Gesellschaft für Automobilwagenbau System Loutzky

Gesellschaft für Automobilwagenbau System Loutzky
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung[1]
Gründung 1897
Auflösung 1901
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Boris Loutzky
Branche Automobilindustrie
Loutzky 3.5 PS (1900)

Gesellschaft für Automobilwagenbau System Loutzky war ein deutscher Hersteller von Automobilen.

Unternehmensgeschichte

Boris Loutzky gründete das Unternehmen 1897[2][3] (nach anderen Quellen 1899[4][5][6]) in Berlin zur Produktion von Automobilen. Der Markenname lautete Loutzky. 1901[2] (nach anderen Quellen 1900[4][6]) endete die Produktion, weil Loutzky keinen Hersteller für den Bau seiner Konstruktionen in größeren Stückzahlen fand. Er wurde dann für die Daimler Motoren-Gesellschaft tätig.

Fahrzeuge

Ab 1897 entstanden Dreiräder nach Art des De-Dion-Bouton-Motordreirades mit Personenanhänger.[2]

1899 folgte ein vierrädriger Kleinwagen mit zwei Sitzen. Für den Antrieb sorgte ein Zweizylindermotor mit 1000 cm³ Hubraum und 3,5 PS Leistung, der im Heck direkt über der Hinterachse montiert war. Das Getriebe bot zwei Vorwärtsgänge plus Rückwärtsgang. Die Vorderräder waren jeweils an Gabeln wie bei Fahrrädern befestigt. Das Gewicht war mit rund 250 kg angegeben, die Höchstgeschwindigkeit mit 35 km/h.[7]

Außerdem entstand ein Lieferwagen für die Reichspost. Hier leistete der Zweizylindermotor 5 bis 5,5 PS. Zwei Personen fanden nebeneinander auf einer Sitzbank Platz, die weit hinten auf dem Fahrzeug montiert war. Davor war ein Kasten für Ladung.

Während seiner Tätigkeit für die Daimler Motoren-Gesellschaft vermittelte Loutzky 1903 einen Beschaffungsauftrag der russischen Marineverwaltung über eine Reihe von Lastkraftwagen System Daimler-Loutzky[8].

Eine weitere Quelle bestätigt ein Dreirad samt Anhänger auf einer Automobilausstellung.[1]

Literatur

Weblinks

Commons: Gesellschaft für Automobilwagenbau System Loutzky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Michael Wolff Metternich: 100 Jahre auf 3 Rädern. Deutsche Dreispur-Fahrzeuge im Wandel der Zeiten. Neue Kunst Verlag, München, ISBN 3-929956-00-4, S. 214.
  2. a b c Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8.
  3. About my Car (Englisch, abgerufen am 18. Oktober 2012)
  4. a b George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch).
  5. Ulrich Kubisch: Deutsche Automarken von A–Z. VF Verlagsgesellschaft, Mainz 1993, ISBN 3-926917-09-1.
  6. a b GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH (Memento des Originals vom 10. November 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gtue-classic.de (abgerufen am 15. April 2018)
  7. The Motor-Car Journal: The Loutzky Motor-Voiturette. Hrsg.: Charles Cordingley. Band II. Cordingley & Co., London 9. März 1900, S. 13.
  8. Allgemeine Automobil-Zeitung: Daimler-Loutzky in St. Petersburg. Hrsg.: Felix Sterne, Adolf Schmal-Filius. Friedrich Beck, Wien 28. Juni 1903, S. 11–12.