Tabakpfeife

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Tabakspfeife aus Holz: panelisierte Billard-Standpfeife mit Sattelmundstück, Hersteller: Savinelli, Italien

Die Tabakspfeife ist ein Rauchgerät, in dem in einer Brennkammer Tabak verbrannt und durch ein Mundstück in den Mund aufgenommen wird. Die Tabakspfeife ist fast so lange bekannt wie der Tabak selbst und Bestandteil vieler Nord- und Südamerikanischer Kulturen. Das Pfeifenrauchen war neben dem Tabakschnupfen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die verbreitetste Art, Tabak zu konsumieren. Mittlerweile sind Tabakspfeifen und Pfeifenraucher durch die Verbreitung von Zigaretten und Zigarren in den Hintergrund gerückt.

Geschichte

Skizzen von Indianerpfeifen

Die beiden ältesten bekannten Pfeifen stammen aus Poverty Point in Louisiana sowie von der Insel Marajo an der Amazonas-Mündung. Beide wurden auf etwa 1500 v. Chr. datiert. Pfeifenähnliche Gegenstände waren zu jener Zeit auch im Nahen Osten bekannt, mit ihnen wurde wahrscheinlich Hanf oder Opium konsumiert.

In der Zeit vor Christoph Kolumbus war das Pfeifenrauchen im gesamten nördlichen Amerika bekannt, lediglich die Inuit sollen diese Sitte erst 100 Jahre nach Kolumbus übernommen haben. Meist wurden die damaligen Pfeifen aus Holz, Horn, Catlinitstein und Keramik hergestellt.

Die Friedenspfeife (Lakota: Chanunpa Wakan) ist noch heute ein bekanntes und gebräuchliches Symbol für eine Streitschlichtung. Die Friedenspfeife wurde früher "Heilige Pfeife" genannt und diente mehreren indianischen Ethnien, wie zum Beispiel den Lakota-Indianern, zum Gebet. Die "Heilige Pfeife" wurde auch zu Friedensabschlüssen, zur "Besiegelung" von Freundschaften und während des Abschlusses von Verhandlungen, Geschäften und Verträgen geraucht. Daher prägten die weißen Einsiedler, die in diesen Zusammenhängen mit dem Ritual in Berührung kamen, den Begriff Friedenspfeife.

In der Indianerkultur und deren Glaube hat jeder Teil einer Tabakspfeife eine spezielle Bedeutung. Der Pfeifenkopf, in der Regel aus Catlinitstein gehauen und geschnitzt, steht für "Mutter Erde". Der Pfeifenstiel steht für das menschliche Ich und die Herkunft des Menschen. Das Pfeifenrohr wird aus dem Holz der Weißesche herstellt und stellt das Pflanzenreich dar.

Skizzen von Pfeifen, deren Aussehen die nordamerikanischen Siedler von Indianern übernahmen

Seit durch die Kulturaustausche mit den Indianern mit dem Tabak auch die Tabakspfeife aus der Neuen Welt nach Europa kam, haben sich bis heute keine großen Veränderungen an der Pfeifenherstellung getan. Jedoch verwendet man seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auch Bruyèreholz zur Pfeifenherstellung und seit dem 20. Jahrhundert Maschinen für die Massenherstellung günstigerer Pfeifen. Die amerikanischen und europäischen Tonpfeifen blieben bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts das gebräuchlichste Rauchinstrument für Tabak und können durch die auf ihnen angebrachten Marken oder Aufschriften sehr exakt datiert werden. So können Tonpfeifen innerhalb einer archäologischen Grabung eine gute Datierungshilfe sein.

In den Niederlanden (vor allem die Stadt Gouda ist hierfür bekannt) wurden bis etwa 1900 lange, schmale Tonpfeifen geraucht. Auf den Gemälden Jan Steens, Johannes Vermeers und anderer Meister aus dem 17. Jahrhundert sind sie oft abgebildet. Die Abbildung einer Pfeife hatte oft eine moralisierende Bedeutung. Sie galt, wie der Weinbecher und die Seifenblase, als Sinnbild der Unmäßigkeit oder der Eitelkeit.

