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== Geschichte ==
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Die Website wurde am 28.&nbsp;Oktober 2008 von Stefan Sichermann (* 1981) gegründet, der noch bis 2011 hauptberuflich für eine Werbeagentur arbeitete<ref name="medienwoche">Ronnie Grob: [http://medienwoche.ch/2012/01/19/wahre-lugen-aus-dem-posthorn/ ''Wahre Lügen aus dem Posthorn''.] Medienwoche.ch, 19. Januar 2012, abgerufen 22. August 2012.</ref> und die Seite (meist unter dem Pseudonym „DerChefred“) zunächst allein betrieb.<ref name="Acad" /> Inspiriert wurde Sichermann dabei von der US-Satirezeitung ''[[The Onion]]''.<ref name="Acad">[http://www.academicworld.net/artikel-allgemein/article/gestatten-der-postillon/ ''Gestatten: Der Postillon!''] Academicworld.net, abgerufen 22. August 2012.</ref> Der satirischen Selbstdarstellung des Postillons zufolge besteht die Zeitung demgegenüber schon seit dem 28.&nbsp;Oktober 1845 und erhielt ihre ersten Inhalte von durchreisenden [[Postillon]]en.<ref>[http://www.der-postillon.com/p/der-postillon-1845-2010.html ''Der Postillon 1845–2012''.] Der Postillon.</ref> Entsprechend zeigt das Logo der Seite ein [[Posthorn]] mit [[Steckenpferd]].<ref name="medienwoche" />
Die Website wurde am 28.&nbsp;Oktober 2008 von Stefan Sichermann gegründet, der noch bis 2011 hauptberuflich für eine Werbeagentur arbeitete<ref name="medienwoche">Ronnie Grob: [http://medienwoche.ch/2012/01/19/wahre-lugen-aus-dem-posthorn/ ''Wahre Lügen aus dem Posthorn''.] Medienwoche.ch, 19. Januar 2012, abgerufen 22. August 2012.</ref> und die Seite (meist unter dem Pseudonym „DerChefred“) zunächst allein betrieb.<ref name="Acad" /> Inspiriert wurde Sichermann dabei von der US-Satirezeitung ''[[The Onion]]''.<ref name="Acad">[http://www.academicworld.net/artikel-allgemein/article/gestatten-der-postillon/ ''Gestatten: Der Postillon!''] Academicworld.net, abgerufen 22. August 2012.</ref> Der satirischen Selbstdarstellung des Postillons zufolge besteht die Zeitung demgegenüber schon seit dem 28.&nbsp;Oktober 1845 und erhielt ihre ersten Inhalte von durchreisenden [[Postillon]]en.<ref>[http://www.der-postillon.com/p/der-postillon-1845-2010.html ''Der Postillon 1845–2012''.] Der Postillon.</ref> Entsprechend zeigt das Logo der Seite ein [[Posthorn]] mit [[Steckenpferd]].<ref name="medienwoche" />


Einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnete der Postillon im Jahr 2011 nach einer Meldung mit dem Titel: ''Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen'',<ref>[http://www.der-postillon.com/2011/06/razzia-bei-kinoto-zwingt-millionen-user.html ''Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen''.] Der Postillon, 9. Juni 2011, abgerufen 22. August 2012.</ref> die im Anschluss an die Schließung der [[Video-on-Demand]]-Seite [[Kino.to]] erschienen war. Die Postillon-Artikel verbreiten sich vor allem über soziale Netzwerke wie [[Facebook]], [[Twitter]] und [[Google+]].<ref name="medienwoche" /><ref name="Acad" /> Alleine im März 2014 wurden die Beiträge des Postillon so fast 700.000&nbsp;Mal geteilt. Damit hat das Satire-Blog eine höhere Social-Media-Reichweite als Nachrichtenportale wie Focus Online, Süddeutsche.de oder Frankfurter Allgemeine.<ref>[http://meedia.de/2014/04/17/social-media-charts-rtl-de-und-postillon-mit-neuen-like-rekorden/ ''Social-Media-Charts: RTL.de und Postillon mit neuen Like-Rekorden''], meedia.de, 17. April 2014</ref>
Einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnete der Postillon im Jahr 2011 nach einer Meldung mit dem Titel: ''Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen'',<ref>[http://www.der-postillon.com/2011/06/razzia-bei-kinoto-zwingt-millionen-user.html ''Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen''.] Der Postillon, 9. Juni 2011, abgerufen 22. August 2012.</ref> die im Anschluss an die Schließung der [[Video-on-Demand]]-Seite [[Kino.to]] erschienen war. Die Postillon-Artikel verbreiten sich vor allem über soziale Netzwerke wie [[Facebook]], [[Twitter]] und [[Google+]].<ref name="medienwoche" /><ref name="Acad" /> Alleine im März 2014 wurden die Beiträge des Postillon so fast 700.000&nbsp;Mal geteilt. Damit hat das Satire-Blog eine höhere Social-Media-Reichweite als Nachrichtenportale wie Focus Online, Süddeutsche.de oder Frankfurter Allgemeine.<ref>[http://meedia.de/2014/04/17/social-media-charts-rtl-de-und-postillon-mit-neuen-like-rekorden/ ''Social-Media-Charts: RTL.de und Postillon mit neuen Like-Rekorden''], meedia.de, 17. April 2014</ref>

