Eric van de Poele wechselte von Brabham zu Fondmetal, um dort Andrea Chiesa zu ersetzen, der seine Formel-1-Karriere nach nur wenigen Monaten beendete. Rechtzeitig zu diesem Wechsel wurde ein neues Chassis vom Typ GR02 fertiggestellt, nachdem das von Chiesa genutzte Exemplar während des Trainings zum Großen Preis von Frankreich irreparabel beschädigt worden war. Brabham engagierte keinen Ersatzfahrer, sodass Damon Hill als einziger Pilot für das Team antrat.
Training
Zum ersten Mal in der laufenden Saison konnte Riccardo Patrese die Trainingsbestzeit erzielen und somit seinen Teamkollegen Nigel Mansell, der an den zehn zurückliegenden Rennwochenenden neun Mal die Pole-Position erreicht hatte, auf den zweiten Startplatz verweisen. Ayrton Senna und Michael Schumacher bildeten die zweite Startreihe vor ihren jeweiligen Teamkollegen Gerhard Berger und Martin Brundle.[1]
Rennen
Patrese ging von der Pole-Position aus in Führung. Um eine Kollision mit seinem Teamkollegen zu vermeiden, musste Mansell kurz vom Gas gehen, was den beiden McLaren-Piloten Senna und Berger ermöglichte, an ihm vorbeizuziehen. Weiter hinten im Feld kollidierten die beiden Ligier-Piloten Érik Comas und Thierry Boutsen, was zu Drehern der beiden führte. Johnny Herbert und Gabriele Tarquini konnten nicht rechtzeitig ausweichen und wurden somit in den Unfall verwickelt. Alle vier beteiligten Piloten konnten das Rennen nicht fortsetzen.
In der achten Runde zog Mansell an Berger vorbei. Beim Versuch, auch Senna zu überholen, machte er jedoch im 31. Umlauf einen Fehler, wodurch Berger wieder auf den dritten Platz gelangte. Drei Runden später zog Mansell erneut an ihm vorbei. Als Patrese nach einem Fahrfehler zunächst zurückfiel und schließlich wegen eines Motorschadens aufgeben musste, lag Mansell auf dem zweiten Rang, der theoretisch ausreichte, um bereits im elften von 16 Saisonrennen vorzeitig den Weltmeistertitel sicherzustellen. Durch einen unplanmäßigen Boxenstopp fiel er jedoch 15 Runden vor dem Ende des Rennens auf den sechsten Rang zurück. Er profitierte daraufhin vom Ausfall Schumachers, der durch einen Bruch des Heckflügels infolge einer Kollision mit seinem Teamkollegen Brundle ausgelöst wurde.
Nachdem Nigel Mansell innerhalb von sieben Umläufen an Mika Häkkinen, Martin Brundle und Gerhard Berger vorbeigezogen war, lag er erneut auf dem zweiten Rang. Häkkinen zog in der 73. Runde an Brundle, dessen sechster Gang zu diesem Zeitpunkt nicht mehr funktionierte, vorbei. Im Zuge eines missglückten Überholmanövers gegen Berger drehte sich Häkkinen. Beim Versuch, eine Kollision mit diesem zu vermeiden, drehte sich Berger ebenfalls. Beide konnten das Rennen allerdings ohne Positionsverlust fortsetzen. Somit siegte Senna vor Mansell, Berger, Häkkinen und Brundle. Ivan Capelli erhielt als Sechster den letzten WM-Punkt des Tages.[2]
Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels nach dem elften von 16 Saisonrennen stellte Nigel Mansell einen Rekord auf, der erst zehn Jahre später von Michael Schumacher gebrochen wurde.