Geldautomat

älterer Geldautomat der Firma Nixdorf
Schwedischer Geldautomat

Ein Geldautomat (in Deutschland übliche Bezeichnung; auch: Kundenbedienter Banknotenautomat, Geldausgabeautomat, Bankautomat; abgekürzt: GA oder GAA) bzw. Bankomat (in Österreich) und Bancomat (in der Schweiz, bzw. Postomat für die Automaten der Post) ist eine in Kreditinstituten oder an der Außenfront von Kreditinstituten oder an häufig frequentierten Orten betriebene technische Einrichtung zur Bargeldausgabe.

Das Gerät ermöglicht Bargeldbezüge des Kunden in Selbstbedienung. Es gibt auch verbesserte Automaten, die Fremdwährungen herausgeben und den Kunden über Kontostand und vergangene Transaktionen Auskunft geben können. Es rationalisiert somit in erster Linie Kassenvorgänge.

Im englischsprachigen Raum wird der Geldautomat meist ATM (Automated Teller Machine oder Automatic Teller Machine) genannt. Ein Teller ist der Kassier einer Bank, die Bezeichnung rührt also vom automatisierten Kassengeschäft her.

An einem Geldautomaten kann ein Bankkunde nach Eingabe einer Scheckkarte oder Kreditkarte und einer Geheimzahl (PIN) rund um die Uhr Bargeld von dem der Karte zugeordneten Giro- oder Kreditkartenkonto abheben. Nach der Identifikation über die Karte, der Authentifizierung via PIN-Eingabe erfolgt die Autorisierung für die gewünschte Transaktion. Eine Autorisierungszentrale entscheidet online über die Gültigkeit der Transaktion. Offline-Transaktionen werden heutzutage zumeist nicht unterstützt. Zum Schutz vor Missbrauch sind die Auszahlungssummen durch die Bank des Karteninhabers in der Regel pro Tag und Woche begrenzt. Die Auszahlung ist je nach Standortbank pro Transaktion begrenzt. In vielen Ländern werden von den Automatenbetreibern Gebühren für Auszahl-Transaktionen verlangt.

Neben Geldausgabeautomaten gibt es auch SB-Geräte zur Geldeinzahlung (Geldeinzahlungsautomaten) und Info-Terminals, die Funktionen wie Kontoauszugdruck, Kontoüberweisung, Aufladen der Elektronischen Geldbörse uvm. unterstützen.

Der Geldausgabeautomat war - noch vor dem PC - das erste Computerterminal, dem es gelungen ist, weltweit bei breiten Bevölkerungsschichten unentbehrlich zu werden. Die Behebungsmöglichkeiten sind dabei heute nicht mehr nur auf die eigene Bank oder das eigene Land beschränkt, sondern es kann heute nahezu jeder Inhaber einer international einsetzbaren Debit- oder Kreditkarte mit ihr nicht nur bargeldlos bezahlen, sondern auch Bargeld beziehen.

Bestandteile

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Schnitt durch einen Geldautomaten

Ein heutiger Geldautomat besteht aus einem Industrie-Standard-PC mit angeschlossener Spezialperipherie und einem Tresor.

Peripheriegeräte, die zur Basisausstattung jedes Geldautomaten gehören, sind:

  • Ein Auszahlmodul zum Vereinzeln und Präsentieren von Geldscheinen oder anderer papierbasierter Medien, wie Briefmarken.
  • Ein ID-Kartenleser zum Lesen von Scheckkarten oder Kreditkarten.
  • Ein Encrypting PIN Pad (EPP) zur Erfassung und Verarbeitung der Geheimzahl, weiteren Bedienfunktionen und zur sicheren Kommunikation.
  • Ein Monitor (Bildschirm) zur Ausgabe von Meldungen und Funktionsauswahl.
  • Soft Keys (unbeschriftete Tasten, die rechts und links neben dem Bildschirm angeordnet sind und der Funktionsauswahl dienen).

Weitere Peripheriegeräte sind zum Beispiel: Videokamera, Journaldrucker, Quittungsdrucker, Kontoauszugdrucker, Touchscreen (ersetzt Bildschirm und Soft Keys), alphanumerische Tastaturen, Geräte zur Scheck- und zur Bargeldeinzahlung, Geräte zum Einwurf und Lagerung von Briefumschlägen, Geräte zur Aus- und Eingabe von Münzen, Geräte zur Verarbeitung von Sparbüchern, Barcode-Scanner, Kopfhöreranschluss oder Lautsprecher (zur Unterstützung von Menschen mit Behinderung).

Die Softwareausstattung besteht aus einem Industrie-Standard-Betriebssystem, Gerätetreibern, einer Kommunikationsschicht (z.B. CEN/XFS oder J/XFS) und einer Applikation, die den Geldautomat steuert und mit der Gegenstelle (Server/Host) kommuniziert.

Geschichte

Der erste funktionierende Geldautomat wurde bereits 1939 von dem aus der Türkei stammenden George Luther Simjian gebaut und von der City Bank of New York (heute Citibank) probeweise in Betrieb genommen. Der Betrieb war jedoch nicht sonderlich erfolgreich, was weniger an technischen Schwierigkeiten, sondern vor allem an mangelnder Akzeptanz bei der Kundschaft lag.