Version vom 16. April 2020, 19:37 Uhr

Der Postillon

Beschreibung Satire-Website
Erstausgabe 28. Oktober 2008
Erscheinungsweise täglich
Chefredakteur Stefan Sichermann
Weblink der-postillon.com

Der Postillon ist eine deutschsprachige Website, die von Stefan Sichermann betrieben wird und täglich satirische Beiträge im Stil von Zeitungsartikeln und Agenturmeldungen veröffentlicht.

Geschichte

Die Website wurde am 28. Oktober 2008 von Stefan Sichermann gegründet, der noch bis 2011 hauptberuflich für eine Werbeagentur arbeitete[1] und die Seite (meist unter dem Pseudonym „DerChefred“) zunächst allein betrieb.[2] Inspiriert wurde Sichermann dabei von der US-Satirezeitung The Onion.[2] Der satirischen Selbstdarstellung des Postillons zufolge besteht die Zeitung demgegenüber schon seit dem 28. Oktober 1845 und erhielt ihre ersten Inhalte von durchreisenden Postillonen.[3] Entsprechend zeigt das Logo der Seite ein Posthorn mit Steckenpferd.[1]

Einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen verzeichnete der Postillon im Jahr 2011 nach einer Meldung mit dem Titel: Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen,[4] die im Anschluss an die Schließung der Video-on-Demand-Seite Kino.to erschienen war. Die Postillon-Artikel verbreiten sich vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Google+.[1][2] Alleine im März 2014 wurden die Beiträge des Postillon so fast 700.000 Mal geteilt. Damit hat das Satire-Blog eine höhere Social-Media-Reichweite als Nachrichtenportale wie Focus Online, Süddeutsche.de oder Frankfurter Allgemeine.[5]

Im Jahr 2010 gewann der Postillon bei den vom Rundfunksender Deutsche Welle jährlich für Blogs vergebenen Auszeichnungen The BOBs in der Kategorie Best Weblog German (bester deutscher Weblog), sowohl in der Jury- als auch in der Nutzer-Wertung. Seit Oktober 2011 besteht ein Onlineshop mit dem Namen Shopillon, der humoristische Produkte wie z. B. ein Minderheitenquartett vertreibt.[6] Im März 2012 wurde eine Sammlung beliebter Postillon-Artikel erstmals als Taschenbuch veröffentlicht.[7] Am 24. Mai 2012 wurde unter dem Titel Postillon24 Nachrichten zudem die erste satirische Nachrichtensendung mit Inhalten im Stile des Postillons auf YouTube veröffentlicht.[8] Anlässlich der Bundestagswahl 2013 wurden weitere Videos in Kooperation mit Yahoo veröffentlicht. Diese Zusammenarbeit wird seit November 2013 fortgesetzt.[9]

Im Juni 2013 erhielt der Postillon den Grimme Online Award in der Kategorie „Information“ und als Publikumspreis.[10]

Die Website hatte nach eigenen Angaben im Februar 2014 erstmals über vier Millionen Besucher.[11]

Seit dem 25. April 2014 sendet das NDR Fernsehen die Postillon24 Nachrichten.[12][13] Zudem gibt es seit dem 8. Mai 2014 im Jugendhörfunk des NDR, N-Joy, im Rahmen der N-JOY Morningshow einminütige Postillon Hörfunknachrichten.[14] Auch über die Pop-/Servicewelle des Bayerischen Rundfunks Bayern 3 wurden die Postillon Hörfunknachrichten zeitweilig gesendet.[15][16]

