Handball-Bundesliga 1991/92

Handball-Bundesliga
1991/92
MeisterSG Wallau/Massenheim
PokalsiegerTUSEM Essen
AbsteigerVfL Bad Schwartau
SV Blau-Weiß Spandau
BFV Frankfurt/Oder
SV Post Telekom Schwerin
BSV Stahl Brandenburg
SC Leipzig
ThSV Eisenach
HSV Suhl
Dessauer SV ZAB
SC Cottbus
EHV Wismut Aue
Mannschaften28
Spiele364
Tore14.549 (ø 39,97 pro Spiel)
Zuschauer699.608 (ø 1.922 pro Spiel)
TorschützenkönigJochen Fraatz
(TUSEM Essen) (212 Tore)
Handball-Bundesliga 1990/91

Die Handball-Bundesliga 1991/92 war die insgesamt 26. Spielzeit der höchsten deutschen Spielklasse im Handball der Männer in der Geschichte der Handball-Bundesliga. Nach der deutschen Wiedervereinigung war es die erste Spielzeit, die von Beginn bis Ende gemeinsam gespielt wurde. Die Saison begann am 20. September 1991 und endete mit dem letzten Spieltag am 8. März 1992.

Saisonverlauf

28 Mannschaften spielten um die deutsche Meisterschaft 1992. Dabei wurde erstmals seit der Handball-Bundesliga Saison 1976/77 wieder mit einer Nord- und Südstaffel mit je 14 Teams gespielt. Neben den 13 Mannschaften der „West“-Bundesliga Saison 1990/91 und deren drei Aufsteigern SG VfL/BHW Hameln, HSG TuRU Düsseldorf und TV Eitra 1910 wurden die zehn Vereine der DDR-Oberliga des Deutschen Handballverbandes der Saison 1990/91, im Einzelnen SC Magdeburg, HC Preußen Berlin (als SV Blau-Weiß Spandau), SC Leipzig, BFV Frankfurt/Oder, HC Empor Rostock, EHV Wismut Aue, ThSV Eisenach, Dessauer SV ZAB, BSV Stahl Brandenburg und SV Post Telekom Schwerin, sowie deren zwei Aufsteiger HSV Suhl und SC Cottbus gesetzt. Die deutsche Meisterschaft wurde in Play-offs ausgespielt. Hierzu qualifizierten sich die besten vier Teams der Staffeln Nord und Süd der Saison. Außerdem fand die Ausspielung des DHB-Pokals zum 18. Mal statt.

Deutscher Meister 1992 wurde zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Mannschaft der SG Wallau/Massenheim.

Aus der Handball-Bundesliga in die 2. Bundesliga absteigen mussten der VfL Bad Schwartau, SV Blau-Weiß Spandau, BFV Frankfurt/Oder, SV Post Telekom Schwerin, BSV Stahl Brandenburg, SC Leipzig, ThSV Eisenach, HSV Suhl, Dessauer SV ZAB, SC Cottbus und EHV Wismut Aue. Dabei wurde eine Relegationsrunde in zwei Gruppen mit zehn Mannschaften ausgespielt, von denen zwei in der nächsten Saison in der 1. Liga spielten. An der Relegationsrunde nahmen jeweils der Neunte und Zehnte der 1. Bundesliga Nord und Süd sowie die beiden Erstplatzierten der drei 2. Bundesligen teil. Dabei konnte Empor Rostock im Gegensatz zum besser platzierten Team aus Bad Schwartau den Klassenerhalt erringen.