1965 griff der Amerikaner Donald Wetzel, Vizepräsident der Firma Docutel die Idee zu einem Geldausgabeautomaten auf, als er in einer Schlange vor der Kasse eines Geldinstituts wartete. In der Folge konzipierte er ab ca. 1968 mit weiteren Docutel-Ingenieuren und einem Budget von fünf Millionen US-Dollar eine Maschine, welche die Barauszahlungen durch Einschieben einer Karte und Eingabe einer Zahlenkombination automatisierte. Die ersten Automaten wurden 1971 in Betrieb genommen, eine wesentlich verbesserte Version 1973.

Zeitgleich und davon unabhängig entwickelte auch der Schotte John Shepherd-Barron mit der Firma De la Rue einen Geldautomaten, dessen erstes Gerät 1967 in Enfield Town nördlich von London von der Barclays Bank aufgestellt wurde.

Das noch heute übliche Prinzip der Authentifizierung durch Vergleich einer eingegebenen PIN mit der auf einer Kundenkarte gespeicherten Zahl wurde 1965 von dem britischen Ingenieur James Goodfellow ersonnen, der mehrere Patente dazu hält.

Trotz dieser frühen Erfolge dauerte es noch lange Zeit bis zum großen Durchbruch dieser Technologie. Denn als die erste Geldausgabeautomatengeneration auf den Markt kam, wurde sie von den Geldinstituten zunächst nur zögerlich eingesetzt. Die Gründe dafür lagen in der technischen Konzeption der Geräte, der nicht ausreichend vorhandenen Sicherheit und der zu geringen Informationskapazität der verwendeten Karte. All dies ließ nur einen begrenzten Einsatz für die Kunden des jeweiligen, den Geldausgabeautomaten betreibenden Geldinstituts zu.

Die zweite, verbesserte Geldausgabeautomatengeneration wurde Anfang der 1970er Jahre angeboten. Hier wurden bereits genormte Plastikkarten eingesetzt, wobei sich die für einen Bargeldbezug erforderlichen Informationen in gelochter Form auf den Karten befanden. Sperrmöglichkeiten waren in eingeschränkter Form vorhanden. Auch sie wurden - nunmehr schon in größerer Stückzahl - vor allem von einzelnen Geldinstituten eingesetzt. Lediglich in der Schweiz kam es mit dieser Geldausgabeautomatengeneration zu einer Pool-Lösung, der sich viele Schweizer Geldinstitute anschlossen. Karteninhaber einer Bank können so ohne Aufpreis Geld bei Automaten einer Fremdbank beziehen.

Bedingt durch die Fortschritte in Hard- und Softwareentwicklung brachte die dritte Geldausgabeautomatengeneration den Durchbruch zur breiten Installation, zur institutsübergreifenden Kooperation, zur grenzüberschreitenden Akzeptanz, zur Ausstattung nahezu aller Bankkarten mit der Geldausgabeautomatenfunktion und damit zu rasant steigenden Transaktionszahlen. Diese Entwicklung, die heute noch nicht abgeschlossen ist, beruhte auf der Ausstattung der Plastikkarte mit einem Magnetstreifen mit weltweit einheitlichen Standards und Spezifikationen.

Nunmehr ist bereits die vierte Geldausgabeautomatengeneration auf dem Markt. Sie basiert einerseits weiterhin auf dem Magnetstreifen und andererseits bereits auf dem Chip. Heute sind bereits viele Bargeldbezugskarten – wie die deutschen und österreichischen Maestro-Karten (eurocheque- und Bankomat-Karten) - mit einem EMV-fähigen Chip versehen. In Hinblick auf die geplante Realisierung von EMV - den Chip-Spezifikationen für alle MasterCard- und Visa-Produkte sowie für alle MasterCard- und Visa-Produkte akzeptierende Terminals - kann man davon ausgehen, dass in 5 Jahren nahezu alle Bargeldbezugskarten zusätzlich zum Magnetstreifen mit einem Chip ausgestattet sein werden (Hybridkarten) und bei der Anwendung der Technologie ein Trend vom Magnetstreifen zum Chip zu verzeichnen sein wird.

Durch die Chiptechnologie kann den Geldausgabeautomaten eine Funktion hinzugefügt werden: Sie dienen dann nicht nur der Bargeldausgabe, sondern können auch die Ladung von Elektronischen Geldbörsen übernehmen.

Verbreitung

Bis Ende der 1960er Jahre gibt es aufgrund der geringen Stückanzahl keine Aufzeichungen über die Zahl der eingesetzten Geldausgabeautomaten. Von Anfang bis Ende der 1970er Jahre stieg die Anzahl der Geldausgabeautomaten weltweit moderat an, ab Anfang der 1980er Jahre wurde die Entwicklung zunehmend dynamischer.

Exakte Zahlen über die Anzahl der weltweit im Einsatz befindlichen Geldausgabeautomaten gibt es nicht. Man konnte jedoch feststellen, daß die Anzahl der Geldausgabeautomaten nach einem eher mühsamen Beginn seit Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre zuerst eher moderat, aber dann immer dynamischer anstieg. Zuletzt hat die Entwicklung der neu hinzugekommenden Geldausgabeautomateninstallationen etwas an Dynamik eingebüßt.

