Gisela Meister-Scheufelen

Gisela Meister-Scheufelen

Gisela Meister-Scheufelen (* 1956 in Stuttgart) ist eine deutsche Juristin, Politikerin (CDU) und war von 2018 bis 2022 Vorsitzende des Normenkontrollrats Baden-Württembergs.

Leben und Leistungen

Gisela Meister wurde 1956 in Stuttgart geboren. Sie studierte in Heidelberg und absolvierte 1979 das erste Staatsexamen. 1982 wurde Meister-Scheufelen zur Dr. jur. promoviert. 1987 wurde sie mit 31 Jahren jüngste Bürgermeisterin Baden-Württembergs. 1987 bis 1991 war sie Beigeordnete und Frauenbeauftragte der Stadt Ludwigsburg und 1991 bis 1996 Präsidentin des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg. 1996 bis zum Jahr 2000 war sie Abgeordnete des Landtages Baden-Württemberg. Am 31. März 2000 legte sie ihr Mandat bereits vor Ablauf der 12. Wahlperiode nieder. Für sie rückte Dirk Ommeln nach. Von 2000 bis 2002 war sie Staatssekretärin für Wirtschaft und Technologie des Landes Berlin. Von 2002 bis 2007 war Meister-Scheufelen Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Von Juli 2007 bis Mai 2011 war sie Ministerialdirektorin im Finanzministerium Baden-Württemberg. Von 2012 bis 2016 war sie Kanzlerin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Von 2018 bis 2022 war Meister-Scheufelen Vorsitzende des Normenkontrollrats Baden-Württemberg.[1] Seit 2023 arbeitet sie für die Stiftung Familienunternehmen in der Wissenschaftsförderung. Ferner ist sie als Autorin und Dozentin tätig.

Kritik an Normungsverfahren

In ihrer Funktion als Vorsitzende des Normenkontrollrats Baden-Württembergs kritisierte Meister-Scheufelen, dass in den Expertenrunden der Normungsverfahren zunehmend weniger Vertreter des Staates präsent sind. Dadurch würden diese Runden stark von Anbieterfirmen dominiert. Sie sprach sich außerdem für die kostenfreie Verfügbarkeit von technischen Normen aus.[2]

Ehrenamt und Ehrung

Die Hochschule für Technik Stuttgart verlieh ihr die Würde einer Ehrensenatorin.[3] 2001 begründete Meister-Scheufelen gemeinsam mit ihrem Ehemann Ulrich Scheufelen die Stiftung Christliche Kunst Wittenberg mit einem Grundstock von über 400 Arbeiten von Künstlern des späten 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.[4][5] Seit 2015 ist sie Vorsitzende des Präsidiums des Diakonischen Werks Württemberg.[6] Sie gehört dem Aufsichtsrat der Volksbank Stuttgart[7] sowie dem Hochschulrat der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen, Ludwigsburg[8] an.

Werke

  • Volker Haug / Gisela Meister-Scheufelen (Hg.): Praxishandbuch Gute Rechtsetzung, Stuttgart 2022, Kohlhammer, ISBN 978-3-17-040924-8
  • Christian Kastrop, Gisela Meister-Scheufelen, Margaretha Sudhof (Hg.): Die neuen Schuldenregeln im Grundgesetz: zur Fortentwicklung der bundesstaatlichen Finanzbeziehungen, Berlin 2010, ISBN 978-3-8305-1780-1.
  • Gisela Meister-Scheufelen: Die wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg: Daten und Fakten, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-17-019307-9.

Literatur

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament: Südwestdeutsche Parlamentarierinnen von 1919 bis heute. Stuttgart 2012, ISBN 978-3-923476-16-9, S. 207 ff.

Einzelnachweise

  1. Mitglieder Normenkontrollrat. Abgerufen am 2. März 2023.
  2. Gisela Meister-Scheufelen: Entlastung durch Optimierung des Brandschutzes. In Behörden Spiegel, Juli 2021, S. 41
  3. Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren. Hochschule für Technik Stuttgart, abgerufen am 2. Juli 2023.
  4. Museum und Sammlung. Stiftung Christliche Kunst Wittenberg, archiviert vom Original am 16. Oktober 2017; abgerufen am 2. Juli 2023.
  5. Stiftung. Stiftung Christliche Kunst Wittenberg, abgerufen am 2. Juli 2023.
  6. Dr. Gisela Meister-Scheufelen neue Vorsitzende des Präsidiums des Diakonischen Werks Württemberg. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  7. Der Aufsichtsrat | Volksbank Stuttgart eG. Abgerufen am 2. November 2023.
  8. Dr. Gisela Meister-Scheufelen | Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg. Abgerufen am 2. November 2023.