Im "Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach" findet sich ein Loblied Johann Sebastian Bachs auf seine "Tobackspfeife", in der er sich selbst mit dieser identifiziert und vergleicht. (Siehe Weblinks)

Aufbau

2 Pfeifen, mit Filter und filterlos

Eine Tabakspfeife besteht meist aus einer Kammer zur Verbrennung des Tabaks und einem Holm, der vom Pfeifenkopf aus im Mundstück endet. Das Mundstück wurde früher aus Naturkautschuk (Ebonit) gefertigt, aber ist heutzutage meist aus hitzebeständigem synthetischen Kunststoff (Acryl) hergestellt und wird in den Holm eingesteckt. Ebonitmundstücke haben den Vorteil, dass ihr Biss weicher ist. Ihr entscheidende Nachteil ist aber, dass sie sich im Laufe der Zeit durch Oxidation grünlich verfärben und dann unangenehm schmecken, daher müssen sie oft gereinigt und poliert werden. Der Pfeifenholm ist oft so gearbeitet, dass zwischen Kopf und Holm ein 9-Millimeter-Aktivkohlefilter eingesetzt werden kann, dieses System ist insbesondere in Deutschland vorherrschend. Doch auch filterlose Pfeifen oder Pfeifen mit anderen Filterformaten sind erhältlich und in vielen Gebieten ist das jeweilige das einzige erhältliche Pfeifenformat.

Der Tabakrauch wird von der Glutstelle durch den restlichen Tabak in den Holm gesogen, wo er, falls ein Filter eingesetzt wurde, gefiltert wird und durch das Mundstück in den Mund aufgenommen wird. Mundstücke, mit denen der Raucher die Pfeife mit den Zähnen im Mund halten kann, sind am weitesten verbreitet (Normalbiss). Seltener sind Mundstücke, die so geformt sind, dass man die Pfeife nur mit den Lippen im Mund halten kann, aber auch mit den Zähnen (etwas missverständliche Bezeichnung Lippenbissmundstück). Der entscheidende Unterschied ist die Rauchöffnung nach oben in Richtung des unempfindlicheren Gaumens, statt geradewegs auf geschmacks- und temperaturempfindlichere Zunge, wie bei den normalen Mundstücken. Durch die Abwinklung lassen sich Lippenbissmundstücke schlechter reinigen. Einige Pfeifenhersteller legen diese speziellen Mundstücke einer Pfeife als Bonus bei. Pfeifentabak wird gepafft.

Herstellung, Formen und Preise

Schema einer Billard-Pfeife

Pfeifen können von Maschinen hergestellt oder von Hand gefertigt werden, was sich im Verkaufspreis niederschlägt. Handgemachte Pfeifen lassen sich meist erst ab 100 Euro aufwärts finden. Maschinell gefertigte, sowie benutzte oder restaurierte Pfeifen gibt es auf dem Markt bereits für Preise ab 10 Euro. Es gibt weiterhin Preisunterschiede zwischen des Pfeifenherstellern. "Markenpfeifen", wie zum Beispiel von bekannten Serienherstellern wie Dunhill, Stanwell oder Vauen können mehrere hundert Euro kosten. Sammlerpfeifen (signierte Jahres- und Weihnachtspfeifen), Einzelstücke (Freehandpfeifen) und Antiquitätenstücke erreichen oft einen vierstelligen Preis. Der Preis richtet sich nach dem Renommee des Herstellers und insbesondere nach der verwendeten Holzqualität.

Pfeifenköpfe ohne Kittstellen zur Kaschierung von natürlich gewachsenen Holzfehlern sind besonders selten und teuer. Interessante Holzmaserungen werden Straight Grain, Cross Grain oder Birds Eye genannt. Straight Grain bedeutet, dass die Maserung aus geraden, parallelen und engen Linien besteht, Cross Grains sind Linien, die sich zu schneiden scheinen. Birds Eyes sind charakteristische kleine Ringe an den Seiten des Pfeifenkopfes und am Holm, die an Vogelaugen erinnern.