Die Geldausgabeautomaten sind, wenn man die Welt – wie es die internationalen Zahlungsverkehrssysteme tun – in sechs Regionen aufteilt, äußerst unterschiedlich plaziert. Bei drei Regionen, den USA, Kanada und Europa handelt es sich um weitgehend saturierte Märkte (hohe Geldausgabeautomatendichte je Million Einwohner). Trotz der größten Anzahl von Geldausgabeautomaten gibt es in der Region Asien/Pazifik sowie auch in Lateinamerika noch einen gewissen Nachholbedarf. Für Geldausgabeautomaten ein noch weitgehend unerschlossener Markt ist die Region Naher Osten/Afrika.

Diese Aufteilung erklärt auch die in den letzten Jahren etwas reduzierte Dynamik an neu aufgestellten Geldausgabeautomaten. In den entwickelteren Ländern ist bereits eine hohe Dichte an Geldausgabeautomaten, insbesonders an Standorten mit (potentiell) hoher Frequenz, gegeben. Aber auch in diesen Ländern stagniert die Zahl der Geldausgabeautomaten nicht, sondern steigt weiter an, da auch Plätze mit Geldausgabeautomaten ausgestattet werden, die bislang nicht dafür in Frage gekommen sind, jedoch bedingt durch sinkende Hardwarepreise und dem Trend zu umfassendem Kundenservice dort Geldausgabeautomaten nunmehr realisiert werden. Ein künftiges weiteres Wachstum der Geldausgabeautomaten wird aus den noch nicht so entwickelten Ländern kommen, die bislang keine oder kaum eine Infrastruktur für Geldausgabeautomaten aufgebaut haben.

Handhabung

Datei:Geldautomat tastenfeld.jpg
Tastenfeld eines EPP von NCR zur sicheren Eingabe der Geheimzahl

Der Bargeldbezug an Geldausgabeautomaten ist denkbar einfach und verläuft schematisch wie folgt:

  • Die Karte wird eingeschoben.
  • Die persönliche (kartengebundene) Geheimzahl (auch: PIN) wird eingegeben und bestätigt.
  • Der Betrag wird gewählt und bestätigt.
  • Die Karte wird zurückgegeben und kann entnommen werden
  • Das Geld wird ausgezahlt und kann entnommen werden.

Die Vorgänge können durch Betätigung der "Abbruch"-Taste unterbrochen werden. Wird das Geld nicht innerhalb einer Sekundenfrist entnommen, wird es zur Eigentumssicherung einbehalten.

Der Betreiber des Geldausgabeautomaten ist für die Funktionsvielfalt (und Schrittfolge) auf dem Endgerät verantwortlich. Typische (meist landesspezifische) weitere Funktionen sind Sprachauswahl, Quittungsdruck, Kontoauszug, Kontoüberweisung, Aufladen der Elektronischen Geldbörse, Aufladen von Prepaid-Karten für Mobiltelefone, usw.

Die konkrete Nutzung von Geldausgabeautomaten durch Bankkunden ist je nach Land insbesondere von der Dichte der Geldausgabeautomaten (je dichter, desto häufigere Nutzung), der Anzahl der ausgegebenen Karten mit einer Bargeldbezugsfazilität und der Tourismusintensität abhängig, wobei diese Nutzung an Geldausgabeautomaten an der Außenfront von Banken (“Through-the-Wall ATMs”), im (meist rund um die Uhr zugänglichen) Foyer von Banken (“Lobby ATMs”), in den Innenräumen der Banken (“Indoor ATMs”), an (meist hochfrequentierten) Standorten außerhalb von Banken (“Off-Premises ATMs”) oder an speziellen Autoschaltern (“Drive-through ATMs”) erfolgen kann.

Die Akzeptanz des Bargeldbezugs an Geldausgabeautomaten wird von ihrem Nutzen für die Bankkunden bestimmt, der heute unbestritten ist. Die Verfügbarkeit von Geldausgabeautomaten ist für alle von Vorteil. Neben der ureigenen Funktion, der zeitlichen Verbesserung des Bankservices durch Bargeldbehebungsmöglichkeiten rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche, erfüllen heute Geldausgabeautomaten noch weitere Zwecke. Sie reduzieren die Personal- und Verwaltungskosten für Bargeldauszahlungen, da Bargeldbezüge am Geldausgabeautomaten nur einen Bruchteil der Kosten an der Kasse verursachen, sie entlasten die Bankmitarbeiter von Routinetätigkeiten, womit zusätzlich Kapazitäten in der Kundenberatung zur Verfügung stehen und sie entschärfen die Diskussion um die Öffnungszeiten der Banken.

Darüberhinaus verbessern sie das Bankservice räumlich durch Bargeldbehebungsmöglichkeiten über die Geldausgabeautomaten des eigenen Institutes hinaus. Dies war durch die Zulassung “fremder” von Kunden “fremder” zusätzlich zu den “eigenen” Kunden möglich. War es anfangs nur möglich, die Geldausgabeautomaten mit bankeigenen Karten bzw. regionalen oder nationalen Kartensysteme zu nutzen, wurden aufgrund des Kundenbedarfs bald auch die Karten der großen Zahlungsverkehrsorganisationen MasterCard (MasterCard, Maestro, Cirrus) und Visa (Visa, VisaElektron, VisaPlus) an den Geldausgabeautomaten akzeptiert. Heute akzeptieren über die Hälfte der Geldausgabeautomaten die Karten dieser globalen Zahlungssysteme. Dies hat dazu geführt, daß die Nutzung der Geldausgabeautomaten zugenommen hat, da der Inhaber derartiger Karten davon ausgehen kann, daß er überall, wo er einen Geldausgabeautomaten sieht, ihn auch nutzen kann.

