Heinrich Bokemeyer (* 1679 in Immensen; † 7. Dezember 1751 in Wolfenbüttel) war ein Kantor, Dichter und Komponist.^[1]

Heinrich Bokemeyer wurde 1679 in Immensen (in der Bauernstraße Nr. 23) als Sohn eines Bauern geboren. Er war ein guter Schüler, so dass er in seiner Kindheit auch die Schulen in Burgdorf und Braunschweig besuchen konnte. Anschließend studierte er an der Universität Helmstedt Musik, Theologie, Literatur, Medizin und Naturkunde.

Bokemeyer lehrte und arbeitete später in Schulen und Kirchen. Er schrieb Aufsätze über religiöse Themen, dichtete und komponierte Musikstücke. Von 1712 bis 1717 war er Kantor in Husum, ab 1717 an der fürstlichen Schule in Wolfenbüttel. 1739 wurde Bokemeyer Mitglied der von Lorenz Christoph Mizler gegründeten Correspondierenden Societät der musicalischen Wissenschaften.

Bokemeyer erwarb von seinem Lehrer Georg Österreich dessen umfangreiche Sammlung und erweiterte sie. Die Sammlung wurde unter seinem Namen als „Sammlung Bokemeyer“ bekannt. Sie befindet sich heute in der Staatsbibliothek zu Berlin und gilt als eine der bedeutendsten Musikaliensammlungen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts.

Seit 1985 heißt die Grundschule in Immensen „Heinrich-Bokemeyer-Grundschule“.

• Harald Kümmerling: Katalog der Sammlung Bokemeyer. Bärenreiter, Kassel u. a. 1970 (Kieler Schriften zur Musikwissenschaft; Bd. 18).
• Arrey von Dommer: Bokemeyer, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 93 f.
• Fritz Stein: Bokemeyer, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 428 (Digitalisat).

• Werke von und über Heinrich Bokemeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

1. ↑ Bokemeyer (Heinrich). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Supplement 4, Leipzig 1754, Sp. 123 f.