Pfeifen der unteren Preiskategorien haben meist kaum eine erkennbare Maserung und sind zudem dunkel lackiert. Außer der glatten Oberfläche sind auch bearbeitete Oberflächen (rustiziert oder sandgestrahlt) bekannt. Zur Verzierung können an der Pfeife Applikationen aus Acryl, Edelhölzern, Edelmetallen wie Messing, Silber oder Gold angebracht sein.

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Schema einer Bent-Pfeife

Bei den Formen wird zwischen klassischen Pfeifenformen und den frei gestalteten Freehandpfeifen, die Pfeifenmacher ohne Zuhilfenahme von Planungen oder Vorlagen entwickeln, unterschieden. Manche Pfeifenraucher kaufen preiswerte gebrauchte Pfeifen (Estatepfeifen), um sie nach ihren Bedürfnissen anzupassen, zu restaurieren, zu sammeln oder um eine preiswerte Pfeife zum Rauchen zu haben.

Heute wird, ohne Einbeziehung von Freehandpfeifen, zwischen zwanzig bis fünfzig Pfeifenformen unterschieden. Die bekanntesten und meistverkauften Formen sind die Billard und die Bent.

Die Billard-Pfeife ist eine zehn bis fünfzehn Zentimeter lange Pfeife mit geradem Holm und geradem Mundstück. Ohne Benutzung der Hände ist sie schwer im Mund zu halten und daher eher eine Pfeifenform für Pfeifenraucher, die während des Rauchens keiner anderen Beschäftigung nachgehen.

Die Bent-Pfeife ist eine gute Wander- oder Lesepfeife. Sie lässt sich einfach mit den Zähnen im Mund halten und ist für viele Raucher durch den abgeknickten Holm und das gebogene Mundstück ästhetischer.

Tabakspfeifen aus Bruyère

Die Pfeifenform hat kaum Einfluss auf den Geschmack des Tabaks. Wenn dieser jedoch durch einen langen Holm und ein langes Mundstück gezogen wird, zum Beispiel bei Lesepfeifen, die ein langes Mundstück von fünfzehn bis zwanzig Zentimetern haben, ist der Rauch kühler und wird als angenehmer empfunden.

Materialien

Das Material einer Pfeife hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Geschmack und die Ästhetik der Pfeife. Tabakspfeifen werden aus vielen verschiedenen Materialien gefertigt. Die am häufigsten benutzten sind Bruyère-Holz, Meerschaum, Ton oder andere Hölzer wie Kirschbaum und Olivenbaum.

Seltener hergestellt und daher sehr teuer sind Pfeifen aus den speziell gezüchteten afrikanischen Calabash-Kürbissen mit Meerschaumeinsatz. Glaspfeifen sind eher Kunstobjekte, wobei sie meist zum Rauchen von Cannabis benutzt werden.

Ton

Fund einer Tonpfeife aus 1770

Die ersten Tabakspfeifen wurden aus Ton gefertigt. Durch dieses beständige Material und die regional unterschiedlichen Formen und Herstellerstempeln sind Tabakpfeifen zu wertvollen Datierungshilfen für Archäologen geworden. Auch Sammler begeistern sich für diese Art von Pfeifen. Tonpfeifen wurden im 19. Jahrhundert mehr und mehr durch Holzpfeifen verdrängt, die nicht so zerbrechlich und handlicher waren.

Bruyère

Die meisten der heute verkauften Pfeifen, ob handgemacht oder maschinell gefertigt, sind aus Bruyère-Holz gefertigt. Erstmals wurde 1880 dieses sehr glutbeständige Holz von Pfeifenmachern aus dem französischen Juraort Saint-Claude zur Tabakspfeifenherstellung verwendet. Bruyère ist aus den Wurzelknollen der Erica arborea gefertigt, welche meist in mediterranen Gegenden wild wächst. Es hat eine typische helle Holzfarbe, welche mit Beizen und Lacken farblich verändert werden kann, ohne seine holztypischen Maserungen zu verlieren.