Im Januar 2016 ging die Facebook-Seite Faktillon online, die „‚Fakten‘, Halbwahrheiten & mehr!“[17] postet, satirisch angelehnt an diverse andere Facebook-Seiten, die vorgeblich wahre Fakten veröffentlichen.[18]

Am 9. November 2016, kurz nach dem Wahlsieg von Donald Trump zum Präsidenten der USA, startete der Postillon seine internationale Ausgabe The Postillon mit der Schlagzeile: „Make News Honest Again!“.[19]

Inzwischen betreibt Sichermann die Seite hauptberuflich,[2] wobei er das Angebot neben Werbeeinnahmen durch Spenden, insbesondere über Flattr finanziert. Er schreibt nicht mehr alle Beiträge selbst, sondern hat sich ein Team aus festen und freien Autoren aufgebaut. Zu den festen Autoren zählen laut Impressum Alexander Bayer und Dan Eckert, zu den freien Mitarbeitern Philipp Feldhusen, Peer Gahmert, Ernst Jordan, David Nießen, Sebastian Wolking, Simon Hauschild, Daniel Al-Kabbani und Bernhard Pöschla.[20]

International existieren mehrere vergleichbare Nachrichtenportale. Neben dem Vorbild The Onion aus den Vereinigten Staaten sind dies unter anderem De Speld aus den Niederlanden,[21] Le Gorafi aus Frankreich,[22] Lercio aus Italien,[23] El Mundo Today aus Spanien,[24] Die Tagespresse aus Österreich[25] und Waterford Whispers News aus Irland[26], mit denen der Postillon kooperiert.[27]

Inhalte

Neben „klassischen“ Artikeln erscheinen auf der Seite Kommentare meist fiktiver Personen („Das Wort zum Sonntag“), Ratgeber, die Ergebnisse fiktiver Straßenumfragen, wöchentliche Nutzerbefragungen, die in Zusammenarbeit mit dem fiktiven Meinungsforschungsinstitut Opinion Control durchgeführt werden („Die Sonntagsfrage“), „Psychotests“[28], Titelblätter der fiktiven Zeitschrift Postillon am Sonntag (PamS)[29] unter der Überschrift „Morgen neu am Kiosk“, Listen unterhaltsamer Internetlinks („Links! Zwo! Drei! Vier!“) sowie – als einzige Rubrik neben Links! Zwo! Drei! Vier! mit durch Leser vorgeschlagenen Inhalten[2] – ein Newsticker mit Wortspielen. Die fiktiven Geschichten spielen dabei häufig auf aktuelle Themen an und behandeln gesellschaftliche Gegebenheiten.

Innerhalb der Artikel wird regelmäßig die Berichterstattung anderer Online-Medien oder, insbesondere bei historischen oder zumindest nicht tagesaktuellen Bezügen, Darstellungen in der Wikipedia verlinkt. Diese Links verweisen üblicherweise auf die jeweils persiflierten realen Vorgänge, die den Hintergrund der Artikel oder des jeweiligen Satzes bilden.

Die Inhalte können für nichtkommerzielle Zwecke frei unter einer Creative-Commons-Lizenz weiterverwendet werden.[30]

Öffentliche Wahrnehmung

2011 stieß der Postillon mit einem Artikel auf Kritik, der kurz nach dem Tod von Steve Jobs erschien und über (erfundene) Spekulationen über „Design und Features“ von dessen Sarg berichtete.[31] Zahlreiche Leser empörten sich daraufhin über die kurze Zeit zwischen dem (realen) Ereignis und seiner satirischen Behandlung und kündigten in den Kommentaren an, den Postillon in Zukunft nicht mehr zu lesen; die Kritik, nicht „noch etwas abgewartet“ zu haben, und die Formulierung „ein Leser weniger“ wurden in der Folge zu einem Running Gag unter den regelmäßigen Lesern.[1]

Im August 2012 machte der Postillon Schlagzeilen, als der Fernseh-Moderator Dieter Moor einen Artikel zum Bau des Berliner Flughafens[32] in seiner Rubrik Schluss mit Moor (innerhalb der ARD-Sendung ttt – titel, thesen, temperamente) kopierte, ohne auf die Urheberschaft Sichermanns hinzuweisen.[33] Nachdem verschiedene Medien, darunter Stern.de[34] über den Vorfall berichteten und sich zahlreiche Zuschauer auf der Facebook-Seite der Sendung beschwert hatten, veröffentlichte ttt dort zunächst eine allgemeine Entschuldigung und später einen expliziten Hinweis auf die Originalquelle des Witzes.[33][35]

