DDR-Dreiband-Meisterschaft

DDR-Dreiband-Meisterschaft
Turnierdaten
Turnierart:Ranglistenturnier
Turnierformat:Round Robin
Verband/Ausrichter:DBSV
Turnierdetails
Austragungsort:wechselnd Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Spielzeit:1956–1990
Rekorde
Meisten Siege: 9
Günter Suchsland
Bester GD: 0,714
Günter Suchsland 1982, Magdeburg
Bester ED: 0,952
Harry Rost 1974, Erfurt
Höchstserie (HS): 10
Günter Suchsland / Harry Rost 1973, Suhl / 1974, Erfurt
Positionskarte
DDR-Dreiband-Meisterschaft (DDR)
DDR-Dreiband-Meisterschaft (DDR)
Austragungsorte

Die DDR-Dreiband-Meisterschaft war eine nationale Turnierserie in der Karambolagedisziplin Dreiband. Sie wurde vom ehemaligen Karambolage-Dachverband der DDR Deutscher Billard Sport-Verband (DBSV, 1947–1990) ausgerichtet, erstmals 1956 ausgetragen und von 1963 bis 1990 im jährlichen Turnus veranstaltet.[1]

Geschichte

Zu DDR-Zeiten wurden insgesamt 30 Dreiband-Meisterschaften abgehalten, die erste fand 1956 statt, dann 1960 und ab 1963 jährlich bis zur Vereinigung der DBSV mit der Deutschen Billard-Union (DBU) 1990. Bis auf 1970, wo man eine Gruppenrunde (2 × 4) spielte, fanden alle Turniere im Round Robin Modus (Jeder gegen Jeden) statt. Standard waren Partien von 50 bzw. 60 Punkten. Ausnahmen bildeten hier die Turniere von 1983 und 1984, als der DBSV ein Satzsystem nach BRD-Vorbild auf 20 Punkte mit Nachstoß versuchte. Bei der letzten Meisterschaft 1990 ging es nur noch über zwei Gewinnsätze (Best of 3) zu je 10 Punkten ohne Nachstoß. Gespielt wurde ohne Aufnahmebegrenzung, Ausnahmen waren die Jahre 1986 bis 1989 (100 Aufnahmen). Materialbedingt war die Spielstärke der Akteure unter dem internationalen Durchschnitt geblieben. Damit und in Hinsicht auf das politische System wurden keine Spieler zur Teilnahme an Welt- oder Europameisterschaften entsandt. Während der gesamten Laufzeit der Meisterschaft wurde, mit 10, nur zwei Mal eine zweistellige Höchstserie (HS) erzielt. Den Rekord im Generaldurchschnitt (GD) erzielte Günter Suchsland mit 0,714, er hält mit neun Goldmedaillen auch den Rekord des besten Spielers. Den besten Einzeldurchschnitt (ED) absolvierte Harry Rost 1974 mit 0,952, lässt man die Meisterschaft von 1990 mit nur zwei Sätzen über je 10 Punkte außer Acht. Ralf Reusche spielte dort 1,250 und Frank Omland, letzter DDR-Meister, 1,000.[1][2]

Rekorde

Einzeldurchschnitt (ED)
EDNameJahr
0,581Günter Suchsland1956
0,645Rolf Scheermesser1963
0,666Rolf Scheermesser1965
0,750Dieter Hoche1966
0,895Dieter Hoche1967
0,952Harry Rost1974
Generaldurchschnitt (GD)
GDNameJahr
0,497Günter Suchsland1956
0,512Harry Rost1964
0,526Günter Suchsland1965
0,547Harry Rost1966
0,583Rolf Scheermesser1967
0,701Günter Suchsland1968
0,714Günter Suchsland1982
Höchstserie (HS)
HSNameJahr
6Günter Suchsland1956
7Rolf Scheermesser1960
8Rolf Scheermesser
Harry Rost
1963
1964
9Rolf Scheermesser1968
10Günter Suchsland
Harry Rost
1973
1974

Quellen:[1]

Sieger

Es sind nicht mehr alle Daten rekonstruierbar gewesen. „#“ zeigt die Größe des Teilnehmerfeldes an. Bei Matchgleichstand entscheidet der GD über die Platzierung.