Meerschaumpfeife

Meerschaum

Die Meerschaumpfeife wurde in Europa erst im 18. Jahrhundert bekannt, aller Wahrscheinlichkeit nach war sie aber in der Türkei, dem Land, in den dieses Material hauptsächlich vorkommt, bereits im 17. Jahrhundert in Gebrauch. Das Mineral (Meerschaum), das ursprünglich Lüle-Stein hiess, ist ein Sepiolith, chemisch analysierst ein Magnesiumsilikat, verwandt dem Magnesit (Magnesiumkarbonat).

Calabashpfeifen (Kürbispfeifen)

Ebenfalls im Handel, aber sehr teuer und selten sind Calabash-Pfeifen, welche aus dem im südlichen Afrika wachsenden Calabash-Kürbis hergestellt wird und mit einem Einsatz aus Meerschaum zu einer Pfeife wird. Die Calabash-Pfeife hat einen stark geschwungenen Holm und einen konischen Pfeifenkopf (Bilder siehe Weblinks).

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Glaspfeife (Kunstobjekt)

Glas

Handgeblasene Glaspfeifen sind eine der meistgeblasenen und eine der aufwändigst zu blasenden Werkstücke. Sie werden auch Bong genannt und insbesondere zum Rauchen von Cannabis genutzt. Glaspfeifen beeinträchtigen durch ihre Geschmacks- und Geruchsneutralität den Rauch in keiner Weise. Jedoch kann das Glas im Gegensatz zu Holz, Ton oder Meerschaum das beim Rauchen entstehende Kondenswasser nicht aufnehmen, so dass dieses den Tabak oder das Cannabis durchfeuchtet und das Kondensat (Sud) in den Mund gelangen kann.

Arabische Wasserpfeife

Wasserpfeife (Shisha)

Die Wasserpfeife, oder auch Shisha, Hookah oder Nargileh, ist keine typische Tabakspfeife. Um sie zu rauchen, werden neben Wasserpfeifentabak auch andere Materialien wie Wasser und Kohle benutzt. Die Shisha entspricht im Aufbau eher einer chemischen Waschflasche als einer Tabakspfeife. Sie besteht aus mindestens vier Teilen: einem Gefäß, einer Rauchsäule, einem Topf und einem Schlauch. Das Gefäß wird Bowl oder Vase genannt. Es ist häufig verziert und besteht aus Glas oder Metall. Auf die Bowl wird die Rauchsäule gesteckt oder geschraubt. Sie ist im allgemeinen aus Metall, das mit Chrom oder Messing beschichtet wurde und ebenfalls verziert sein kann. Manche Rauchsäulen sind auch aus Holz gefertigt. Auf die Rauchsäule wird der Topf bzw. Kopf gesetzt. Es handelt sich dabei um ein kleines Gefäß aus Ton oder Metall, das an seiner Unterseite Löcher aufweist. An der Rauchsäule befindet sich ein oder mehrere „Rauchanschlüsse“ für die Schläuche mit Mundstücken.

Pfeifentabak

Pfeifentabakblätter aus Pflanzen, die zuvor aus speziell veredelten anderen Tabaken gezogen wurden, werden oft noch aromatisiert und besonders behandelt. Es werden meist getrocknete Burley- und Virginia-Tabake verwendet. Würzige Tabake, wie zum Beispiel orientalische und Balkan-Tabake wie Latakia (feuergeräucherter Würztabak aus Zypern oder Syrien), Perique (aus Louisiana) oder Tabake aus Afrika, Indien oder Südamerika sind teurer und werden oft zur Veredelung von hochwertigen Tabakmischungen verwendet.

Frischer Pfeifentabak als rauchfertige Mixture

Traditionell sind „amerikanische“ oder „dänische“ Tabake aromatisiert, während „englische“ Tabake auf einer Mischung von natürlichen Virginia-Tabaken und orientalischen, würzigen und sehr starken Tabaken basieren. Diese Länderbezeichnungen sind lediglich auf die Art des Tabaks und auf die Aromatisierung bezogen, nicht auf die Herkunft oder das Herstellungsland. Ein Großteil der Pfeifentabake des europäischen Marktes wird heute in Dänemark oder Außenstellen dänischer Firmen wie Orlik, Stanwell und MacBaren unter verschiedenen Markennamen produziert und exportiert. In Deutschland sind bekannte Hersteller Planta Berlin, Pöschl und Kohlhase & Kopp. Der auch vielen Nichtrauchern bekannte typische „Pfeifentabakgeruch“ stammt von den aromatisierten „dänischen“ Sorten. „Englische“ Pfeifentabake kommen von ihrem Rauchgeruch starken Zigarren gleich.

