Textfunktion

Mit Textfunktion ist die kommunikative Funktion gemeint, was jedoch nicht mit der Absicht des Verfassers bei der Produktion des Textes (Verfasserintention) gleichgesetzt werden kann. Man kann in Anlehnung an die Klassifizierung der Sprechakte durch John Searle folgende Grundfunktionen unterscheiden:[1]

FunktionErläuterungBeispiel
Appellum Rezipient zu einer Handlung zu bewegenWahlaufruf
Obligationdient der SelbstverpflichtungVertrag
Kontaktum eine Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern zu schaffenGrußpostkarte
Deklarationdient der Verkündung eines Tatbestandes, der durch die Verkündung zur Wirklichkeit wird.

Die Sprachhandlung ist also die Handlung selbst.

Ernennungsurkunde
Informationdient der Mitteilung von InformationenWetterbericht

Oftmals erfüllt ein Text mehr als nur eine dieser kommunikativen Funktionen. Es gestaltet sich häufig als problematisch, eine Hauptfunktion festzustellen. Werbetexte für technisch aufwendige Produkte zeichnen sich beispielsweise durch eine hohe Informationsdichte aus. Die dominierende Funktion ist jedoch der Appell zum Kauf.

In der Textlinguistik ist die Textfunktion ein Kriterium, welches es erlaubt, eine Wort- oder Satzfolge als Text zu bestimmen oder auch nicht.

Wiktionary: Textfunktion – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Klaus Brinker: Linguistische Textanalyse. 5. durchgesehene und ergänzte Auflage. Erich Schmidt, Berlin 2001, ISBN 3-503-04995-9. S. 102 ff.