Der Artikel Linie übertreten: Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe für ungültig erklärt,[36] in dem der Postillon von einer vermeintlichen Linienübertretung beim Sprung Felix Baumgartners aus der Stratosphäre berichtete, mit dem der österreichische Extremsportler am 14. Oktober 2012 mehrere aeronautische Rekorde gebrochen hatte, stieß auf große Resonanz im Internet, darunter zum Teil wütende Kritik zahlreicher Baumgartner-Fans.[37][38]

Das vom Postillon für den Beitrag verwendete Foto stammt aus dem hiesigen Medienarchiv Wikimedia Commons und zeigt Ronald Pofalla bei der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages der 18. Wahlperiode des Bundestages.

Als am 2. Januar 2014 zahlreiche Medien über einen erwarteten Wechsel von Ronald Pofalla in den Vorstand der Deutschen Bahn berichteten, veröffentlichte auch der Postillon einen solchen Artikel, datierte ihn jedoch auf den 1. Januar.[39] Dadurch entstand bei vielen Lesern und einigen Medien der Eindruck, die Meldung stamme ursprünglich vom Postillon und entspräche nicht der Wahrheit.[40][41][42]

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wurde nach dem 7:1-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien eine Meldung des Postillons, dass ein „Kneipenwirt, der für jedes deutsche Tor einen Schnaps gratis versprochen hat, pleite“[43] gegangen sei, ungeprüft vom russischen Sender Rossija 24 übernommen.[44][45] Die Meldung verbreitete sich auf mehreren russischsprachigen Nachrichtenportalen.[46]

Im Januar 2015 sorgte der Postillon für Verwirrung, als er eine vermeintliche Absage der Pegida-Demonstration am 5. Januar vermeldete. Durch Twitter- und Facebook-Meldungen sowie Screenshots, denen zufolge sich die Organisatoren der Pegida zerstritten haben, unterlegte der Postillon seine Meldungen. Schließlich wurde über die sozialen Netzwerke ein Link verbreitet, der zu einer gefälschten Spiegel-Online-Seite führte, welche die Meldung des Postillons bestätigte. Die Fälschung selber stammte nicht vom Postillon, wurde aber durch diesen maßgeblich verbreitet.[47]

Im November 2015 griffen mehrere syrische Nachrichtenwebsites eine Postillon-Meldung auf, nach welcher der einzige anwesende Syrer am Syrien-Gipfel in Wien ein Kellner gewesen sei, der den Teilnehmern Häppchen und Getränke servierte. Wie vom Postillon korrekt berichtet, hatte an der Konferenz kein Vertreter Syriens teilgenommen.[48]

Ende Mai 2016 hielt die AfD-Politikerin Beatrix von Storch einen Artikel des Postillon vom Januar 2015 über die Einführung einer europäischen Nationalmannschaft für so authentisch, dass sie sich in einem öffentlichen Facebook-Post dagegen aussprach und Bundeskanzlerin Angela Merkel dort vorwarf, die Fußball-EM abschaffen und die EU-Nationalstaaten auflösen zu wollen, damit es in Zukunft „nur noch EU-Bundesliga“ gäbe. Dies sorgte für Verwirrung im Netz, da die Öffentlichkeit in diesem Fall keinen Bezug zur Postillon-Meldung hatte.[49]

Anfang August 2016 fiel der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) auf einen älteren Beitrag des Postillon vom Mai 2016 herein. Der Artikel handelte von einer angeblich geplanten Zusammenführung der oft verwechselten Wörter „seid“ und „seit“ zu „seidt“ im Rahmen einer Rechtschreibreform. In einem Radiobeitrag wurde die Nachricht ungeprüft übernommen.[50]

Im Dezember 2016 stellte Norbert Schittke, ein „Reichskanzler“ der Reichsbürgerbewegung, im Gespräch mit einem Reporter der heute-show die Behauptung auf, dass die AfD von Angela Merkel gegründet wurde und im Falle des Versagens der CDU umgehend in diese Partei eingegliedert werden würde. Er legte als Beweis einen Artikel des Postillon vor, der seine Behauptung stützen sollte.[51]

