Bei dem Flugzeugträger Graf Zeppelin handelt es sich um ein Schiff der deutschen Kriegsmarine, das unvollendet blieb. Namensgeber ist Ferdinand Graf von Zeppelin.

Der Bauauftrag für den Flugzeugträger A, die spätere Graf Zeppelin, wurde am 16. November 1935 an den Werftbetrieb Deutsche Werke AG in Kiel vergeben. Der Bauauftrag für das Schwesterschiff, den Flugzeugträger B, wurde zeitgleich an die Friedrich Krupp Germaniawerft AG, ebenfalls in Kiel ansässig, erteilt. Es war üblich, dass der Bauauftrag für Schiffe noch nicht deren Namen enthielt. Der Grund liegt nicht in der Geheimhaltung, sondern darin, dass der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine sich das Recht der Namensvergabe vorbehielt. Die Festlegung auf einen Namen geschah dann meist erst vor dem Stapellauf und sicher auch nicht ohne Einfluss der Politik. Der Stapellauf des ersten, und bis heute einzigen, deutschen Flugzeugträgers fand am 8. Dezember 1938 statt. Die Taufrede hielt der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring. Der Bau des Schiffes wurde im Oktober 1939 zunächst gestoppt. Ende 1942 wurden jedoch Veränderungen am Rumpf vorgenommen und man bereitete die Turbinenanlage für eine teilweise Inbetriebnahme vor. Am 2. Februar 1943 wurde jedoch der endgültige Baustopp verfügt. Am 21. April 1943 wurde der unfertige Flugzeugträger nach Stettin geschleppt. Hier wurde er am 25. April 1945 von Sprengkommandos versenkt, um zu verhindern, dass er in feindliche Hände geriet. Im März 1947 wurde das Schiff dann von der Roten Armee gehoben und diente als Wohnschiff für eine Spezialabteilung, die mit der Auswertung der Konstruktionsunterlagen der Graf Zeppelin und anderer Beuteschiffe betraut war. Am 18. Juni 1947 wurde die Graf Zeppelin in der Ostsee versenkt.

(Werte in Klammern stammen aus einer anderen Quelle)

• Länge über alles: 257,20 m (262,5 m)
• Breite: 27,00 m (31,5 m über Wulste)
• Tiefgang: 7,29 m (bis zu 8,50 m nach Wulstanbau)
• Länge des Flugdecks: 240,0 m
• Standardverdrängung: 24.114 ts (1 ts = 1016 kg)
• max. Verdrängung: 27.750 t (31-33 000 ts)
• Antriebsanlage: Bauart: Hochdruck Heißdampf
• 4 Satz Getriebeturbinen zu je 36 750 kW = 50 000 PS (a.d. Welle)
• Höchstgeschwindigkeit: 33,8 kn
• Brennstoffvorrat: 6740 m³
• Fahrbereich: 8000 sm bei 19 kn
• Panzerung
  • Wasserlinie: 80 mm
  • Deck: 60 mm
  • Artillerie: 30 mm
  • Kommandoturm: 17 mm
• Flugeinrichtungen
  • 2 Druckluftkatapulte für den Start
  • 3 Bremsseile für die Landung (4 Bremsseile)
  • 3 Aufzüge für den Transport der Flugzeuge zwischen den Hallendecks und dem Flugdeck (für bis zu 6.500 kg ausgelegt)
  • (zwei Hallendecks mit einer Höhe von je ca. 6 m und einer maximalen Breite von 15,5 m; Das obere war 185 m, das untere 172 m lang. Dies ergab eine Gesamtgrundfläche von knapp 5.500 m².)
  • (Das Flugdeck war 244 m lang und max. 30 m breit.)
• Bewaffnung
  • 16 x 15 cm Geschütze in Doppellafette (Artillerie)
  • 12 x 10,5 cm Geschütze in Doppellafette (Flak)
  • 22 x 3,7 cm Geschütze in Doppellafette (Flak)
  • 28 x 2 cm Flak in Vierlingslafette
• Flugzeuge
  • 10 x Fi 167 als Mehrzweckflugzeug
  • 10 x Messerschmitt Me 109T als Jagdflugzeug
  • 13 x Ju 87 als Stukas
  • (stattdessen 30 Ju 87 D und 12 Me 109 T, außerdem waren die Arado 195, die Arado 197 und der Fieseler 167 als Alternativen vorgesehen)
• Besatzung: 1760 (ohne Flugpersonal)
• Baukosten: 92,7 Mio. RM

• Ulrich H.-J. Israel: Graf Zeppelin einziger deutscher Flugzeugträger. Koehler Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1994 ISBN 3-78220-602-9

• Englischsprachige Seite mit Informationen zur Graf Zeppelin
• Power at Sea (deutschsprachig) mit Informationen zu deutschen und englischen Schiffen des zweiten Weltkrieges
• Schlachtschiffe.de Die großen Schiffseinheiten der deutschen Kriegsmarine von 1933 - 1945