Susanne Scholz (Musikerin)

Susanne Scholz (* 1969) ist eine österreichische Geigerin auf Instrumenten der Renaissance, des Barock und der Klassik sowie Leiterin und Dirigentin von Ensembles vom Renaissanceconsort bis hin zum Opernensemble.

Leben und Wirken

Neben ihren Studien in Graz, Wien (Violine) und Den Haag (Barockvioline), sammelte sie musikalische Erfahrungen in Europa. Seit 1995 führte sie ihre Unterrichtstätigkeit zuerst nach Wien (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien), dann von 1999 bis 2017 nach Leipzig (Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig), und seit 2015 nach Graz (Universität für Musik und darstellende Kunst Graz[1]) als Professorin für Barockvioline und Kammermusik/Barockorchester. Außerdem unterrichtet sie regelmäßig auf Kursen und an Partneruniversitäten in Europa und darüber hinaus.[2][3]

Große Opernproduktionen entstanden unter ihrer Leitung vor allem in Leipzig und seit 2012 auch in Graz, viele davon als Erstaufführungen in heutiger Zeit, mit Opern von Johann Sebastiani,[4] Johann David Heinichen,[5][6] Georg Philipp Telemann,[7] Giovanni Bononcini, Christoph Förster,[8] John Blow[9] und Adolph Hasse.[10] Hinzu kommen wichtige Bühnenwerke von Antonio Vivaldi,[11] Henry Purcell,[12] André Campra, Alessandro Stradella, Johann Joseph Fux, Antonio Draghi, Jean-Baptiste Lully, Claudio Monteverdi, Georg Friedrich Händel[13] und Oratorien von Alessandro Stradella und Antonio Maria Bononcini.[14][15][16]

Diese Erforschung des Repertoires, dessen Umfeld und Aufführungspraxis führten überdies zur Publikation von Aufsätzen,[17][18] zur Abhaltung von Vorlesungen und zu einer internationalen Vortragstätigkeit. Seit 2018 arbeitet sie an ihrer Doktorarbeit über die Renaissanceviolininstrumente des Freiberger Doms,[19][20] in der praktischen Forschung gemeinsam mit ihrem neugegründeten Ensemble gamma.ut.[21]

Einspielungen zeugen von ihrer künstlerischen Tätigkeit,[22] ihrer Zusammenarbeit mit Ensembles wie Les Arts Florissants und La Petite Bande,[23] die Umsetzung ihrer künstlerischen Forschung haben zuletzt zu CD-Produktionen mit ihrem auf Renaissanceinstrumenten spielenden Ensemble chordae freybergenses[24][25][26] und zu einer besonderen Aufnahme der Sonaten aus Arcangelo Corellis Opus V mit dem Cembalisten Michael Hell beim Label Querstand geführt.[27][28] Diese Aufnahme wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (3-2018),[29] dem Harald-Kaufmann-Preis und den ORF-Pasticcio Preis[30] ausgezeichnet.

Einzelnachweise

  1. Lehrende des Instituts für Alte Musik und Aufführungspraxis an der KUG Graz
  2. Susanne Scholz unterrichtet beim renommierten Alte Musik – Kurs in Urbino
  3. Sommerakademie für Alte Musik
  4. Programm Bachfest Leipzig, Aufführung des „Pastorello Musicale“ am 16. Juni 2017
  5. Artikel der NMZ über Aufführung „Die Lybische Talestris“, 2010
  6. Pressemitteilung vom Bach-Archiv Leipzig über Heinichens Talestris
  7. Artikel im Leipzig Almanach über Telemanns „Der neumodische Liebhaber Damon oder Satyrn in Arcadien“, 2003
  8. „Kommt alle zugleich“ von Christoph Förster, Aufführung der HMT Leipzig 2012
  9. Blows „Venus und Adonis“, HMT Leipzig 2015
  10. Bericht über Hasses „La Semiramide Riconosciuta“, Tiroler Tageszeitung 2014
  11. Bericht über Vivaldis „Serenata a tre“ 2007 an der HMT Leipzig
  12. NMZ über Purcells „Dido und Aeneas“, Leipzig 2006
  13. Apollo e Dafne, Opernkurzgenuss Oper Graz
  14. szenische Aufführung von Stradellas „San Giovanni Battista“ im Rahmen des Alte-Musik-Fests Leipzig 2016
  15. Programm zu Stradellas und A.M. Bononcinis „San Giovanni Battista“ in Modena 2019
  16. Bononcinis "Die Enthauptung von Johannes dem Taufer – Oper Graz, 2019
  17. „The language of the violin“ in 4 Teilen, hier Teil 3 bei Acadamia
  18. Link zu den Publikationen
  19. Doktorarbeit
  20. „The instruments beneath the golden layer“, Präsentation beim Festival Artikulationen, KUG Graz
  21. Ensemble gamma.ut
  22. CD – Produktionen bei Worldcat
  23. Discogs
  24. Chordae Freybergenses
  25. CD „Te deum laudamus“, erschienen bei CPO
  26. CD „Im Himmel und auf Erden“, Label Querstand
  27. Booklet der Aufnahme von Corellis Op. V bei academia.edu
  28. CD „L´immagine di Corelli“, Label Querstand
  29. Preis der deutschen Schallplattenkritik, Bestenliste 3-2018
  30. ORF-Pasticcio Preis