In 364 Spielen – Play-offs nicht eingerechnet – fielen mit insgesamt 14549 Toren (ø 40 pro Spiel) im Durchschnitt 0,7 Tore weniger als in der Saison 1990/91. Dabei gab es 235 Heimsiege, 38 Unentschieden und 91 Auswärtssiege. Den höchsten Heimsieg verzeichnete die HSG TuRU Düsseldorf am 17. Spieltag mit 27:10 gegen den HC Empor Rostock. Den höchsten Auswärtssieg erspielte am 21. Spieltag die Mannschaft der SG Wallau/Massenheim mit 16:30 beim EHV Wismut Aue. Das torreichste Spiel fand am 7. Spieltag zwischen dem TV Eitra 1910 und dem SC Cottbus statt und endete 35:25. Das waren 20 Tore mehr als der Gesamtdurchschnitt. Torschützenkönig wurde mit 212 erzielten Toren Jochen Fraatz vom TUSEM Essen.

Den zum 18. Mal ausgespielten DHB-Pokal sicherte sich wie im Jahr zuvor die Mannschaft des TUSEM Essen.

Statistiken

Abschlusstabellen

Staffel Nord

In den 182 Spielen der Staffel Nord fielen mit insgesamt 7278 Toren im Durchschnitt etwa 40 Tore pro Spiel. Dabei gab es 123 Heimsiege, 18 Unentschieden und 41 Auswärtssiege. Den höchsten Heimsieg verzeichnete die HSG TuRU Düsseldorf am 17. Spieltag mit 27:10 gegen den HC Empor Rostock. Den höchsten Auswärtssieg erspielte am 7. Spieltag die Mannschaft des TUSEM Essen mit 16:27 beim BSV Stahl Brandenburg. Das torreichste Spiel fand am 12. Spieltag zwischen dem SG VfL/BHW Hameln und dem VfL Fredenbeck statt und endete 30:24. Das waren 14 Tore mehr als der Liga-Saisondurchschnitt. Vier Vereine standen im Verlauf der Saison an der Tabellenspitze: SG VfL/BHW Hameln (2×), THW Kiel (4×), VfL Fredenbeck (5×) und TUSEM Essen (15×). Torschützenkönig wurde mit 212 erzielten Toren Jochen Fraatz vom TUSEM Essen.

RangVereinSp.SUNToreDiff.Punkte
01.TUSEM Essen (P)261844572:493 +7940:12
02.THW Kiel261673544:480 +6439:13
03.SC Magdeburg261727548:479 +6936:16
04.SG VfL/BHW Hameln (A)261718578:499 +7935:17
05.TBV Lemgo261376533:480 +5333:19
06.VfL Fredenbeck2615110591:559 +3231:21
07.TSV Bayer Dormagen2614012527:495 +3228:24
08.HSG TuRU Düsseldorf (A)2610511518:489 +2925:27
09.VfL Bad Schwartau2610412517:531 −1424:28
10.HC Empor Rostock2611015474:543 −6922:30
11.SV Blau-Weiß Spandau269314515:530 −1521:31
12.BFV Frankfurt/Oder267217494:562 −6816:36
13.SV Post Telekom Schwerin265120425:539−11411:41
14.BSV Stahl Brandenburg261124442:559−15703:49
Kreuztabelle

Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse der Spiele der Staffel Nord dieser Saison dar.
Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.