Im Februar 2018 veröffentlichte Erika Steinbach auf ihrem Twitter-Profil das Bild einer Schlagzeile, auf der es hieß, ein Muslim würde keinen Jägermeister mehr trinken wollen, nachdem er ein christliches Kreuz auf dem Flaschenlogo entdeckt habe. Dieses Bild stammte von der Satire-Seite „Der Gazetteur“ und wurde anschließend vom Postillon zu einem Artikel verarbeitet. Nachdem Steinbach über die Satire aufgeklärt wurde, meinte sie, eine solche Meldung hätte im gegenwärtigen politischen Klima auch real sein können.[52][53]

Im September 2018 ermittelte der Münchner Staatsschutz gegen das Portal, da der etwa eineinhalb Jahre zuvor veröffentlichte satirische Artikel „Du machst mir nichts als Ärger“: Björn Höcke dreht Hitler-Foto auf seinem Nachttisch um gegen § 86a (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) verstoße. Wegen unklarer Aussagen in der Ermittlungsakte eines Münchner Musikstudenten wurde zunächst berichtet, es würde gegen diesen ermittelt, da er den Artikel auf Facebook gelikt hatte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurden schnell wieder eingestellt. Die Darstellung sei nicht strafbar, da sie „im Rahmen eines Artikels erfolgte, der sich satirisch mit Björn Höcke und der AfD beschäftigte.“[54]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. a b c d Ronnie Grob: Wahre Lügen aus dem Posthorn. Medienwoche.ch, 19. Januar 2012, abgerufen 22. August 2012.
  2. a b c d e Gestatten: Der Postillon! Academicworld.net, abgerufen 22. August 2012.
  3. Der Postillon 1845–2012. Der Postillon.
  4. Razzia bei kino.to zwingt Millionen User, zwei Minuten nach neuer Streaming-Plattform zu suchen. Der Postillon, 9. Juni 2011, abgerufen 22. August 2012.
  5. Social-Media-Charts: RTL.de und Postillon mit neuen Like-Rekorden, meedia.de, 17. April 2014
  6. Pünktlich zum 166-jährigen Jubiläum: Postillon-Shop Shopillon eröffnet! Der Postillon, 28. Oktober 2011, abgerufen 22. August 2012.
  7. Die besten Postillon-Artikel von 2008 bis heute jetzt auch als Taschenbuch erhältlich. Der Postillon, 15. März 2012, abgerufen 22. August 2012.
  8. Postillon24 Nachrichten auf YouTube (abgerufen am 22. August 2012).
  9. Bastian Brinkmann: „Postillon“ geht auf Sendung. In: Süddeutsche Zeitung, 13. November 2013.
  10. Grimme Online Award 2013: Grimme-Institut kürt Preisträger in Köln. Grimme-Institut, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2014; abgerufen am 21. Juni 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grimme-institut.de
  11. Auf der-postillon.com werben. Der Postillon, abgerufen 6. März 2014.
  12. Matthias Kohlmaier: Gebührenfinanzierte Satire. In: Süddeutsche Zeitung, 9. März 2014.
  13. Oliver Jungen: Arschkalt erwischt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. April 2014.
  14. „Die Postillon Hörfunknachrichten“ jeden Morgen bei N-JOY im Radio, ndr.de
  15. Neumarktaktuell: „Postillon-Hörfunknachrichten“ wieder in Radio BAYERN 3. 18. Juni 2015, abgerufen am 22. Mai 2016.
  16. Bayerischer Rundfunk: Der Postillon – BAYERN 3 Podcast Download – Audio Podcast vom Bayerischen Rundfunk – Audiopodcast 163447. In: podcast.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Mai 2016; abgerufen am 22. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.podcast.de
  17. Faktillon. In: www.facebook.com. Abgerufen am 2. März 2016.
  18. „Heute ist nicht Donnerstag“: Postillon-Ableger erobert Netzwelt. In: http://www.tz.de/. Abgerufen am 2. März 2016.
  19. Make News Honest Again! Der Postillon launches The Postillon (the-postillon.com). In: Der Postillon. (der-postillon.com [abgerufen am 9. November 2016]).
  20. Impressum: Redaktion, Ständige Mitarbeiter, der-postillon.de
  21. https://speld.nl
  22. http://www.legorafi.fr
  23. http://www.lercio.it
  24. http://www.elmundotoday.com
  25. https://dietagespresse.com