In den letzten Jahren ist unter den Pfeifenrauchern eine Tendenz zugunsten der naturbelassenen Tabaken entstanden, die zwar nikotinreicher als aromatisierte Tabake sind, aber einen sehr würzigen und zigarrenähnlichen Rauch entfalten und einen markanten Geschmack besitzen.

Pfeifentabak ist in verschiedenen Press- und Schnittarten auf dem Markt. Fast jeder Tabak wird individuell gemischt und anschließend in grossen Platten erhitzt, gepresst, aromatisiert und gereift. Anschliessend wird er meist in eine der folgenden Schnittarten verarbeitet:

Heute sehr verbreitet ist Pfeifentabak, bei dem die Blätter in kleine dünne Streifen geschnitten werden (ready rubbed mixture). So lässt sich der Tabak ohne grosse Vorbereitung rauchen und brennt leichter. Es gibt auch Tabake mit breiteren Streifen, diese sind allerdings etwas schwerer zu rauchen und eher etwas für fortgeschrittene Raucher. Die Mischungen werden in Weichpackungen (Pouches) zu 50 Gramm oder in luftdichten Dosen zu 50 bis 500 Gramm angeboten.

Pfeifentabake kosten in Deutschland vier bis acht Euro zu 50 Gramm. Hochwertige Tabake und Sondereditionen können auf 50 Gramm umgerechnet zwischen acht und 20 Euro kosten.

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Burley-Tabakfeld, 1940

Eine früher sehr verbreitete Tabakschnittart ist der Curly Cut. Als Curly Cut wird ein Tabak bezeichnet, dessen Mischung aus hellen und dunklen Blättern besteht, welche zu einem dünnen Strang gedreht und in kleine runde Scheiben geschnitten werden. Diese Scheiben können entweder in der Handfläche zerrieben werden, bevor sie geraucht werden oder ganz in die Pfeife gestopft werden.

Der ältere Flake Cut ist ein stark zusammengepresster Tabak, der in der Handfläche in die gewünschte Feinheit zerrieben und zerdrückt wird. In der Herstellung wird der Tabakkuchen vor dem Pressen ohne weitere Aufbereitung in zwei Schneidevorgängen erst in Riegel, dann in rechteckige dünne Scheiben geschnitten und schließlich in einer luftdichten, rechteckigen Dose verpackt.

Der Cube Cut ist eine selten verkaufte Schnittform, bei der verschiedene Tabakblattsorten aufeinander gelegt werden. Diese werden wie beim Flake gepreßt und in kleine Würfelchen (cubes) von wenigen Kubikmillimetern geschnitten. Diese Schnittsorte ist ebenfalls schwer zu rauchen, da die kleinen Kügelchen nur schwer verbrennen.

Wie man eine Pfeife raucht

Trotz vieler, unten aufgeführten, negativen gesundheitlichen Aspekte sind hier einige Tipps für Pfeifenraucher gelistet, denn das Pfeifenrauchen benötigt immer ein wenig Übung und Technik:

Benötigte Utensilien

Pfeifenfilter
  • Eine Tabakspfeife
  • Pfeifentabak
  • Pfeifenstopfer (Um den Tabak zu stopfen und nach dem Rauchen auszukratzen)
  • Streichholz, Feuerzeug oder etwas anderes, mit dem man den Tabak anzünden kann.
  • Pfeifenreiniger
  • (falls gewünscht) Pfeifenfilter

Das Stopfen

Viele Pfeifenraucher wissen meist erst nicht, wie man eine Pfeife richtig stopft:

