Rtischtschewo (russischРтищево) ist eine Stadt in der russischenOblast Saratow. Sie hat 41.289 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010)[1] und liegt gut 200 km westlich der Gebietshauptstadt Saratow. Rtischtschewo ist das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons.
Rtischtschewo wurde Ende des 16. Jahrhunderts oder Anfang des 17. Jahrhunderts gegründet. Bereits im Jahre 1666 wurde eine Kirche erwähnt. Der Ort wurde bis 1723 nach dem Namen der Kirche Pokrowski genannt. Nach einem Erlass Peters des Großen wurde 1723 das Land an Veteranen des Großen Nordischen Krieges verteilt. Unter diesen Veteranen war auch der neue Eigentümer des Dorfes mit dem Familiennamen Rtischtschew. Nach ihm erhielt das Dorf seinen heutigen Namen Rtischtschewo.
1868 beschloss ein Semstwo-Komitee zum Bau der Tambow-Saratower Eisenbahn, in Rtischtschewo eine Station zweiter Klasse zu errichten. 1871 wurde die Station in Betrieb genommen. Mit dem Bau der Eisenbahnstation entstanden um den Ort herum eine Reihe weiterer kleiner Siedlungen. Rtischtschewo formte zusammen mit diesen Siedlungen einen eigenen Verwaltungsbezirk, der bis 1917 bestand. Danach wurde der Rajon Rtischtschewo geschaffen und Rtischtschewo zu dessen Verwaltungszentrum ernannt. 1920 erhielt Rtischtschewo die Stadtrechte.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1939
24.781
1959
32.739
1970
37.146
1979
41.092
1989
44.339
2002
44.185
2010
41.289
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Hauptwirtschaftszweig der Stadt sind die ansässigen Eisenbahnunternehmen, die etwa drei Viertel der Arbeitsplätze in der Stadt ausmachen. Daneben gibt es noch eine größere Fleischverpackungsfabrik.
Verkehr
Rtischtschewo liegt direkt an der Bahnkreuzung der Linien Tambow–Saratow und Pensa–Poworino. Die Station Rtischtschewo wurde in ihrer Geschichte von verschiedenen Bahnverwaltungen betrieben:
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)