„Horst Kempe (Kunsthändler)“ – Versionsunterschied

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'''Werner Horst Kempe''' (* [[7. Februar]] [[1907]] in [[Dresden]]; † [[8. Dezember]] [[1998]] in [[Haag in Oberbayern]]) war ein deutscher Kunsthändler in Dresden.
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== Leben ==
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Horst Kempe besuchte das [[König-Georg-Gymnasium]] in Dresden. In den 1920er Jahren begann er sich mit dem [[Philatelie|Sammeln von Briefmarken]] und Kunst zu beschäftigen. Im Sommer 1945 begann er einen Briefmarkenhandel in Dresden. Besonders die provisorischen Ausgaben der Nachkriegszeit interessierten ihn und in kurzer Zeit baute er einen in ganz Deutschland bekannten Briefmarken-Großhandel auf. Er verfasste mehrere Publikationen wie „Schöne Sächsische Sonderstempel“ und „Die Marke auf Brief“. In der [[SBZ-Philatelie]] spielte er eine wichtige Rolle.
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Anfang der 1950er Jahre wurde er Opfer einer [[Enteignung]]saktion gegen den privaten Briefmarkenhandel in der [[DDR]]. So besann sich Horst Kempe auf sein altes Hobby Kunstsammeln und begann im ausgebombten Dresden unter dem Namen NOVA einen [[Kunsthandel]]. Auf Grund von Horst Kempes Vermittlung gelangten Hauptwerke u.&nbsp;a. von [[Erich Heckel]], [[Otto Dix]] und [[Karl Schmidt-Rottluff]] in die [[Liste der Museen in Dresden|Dresdner Museen]]. Durch seine Freundschaft mit Otto Dix hatte er das Privileg, dessen vertrauter Kunsthändler in der DDR zu sein.
{{Quelle}}Das unter "Literatur" u.a. Werk ist nicht mehr im Buchhandel und wird in den Bibliotheken nicht geführt; genauere Referenzierungen sind bitte anzugeben, insbesondere für die allgemeinen Aussagen.--[[Benutzer:Felistoria|Felistoria]] 01:10, 9. Jan. 2007 (CET)
Falsch, ist im Handel, ISBN aktualisiert am 9.1.07 [[Benutzer:saxonia.com|saxonia.com]] 10:02, 9. Jan. 2007 (CET)


Kempe wurde 1974 inhaftiert und nach neun Monaten U-Haft ohne Anklage oder Urteil direkt aus dem Stasi-Gefängnis in den Westen abgeschoben. Diesmal wurde er eines der ersten Opfer der von [[Alexander Schalck-Golodkowski]] und seiner [[KoKo]] inszenierten Enteignungswelle gegen den privaten Kunsthandel der DDR. Nach dem Muster dieser ersten gemeinsamen Aktion von [[Stasi|MfS]], Zoll- und Steuerfahndung wurden in den Folgejahren noch dutzende privater Kunstsammler und -händler in der DDR enteignet. Günter Blutke hat die Geschichte in seinem 1990 erschienenen Buch „Obskure Geschäfte mit Kunst“ beschrieben.


== Literatur ==
'''Werner Horst Kempe''' (* [[7. Februar]] [[1907]] in [[Dresden]]; † [[8. Dezember]] [[1998]] in [[Haag in Oberbayern]]) war ein Kunsthändler in Dresden.
* Günter Blutke: ''Obskure Geschäfte mit Kunst und Antiquitäten: ein Kriminalreport.'' Links Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-86153-013-9.
* Wolfgang Seiffert und Norbert Treutwein: ''Die Schalck-Papiere.'' Zsolnay-Verlag, Wien 1991, ISBN 3-552-04340-3.
* Simon Burnett: ''Ghost Strasse – Germany's East Trapped between Past and Present.'' Black Rose Books Ltd., Montreal 2006, ISBN 1-55164-290-5.


Horst Kempe wurde am 7. Februar 1907 in Dresden geboren.

