„Dolmengöttin“ – Versionsunterschied

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== Literatur ==
== Literatur ==
* Behrens/Fasshauer/Kirchner: ''Ein neues innenverziertes Steinkammergrab der Schnurkeramik aus der Dölauer Heide bei Halle/S.'', Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 40, Halle 1956.
* Behrens/Fasshauer/Kirchner: ''Ein neues innenverziertes Steinkammergrab der Schnurkeramik aus der Dölauer Heide bei Halle/S.'', Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 40, Halle 1956.
* Henry Breuil: ''Les Peintures rupestres schematiques de la Peninsule Iberique.'' Lagny 1935.
* Jaques Briard: ''Mégalithes de Bretagne'', Rennes 1987, Ouest France ISBN 2-7373-0119-X.
* Jaques Briard: ''Mégalithes de Bretagne'', Rennes 1987, Ouest France ISBN 2-7373-0119-X.
* O. G. S. Crawford: ''The Eye Goddess.'' London 1957.
* O. G. S. Crawford: ''The Eye Goddess.'' London 1957.

Version vom 4. August 2019, 17:00 Uhr

Darstellung der Dolmengöttin – oben
Darstellung der Brüste am Dolmen La Maison des Feins
Dolmengöttin von Barnenez in der Bretagne

Als Dolmengöttin auch (französisch Déesse Mère) – Muttergöttin oder Déesse des Morts – (Totengöttin) bezeichnete Henri Breuil (1877–1961) vorwiegend in Westeuropa anzutreffende Darstellungen auf der Innenseite der Tragsteine von Megalithanlagen oder Ritzungen auf Menhiren.

Beschreibung

Die Darstellung kann halbwegs anthropomorph, abstrakt oder symbolhaft ausfallen. Sie zeigt meist einen kopflosen Halbtorso mit zwei oder mehr Brüsten und in der Regel einem mehrreihigen Halsschmuck. Statuenmenhire, die zum Teil vergleichbare Darstellungen bieten, gehören nicht unmittelbar in diesen Kontext.

Neben Kerguntuil ragen die Anlagen von Crec’h Quillé und Prajou-Menhir im Département Côtes-d’Armor, Mougau-Bihan im Département Finistère, die La Maison des Feins im Département Ille-et-Vilaine, Dampsmesnil im Département Eure, La Pierre Turquaise bei Paris und das Galeriegrab von Guiry-en-Vexin im Département Val-d’Oise durch ihre Petroglyphen heraus. Die Darstellung wurde von den Trägern der jungsteinzeitlichen Seine-Oise-Marne-Kultur (S-O-M) auch in einige der etwa 100 Marnegrotten am Oberlauf der Marne in Frankreich geschnitten.

Glyn Daniel sah auch auf den portugiesischen Schieferplattenidolen und irischen Darstellungen (Knockmany, Knowth und Newgrange) das Bild der Dolmengöttin.[1] Osbert Crawford will die Augenfiguren aus Mallowans Augentempel in Tell Brak in Syrien sowie trichterbecherzeitliche Gefäße mit Gesichtsdarstellungen wie auch die iberische Keramik, z. B. von Los Millares oder Monte de Outeiro in diesen Zusammenhang bringen.[2]

Im Großsteingrab Langeneichstädt in Sachsen-Anhalt wurde ebenfalls die Ritzung einer Dolmengöttin gefunden, die im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ausgestellt wird.

Siehe auch

Literatur

  • Behrens/Fasshauer/Kirchner: Ein neues innenverziertes Steinkammergrab der Schnurkeramik aus der Dölauer Heide bei Halle/S., Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 40, Halle 1956.
  • Jaques Briard: Mégalithes de Bretagne, Rennes 1987, Ouest France ISBN 2-7373-0119-X.
  • O. G. S. Crawford: The Eye Goddess. London 1957.
  • Andrew Fleming: The Myth of the Mother-Goddess. World Archaeology, Techniques of Chronology and Excavation, 1/2, 1969, 247–261, JSTOR:123965
  • Jean-Yves Leloup: La Grande Déesse-Mère
  • Detlef W. Müller: Grabkammer vom mitteldeutschen Typ mit Menhir von Langeneichstädt, Kr. Querfurt, Ausgrabungen und Funde 3/1983, S. 192–199.

Einzelnachweise

  1. „The great megalithic tomb builders of Western Europe were imbued by a religious faith, were devotees of a goddess whose face glares out from pot and phalange idol and the dark shadows of the tomb walls, whose image is twisted into the geometry of Portuguese schist plaques and the rich carvings of Gavrinis and New Grange.“ Glyn Daniel 1958, S. 74
  2. O. G. S. Crawford: The Eye Goddess. London 1957