Angriffe gegen Geldautomaten

Typische kriminelle Angriffe gegen Geldautomaten sind:

  • Teilentnahme von Geld: Der Kunde hebt einen Geldbetrag ab, entnimmt aber nur einen Teil der Geldscheine und wartet bis der Automat den Restbetrag wieder einzieht, in der Hoffnung, dass seinem Konto der volle Abhebungsbetrag wieder gutgeschieben wird. Gegenmaßnahmen bestehen darin, das zurückgezogene Geld in eine spezielle Kassette zu transportieren, die die zurückgezogenen Geldbündel separiert, so dass die Bank das entnommene Geld dem Kunden zuordnen und den korrekten Teilbetrag stornieren kann. Manche Banken konfigurieren die Geldautomaten auch so, dass sie das angebotene Geld bei Nichtentnahme nicht zurückziehen; damit gilt das ausgezahlte Geld als in der Verantwortung des Kunden und der Auszahlbetrag wird nicht storniert.
  • Rohe Gewalt: Die Automaten werden mit Baufahrzeugen aus der Verankerung gerissen und die Tresore werden gesprengt. Gegenmaßnahmen sind Videokameras, Alarmauslösung über Abreisssensoren, Einfärbung der Geldscheine bei Erschütterung und dickere Panzerung der Tresore.
  • Skimming: Ein Vorbau vor dem ID-Kartenleser liest die Daten der Magnetspur ein und sendet sie an ein Notebook in der Nähe. Die PIN-Eingabe wird mittels Minikamera abgefilmt und ebenfalls übertragen. Mit diesen Daten wird eine Kopie der Kundenkarte angefertigt und an einem (anderen) Geldautomaten Geld abgehoben. Gegenmaßnahmen sind Videokameras, Abdeckung der PIN-Eingabe mit der freien Hand, spezielle Vorbauten, die mit Alarmsensoren ausgestattet sind, elektronische Erkennung von Vorbauten, Enhanced Card Drive (Jittering beim Einzug) sowie der Übergang zu Chipkarten-Transaktionen. In Deutschland und Schweden haben Kundenkarten zusätzliche Sicherheitsmerkmale, die bei Vervielfältigungen der Karte anhand der Spurdaten nicht enthalten sind und in Geldautomaten beim Karteneinzug geprüft werden. Dies wird umgangen, indem Kopien der Karte im benachbarten Ausland zu illegalen Transaktionen verwendet werden.
  • Lebanese Loop: Eine Fangschlinge wird in den ID-Kartenleser eingebracht. Diese versperrt die Ausgabe der Kundenkarte nach Abschluss der Transaktion. Der Kriminelle gibt sich als hilfsbereiter Kunde oder Bankangestellter aus und weist den Kunden an, seine PIN nochmals einzugeben, die er dabei beobachtet. Nachdem der Kunde ohne seine Karte gegangen ist, öffnet der Kriminelle die Fangschlinge und ist nun im Besitz von Karte und PIN. Gegenmaßnahmen sind Videokameras sowie Kartenleser, die die Ausgabeblockade der Karte erkennen und daraufhin die Karte festhalten und/oder Alarm auslösen.
  • Tröpfchenmethode: Auf die einzelnen Tasten wird jeweils ein kleiner Tropfen Öl geträufelt. Nachdem ein Kunde den Automaten benutzt hat, kann man sehen, welche Tasten gedrückt wurden. Dadurch ist es sehr leicht, die eingegebene PIN zu erraten. Gegenmaßnahme: vor oder nach der PIN-Eingabe ein mal über alle Tasten wischen bwz. jede Taste berühren.

Bankomat (Österreich)

In Österreich gibt es zusätzlich zum Bankomat-System das Bankomat-Kassen-System aus POS-Terminals, an dem mit allen in- und ausländischen Maestro-Karten mit PIN, mit allen in- und ausländischen MasterCard-, Visa-, Diners Club- und American Express-Karten mit Unterschrift und mit Quick, der österreichischen Elektronischen Geldbörse ohne PIN und ohne Unterschrift bezahlt werden kann.

Geldausgabeautomatensystem in Österreich

Mit dem 8. September 1980 wurde für Kunden österreichischer Geldinstitute eine neue Bankdienstleistung - das Bankomat-Service - eingeführt. Dies wurde mit einer zum Bargeldbezug aus den - Bankomaten genannten - Geldausgabeautomaten berechtigenden Plastikkarte und einem Code möglich. In der Folge setzte sich dieses Service überzeugend durch. Seit der Einführung des Bankomat-Services in Österreich im Jahr 1980 gab es bis Ende 2003 mehr als 1,1 Milliarden Behebungen mit einem Betragsvolumen von knapp 170 Milliarden Euro. Heute kann - wie Marktforschungen zeigen - der Österreicher sich sein Leben ohne Bankomaten nur mehr schwer vorstellen und sind die Bankomaten aus Österreichs Städten und Dörfern nicht mehr wegzudenken.

Gemeinsame Vorgangsweise

Seit Anfang der siebziger Jahre wurden in Österreich Geldausgabeautomaten der zweiten Generation angeboten und in der Folge zögerlich von einigen Geldinstituten in ganz geringer Stückzahl nur für die eigenen Kunden installiert. Aufgrund des nicht überwältigenden Erfolges und der damals noch äußerst hohen Gerätekosten standen die österreichischen Geldinstitute den Geldausgabeautomaten zurückhaltend und abwartend gegenüber. In den siebziger Jahren gab es sogar ein stillschweigendes Ruheabkommen bis zum Vorhandensein einer Normung, kundengerechter Verfügbarkeit und akzeptabler Hardwarepreise.