Bundesliga 1991/92 Staffel NordTUSEM EssenSC MagdeburgSG VfL/BHW HamelnTBV LemgoVfL FredenbeckTSV Bayer DormagenHSG TuRU DüsseldorfVfL Bad SchwartauSV Blau-Weiß SpandauBFV Frankfurt/OderBSV Stahl Brandenburg
TUSEM Essen20:2021:1723:2020:2030:2221:1825:2322:2024:1819:1420:1328:1428:15
THW Kiel15:1322:1623:2417:1726:2323:1419:1725:1520:1423:1918:1526:1426:18
SC Magdeburg19:1920:2021:1520:1427:1521:1714:1321:1725:1523:1221:2029:1619:16
SG VfL/BHW Hameln20:1525:2024:1718:1630:2425:1723:2217:1728:1926:1622:1527:1724:15
TBV Lemgo20:2318:1824:2024:2120:2017:1618:1825:1825:1524:2327:1724:1429:14
VfL Fredenbeck27:2423:1625:2921:1926:1825:1724:2231:1924:2027:2327:2023:1527:22
TSV Bayer Dormagen24:1813:1720:2419:1718:1725:1916:1422:1827:1719:1621:1826:1535:19
HSG TuRU Düsseldorf17:2021:2222:1921:1816:1618:1216:2123:1927:1023:2127:2414:1327:18
VfL Bad Schwartau22:2317:1721:2420:2225:2221:2022:1725:2521:1721:1925:1723:1928:21
HC Empor Rostock16:1923:2520:1919:2319:2122:1818:1621:1822:1924:2319:1819:1618:17
SV Blau-Weiß Spandau20:2220:2023:1624:2322:2219:2325:2016:1618:1517:1427:2114:1226:19
BFV Frankfurt/Oder19:2425:2518:2219:1816:1923:2216:2320:1724:2420:1823:2122:1423:20
SV Post Telekom Schwerin24:2417:1814:2214:2413:1416:2120:1914:2018:2516:1717:1622:1117:16
BSV Stahl Brandenburg16:2719:2316:2321:2513:2218:2217:2721:2100:0*17:2018:2119:1717:24
Stand: 8. März 1992

*0BSV Stahl BrandenburgVfL Bad Schwartau wurde kampflos für Schwartau gewertet.

Staffel Süd

In den 182 Spielen der Staffel Süd fielen mit insgesamt 7271 Toren im Durchschnitt knapp 40 Tore pro Spiel. Dabei gab es 112 Heimsiege, 20 Unentschieden und 50 Auswärtssiege. Den höchsten Heimsieg verzeichnete die SG Wallau/Massenheim am 8. Spieltag mit 28:12 gegen den EHV Wismut Aue. Den höchsten Auswärtssieg erspielte am 21. Spieltag ebenfalls die Mannschaft der SG Wallau/Massenheim mit 16:30 ebenfalls gegen EHV Wismut Aue. Das torreichste Spiel fand am 7. Spieltag zwischen den Bundesliga-Neulingen TV Eitra 1910 und SC Cottbus statt und endete 35:25. Das waren 20 Tore mehr als der Liga-Saisondurchschnitt. Drei Vereine standen im Verlauf der Saison an der Tabellenspitze: Dessauer SV ZAB (1×), SG Wallau/Massenheim (8×) und SG Leutershausen (17×). Torschützenkönig wurde mit 187 erzielten Toren Hendrik Ochel vom TSV Milbertshofen.

Die Saison war durch ein starkes Ungleichgewicht zwischen den erstmals gemeinsam startenden Ost- und West-Vereinen gekennzeichnet. Resultat der Runde war, dass alle acht gestarteten Vereine aus Westdeutschland die Klasse halten konnten, während sämtliche sechs ostdeutschen Starter in die zweite Liga absteigen mussten. Selbst den hessischen Aufsteiger aus Eitra konnte keine der ostdeutschen Mannschaften überflügeln.

RangVereinSp.SUNToreDiff.Punkte
01.SG Wallau/Massenheim262123604:469+13544:80
02.SG Leutershausen261835497:412 +8539:13
03.TSV Milbertshofen261745586:508 +7838:14
04.TuS Schutterwald261718579:483 +9635:17
05.TV 08 Niederwürzbach261637555:490 +6535:17
06.VfL Gummersbach (M)261376482:438 +4433:19
07.TV Großwallstadt2612410531:514 +1728:24
08.TV Eitra 1910 (A)2611312539:548  −925:27
09.SC Leipzig2611213482:506 −2424:28
10.ThSV Eisenach268216466:503 −3718:34
11.HSV Suhl265318438:526 −8813:39
12.Dessauer SV ZAB265219500:604−10412:40
13.SC Cottbus264319537:648−11111:41
14.EHV Wismut Aue264121475:622−14709:43
Legende
Teilnehmer an den Play-offs um die deutsche Meisterschaft 1992 und Deutscher Meister 1992
Teilnehmer an den Play-offs um die deutsche Meisterschaft 1992
Absteiger in die 2. Bundesliga 1992/93
(M)Deutscher Meister 1991
(P)DHB-Pokal-Sieger 1991
(A)Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 1990/91
Kreuztabelle

Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse der Spiele der Staffel Süd dieser Saison dar.
Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.

