundesliga-Fernsehen der Deutschen Telekom LIGA total! tätig.

Filmisches Schaffen

Seit 2003 arbeitet Pause als selbständiger Produzent und Filmemacher und konzentriert sich seitdem auf längere, dokumentarische Projekte. Seine filmischen Arbeiten beschäftigen sich häufig mit gesellschaftspolitischen Themen im Sport wie zum Beispiel Homophobie im Profifußball, Hooligans, Alkohol im Fußball oder der Blindenfußballbundesliga.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Personenportraits, meist über Fußballer, beispielsweise über den Ex-Hooligan und Schauspieler Michael Jäger.[1]

Die vielbeachteten Langzeitstudien Tom meets Zizou (2011) und Trainer! (2013) waren seine ersten abendfüllenden Kinofilme. Pause erhielt für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Trilogie – Homophobie im Fußball (2008-2011)

Mit Das große Tabu – Homosexualität und Fussball produzierte Pause 2008 für das DSF eine „ehrliche, unaufgeregte Bestandsaufnahme“ zur Situation homosexueller Fußballer in Deutschland. Sie war die erste ausführliche TV-Dokumentation, die sich mit dem Thema befasste, wofür er vom Bund Lesbischer und Schwuler JournalistInnen (BLSJ) mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2008 ausgezeichnet wurde.[2]

Im zweiten Teil der Trilogie Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball beobachtete Pause 2009 weitere zwölf Monate die Thematik und begleitete die Entwicklung mit der Kamera. Laut Süddeutscher Zeitung „beschert Pause dem Privatsender DSF ein journalistisches Ausrufezeichen. Er wird 
einem Anspruch gerecht, den keine öffentlich-rechtliche Anstalt zu diesem Thema bisher ansatzweise erfüllen konnte.“
 Ein Jahr nach der ersten Dokumentation stellte er die Frage, ob es nach der „Initialzündung“ 2008 - bei DFB und Liga - den Tabubruch nun tatsächlich gegeben hat.[3] Für den Film erhielt er 2010 den Alternativen Medienpreis[4] sowie den Grimme-Preis
 in der Rubrik „Information & Kultur/Spezial“.

Nach den Produktionen Das große Tabu – Homosexualität und Fußball (2008) und „Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball“ (2009) beendete Pause im März 2011 seine filmische Trilogie zum Thema Homophobie im Fußball mit der Sport1-Doku Fußball ist alles – auch schwul und ging hier der Frage nach, wie schwer es wirklich ist, ein Tabuthema nachhaltig zu entkrampfen. Dafür hat der Filmautor die Entwicklung weitere anderthalb Jahre beobachtet. Alle drei Filme entstanden in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.

Tom Meets Zizou (2011)

Über acht Jahre hinweg drehte Aljoscha Pause eine Langzeitdokumentation über den ehemaligen Bundesliga-Profi Thomas Broich. Sie schildert die Bundesligakarriere Broichs, die zunächst verheißungsvoll begann, jedoch nach zahlreichen sportlichen und persönlichen Rückschlägen und Enttäuschungen mit einem Wechsel zum australischen Verein Brisbane Roar im Jahr 2010 ihr vorläufiges Ende fand. Das Ergebnis von circa 40 Treffen in diesen acht Jahren, ein 135-Minuten-Kinofilm mit dem Titel Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen, wurde am 25. März 2011 als Eröffnungsfilm auf dem 8. Internationalen Fußballfilmfestival „11mm“ in Berlin welturaufgeführt.[5] Der bundesweite Kinostart im Verleih von Mindjazz Pictures war am 28. Juli 2011. Das Projekt wurde unterstützt durch die DFB-Kulturstiftung. 
Ab Ende 2011 folgte die Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray sowie weitere, zum Teil internationale Festival-Screenings, unter anderem in Posen auf dem International Young Audience Film Festival, auf dem Thinking Football-Filmfestival in Bilbao, dem CINEfoot-Festival in Rio de Janeiro oder auf dem Flutlicht Film Festival in Basel (am 1. Februar 2014 zusammen mit TRAINER! zum Thementag „Scheitern“). Von „Tom meets Zizou“ existieren somit mittlerweile Übersetzungen ins Englische, Polnische, Spanische und Portugiesische. Der WDR zeigte am 21. August 2012 eine 90-minütige Fernsehversion. Dafür wurde der Film mit dem VDS-Fernsehpreis 2012 ausgezeichnet. Darüber hinaus nominierte ihn das 11mm-Fußballfilmfestival für die Auszeichnung „Bester Fußballfilm aller Zeiten“.

Mesut, 17 (2013)

Im März 2013 wurde der Kurzfilm Mesut, 17 auf dem 11mm-Filmfestival in Berlin uraufgeführt. Aus (teils unveröffentlichtem) Material, welches Pause Anfang 2006 für eine Reportage über ein Jugendfußball-Turnier produziert hatte, entstand der neuneinhalbminütige Film über den damals erst 17-jährigen Mesut Özil. Neben Özil selbst, hier in seinem ersten Fernsehinterview überhaupt, kommt unter anderem Joachim Löw, damals noch Klinsmann-Assistent, zu Wort.