Erst mit der Verfügbarkeit von Geldausgabeautomaten der dritten Generation prüften die österreichischen Geldinstitute neuerlich die Möglichkeiten des Einsatzes von automatischen Bargeldbezugsgeräten und wurden erstmals Realisierungsüberlegungen in größerem Stil angestellt. Dabei sprachen Marktforschungsuntersuchungen und ausländische Erfahrungen (z.B. der Schweizer Geldinstitute) sowie Wirtschaftlichkeitsüberlegungen für eine Pool-Lösung.

Eine Pool-Lösung bedeutet einerseits eine größere Attraktivität von Geldausgabeautomaten, da jeder Bankkunde bei jedem Geldausgabeautomaten Bargeld beziehen kann. Andererseits bedeutet eine Pool-Lösung die Verteilung der Investitionskosten, höhere Benützungsfrequenzen und damit frühere Erreichung der Rentabilitätsschwelle sowie die Vermeidung von Mehrfachinvestitionen. Auch Marketing-Vorteile wären durch Eigenlösungen kaum zu erzielen gewesen, da bis zum Nachziehen der Konkurrenz nur ein kurzfristiger Wettbewerbsvorsprung erreicht werden könnte, der allerdings mit Kosten in voller Höhe verbunden wäre.

Da ein gemeinsames österreichisches Geldausgabeautomatensystem für alle daran beteiligten Parteien (Kunden = Inhaber von Bargeldbezugskarten, Geldinstitute mit installierten Geldausgabeautomaten = Bankomat-Standortbanken/Aktivbanken, Geldinstitute mit ausgegebenen Bargeldbezugskarten = Passivbanken) optimal schien, wurde 1978 die GABE Geldausgabeautomaten Service-Gesellschaft mbH gegründet. An ihr waren zehn österreichische Geldinstitute beteiligt, wobei die dezentralen Sektoren durch ihre Spitzeninstitute vertreten waren. Zweck dieser Gesellschaft war vorerst die Konzipierung und später die Errichtung und Wartung eines gesamtösterreichischen Netzes von Geldausgabeautomaten als gemeinsame konkurrenzneutrale Dienstleistung aller österreichischen Geldinstitute. Sie hat ihre Funktion bis 1993 wahrgenommen und ist dann in der Europay Austria Zahlungsverkehrssysteme GmbH aufgegangen.

Am 8. September 1980 ging das entwickelte System mit dem ersten Bankomaten in Betrieb. Es wurde von den Kunden der österreichischen Banken voll angenommen und zu einem durchschlagenden Erfolg.

Angepasstes Systemkonzept

Die Teilnahme am österreichischen Geldausgabeautomatensystem - Bankomat-Service genannt - stand/steht jedem Geldinstitut sowohl als Emittenten von bezugsberechtigten Debitkarten als auch als Betreiber von Geldausgabeautomaten offen und war/ist unabhängig von einer Beteiligung an der Systembetreiber-Gesellschaft. Es genügt/e vielmehr eine Vereinbarung, welche die Rechten und Pflichten der Vertragspartner regelt. Diese Vereinbarung inkludiert ein System von Verrechnungspreisen, die von der Passivbank an Europay Austria für die Nutzung des Bankomat-Systems durch deren Kunden und von Europay Austria für die Realisierung einer Bankomat-Transaktion an die Aktivbank bezahlt werden.

Bei der Klärung der Frage nach dem technischen Konzept stand einerseits eine offline-Lösung (der Geldausgabeautomat funktioniert völlig unabhängig von der Zentraleinheit) und andererseits eine online-Lösung (der Geldausgabeautomat ist ständig an die Zentraleinheit angeschlossen) zur Diskussion. Die Entscheidung fiel vorerst für eine Lösung, welche die Sicherheit eines online-Systems und die relativ niedrigen Kosten eines offline-Systems kombinierte. Bei einem derartigen zentralüberwachten System operieren die Geldausgabeautomaten grundsätzlich unabhängig von der Zentraleinheit, werden jedoch mehrmals täglich von dieser angewählt, wobei alle erforderlichen Daten ausgetauscht werden.

Dieses zentralüberwachte System hat sich in der Anfangszeit des Bankomat-Services voll bewährt, wurde jedoch danach aufgrund der sinkenden Kosten eines online-Betriebes, der Zulassung ausländischer Bargeldbezugskarten und von Kreditkarten sowie den stark steigenden Transaktionszahlen 1990 auf online konvertiert.

Als Bargeldbezugskarte diente vorerst ausschließlich die nur zu diesem Zweck ausgegebene Bankomat-Karte. Aufgrund der guten Akzeptanz des Bankomat-Services und der großen Anzahl emittierter eurocheque-Karten wurde Ende 1983 die Bankomat-Funktion auch auf die eurocheque-Karte gebracht. Beide Karten sind als Debitkarten unmittelbar mit einem Girokonto verknüpft und ermöglichen den Bargeldbezug von einem Geldausgabeautomaten mittels eines persönlichen vierstelligen Codes. Seit 1998 werden eurocheque- und Bankomat-Karte als Maestro-Karten für weltweite bargeldlose Zahlung und weltweiten Bargeldbezug („Zahlen & Bargeld weltweit“) vermarktet.