  26. http://waterfordwhispersnews.com
  27. Der Postillon: Internationale Partner. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  28. Psychotest: Sind Sie noch am Leben oder bereits tot? Abgerufen am 1. August 2016.
  29. Morgen neu am Kiosk: Postillon am Sonntag Nr. 49/2015. In: Der Postillon. Abgerufen am 2. März 2016.
  30. Der Postillon: Impressum. In: Der Postillon. Abgerufen am 25. Juni 2016.
  31. Technikjournalisten und Fanboys spekulieren über Design und Features von Steve Jobs’ Sarg. Der Postillon, 6. Oktober 2011, abgerufen 22. August 2012.
  32. Neue Zeitform Futur III eingeführt, um Gespräche über Berliner Flughafen zu ermöglichen. Der Postillon, 15. August 2012, abgerufen 22. August 2012.
  33. a b Thomas Knüwer: Dieter Moor, der freundliche Plagiator der ARD. Indiskretion Ehrensache, 20. August 2012, abgerufen 22. August 2012.
  34. Niels Kruse: Wo „Titel, Thesen, Temperamente“ seine Witze klaut. Stern.de, 20. August 2012 (abgerufen am 22. August 2012).
  35. Moor schreibt bei „Postillon“ ab. In: Der Tagesspiegel, 22. August 2012, abgerufen am 22. August 2012.
  36. Linie übertreten: Rekordsprung aus 39 Kilometern Höhe für ungültig erklärt. Der Postillon, 15. Oktober 2012, abgerufen 23. Oktober 2012.
  37. Michèle Binswanger: Teenager von sich selbst sexuell belästigt. tagesanzeiger.ch, 17. Oktober 2012, abgerufen 23. Oktober 2012.
  38. Links! Zwo! Drei! Vier! (Baumgartner Spezial). Der Postillon, 20. Oktober 2012, abgerufen 23. Oktober 2012.
  39. Stefan Sichermann: Exklusiv: Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla wechselt in den Vorstand der Deutschen Bahn. Der Postillon, 2. Januar 2014, abgerufen am 3. Januar 2014.
  40. Lars Wienand: Pofalla absurd: Wie der Postillon das Netz doppelt trollte. In: Rhein-Zeitung. 3. Januar 2014, abgerufen am 3. Januar 2014.
  41. Jan Falk, Oliver Koch: Wie die Satire-Seite Postillon das Netz verwirrte. In: Ruhr Nachrichten. 3. Januar 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2014; abgerufen am 3. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruhrnachrichten.de
  42. Reaktionen, gesammelt auf der Facebook-Seite des Postillons: [1] [2] [3] [4]
  43. Kneipenwirt, der für jedes deutsche Tor einen Schnaps gratis versprochen hat, pleite, Der Postillon, 9. Juli 2014.
  44. Der bankrotte Barkeeper: Russen-TV fällt auf Postillon-Witz herein, Meedia, 11. Juli 2014.
  45. Video auf vesti.ru.
  46. Links! Zwo! Drei! Vier! (232), Der Postillon, 12. Juli 2014.
  47. Realsatire im Internet – Der Postillon sagt PEGIDA ab, Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 9. Januar 2015
  48. Laura Sandgathe: Syrischer Kellner bei Syrien-Konferenz: Medien fallen auf „Postillon“-Meldung herein. In: RP Online. 5. November 2015, abgerufen am 2. Februar 2016.
  49. AfD-Politikerin fällt auf Postillon-Beitrag rein Artikel der Märkischen Allgemeinen Zeitung
  50. MDR fällt auf Satire rein: Aus „seid“ und „seit“ wird „seidt“ Beitrag von Spiegel Online
  51. LVZ-Online: ZDF „heute show“ – Reichsbürger fällt auf Satire herein – LVZ – Leipziger Volkszeitung. 14. Dezember 2016, abgerufen am 28. Januar 2017.
  52. AfD-Sympathisantin: Erika Steinbach fällt auf Satire-Bericht herein. In: T-online.de, 24. Februar 2018, abgerufen am 27. März 2018.
  53. Florian Schillat: Ehemalige CDU-Abgeordnete – Glauben Sie nicht alles, was Erika Steinbach ins Netz stellt: ihre Tweets im Faktencheck. In: Stern.de, 26. Februar 2018, abgerufen am 27. März 2018.
  54. Süddeutsche Zeitung: Polizei ermittelte angeblich nicht gegen Studenten – Süddeutsche Zeitung. 14. September 2018, abgerufen am 15. September 2018.
  55. Grimme-Institut: Grimme Online Award | Preisverleihung 2013. In: www.grimme-institut.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2014; abgerufen am 22. Mai 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grimme-institut.de