Apollonios-Gleichung

Die Apollonios-Gleichung[1] ist ein mathematischer Lehrsatz, welcher sowohl dem mathematischen Teilgebiet der Geometrie als auch dem der Funktionalanalysis zugehört. Sie wird dem antiken griechischen Mathematiker Apollonios von Perge zugerechnet und behandelt eine grundlegende metrische Beziehung zwischen Seiten und Seitenhalbierenden von Dreiecken. Die Gleichung ist eng verwandt mit der pythagoreischen Gleichung. In der Elementargeometrie spricht man im Zusammenhang mit dieser Gleichung auch vom Satz von der Seitenhalbierenden[2] oder vom Satz von Apollonios[3]. Hier ergibt sich aus der Apollonios-Gleichung in direkter Folgerung ein bekannter Satz von Leonhard Euler.

Formulierung

Die Apollonios-Gleichung lässt sich formulieren wie folgt:[1]

Für drei Punkte eines Innenproduktraums , welcher mit der aus dem inneren Produkt dieses Raums herrührenden Norm versehen ist, gilt stets:
(AG-1)     .

Erläuterungen, Anmerkungen und Folgerungen

(AG-2a)       ,
womit sich[5] die bekannte (gleichwertige!) Formel
(AG-2b)    
ergibt.[6]
  • Bildet man die entsprechenden Formeln für die beiden anderen Dreiecksseiten und deren Seitenhalbierenden, so gewinnt man – nach Äquivalenzumformungen – die drei Gleichungen
(AG-3a)    
(AG-3b)    
(AG-3c)    
  • Es folgt daraus unmittelbar:
(AG-F1)     [3]
(AG-F2)     [3]
(AG-F3)     Ist speziell ein rechtwinkliges Dreieck der euklidischen Ebene und die Länge der Hypotenuse, so gilt nach dem Satz des Thales und damit die pythagoreische Gleichung.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. a b J. Heine: Topologie und Funktionalanalysis. 2002, S. 25
  2. Ilka Agricola, Thomas Friedrich: Elementargeometrie. 2015, S. 77
  3. a b c Claudi Alsina, Roger B. Nelsen: Perlen der Mathematik. 2015, S. 63
  4. J.Heine, op. cit., S. 551
  5. Durch Auflösen der Gleichung (AG-2a) nach .
  6. Bronstein/Semendjajew 1972, S. 141