Boleboř

Boleboř
Wappen von Boleboř
Boleboř (Tschechien)
Boleboř (Tschechien)
Basisdaten
Staat:Tschechien Tschechien
Region:Ústecký kraj
Bezirk:Chomutov
Fläche:2006,5054[1] ha
Geographische Lage:50° 32′ N, 13° 25′ OKoordinaten: 50° 32′ 15″ N, 13° 24′ 51″ O
Höhe:620 m n.m.
Einwohner:333 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl:431 21
Kfz-Kennzeichen:U
Struktur
Status:Gemeinde
Ortsteile:3
Verwaltung
Bürgermeister:Martin Valeš (Stand: 2021)
Adresse:Boleboř 57
431 21 Boleboř
Gemeindenummer:563005
Website:www.bolebor.cz
Lage von Boleboř im Bezirk Chomutov

Boleboř (deutsch Göttersdorf) ist eine Gemeinde im Ústecký kraj in Tschechien.

Geografie

Lage

Boleboř liegt etwa sechs Kilometer nördlich von Jirkov an der Südabdachung des Erzgebirges. Der wird insbesondere als Naherholungsort für die Einwohner von Chomutov genutzt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Boleboř besteht aus den Ortsteilen Boleboř (Göttersdorf), Orasín (Uhrissen) und Svahová (Neuhaus)[3], die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[4]

Nachbarorte

Kalek (Kallich)Hora Svaté Kateřiny (Sankt Katharinaberg)
Blatno (Platten)Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtNová Ves v Horách (Gebirgsneudorf)
Jirkov (Görkau)Vysoká Pec (Hohenofen)

Geschichte

Motiv an der Hauptstraße

1352 war Erste schriftliche Erwähnung des Ortes Göttersdorf, der erste Teil des Namens entstand aus Entstellung des Namens Gottfried. Das Dorf gehörte in den Herrschaftsbereich von Rothenhaus. Im 17. Jahrhundert war es kurzzeitig Teil der Herrschaft Priesen und gehörte danach zur vereinigten Herrschaft Hagensdorf – Brunnersdorf (Ahníkov – Prunéřov). Das Dorf war relativ groß. Nach dem Dreißigjährigen Krieg standen hier 40 Häuser. Schon damals waren die Hauptberufe Weber, Schneider, und Wagner. 100 Jahre später kamen Zimmerer und Metzger hinzu. Berichtet wird auch von einem Teich mit Karpfen und Forellen. 1850 wurde Göttersdorf (Boleboř) eine eigenständige politische Einheit im Gerichtsbezirk Görkau bzw. im Bezirk Komotau. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte der Ort die höchste Blüte. Neben vier Gaststätten, zwei Einzelhändlern, Tabakladen, ließen sich hier weitere Handwerker nieder. Unter anderem wurde hier Holzspielzeug hergestellt.

Die barocke Pfarrkirche St. Nikolaus wurde in der Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut und nach dem Dreißigjährigen Krieg umgebaut. 1716 wurde eine neue Pfarrei erstellt. 1945 wurde die deutsche Bevölkerung aufgrund der Beneš-Dekrete vertrieben. 1947 fiel die Kirche den Flammen zum Opfer. An ihrer Stelle wurde 1993 eine neue Kapelle errichtet.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[5]
1869485
1880450
1890434
1900424
1910420
JahrEinwohnerzahl
1921435
1930414
1950148
1961⁠1225
19702277
JahrEinwohnerzahl
19802222
19912171
20012194
20112224
1 
Boleboř mit Orasín
2 
Boleboř mit Orasín und Svahová
Commons: Boleboř – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/obec/563005/Bolebor
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. http://www.uir.cz/casti-obce-obec/563005/Obec-Bolebor
  4. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi-obec/563005/Obec-Bolebor
  5. Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015. Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 19. Januar 2016 (tschechisch).