Bismarck-Gymnasium Karlsruhe

Bismarck-Gymnasium Karlsruhe
Schulform Gymnasium
Schulnummer 04105016
Gründung 1586
Adresse

Bismarckstraße 8
76133 Karlsruhe

Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 0′ 48″ N, 8° 23′ 42″ OKoordinaten: 49° 0′ 48″ N, 8° 23′ 42″ O
Schüler etwa 500[1] (April 2019)
Lehrkräfte etwa 50
Leitung Julia Hartenstein[2]
Website bismarck-gymnasium.de

Das Bismarck-Gymnasium ist zusammen mit dem Markgrafen-Gymnasium das älteste humanistische Gymnasium in Karlsruhe. Das Bismarck-Gymnasium, benannt nach dem Reichsgründer Otto Fürst von Bismarck, ist die einzige Karlsruher Schule, in der Latein für alle Fünftklässler Pflicht ist und die die Möglichkeit bietet, vier Fremdsprachen zu lernen. Die Schule befindet sich neben dem Mädchengymnasium St. Dominikus in der Bismarckstraße. Seit 2004 gibt es auch ein europäisches Gymnasium, das zwei moderne mit den alten Sprachen Latein und Altgriechisch verbindet.

Geschichte

Das Bismarck-Gymnasium geht auf das 1586 unter Markgraf Ernst Friedrich Am Zwinger, im Zentrum von Durlach gegründete Gymnasium illustre zurück. Der streng im lutherischen Glauben erzogene Markgraf anerkannte nach der Regierungsübernahme auch die calvinistische Lehre an und ließ 1599 in Schloss Staffort ein neues Glaubensbekenntnis, das Stafforter Buch drucken. Offensichtlich wollte er damit in der Markgrafschaft eine Versöhnung beider evangelischer Glaubensrichtungen bewirken.

Titelblatt des Stafforter Buches von 1599

1724 verlegte Markgraf Karl Wilhelm die Fürstenschule in die neue Residenzstadt Karlsruhe, fusionierte diese mit dem erst drei Jahre vorher gegründeten Athenäum und ernannte dessen Leiter Johann Caspar Malsch, den ersten Karlsruher Geschichtsschreiber, zum Rektor. Da auch das Gymnasium in Durlach bestehen blieb, haben das Markgrafen-Gymnasium in Durlach und das Bismarck-Gymnasium dieselben Wurzeln. Zuerst befand sich die Karlsruher Fürstenschule in der Langen Straße (heute: Kaiserstraße), ab 1807/24 in den beiden Flügeln der Stadtkirche am Marktplatz. Von 1806 bis 1872 trug die Schule die Bezeichnung Lyzeum beziehungsweise Karlsruher Lyzeum, von 1872 bis 1938 Großherzogliches Gymnasium. 1871 bis 1874 wurde in der Bismarckstraße ein neues Schulgebäude nach Plänen von Heinrich Leonhard errichtet, in dem das Gymnasium seitdem beherbergt ist. 1938 erhielt die Schule ihren heutigen Namen, benannt nach dem Reichsgründer Fürst Otto von Bismarck.

Der Dichter Johann Peter Hebel besuchte die Schule von 1774 bis 1778; ihr Direktor war er von 1808 bis 1814.

Aus dem ältesten Karlsruher Gymnasium gingen mit Carl Benz sowohl der Erfinder des Automobils, als auch mit Karl Freiherr von Drais der Erfinder des Fahrrades und der Schreibmaschine hervor.

Besonderheiten

Das Bismarck-Gymnasium hat seit dem Schuljahr 2006/07 einen „Hochbegabtenzug“, der für die Klassen 5–10 angeboten wird, bei dem es eine Klasse für Hochbegabte pro Jahrgang gibt. Außerdem gibt es für die 5. und 6. Klassen wahlweise einen „Streicherzug“, bei dem der Musikunterricht durch das gemeinsame Spielen von Streichinstrumenten ersetzt wird. Das Bismarck-Gymnasium bietet ab der 8. Klasse anstatt von Naturwissenschaft und Technik auch die Fächer Altgriechisch und Französisch an. Außerdem organisiert das Bismarck-Gymnasium jedes Jahr für die 9. Klassen ein Segel-Landschulheim.

Angebote

Das Angebot des Bismarck-Gymnasiums umfasst auch Außerschulisches; darunter sind diverse Arbeitsgemeinschaften (AG), aber auch Sportturniere und Feste.

Die Arbeitsgemeinschaften des Bismarck-Gymnasiums sind auch auf Bundesebene erfolgreich, die Schach-AG erreichte 2019 in der WK IV bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften den 5.[3], die WK II den 3. Platz[4].

Bismarckdenkmal von Karl Friedrich Moest in der Nähe der Schule

Ehemalige Lehrer und Schüler

Siehe auch

Literatur

Commons: Bismarck-Gymnasium Karlsruhe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Bismarck-Gymnasium. In: bismarck-gymnasium.de. Abgerufen am 16. April 2019.
  2. Schulleitung und Kontakt. In: bismarck-gymnasium.de. Abgerufen am 10. April 2020.
  3. DSM WK IV 23. – 26. Mai 2019 in Bad Homburg. deutsche-schachjugend.de, abgerufen am 16. Oktober 2019.
  4. DSM WK II 22. – 26. Mai 2019 in Berlin. deutsche-schachjugend.de, abgerufen am 16. Oktober 2019.