1990 wurden an den Bankomaten erstmals ausländische eurocheque- und Bankkundenkarten mit dem ec-Piktogramm zugelassen. In den Jahren danach folgten MasterCard- und Visa-Kreditkarten, die Bargeldbezugskarten von Cirrus und die Debitkarten von Maestro, die Bargeldbezugskarten von Plus sowie die Kreditkarten von Diners Club und American Express.

Seit 1985 gibt es neben den Bankomaten an der Außenfront von Banken oder gelegentlich anderen Gebäuden an stark frequentierten öffentlichen Plätzen, die rund um die Uhr betriebsbereit sind und mit dem Rechenzentrum von Europay Austria verbunden sind, auch Foyerautomaten (Lobby-ATMs) im separierbaren Eingangsbereich von Bankfilialen. Diese sind mit dem jeweiligen Bankrechenzentrum verbunden. Nur jene Transaktionen werden für Autorisierung sowie Clearing/Settlement an das Rechenzentrum von Europay Austria geroutet, die nicht von Karteninhabern dieser Bank/dieses Sektors generiert werden. Bei den Foyerautomaten werden derzeit inländische Maestro-Karten (die ehem. eurocheque- und Bankomat-Karten), ausländische Maestro-Karten, MasterCard- und Cirrus-Karten sowie reine In-House-Karten akzeptiert.

Systematischer Netzaufbau

Die Inbetriebnahme des ersten Bankomaten am 8. September 1980 war der Startschuß für die Errichtung eines Basisnetzes von rund 100 Geldausgabeautomaten in Wien und in den Bundesländern. Die bevorzugten Standorte wurden in einer Standortanalyse anhand der wichtigsten Kriterien (Wohnbevölkerung, Arbeitsplätze, Pendlerströme, etc.) unter Beachtung der wirtschaftlichen Zielvorstellungen (2.000 auszugebende Karten pro Geldausgabeautomat bzw. 3.000 zu erzielende Transaktionen pro Monat und Geldausgabeautomat) ausgewählt. Bei Mehrfachanträgen für einen Standort war eine Einigung auf lokaler Ebene ein wesentliches Kriterium für die Standortvergabe. Bei Nichtzustandekommen eines Konsenses wählte eine Standortkommission den „besten Platz“ aus. Kriterien dafür waren der „logische Aufstellungsort“, eine gute Erreichbarkeit, die Sicherheit der Kunden und ein kundenfreundlicher Komfort. Nach Ausbau des Basisnetzes wurde das System nach den gleichen Prinzipien um zunächst weitere 1.000 Automaten erweitert.

Nach erfolgreicher Etablierung des Bankomat-Services wurde 1992 die Aufstellung der Geldausgabeautomaten liberalisiert. Jede Bank kann seitdem nach ihrer freien Entscheidung Bankomaten aufstellen. Mittlerweile hat die Anzahl der installierten Bankomaten 2.500 überschritten und es dürfte in absehbarer Zeit zu einer Sättigung kommen.

Die Anzahl der seit 1985 installierten Foyerautomaten hat 1999 die der Bankomaten übertroffen. Eine Sättigung wird spätestens dann erreicht sein, wenn jede Bankfiliale mit Foyer einen derartigen Geldausgabeautomaten aufgestellt hat.

Jahr Bankomaten Foyerautomaten Summe Geldausgabeautomaten
1980 35 35
1981 90 90
1982 116 116
1983 148 148
1984 219 219
1985 322 19 341
1986 426 96 522
1987 512 164 676
1988 618 317 935
1989 820 494 1.314
1990 988 588 1.576
1991 1.130 666 1.796
1992 1.260 800 2.060
1993 1.564 994 2.558
1994 1.821 1.242 3.063
1995 1.993 1.397 3.390
1996 2.164 1.698 3.862
1997 2.337 1.963 4.300
1998 2.424 2.352 4.776
1999 2.570 2.768 5.338
2000 2.600 3.313 5.913
2001 2.694 3.928 6.622
2002 2.764 4.264 7.028
2003 2.882 4.617 7.499

Insgesamt ist Österreich eines der mit Geldausgabeautomaten bestversorgten Länder der Welt. Bei acht Millionen Einwohnern ergibt dies 937 Geldausgabeautomaten pro 1 Million Einwohner.

Außergewöhnliche Erfolgsstory

Die Entwicklung des Bargeldbezuges an Geldausgabeautomaten wurde in Österreich wurde zu einer Erfolgsstory: jedes Jahr gab es im Rahmen des Bankomat-Services mehr Bankomaten und Foyerautomaten, mehr bankomatfähige Karten, mehr Bargeldbezugstransaktionen und mehr Bargeldbezüge.

