Die NHL-Saison 2015/16 war die 99. Spielzeit der National Hockey League (NHL). Die reguläre Saison, an deren Ende die Washington Capitals als punktbestes Team die Presidents’ Trophy gewannen, wurde vom 7. Oktober 2015 bis zum 10. April 2016 ausgetragen. Patrick Kane von den Chicago Blackhawks wurde dabei bester Scorer (106) und in der Folge auch als wertvollster Spieler ausgezeichnet. Die meisten Tore (50) erzielte bereits zum vierten Mal in Folge Alexander Owetschkin von den Washington Capitals, die in Braden Holtby auch den besten Torwart sowie in Barry Trotz den bester Trainer der Spielzeit stellten.
Die anschließenden Playoffs begannen am 13. April 2016 und endeten mit dem 4:2-Sieg der Pittsburgh Penguins über die San Jose Sharks am 12. Juni 2016, wobei Sidney Crosby von den Penguins als wertvollster Spieler geehrt wurde.
Mit Beginn der Saison 2015/16 treten folgende Regeländerungen in Kraft:[1]
Endet ein Spiel der regulären Saison nach 60 Minuten Spielzeit unentschieden, wird eine fünfminütige Overtime gespielt, bei der fortan nur drei anstatt zuvor vier Feldspieler auf dem Eis sind. Für die Overtime-Periode gilt weiterhin die Sudden-Death-Regel, sodass der erste Treffer das Spiel beendet; sollte kein Tor fallen, geht es anschließend in ein Shootout. Da zu keiner Zeit weniger als drei Feldspieler einer Mannschaft auf dem Eis sein dürfen, wird die Anzahl der Spieler des Gegners bei Zeitstrafen in der Overtime erhöht, statt einen eigenen Spieler auf die Strafbank zu schicken. Hintergrund der neuen Regel ist, dass weniger Spiele nach Shootout entschieden werden sollen, wobei die American Hockey League ein ähnliches Format einer 3-gegen-3-Overtime bereits zur Saison 2014/15 eingeführt hatte und den Anteil der in Overtime entschiedenen Spiele deutlich erhöhen konnte.
Wie bereits in der National Football League etabliert, wird es fortan eine „Coach’s Challenge“ geben, das heißt eine pro Spiel einmalige Gelegenheit für Trainer, strittige Spielszenen von einem Videoschiedsrichter bewerten und gegebenenfalls korrigieren zu lassen. Bisher stand diese Form des Videobeweises nur den Schiedsrichtern selbst und nur in bestimmten Situationen zur Verfügung (beispielsweise Tor oder kein Tor). Dies wird nun um folgende Situationen erweitert:
Fällt ein Tor aus einer vermeintlichen Abseitssituation, wird dies überprüft und das Tor gegebenenfalls aberkannt. Da sich die verfügbaren Kamera-Blickwinkel im Laufe der regulären Saison als häufig nicht eindeutig erwiesen, wurde im März beschlossen, dass in allen Stadien, in denen Playoff-Spiele stattfinden, jeweils eine genau auf der blauen Linie positionierte Kamera installiert wird.[2]
Bei einer vermeintlichen Behinderung des Torwarts (engl. goaltender interference), haben beide Trainer die Möglichkeit einer Challenge. Entscheiden die Schiedsrichter auf Behinderung und erkennen das Tor ab, kann dies ebenso überprüft werden, wie eine Entscheidung auf keine Behinderung und Tor.
Um die Challenge nutzen zu dürfen, muss das Team die einmal pro Spiel zur Verfügung stehende Auszeit noch nicht verbraucht haben. Liegt der Trainer mit seiner Challenge falsch und die Entscheidung bleibt bestehen, verfällt die Auszeit; sollte er Recht bekommen, bleibt sie erhalten. Die Challenge selbst ist unabhängig von deren Erfolg nur einmal pro Spiel und Team zulässig.
Abkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, OTL = Niederlage nach Overtime bzw. Shootout, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte Erläuterungen: In Klammern befindet sich die Platzierung innerhalb der Conference; = Playoff-Qualifikation, = Division-Sieger, = Conference-Sieger, = Presidents’-Trophy-Gewinner
Mit 106 Punkten führte Patrick Kane die Scorerliste der NHL an und wurde somit zum ersten US-Amerikaner, der die Art Ross Trophy gewann. Die meisten Tore erzielte zum vierten Mal in Folge Alexander Owetschkin, dem 50 Treffer gelangen. Erik Karlsson wurde der erste Verteidiger seit Bobby Orr (1974/75), der die Liga in Torvorlagen (66) anführte; zudem war er der erste Abwehrspieler seit Paul Coffey (1985/86), der sich in den Top 5 der Scorerliste platzierte. Die Plus/Minus-Wertung führte Tyler Toffoli mit +35 an; den schlechtesten Wert in dieser Kategorie hatte Mikkel Bødker mit −33.
Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Assists, Pkt = Punkte, +/− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Bestwert
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: GP = Spiele, TOI = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, OTL = Overtime-Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert
Es werden nur Torhüter erfasst, die mindestens 25 Spiele absolviert haben. Sortiert nach bestem Gegentorschnitt.
Mit 30 Toren, 47 Vorlagen und somit 77 Scorerpunkten führte Artemi Panarin die Rookies der Liga deutlich an und platzierte sich zudem auch in den Top 10 der gesamten Liga. Connor McDavid verpasste knapp die Hälfte der Saison aufgrund einer Verletzung, kam allerdings auf über einen Punkt pro Spiel. Die beste Plus/Minus-Statistik aller Rookies erreichte Colton Parayko mit +28, während Ben Hutton mit −21 an letzter Position lag. Die meiste Eiszeit erhielt Jordan Oesterle mit durchschnittlich 21 Minuten und 41 Sekunden pro Spiel.
Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/− = Plus/Minus, PIM = Strafminuten