Paul David Fischer

Paul David Fischer – etwa 80-jaehrig
Paul David Fischer

Paul David Fischer (* 2. Juni 1836 in Berlin; † 13. März 1920 in Berlin) war ein deutscher Verwaltungsjurist, wesentlich am Aufbau der Reichspost beteiligt und Aufsichtsratsvorsitzender der Disconto-Gesellschaft.

Leben

Fischer studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Berlin und Bonn. Nach dem Referendariat trat er in die preußische Postverwaltung ein. 1867 wurde er in das Generalpostamt des Norddeutschen Bundes berufen und wurde schließlich 1895 Unterstaatssekretär im Reichspostamt. Fischer war einer der wichtigsten Mitarbeiter des Staatssekretärs Heinrich von Stephan.[1]

Für diese umfangreiche Bautätigkeit, die Fischer als Justiziar maßgeblich begleitete, hatte sich Stephan, die Loslösung der Post von der preußischen Bauverwaltung benützend, eigene Organe sowohl an der Zentralstelle wie an den Provinzialbehörden zu schaffen gewusst. In dem Geheimrat August Kind, der um diese Zeit von der Bergverwaltung zur Post übertrat, hatte er einen als Architekten wie als Verwaltungsbeamten gleich tüchtigen, dabei gewandten und anstelligen Bauberater gefunden, dem sich die als Postbauräte bei einer wachsenden Zahl von Oberpostdirektionen angestellten Provinzialorgane und die je nach Bedarf angenommenen örtlichen Bauleiter willig fügten.[2]

Paul David Fischer
Paul David Fischer (Plakette von Adolf von Hildebrand)

Seit dem Gründungsjahr 1880 des Elektrotechnischen Vereins in Berlin waren Stephan Ehrenvorsitzender und Fischer Syndikus.[3]

Mit den 1890er Jahren übernahm er als Direktor der Abteilung III im Reichspostamt weitere Führungsfunktionen unter Staatssekretär von Stephan. Paul David Fischer erwartete, zum Nachfolger Heinrich von Stephans ernannt zu werden. Als der Kaiser einen General zum Postmeister ernannte, unter dem Fischer nicht arbeiten wollte, weil er ihn als Nichtfachmann ansah, entschloss er sich, sich vom Postdienst pensionieren zu lassen.[4] Zum 1. Januar 1898 trat er in den Ruhestand. 1899 wurde er, auf Einladung Adolph von Hansemanns, Mitglied des Aufsichtsrats der Disconto-Gesellschaft und war von 1902 bis 1920 dessen Vorsitzender. In dieser Zeit war die Bank auch in Schantung aktiv.[5][6]

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf beim Historischen Institut der Deutschen Bank. Abgerufen am 13. November 2016.
  2. Erinnerungen aus meinem Leben., S. 184
  3. Vgl. Sitzungsbericht vom 24. Oktober 1882, in: ETZ- Elektrotechnische Zeitschrift: Ausgabe A., Band 3, hrsg. vom Verband Deutscher Elektrotechniker, Elektrotechnischer Verein zu Berlin, Berlin 1882, S. 393–399
  4. Erinnerungen aus meinem Leben., S. 288/289
  5. Reise-Eindrücke aus Schantung: Vortr., geh. in d. Abt. Berlin-Charlottenburg d. Deutschen Kolonialgesellschaft. Reimer, 1902.
  6. Paul Fischer, Alfred Gaedertz, Paul Erich: Baugeschichte der Schantung-Eisenbahn: nebst vier Anlagen. Büttner, 1904.