Jahr Transaktionen in Mio Behebungen in Mrd S
1980 0,2 0,3
1981 1,6 3,3
1982 4,2 7,0
1983 6,5 10,9
1984 9,3 15,5
1985 12,4 20,6
1986 17,0 27,9
1987 21,3 34,9
1988 27,7 44,4
1989 34,1 55,7
1990 41,7 69,0
1991 48,5 82,2
1992 53,3 95,0
1993 57,7 105,6
1994 63,5 118,3
1995 68,2 129,1
1996 74,3 141,1
1997 78,7 146,8
1998 81,3 154,6
1999 84,1 158,3
2000 87,7 163,7
2001 90,1 174,7
Behebungen in Mrd €
2002 91,6 12,0
2003 90,3 11,7


Jahr bank/sektorüberschreitende
Foyerautomaten-Transaktionen in Mio
bank/sektorüberschreitende
Foyerautomaten-Bargeldbezüge in Mrd S
1985 0,016 0,03
1986 0,075 0,1
1987 0,134 0,2
1988 0,384 0,6
1989 0,889 1,5
1990 1,586 2,7
1991 2,257 4,0
1992 3,124 5,8
1993 3,781 7,2
1994 4,193 7,8
1995 5,516 8,8
1996 7,087 11,2
1997 8,595 13,1
1998 10,153 16,6
1999 12,035 21,2
2000 14,204 23,2
2001 16,853 30,7
bank/sektorüberschreitende
Foyerautomaten-Bargeldbezüge in Mrd €
2002 18,059 2.582,0
2003 21,145 2.968,6

Die Gesamtzahl aller Geldausgabeautomaten-Transaktionen und der Gesamtbetrag der Geldausgabeautomaten-Bezüge in Österreich übersteigt jedoch die hier angeführten Zahlen der Bankomaten und bank/sektorüberschreitenden Foyerautomaten. Wenn man die Gesamtzahl der Geldausgabeautomaten-Transaktionen und den Gesamtbetrag des Geldausgabeautomaten-Volumens wissen möchte, müßte man noch die Zahlen der bank/sektoreigenen Transaktionen bzw. Volumina an Foyerautomaten und die Zahlen der Indoor-Geldausgabeautomaten hinzuzählen. Diese sind jedoch nicht bekannt.

Problemlose Abwicklung

Code

Der Bargeldbezug erfolgt in Österreich wie auch in aller Welt weitgehend einheitlich, wobei dem Code (auch PIN – Persönliche Identifizierungsnummer - genannt) besondere Bedeutung beikommt. Deshalb soll die Codeeingabe ähnlich wie bei der Losungswortangabe bei einem Sparbuch durch Körper- und Handabdeckung so erfolgen, daß von niemandem Einsicht genommen werden kann.

Wenn mit österreichischen Maestro-Karten (ehem. eurocheque- und Bankomat-Karten) der Code an Bankomaten drei mal hintereinander falsch eingegeben wird, kommt ein Hinweis, daß die Karte beim vierten Mal zur Sicherheit des Kunden eingezogen wird. Sollte der Code dann ein weiteres Mal falsch eingegeben werden, kommt es zum Einzug der Karte. Diese Vorgangsweise ist möglich, da Fehlversuche auf die Speichermedien der Karte geschrieben werden. Die eingezogene Karte kommt zu Europay Austria, wo die Funktionsfähigkeit der Karte wieder hergestellt wird. Anschließend wird die Karte der kontoführenden Hausbank übermittelt.

Die Verifikation des Codes von ausländischen Debitkarten, von Kredit- und Bargeldbezugskarten erfolgt nach den Richtlinien der kartenausgebenden Bank bzw. der entsprechenden Zahlungsverkehrsorganisationen. Gleiches gilt für die Maßnahmen bei mehrfacher Fehleingabe.

Bargeldbezugshöhe

Die max. Bargeldbezugshöhe für österreichische Maestro-Karten (ehem. Eurocheque- und Bankomat-Karten) mit Code beträgt heute 400 Euro pro Transaktion. Wieviel jedoch tatsächlich abgehoben werden kann hängt davon ab, ob der initiierte Bargeldbezug von Europay Austria im Auftrag der kartenausgebenden Bank mittels fixen oder flexiblen Tages- bzw. Wochenlimits autorisiert wird oder von Europay Austria an das Rechenzentrum der kartenausgebenden Bank durchgeroutet und von dieser autorisiert wird.

Für ausländische Maestro-Karten, MasterCard-, Visa-, American Express- und Diners Club-Kreditkarten sowie Cirrus- und Plus-Bargeldbezugskarten gilt ebenso ein Limit von 400 Euro pro Transaktion. Die Anzahl der Transaktionen hängt von den Kundenrichtlinien der kartenausgebenden Bank bzw. den Richtlinien der entsprechenden Zahlungsverkehrsorganisation ab.

Clearing und Settlement

Der Bankomat tauscht alle Transaktionsdaten regelmäßig mit dem zentralen Bankomat-Rechenzentrum aus. Sie werden gesammelt und nach einer täglichen Batchverarbeitung gecleart und gesettled. Dabei wird einerseits der Bankomat-Standortbank das ausbezahlte Geld gutgeschrieben und andererseits den österreichischen Maestro-Karteninhabern sowie den entsprechenden Kartenorganisationen für Transaktionen mit ausländischen Maestro-Karten, MasterCard-, Visa-Kredit-, American Express- und Diners Club-Kreditkarten sowie Cirrus- und Plus-Bargeldbezugskarten das behobene Geld angelastet.

Seltene Reklamationen

Die Verfügbarkeit der Bankomaten ist über 98 Prozent, was bedeutet, daß die Karteninhaber nahezu immer und überall auf betriebsbereite und funktionstüchtige Geldausgabeautomaten stoßen. Ausfälle sind entweder „leere“ Bankomaten (z.B. wenn die Anzahl der Transaktionen oder die entnommenen Geldbeträge deutlich über den üblicherweise am jeweiligen Bankomaten vorkommenden liegen) oder vereinzelt auf ein technisches Gebrechen der Geräte zurückzuführen.

Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß pro eine Million Bankomat-Transaktionen in rund 13 Fälle vom Karteninhaber eine Aufklärung verlangt wird. Nach entsprechender Kommunikation erledigen sich 75-80 Prozent dieser Verlangen sofort zur Zufriedenheit des Karteninhabers. Lediglich 20-25 Prozent dieser Fälle, das sind rund drei Fälle pro eine Million Bankomat-Transaktionen müssen als Reklamationen betrachtet und entsprechend weiterverfolgt werden, womit sich eine Reklamationsquote von 0,0003 Prozent (drei Zehntausendstel Prozent bzw. drei Tausendstel Promille) ergibt.

Ladung von Quick an (österreichischen) Bankomaten

Bei Bankomaten kann man seit 1996 auch Quick, die österreichische Elektronische Geldbörse aufladen. Dabei können bis zu 400 Euro vom Girokonto abgebucht und im Chip gespeichert werden. Mit Quick kann dann ohne Verwendung des Pincodes am POS und an zahlreichen Automaten bezahlt werden, bis der gespeicherte Geldbetrag erschöpft ist, der dann wieder aufgeladen werden kann. Die Quick-Funktion ist auf jeder österreichischen Maestro-Card vorhanden.

Ladung von Handy-Wertkarten an (österreichischen) Bankomaten

Seit Mai 2004 ist es zusätzlich möglich, die Wertkarten der vier größten Mobiltelefonbetreiber aufzuladen. Die derzeit rund 3,5 Mio Besitzer von Wertkarten-Handys von A1 (B-Free), T-Mobile (Klax), One (Take One) und Telering (Twist) haben jetzt eine neue und bequeme Möglichkeit, ihr Guthaben aufzuladen: mit allen 6,3 Mio österreichischen Maestro-Karten an über 2.700 Bankomaten. Damit gibt es jetzt neben dem Bezug von Bargeld und dem Aufladen von Quick, der österreichischen Elektronischen Geldbörse, ein weiteres Service der österreichischen Geldinstitute an Bankomaten, das rund um die Uhr genutzt werden kann. Es kommt dabei zu keiner Verknüpfung von Handy- und Kontodaten bei den Mobiltelefon-Gesellschaften, womit die Anonymität der Wertkarten-Kunden gewahrt bleibt.

Die Funktionsweise des Aufladens von Handy-Wertkarten ist denkbar einfach:

  • Die Maestro-Karte in den Geldausgabeautomaten einführen.
  • Am Display „Wertkartentelefon aufladen“ wählen.
  • Den persönlichen Code der Maestro-Karte eintippen.
  • Die Rufnummer des Wertkartenhandys eingeben.

Die Eingabe der Telefonnummer des aufzuladenden Handys kann wahlweise mit Landeskennzahl 43 + Rufnummer, mit 00 + Landeskennzahl 43 +Rufnummer oder mit der Rufnummer erfolgen. Die Eingabe von Telefonnummern ausländischer Handys ist nicht möglich. Nach Drücken der Taste „Bestätigung“ erfolgt eine Plausibilitätsprüfung der eingegebenen Telefonnummer. Ergibt die Plausibilitätsprüfung einen Mangel kommt eine Fehlermeldung „Ungültige Vorwahl oder Nummernlänge“ und das Telefonnummerneingabefeld wird gelöscht. Auch der Kunde kann durch Drücken der Taste „Korrektur“ das Telefonnummerneingabefeld löschen und danach eine neue Telefonnummer eingeben. Durch Drücken der Taste „Abbruch“ kann der Kunde die Transaktion jederzeit abbrechen.

  • Den gewünschten Betrag (€ 20, € 40, € 60, € 80) auswählen.

Nach Drücken der Taste „Bestätigung“ erfolgt eine Limitprüfung, wonach im positiven Fall die Transaktion an die Mobiltelefon-Gesellschaft weitergeleitet wird. Ist der gewünschte Ladebetrag höher als das noch verfügbare Limit, dann werden die Ladebeträge angezeigt, die möglich sind. Sollte das noch verfügbare Limit so klein sein, dass kein Ladebetrag mehr möglich ist, wird dies dem Kunden angezeigt. Durch Drücken der Taste „Abbruch“ kann der Kunde die Transaktion jederzeit abbrechen.

  • Bei ordnungsgemäßer Eingabe wird der Ladeauftrag am Bankomat-Display unter Angabe des Ladebetrages und der Handy-Telefonnummer angezeigt, der durch Drücken der Taste „Bestätigung“ fixiert wird.
  • Nach einer erfolgreichen Ladetransaktion wird am Display darauf hingewiesen.

Ist die Ladetransaktion nicht erfolgreich, erfolgt der Hinweis „Ihr Auftrag kann nicht durchgeführt werden“.

  • Der Besitzer des Wertkartenhandys wird von der erfolgreichen Aufladung von seiner Mobiltelefon-Gesellschaft danach per SMS in Kenntnis gesetzt.

Seitens Europay Austria, das den Service im Auftrag der österreichischen Geldinstitute betreibt, erwartet man, dass nach der Anlaufzeit rund 25 Prozent der Ladungen von Wertkartenhandys an Bankomaten erfolgen wird. À la longue könnten es bis zu 50 Prozent.

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