Nadja Sthamer

Nadja Sthamer (* 13. März 1990 in Reichenbach im Vogtland) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, Religionswissenschaftlerin und Politikerin (SPD). Sie ist seit Oktober 2021 Mitglied des Bundestages sowie seit Dezember 2021 stellvertretende Sprecherin ihrer Fraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Leben und Politik

Sthamer wurde 1990 im Reichenbach im Vogtland geboren und wuchs in der Region Thüringer Wald auf. In ihrer Jugend war sie aktive Rennrodlerin.[1]

2008 zog sie fürs Studium nach Leipzig. Durch Kontakte an der Hochschule wurde sie Mitglied der Jusos und war von 2013 bis 2017 deren stellvertretende Vorsitzende.[2] Von 2015 bis 2017 gehörte sie zum Vorstand der Jusos Sachsen.

Sie studierte an der Universität Leipzig Politikwissenschaft sowie Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt internationale Politik und Religion in internationalen Beziehungen. Während des Studiums lebte sie zeitweise in Belgien und Äthiopien und erlangte zwei Bachelor-Titel. Sie schloss ihr Studium 2017 mit einem Master-Titel ab.[1][3]

Ab 2017 arbeitete Sthamer als wissenschaftliche Mitarbeiterin für die Europa-Abgeordnete Constanze Krehl in deren „Europabüro Leipzig“.[3]

Zusammen mit Enrico Groß ist sie seit 2019 Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Leipzig Südost.[1][4] Zudem gehört sie seit 9. Oktober 2021 dem Landesvorstand der SPD Sachsen als Beisitzerin an.[5]

Bei der Bundestagswahl 2021 trat sie im Bundestagswahlkreis Leipzig II an und war mit 16,6 % der Erststimmen drittplatziert. Über Platz 6 des Landesliste der SPD Sachsen wurde sie dennoch Mitglied des Deutschen Bundestages. Innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion gehört sie der Parlamentarischen Linken an.

Im 20. Deutschen Bundestag ist Sthamer ordentliches Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union, im Unterausschuss Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik sowie in der Enquete-Kommission „Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands“.[6][7] Seit 17. Dezember 2021 ist sie darüber hinaus an der Seite von Sanae Abdi stellvertretende Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.[8]

Sthamer ist Mitglied der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft, des Vereins Freunde und Förderer der Religionswissenschaft Leipzig und des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland.[6]

Sthamer hat zwei Kinder.

Politische Positionen

Am 28. Januar 2022 stimmte sie als eine von drei SPD-Abgeordneten im Bundestag gegen den Bundeswehreinsatz im Irak. Bei der Abstimmung am 21. Oktober im selben Jahr zum Einsatz Irak enthielt sie sich und der Verlängerung des Einsatzes am 18. Oktober 2023 stimmte sie zu.[9] Auch im Mai 2022 war sie eine von vier SPD-Abgeordneten im Bundestag, die gegen die Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA) stimmten.[10] Im Juni 2022 stimmte sie als eine von neun Abgeordneten der SPD-Fraktion gegen das Sondervermögen Bundeswehr.[11]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Nadja Sthamer: Einmischen für Leipzig. In: nadja-sthamer.de. Abgerufen am 29. September 2021.
  2. Theresa Willkomm: Porträt. SPD-Direktkandidatin Nadja Sthamer. In: radiomephisto.de. Mephisto 97.6, 14. September 2021, abgerufen am 29. September 2021.
  3. a b Edgar Lopez: Gegen die Ungleichheit. In: kreuzer-leipzig.de. Kreuzer Leipzig, 1. Mai 2021, abgerufen am 29. September 2021.
  4. Hallo, wir sind der OV Südost. SPD Leipzig, abgerufen am 29. September 2021.
  5. Landesparteitag Neukieritzsch am 9. Oktober auf spd-sachsen.de, abgerufen am 16. Dezember 2021.
  6. a b Biografie von Nadja Sthamer auf bundestag.de, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  7. Nadja Sthamer auf twitter.com, abgerufen am 15. Dezember 2021.
  8. Nadja Sthamer auf instagram.com, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  9. Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  10. Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  11. Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 5. Juni 2022.