„Œ“ – Versionsunterschied

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Der [[Buchstabe]] '''Œ''', Kleinbuchstabe '''œ''', ist eine [[Ligatur (Typografie)|Ligatur]] aus [[O]] und [[E]]. Ursprünglich aus dem [[Mittellatein]] stammend, wird er heute im [[Französische Sprache|Französischen]] und je nach Autor im [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutschen (Plattdeutschen)]] noch verwendet. Im [[Altisländisch|Altisländischen]] war er für langes ö die Alternativschreibung zum ø.
Der [[Buchstabe]] '''Œ''', Kleinbuchstabe '''œ''', ist eine [[Ligatur (Typografie)|Ligatur]] aus [[O]] und [[E]]. Ursprünglich aus dem [[Mittellatein]] stammend, wird er heute im [[Französische Sprache|Französischen]] und je nach Autor im [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutschen (Plattdeutschen)]] noch verwendet. Im [[Altisländisch|Altisländischen]] war er für langes ö eine Alternativschreibung zum ǿ.


[[Typografie|Typografisch]] gesehen wanderte das E nicht ''über'' das O und wurde, wie beim Ö, zu einem [[Diakritisches Zeichen|diakritischen Zeichen]], dem [[Trema]], stilisiert, sondern verschmolz seitlich mit dem O (OE → Œ).
[[Typografie|Typografisch]] gesehen wanderte das E nicht ''über'' das O und wurde, wie beim Ö, zu einem [[Diakritisches Zeichen|diakritischen Zeichen]], dem [[Trema]], stilisiert, sondern verschmolz seitlich mit dem O (OE → Œ).

Version vom 18. Mai 2020, 16:37 Uhr

Œœ

Der Buchstabe Œ, Kleinbuchstabe œ, ist eine Ligatur aus O und E. Ursprünglich aus dem Mittellatein stammend, wird er heute im Französischen und je nach Autor im Niederdeutschen (Plattdeutschen) noch verwendet. Im Altisländischen war er für langes ö eine Alternativschreibung zum ǿ.

Typografisch gesehen wanderte das E nicht über das O und wurde, wie beim Ö, zu einem diakritischen Zeichen, dem Trema, stilisiert, sondern verschmolz seitlich mit dem O (OE → Œ).

Sein Lautwert entspricht im Französischen dem des offenen ö /œ/ (wie in sœur ‚Schwester‘, cœur ‚Herz‘).

In der normalisierten mittelhochdeutschen Orthographie (Stauffische Hofsprache) steht er für ein langes [øː], während ö oder oͤ (O mit kleinem e darüber) für ein kurzes​[⁠œ⁠]​ steht.

Vor allem im Ostniederdeutschen wird es häufig verwendet, um das offene ö/œ/ (Mœl ‚Mühle‘; œwer ‚über‘) vom geschlossenen ö/ø/ (Möl ‚Unordnung‘; Öwer ‚Ufer‘) zu unterscheiden.[1]

Kamerunische Sprachen

In einigen Sprachen, die auf dem allgemeinen Alphabet der kamerunischen Sprachen basieren, kommt das œ als halboffener Vokal vor, so z. B. in den Sprachen Kom und Koonzime.

Verwendung

Darstellung in Computersystemen

Im Zeichensatz ISO 8859-1 (Latin-1) ist es nicht enthalten, jedoch in ISO 8859-15 (Latin-9) an den Positionen BChex (Œ) und BDhex (œ) und in Windows-1252 (CP1252) an den Positionen 8Chex (Œ) und 9Chex (œ). Das DEC Multinational Character Set enthält das Œ an Codeposition D7hex und œ an Position F7hex.

System⁠1Majuskel (Œ)Minuskel (œ)
WindowsCP850 (TUI)
CP1252 (GUI)Alt+01402Alt+01562
Apple Macintoshalt/+Shift+Öalt/+Ö
Mac OS Xalt/+Shift+Oalt/+O
Linux (mit neueren Versionen von X11)Compose, Shift+OECompose, O, E
NeoMod3+, Shift+OE3Mod3+, O, E3
OpenOffice.org-Varianten
Microsoft WordTastenkombinationStrg+Shift+&, Shift+OStrg+Shift+&, O
Unicodeeingabe1, 5, 2, Alt+C1, 5, 3, Alt+C
VimDigraph4Strg+K, Shift+OEStrg+K, O, E
UnicodeeingabeStrg+V, U, 0, 1, 5, 2Strg+V, U, 0, 1, 5, 3
TeX/LaTeX\OE\oe
HTML-EntitätŒœ
XML/XHTMLdezimalŒœ
hexadezimalŒœ
UnicodeU+0152U+0153
1 
Viele Systeme bieten darüber hinaus auch spezifische Möglichkeiten ein Unicode-Zeichen direkt einzugeben.
2 
Zahleneingabe über den Ziffernblock. Alt-Taste währenddessen permanent gedrückt halten.
3 
Die Mod3-Tasten entsprechen der Feststell- bzw. Rautetaste. Die Compose-Unterstützung (Mod3+Tab bzw. ) muss bei einigen Systemen nachinstalliert werden.
4 
An RFC 1354 orientierte Digraph-Unterstützung im Einfügemodus gemäß Dokumentation.

Siehe auch

Commons: Œ – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vollständiges Wörterbuch zu Fritz Reuters Werken Mit einem Nachwort: die Sprache Fritz Reuters. Separatabdruck aus Hermann Jahnke, Albert Schwarz (Hrsg.): Fritz Reuters sämtliche Werke. A. Weichert, Berlin [1900], 139 S.