Legende
 50 Punkte ohne Aufnahmebegrenzung
 Satzsystem
 50 Punkte mit Aufnahmebegrenzung auf 100
Siegertabelle
Nr.JahrOrt#GoldGDSilberGDBronzeGDDistanz
11956Erfurt5Harry Rost0,497Reinhold Kaulisch?Heinz Kuczinski?50
21960Schkopau6Harry Rost0,488Rolf Scheermesser0,477Walter Leffringhausen0,39460
31963Erfurt6Georg Thomascheit0,426Harry Rost0,453Rolf Scheermesser0,44960
41964Magdeburg6Günter Suchsland0,470Harry Rost0,512Georg Thomascheit0,45160
51965Magdeburg6Rolf Scheermesser0,524Günter Suchsland0,526Harry Rost0,51660
61966Erfurt6Rolf Scheermesser0,504Harry Rost0,547Dieter Hoche0,53260
71967Suhl8Rolf Scheermesser0,583Günter Suchsland0,582Dieter Hoche0,55560
81968Magdeburg6Günter Suchsland0,701Dieter Hoche0,5708Rolf Scheermesser0,570560
91969Karl-Marx-Stadt6Rolf Scheermesser0,631Günter Suchsland0,509Dieter Hoche0,48260
101970Erfurt8Harry Rost0,633Dieter Hoche0,534Joachim Pötzschke0,45760
111971Halle6Günter Suchsland0,530Rolf Scheermesser0,533Dieter Hoche0,52760
121972Magdeburg6Dieter Hoche0,621Harry Rost0,582Günter Suchsland0,58960
131973Suhl8Dieter Hoche0,596Günter Suchsland0,610Harry Rost0,59160
141974Erfurt8Dieter Hoche0,652Harry Rost0,596Günter Suchsland0,57060
151975Halle8Günter Suchsland0,580Rolf Scheermesser0,563Gerhard Böhme0,48460
161976Magdeburg6Günter Suchsland0,578Ralf Reusche0,507Hans-Georg Rosinski0,40360
171977Schkopau8Dieter Hoche0,620Günter Suchsland0,554Gerhard Böhme0,55060
181978Schkopau8Günter Suchsland0,674Dieter Hoche0,640Frank Omland0,54360
191979Karl-Marx-Stadt6Frank Omland0,661Günter Suchsland0,516Hans-Georg Rosinski0,42560
201980Suhl6Dieter Hoche0,617Hans-Georg Rosinski0,633Gerhard Böhme0,59960
211981Schkopau6Dieter Hoche0,643Günter Suchsland0,632Frank Omland0,49660
221982Magdeburg6Günter Suchsland0,714Frank Omland0,628Carsten Lässig0,56660
231983Schkopau8Frank Omland0,552Günter Suchsland0,487Hans-Georg Rosinski0,4472 × 20
241984Karl-Marx-Stadt8Frank Omland0,662Hans-Georg Rosinski0,458Carsten Lässig0,5082 × 20
251985Karl-Marx-Stadt6Günter Suchsland0,536Frank Omland0,661Hans-Georg Rosinski0,47750
261986Berlin6Günter Suchsland0,604Hans-Georg Rosinski0,501Frank Omland0,54150
271987Leipzig6Frank Omland0,586Günter Suchsland0,573Hans-Georg Rosinski0,51950
281988Magdeburg6Jens Krüger0,551Günter Suchsland0,681Frank Omland0,60050
291989Erfurt8Frank Omland0,591Ralf Reusche0,521Dieter Hoche0,42550
301990Erfurt8Frank Omland0,627Jens Krüger0,531Ralf Reusche0,5942 × 10

Quellen:[1]

Ewigenliste

Medaillenränge1.2.3.Σ
Günter Suchsland910221
Dieter Hoche63514
Frank Omland62412
Rolf Scheermesser4329
Harry Rost35210
Jens Krüger112
Georg Thomascheit112
Hans-Georg Rosinski358
Ralf Reusche213
Reinhold Kaulisch11
Gerhard Böhme33
Carsten Lässig22
Heinz Kuczinski11
Walter Leffringhausen11
Joachim Pötzschke11

Einzelnachweise

  1. a b c d Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 981–1001.
  2. Deutscher Billard Sportverband DBSV: Handbuch. (PDF) Wettkampfordnungen, Spielregeln, Rechtsordnung u. a. DBSV, 1981, archiviert vom Original am 7. Oktober 2019; abgerufen am 7. Oktober 2019.