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Einfaches Pfeifenwerkzeug mit Stopfer, Schaufel und Draht (zum Reinigen)
  1. Zunächst ist es wichtig, sicher zu sein, dass die Pfeife von schmierigen Rückständen, Dreck und Asche gereinigt ist. Wenn dies nicht der Fall ist, benutzt man am besten einen Pfeifenreiniger und macht sie zunächst sauber. Am besten macht man dies über einem Mülleimer, einem großen Aschenbecher oder ähnlichem. Da hölzerne Pfeifen beim Rauchen viel Feuchtigkeit vom Tabak aufnehmen, sollte die Pfeife vom letzten Rauchen wieder gut abgetrocknet sein, um Holzschäden zu verhindern. Dies dauert ca. 1-2 Tage. Daher haben Pfeifenraucher meist mehrere Pfeifen zum Rauchen.
  2. Man nimmt ein wenig Tabak aus der Tabakpackung und legt ihn auf den Grund der Brennkammer. Falls der Tabak sehr feucht ist, ist es besser, ihn vor dem Rauchen ein wenig trocknen zu lassen. Dies gilt umgekehrt ebenso für ausgetrockneten Tabak, der erst wieder befeuchtet werden sollte. Am besten tut man dies durch einen Tabakbefeuchter, den man in Tabakhandlungen kaufen kann, oder durch eine Apfelscheibe, die über Nacht in den Tabak gelegt wird. Diese gibt ihre Feuchtigkeit ab und befeuchtet den Tabak.
  3. Die Pfeife wird nun locker bis oben hin mit Tabak gefüllt und dieser auf die Hälfte der Füllhöhe zusammengedrückt. Falls man zu fest stopft, hat man keinen Zug mehr. In diesem Fall sollte man den Tabak herausholen und nochmals mit dem Stopfen beginnen.
  4. Die zweite Hälfte wird mit Tabak gefüllt und leicht angedrückt, bis ungefähr vier Fünftel der Pfeife gefüllt sind. Die obere Schicht sollte immer ein bisschen fester gestopft sein als die untere.
  5. Man nimmt die Pfeife in den Mund und zieht testweise daran. Falls ein Widerstand besteht, sollte der Tabak aufgelockert werden.
  6. Wenn der Zug in Ordnung ist, kann die Pfeife in den Mund genommen und angezündet werden.

Das Pfeifenrauchen

Tabakdose

Es braucht immer seine Zeit, bis man seine Pfeife vollkommen beherrscht, wobei dies auch von der „Tagesform“ des Rauchers abhängt und keine Generalisierung möglich ist. Es braucht Zeit, um einen Rauchstil zu finden, der dem Raucher am leichtesten fällt. Jeder Pfeifenraucher raucht anders und hat andere Gewohnheiten. Es ist nicht schlimm, wenn die Pfeife ausgeht. Wenn die Pfeife mehr als handwarm wird, sollte sie einige Minuten zum Abkühlen zur Seite gelegt werden, anderenfalls kann der hölzerne Pfeifenkopf reissen oder durchbrennen. Desweiteren verliert zu heiß gerauchter Tabak schnell an Geschmack. Es ist auch durch den Tabakschnitt bedingt, ob die Pfeife oft ausgeht oder nicht. Fein geschnittener Tabak geht seltener aus, beziehungsweise brennt schneller ab als grob geschnittener. Der Tabak sollte vor dem ersten Rauchen aufgelockert werden und die Pfeife während des Rauchens immer wieder nachgestopft, um eine zusammenhängende Glut im Tabak zu erhalten.

Nach dem Rauchen sollte die Pfeife zum Abkühlen weggelegt werden. Nach etwa ein bis zwei Stunden sollte die Asche ausgeschüttet und die Pfeife sowie Mundstück mit Pfeifenreinigern gründlich gereinigt und der benutzte Filter weggeworfen werden. Eine Tabakspfeife sollte nach dem Rauchen mindestens 24 Stunden nicht geraucht werden, damit die vom Holz aufgenommene Tabakflüssigkeit verdunsten kann.

