Purpururkunde

Purpururkunde ist die Bezeichnung für eine mittelalterliche Urkunde, die auf purpurgefärbtem Pergament geschrieben wurde.

Purpur war einer der teuersten Farbstoffe der Antike. Er wurde aus dem Sekret von Purpurschnecken in einem langwierigen Verfahren gewonnen.

Purpururkunden wurden zuerst in der Kanzlei der byzantinischen Kaiser in Konstantinopel angefertigt. Bekannt sind einige solcher Urkunden an verschiedene Päpste im 12. Jahrhundert. Aus der ottonischen Kanzlei sind einige Purpururkunden seit dem 10. Jahrhundert erhalten. Diese waren meist Zweitanfertigungen von Originalen auf ungefärbtem Pergament. Auch aus dem Königreich Sizilien ist eine Purpururkunde aus dem 12. Jahrhundert bekannt.

Purpururkunden

AbbildungBezeichnungJahrAusstellerEmpfängerBemerkungen
Privilegium Ottonianum962Otto I.Papst Johannes XII.Besitzbestätigung und Schutzgarantie für Kirchenstaat, Bestätigung der Constitutio Romana
Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu972Otto II.Prinzessin Theophanu von ByzanzDotationsurkunde anlässlich der Heirat Ottos mit Theophanu, 2005 als Weltdokumentenerbe nominiert, aber von der UNESCO abgelehnt
(Original verloren)Privilegium Heinricianum1020Heinrich II.PapstBestätigung des Privilegium Ottonianum
Urkunde1035Konrad II.
Urkunde1074Heinrich IV.
Urkunde1095Heinrich IV.
Kodikellos1109Alexios I. von ByzanzChristodulos, Beamter in SizilienVerleihung des Ehrentitels Protonobilissimus
Urkunde1134Roger II. von SizilienFamilie PierleoniPrivileg für Familie von Gegenpapst Anaklet II.
Urkunde1147Konrad III.Kloster CorveyBesitzbestätigung
Urkunde1152Friedrich I.Kloster CorveyBesitzbestätigung

Literatur