Er besuchte des König-Georg-Gymnasium in Dresden.
In den zwanziger Jahren begann er sich mit dem Sammeln von Briefmarken und Kunst zu beschäftigen.
Im Sommer 1945 begann er einen Briefmarkenhandel in Dresden. Besonders die provisorischen Ausgaben der Nachkriegzeit interessierten ihn und in kurzer Zeit baute er einen in ganz Deutschland bekannten Briefmarken-Grosshandel auf. Er verfasste mehrere Publikationen wie "Schöne Sächsische Sonderstempel" und "Die Marke auf Brief". In der [[SBZ-Philatelie]] spielte er eine wichtige Rolle.
Anfang der 50er Jahre wurde er Opfer einer Enteignungsaktion gegen den privaten Briefmarkenhandel in der der DDR.
So besann sich Horst Kempe auf sein altes Hobby Kunstsammeln und begann im ausgebombten Dresden unter dem Namen NOVA einen Kunsthandel.
Auf Grund von Horst Kempes Vermittlung gelangten Hauptwerke u. a. von Heckel, Dix, Schmidt-Rottluff in die Dresdner Museen. Durch seine Freundschaft mit [[Otto Dix]] hatte er das Privileg, sein vertrauter Kunsthändler in der DDR zu sein.
1974 wurde er inhaftiert und nach 9 Monaten U-Haft ohne Anklage oder Urteil direkt aus dem Stasi-Gefängnis in den Westen abgeschoben.
Diesmal wurde er als einer der ersten Opfer der von [[Schalck-Golodkowski]] und seiner [[KoKo]] inszenierten Enteigungswelle gegen den privaten Kunsthandel der DDR. Nach dem Muster dieser ersten gemeinsamen Aktion von MfS, Zoll- und Steuerfahndung wurden in den Folgejahren noch dutzende privater Kunstsammler und -händler in der DDR enteignet. Günter Blutke hat die Geschichte in seinem 1990 erschienenen Buch "Obskure Geschäfte mit Kunst" beschrieben.
Horst Kempe starb 1998 in Haag OB.
==Literatur==
*Günter Blutke: ''Obskure Geschäfte mit Kunst und Antiquitäten: ein Kriminalreport'', Berlin, LinksDruck Verlag 1990. ISBN-10: 3861530139;
ISBN-13: 978-3861530138
== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://www.saxonia.com/hk100.htm Galerie Saxonia]
* [https://www.saxonia.com/hk100.htm Galerie Saxonia]

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}}

Aktuelle Version vom 11. Juni 2024, 13:34 Uhr

Werner Horst Kempe (* 7. Februar 1907 in Dresden; † 8. Dezember 1998 in Haag in Oberbayern) war ein deutscher Kunsthändler in Dresden.

Leben

Horst Kempe besuchte das König-Georg-Gymnasium in Dresden. In den 1920er Jahren begann er sich mit dem Sammeln von Briefmarken und Kunst zu beschäftigen. Im Sommer 1945 begann er einen Briefmarkenhandel in Dresden. Besonders die provisorischen Ausgaben der Nachkriegszeit interessierten ihn und in kurzer Zeit baute er einen in ganz Deutschland bekannten Briefmarken-Großhandel auf. Er verfasste mehrere Publikationen wie „Schöne Sächsische Sonderstempel“ und „Die Marke auf Brief“. In der SBZ-Philatelie spielte er eine wichtige Rolle.

Anfang der 1950er Jahre wurde er Opfer einer Enteignungsaktion gegen den privaten Briefmarkenhandel in der DDR. So besann sich Horst Kempe auf sein altes Hobby Kunstsammeln und begann im ausgebombten Dresden unter dem Namen NOVA einen Kunsthandel. Auf Grund von Horst Kempes Vermittlung gelangten Hauptwerke u. a. von Erich Heckel, Otto Dix und Karl Schmidt-Rottluff in die Dresdner Museen. Durch seine Freundschaft mit Otto Dix hatte er das Privileg, dessen vertrauter Kunsthändler in der DDR zu sein.

Kempe wurde 1974 inhaftiert und nach neun Monaten U-Haft ohne Anklage oder Urteil direkt aus dem Stasi-Gefängnis in den Westen abgeschoben. Diesmal wurde er eines der ersten Opfer der von Alexander Schalck-Golodkowski und seiner KoKo inszenierten Enteignungswelle gegen den privaten Kunsthandel der DDR. Nach dem Muster dieser ersten gemeinsamen Aktion von MfS, Zoll- und Steuerfahndung wurden in den Folgejahren noch dutzende privater Kunstsammler und -händler in der DDR enteignet. Günter Blutke hat die Geschichte in seinem 1990 erschienenen Buch „Obskure Geschäfte mit Kunst“ beschrieben.

Literatur

  • Günter Blutke: Obskure Geschäfte mit Kunst und Antiquitäten: ein Kriminalreport. Links Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-86153-013-9.
  • Wolfgang Seiffert und Norbert Treutwein: Die Schalck-Papiere. Zsolnay-Verlag, Wien 1991, ISBN 3-552-04340-3.
  • Simon Burnett: Ghost Strasse – Germany's East Trapped between Past and Present. Black Rose Books Ltd., Montreal 2006, ISBN 1-55164-290-5.