Gesundheitsaspekte

Pfeifenreiniger und Packung

Das Tabakrauchen ist unbestritten gesundheitsgefährdend, aber Pfeifenrauchen ist vermutlich die am wenigsten risikobehafteste Variante. Da man den Rauch nicht in die Lunge aufnimmt, oder meist wegen der Stärke und Dichte nicht aufnehmen kann, sind die typischen Probleme des Zigarettenrauchens, nämlich Bronchitis und Lungen- oder Kehlkopfkrebs, nicht sehr häufig zu erwarten. Jedoch kann durch passives Einatmen von Pfeifenrauch eine Belastung der Lungen eintreten. Die Gefahr des Rachenkrebs oder des Mundkrebs sind jedoch nicht zu unterschätzen, da der Rauch für mehrere Sekunden im Mundraum verbleibt, bevor er wieder herausgeblasen wird. (Paffen).

Während Pfeifenrauch je nach Sorte und Zusätzen weniger kanzerogene Stoffe enthalten kann als Zigaretten, besteht dennoch eine nicht zu unterschätzende Gesundheitsgefahr. Bestandteile des Pfeifenrauches werden unter anderem mit dem Speichel verschluckt und mit der Mundschleimhaut aufgenommen. Das kann zu Tumoren im Verdauungssystem oder in der Blase führen.

Pfeifenraucher werden seltener abhängig wie es bei Zigarettenrauchern der Fall ist. Das liegt daran, dass über die Mundschleimhaut nur wenig Nikotin aufgenommen wird. Allerdings kann man eine psychische Abhängigkeit unter Pfeifenrauchern beobachten, welches so viel wie eine Gewohnheitssucht bedeutet.

Günter Grass mit Pfeife

Pfeifenrauchern wird eine ruhige Umgangsart zugeschrieben, die durch den rituellen, entspannten Charakter des Pfeifenrauchens unterstützt wird. Jedoch sollte gesagt sein, dass kaum seriöse Studien existieren, die speziell die Gefährlichkeit des Pfeifenrauchens untersuchen, da eine größere Zahl der Bevölkerung Zigaretten und Zigarren raucht. Auch die Menge des Konsums bleibt unberücksichtigt, es werden pauschal Nichtraucher und Raucher unterschieden, obwohl es gerade bei Pfeifenrauchern eklatante Unterschiede bei der Häufigkeit und Intensität des Konsums und der Stärke des gerauchten Tabaks gibt.

2004 veröffentlichte die American Cancer Society eine Studie, die auf Daten von 15.000 männlichen Pfeifenrauchern in den USA beruhte. Die festgestellten Gesundheitsrisiken waren geringer als die des Zigarettenrauchens und ungefähr groß wie beim Zigarrenrauchen.

Bekannte Pfeifenraucher

Malerei

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Josef Stalin mit Pfeife

Bekannt wurde das surrealistische Bild einer Tabakspfeife von René Magritte (1898 - 1967), »Ceci n'est pas une pipe« („Das ist keine Pfeife.“) von dem es verschiedene Versionen gibt. René Magritte äußerte sich zu dem Bild: "Ein Bild ist nicht zu verwechseln mit einer Sache, die man berühren kann. Können sie meine Pfeife stopfen? Natürlich nicht! Sie ist nur eine Darstellung. Hätte ich auf mein Bild geschrieben, dies ist eine Pfeife, so hätte ich gelogen. Das Abbild einer Marmeladenschnitte ist ganz gewiss nichts Essbares."

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Thomas Huber, Wolfgang J. Rieker: Abenteuer Pfeife. Die andere Art zu leben.. Wjr-Verlag, 2004, ISBN 393565927X
  • Richard Carleton Hacker: Das Handbuch des Pfeifenrauchers. Heyne Verlag, 2000, ISBN 3899100662
  • Rolf J. Rutzen: Pfeifen. Heyne Verlag, 1999, ISBN 3899100573
  • Otto Pollner: Pfeiferauchen leicht gemacht. Die richtige Art, Tabak zu genießen.. heka-Verlag, 1999, ISBN 3928700502

Siehe auch

Bing Crosby mit Pfeife
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