Prawdino (Kaliningrad, Gurjewsk)

Siedlung
Prawdino
Thiemsdorf, Kreis Königsberg

Правдино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Ditmannsdorf (vor 1540),
Tidemannsdorf (um 1540),
Tidamsdorf (um 1563),
Titmannsdorf (nach 1565),
Tiedemsdorf (um 1785),
Thiemsdorf (bis 1946)
Bevölkerung 90 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238316
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 107
Geographische Lage
Koordinaten 54° 54′ N, 20° 42′ OKoordinaten: 54° 53′ 58″ N, 20° 42′ 22″ O
Prawdino (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Prawdino (Kaliningrad, Gurjewsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Prawdino (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Prawdino (Kaliningrad, Gurjewsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Prawdino (russisch Правдино, deutsch Thiemsdorf, Kreis Königsberg/Samland) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Geographische Lage

Prawdino liegt 24 Kilometer nordöstlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) an einer Nebenstraße östlich der Kommunalstraße 27K-053 von Gurjewsk (Neuhausen) nach Kaschirskoje (Schaaksvitte) am Kurischen Haff. Bis 1945 war Kirche Schaaken (heute russisch: Schemtschuschnoje) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Prawten–Schaaksvitte (Lomnossowo–Kaschirskoje) der Königsberger Kleinbahn. Heute besteht keine Bahnanbindung mehr.

Geschichte

Der bis 1946 Thiemsdorf[2] genannte Ort war zwischen 1874 und 1945 in den Amtsbezirk Schaaken[3] (russisch: Nekrassowo) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Königsberg (Preußen) (1939 bis 1945 Landkreis Samland) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1945 kam Thiemsdorf innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Prawdino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaschirski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[4] Im Jahr 1954 gelangte der Ort in den Marschalski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte Prawdino zur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[5]
1910 177
1933 198
1939 191
2002 80
2010 80

Kirche

Bis 1945 war die Bevölkerung von Thiemsdorf nahezu ausschließlich evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Schaaken mit Pfarrsitz in Kirche Schaaken (russisch: Schemtschuschnoje) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Prwadino im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Marschalskoje (Gallgarben). Sie ist Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), der Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Thiemsdorf
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schaaken
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info