Sobieszów

Blick von der Burgruine Kynast über den Ort Sobieszów (Hermsdorf)
Wappen von Hermsdorf unterm Kynast

Sobieszów (deutsch: Hermsdorf unterm Kynast, 1935–1945 Hermsdorf (Kynast); gebirgsschlesisch Hernsdruf oder Hernsdurf) ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Jelenia Góra (Hirschberg im Riesengebirge) in der Woiwodschaft Niederschlesien, Polen. Er liegt im schlesischen Teil des Riesengebirges.

Geschichte

Blick auf die Burg Kynast

1305 wurde erstmals urkundlich ein Ort namens „Hermanni villa“ erwähnt.[1][2] Von 1369 bis 1945 ist die Adelsfamilie von Schaffgotsch Besitzer der Standesherrschaft und der Schlossanlagen.

1945 fiel Hermsdorf als Folge des Zweiten Weltkriegs an Polen und wurde in Sobieszów umbenannt. Die Bevölkerung wurde vertrieben und der Ort mit Polen besiedelt. Sobieszów wurde 1962 zur Stadt erhoben. Seit 1976 ist es ein Stadtteil von Jelenia Góra (Hirschberg im Riesengebirge).


Kirche des Allerheiligsten Herzens des Herrn Jesus in Sobieszów

Geschichte

Die Kirche wurde 1744–1745 im damaligen Hermsdorf unterm Kynast als Fachwerkkirche von örtlichen Handwerkern errichtet. Diese Kirche gehört zu den schlesischen Bethäusern. 1750 wurden Emporen eingebaut und 1796 eine Sakristei angebaut. Bis 1947 wurde sie von deutschen, evangelischen Christen, heute wird sie von katholischen, polnischen Christen genutzt. 1853 wurde ein Friedhof um die Kirche angelegt.

Ausstattung

Die Barockkirche ist mit einem Altar, einer Kanzel, einem Taufbecken, einem Orgelprospekt ausgestattet und enthält Schnitzarbeiten. Im Altarraum befindet sich ein Bild, das 1960 Vlastimil Hofman für diese Kirche gemalt hat. Es stellt auf dem Hintergrund des Riesengebirges, der Burg Kynast und der Kirche Jesus als guten Hirten dar. Die Barockorgel wurde 1748 von Johann Meinert eingebaut und 1885 von Schlag umgebaut.

2007 restaurierte die Firma Szczerbaniak aus Łódź die Orgel.

Von der Emporenbemalung ist nur ein Bild im Original erhalten. Es zeigt nach Apostelgeschichte 2, wie zu Pfingsten der Heilige Geist in Form einer Taube und kleinen Flammen über die versammelte Gemeinde kommt.

Ursprüngliche Emporenbemalung: Ausschüttung des Heiligen Geistes.
Ursprüngliche Emporenbemalung: Ausschüttung des Heiligen Geistes.

Die anderen Emporenbilder sind im Original nicht mehr erhalten und wurden durch neuere ersetzt.

Auf Polnisch, Tschechisch, Deutsch und Englisch wird über Wesentliches zu dieser Kirche berichtet.
Auf Polnisch, Tschechisch, Deutsch und Englisch wird über Wesentliches zu dieser Kirche berichtet.
Aus neuerer Zeit stammt dieser frei stehende Glockenturm.

Persönlichkeiten

  • Otto Brieger (* 1835 in Hermsdorf; † 1904 in Schwiebus), Lehrer, Organist und Komponist
  • Hermann Amandus Schwarz (* 1843 in Hermsdorf; † 1921 in Berlin), Mathematiker und Hochschullehrer
  • Richard Aschenborn (* 1848 in Hermsdorf; † 1935 in Kiel), Vizeadmiral
  • Paul Wolff (* 1876 in Hermsdorf; † 1947 in Zschieren), Fotograf und Verleger
Commons: Sobieszów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hermsdorf unterm Kynast 1305–2005
  2. H. Markgraf, J. W. Schulte, Codex Diplomaticus Silesiae T.14 Liber Fundationis Episcopatus Vratislaviensis, Breslau 1889

Koordinaten: 50° 51′ N, 15° 39′ O