Ursprünglich nur als Beitrag zum 10. Jubiläum des 11mm-Fußballfilmfestivals geplant, gefiel der Kurzfilm Mesut Özil so gut, dass er ihn über seine Facebook-Seite veröffentlichte. Aufgrund der darauf folgenden medial großflächigen Berichterstattung und weit über einer Millionen Aufrufe allein auf Youtube wurde der Film zu einem Internet-Phänomen.
 Im Jahr 2014 wird es eine englisch untertitelte Fassung von „Mesut, 17“ geben, welche bei dem Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg gezeigt wird.

Trainer! (2013)

Anfang Juni 2013 veröffentlichte Pause mit „TRAINER!“ seinen zweiten abendfüllenden Dokumentarfilm, für den er die drei jungen Profi-Trainer Frank Schmidt, André Schubert und Stephan Schmidt eine Saison lang intensiv begleitet hat.

Darüber hinaus wirft der Film einen Blick hinter die Kulissen der DFB-Fußball-Lehrer-Ausbildung mit Chef-Ausbilder Frank Wormuth. Auch etablierte Coaches wie Jürgen Klopp, Hans Meyer, Armin Veh, Mirko Slomka, Peter Neururer, Thomas Schaaf oder Michael Oenning kommen ausführlich und hintergründig zu Wort. Insgesamt hat Pause nach sechsmonatiger Filmvorbereitung ein Jahr lang an dem Projekt gedreht und geschnitten. Der Film ist eine Pausefilm-Produktion im Auftrag des WDR (Redaktion Steffen Simon). Am 3. Juni 2013 gab es die Fernsehpremiere der 90-minütigen Fernsehfassung im WDR-Fernsehen. Danach erst, am 11. Juni, fand die Kino-Premiere des 138-minütigen „Director’s Cut“ (Kino-Fassung) im Babylon Berlin-Mitte statt. Dieser folgten, unterstützt durch die DFB-Kulturstiftung und im Verleih von Mindjazz Pictures, eine bundesweite Filmtournee und zum Teil überschwängliche Reaktionen der Presse.[6]

Am 28. Juni 2013 erschien der Film auch auf DVD und Blu-ray. Nach seiner Nominierung für den Adolf-Grimme-Preis 2014 wird „Trainer!“ im selben Jahr auf dem Flutlicht Film Festival Basel und bei 11mm Berlin gezeigt.

Filmproduktionen (Auswahl)

  • 2013: Trainer! (Kinofilm)
  • 2013: Mesut, 17 (Kurzfilm)
  • 2011: Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen (Kinofilm)
  • 2011: Fußball ist alles – auch schwul
  • 2009: Der Promille-Profi – Alkohol im Fußball
  • 2009: Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fußball
  • 2008: Das große Tabu – Homosexualität und Fußball
  • 2008: Die Michael Jäger Story – Vom Hooligan zum Serienstar
  • 2008: Hören statt Sehen – Blindenfußballer treffen auf Bundesliga-Profis
  • 2005: 70 Jahre Udo Lattek – Eine Zeitreise
  • 2005: Der Prinz aus Bergheim – Das Phänomen Podolski
  • 2001: Mythos Borussia – Der Weg nach Hause (über Borussia Mönchengladbach und deren Aufstieg)

Auszeichnungen

  • 2014: Adolf-Grimme-Preis/Nominierung (Trainer!)
  • 
2013: Bester Fußballfilm aller Zeiten/Nominierung (Tom meets Zizou)
  • 2012: VDS - Fernsehpreis (Tom meets Zizou)
  • 2011: Prädikat besonders wertvoll (Tom meets Zizou)
  • 2010: Alternativer Medienpreis (Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität)

  • 2010: Adolf-Grimme-Preis (Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität)
  • 2008: Felix-Rexhausen-Preis (Das große Tabu)

Sonstige Engagements

  • Akademie-Mitglied der Deutschen Akademie für Fußballkultur
  • Mitarbeit in den DFB - AGs gegen Diskriminierung und Rassismus im Fußball
  • Mitautor der DFB-Broschüre zum Thema Fußball und Homosexualität
  • Mitautor des Buches „Mein erster Stadionbesuch“

Einzelnachweise

  1. Hooligan-Reihe: Pause junior dreht mit Marienhof-Star, express.de, 9. Mai 2008, abgerufen am 23. März 2013
  2. Rütteln am Tabu – Stern-Interview zur TV-Doku „Das große Tabu – Homosexualität und Fußball“, 7. November 2008
  3. www.fussball-kultur.org/spielfelder/fussballkunst/fussballfilme/2010-07-fussball-im-dokumentarfilm/tabubruch.html
  4. Pressemitteilung zum Alternativen Medienpreis 2010 (PDF; 81 kB)
  5. Zu Besuch bei Filmemacher Aljoscha Pause: Tom meets Zizou – Kein Sommermärchen; 11freunde.de, 25. März 2011
  6. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-fussball-doku-trainer-wir-rennen-um-unser-leben-12205689.html