Bundesliga 1991/92 Staffel SüdSG Wallau/MassenheimSG LeutershausenTSV MilbertshofenTuS SchutterwaldTV 08 NiederwürzbachVfL GummersbachTV GroßwallstadtTV Eitra 1910SC LeipzigThSV EisenachHSV SuhlDessauer SV ZABSC CottbusEHV Wismut Aue
SG Wallau/Massenheim19:2124:2423:2218:1719:1625:1926:1627:1520:1423:1027:1731:2228:12
SG Leutershausen20:2221:1619:1518:1715:9017:1422:1316:1516:1123:1223:1329:1927:16
TSV Milbertshofen19:2315:1519:1626:2121:2031:2129:2223:1929:2019:1427:1626:1728:14
TuS Schutterwald21:2218:1717:1825:2321:1413:1230:1525:2026:2223:1428:1530:1530:16
TV 08 Niederwürzbach24:2815:1827:2021:1719:1722:1823:2128:1522:1318:1623:2131:1728:14
VfL Gummersbach18:1315:1515:1418:1717:1722:2116:1616:1118:1825:1328:2230:1830:15
TV Großwallstadt19:1912:1424:3022:2221:2020:1520:2823:1721:1924:1427:1622:1724:23
TV Eitra 191016:2318:1727:2823:2018:1815:1617:1923:1621:1821:1329:2035:2527:19
SC Leipzig15:2122:1917:1613:1519:2014:1421:1920:1419:1816:1428:2824:1923:16
ThSV Eisenach17:1821:1618:1818:2112:1515:1615:2126:2317:1621:1823:1922:1524:19
HSV Suhl20:1915:1916:1820:2819:1911:1417:1718:1819:2415:1722:1723:2023:20
Dessauer SV ZAB18:2516:1622:2323:2524:2615:2019:2619:2021:2021:2016:1422:1522:17
SC Cottbus21:3118:2425:2524:2818:2024:2425:2522:2419:2022:1521:2428:1930:24
EHV Wismut Aue16:3016:2017:2417:2620:2119:1916:2025:1916:2318:1226:2424:1920:21
Stand: 8. März 1992

Play-offs

Die besten vier Mannschaften der Staffeln Nord und Süd der Saison qualifizierten sich für die Play-offs um die deutsche Handballmeisterschaft.

Viertelfinale

Team 1Team 2Ergebnisse
SG Wallau/MassenheimSG Hameln24:22, 18:24, 23:20
SG LeutershausenSC Magdeburg21:20, 17:21, 21:20 n. V.
TUSEM EssenTuS Schutterwald23:26, 35:34, 23:20
THW KielTSV Milbertshofen22:18, 18:19, 19:16

Halbfinale

Team 1Team 2Ergebnisse
TUSEM EssenSG Leutershausen20:17, 21:29, 18:19
SG Wallau/MassenheimTHW Kiel21:20, 24:21

Finale

Team 1Team 2Ergebnisse
SG LeutershausenSG Wallau/Massenheim17:24, 18:16

Die Meistermannschaft

1. SG Wallau/Massenheim

DHB-Pokal

Den DHB-Pokal 1991/92 gewann wie im Jahr zuvor die Mannschaft des TUSEM Essen. Sie besiegte im Finale nach Hin- und Rückspiel am 17. und 24. Mai 1992 die SG Flensburg-Handewitt mit 19:20 und 24:24 (mit 5:4 im Siebenmeterwerfen) (gesamt 44:43).