„Feuersteinminen von Jablines-Le haut château“ – Versionsunterschied

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Die '''Feuersteinminen von Jablines-Le haut château''' im [[Département Seine-et-Marne]], Region [[Île-de-France]] in [[Frankreich]], wurden im Jahre 1904 entdeckt und 1989 im Zuge der archäologischen Untersuchung einer westlich des Ortes verlaufenden TGV-Trasse erforscht.
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Der Fundplatz in der Gemarkung „Le haut château“ ist eines der größten unter den etwa 100 bekannten [[Neolithikum|neolithischen]] [[Feuersteinbergwerk]]en in Europa. Der Standort nahe der [[Marne (Fluss)|Marne]] umfasst auf rund 15 Hektar mehr als 3000 Schächte von zwei bis sieben Metern Tiefe (davon 766 freigelegt und 58 erforscht) und eine Anzahl von [[Schlagplatz|Schlagplätzen]].
Die '''Feuersteinminen von Jablines''' im [[Département Seine-et-Marne]], Region [[Île-de-France]] in [[Frankreich]], wurden im Jahre 1904 entdeckt und 1989 im Zuge der archäologischen Untersuchung einer westlich des Ortes verlaufenden TGV-Trasse erforscht.

Der Fundplatz in der Gemarkung „Le haut château“ ist eines der größten unter den etwa 100 bekannten [[Neolithikum|neolithischen]] [[Feuersteinbergwerk]]en in Europa. Der Standort nahe der [[Marne (Fluss)|Marne]] umfasst auf 15 Hektar mehr als 3000 Schächte von zwei bis sieben Metern Tiefe (davon 766 freigelegt und 58 erforscht) und eine Anzahl von Schlagplätzen.


Die C-14-Datierungen zeigen den Betrieb der Minen zwischen 4300 und 3500 v. Chr. während des [[Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur|Chasséen]] bzw. der [[Michelsberger Kultur]] an. Funde von Keramikscherben der [[Cerny-Kultur]] könnten auf eine frühere Nutzungsphase hinweisen, die aber nicht ergraben werden konnte.
Die C-14-Datierungen zeigen den Betrieb der Minen zwischen 4300 und 3500 v. Chr. während des [[Chassey-Lagozza-Cortaillod-Kultur|Chasséen]] bzw. der [[Michelsberger Kultur]] an. Funde von Keramikscherben der [[Cerny-Kultur]] könnten auf eine frühere Nutzungsphase hinweisen, die aber nicht ergraben werden konnte.
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== Literatur ==
== Literatur ==
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon (Hrsg.): ''Jablines–Le Haut Château (Seine-et-Marne). Une minière de silex au Néolithique.'' (= Documents d’archeologie française, Band 35), Editions de la Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1992, ISBN 2-7351-0441-9.
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon (Hrsg.): ''Jablines–Le Haut Château (Seine-et-Marne). Une minière de silex au Néolithique'' (= ''Documents d’archeologie française.'' Band 35). Editions de la Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1992, ISBN 2-7351-0441-9.
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon: ''The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne).'' In: ''Archaeologia Polona'', Bd. 33 (1995), S. 297–310, {{ISSN|0066-5924}}. ([http://www.iaepan.edu.pl/archaeologia-polona/object/514 online])
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon: ''The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne).'' In: ''Archaeologia Polona.'' Band 33, 1995, {{ISSN|0066-5924}}, S. 297–310, ([http://www.iaepan.edu.pl/archaeologia-polona/object/514 online]).
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon: ''The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne).'' In: Antonia Ramos Millán (Hrsg.): ''Siliceous rocks and culture'', Universidad de Granada, Granada 1997, ISBN 84-338-2390-6.
* Françoise Bostyn, Yves Lanchon: ''The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne).'' In: Antonia Ramos Millán (Hrsg.): ''Siliceous rocks and culture.'' Universidad de Granada, Granada 1997, ISBN 84-338-2390-6, S. 271–292.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 11. April 2021, 23:27 Uhr

Die Feuersteinminen von Jablines-Le haut château im Département Seine-et-Marne, Region Île-de-France in Frankreich, wurden im Jahre 1904 entdeckt und 1989 im Zuge der archäologischen Untersuchung einer westlich des Ortes verlaufenden TGV-Trasse erforscht.

Der Fundplatz in der Gemarkung „Le haut château“ ist eines der größten unter den etwa 100 bekannten neolithischen Feuersteinbergwerken in Europa. Der Standort nahe der Marne umfasst auf rund 15 Hektar mehr als 3000 Schächte von zwei bis sieben Metern Tiefe (davon 766 freigelegt und 58 erforscht) und eine Anzahl von Schlagplätzen.

Die C-14-Datierungen zeigen den Betrieb der Minen zwischen 4300 und 3500 v. Chr. während des Chasséen bzw. der Michelsberger Kultur an. Funde von Keramikscherben der Cerny-Kultur könnten auf eine frühere Nutzungsphase hinweisen, die aber nicht ergraben werden konnte.

Die Fundstätte ist unter der Bezeichnung „Gisement archéologique du Haut Château“ seit 1989 als Monument historique geschützt.[1]

Literatur

  • Françoise Bostyn, Yves Lanchon (Hrsg.): Jablines–Le Haut Château (Seine-et-Marne). Une minière de silex au Néolithique (= Documents d’archeologie française. Band 35). Editions de la Maison des Sciences de l’Homme, Paris 1992, ISBN 2-7351-0441-9.
  • Françoise Bostyn, Yves Lanchon: The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne). In: Archaeologia Polona. Band 33, 1995, ISSN 0066-5924, S. 297–310, (online).
  • Françoise Bostyn, Yves Lanchon: The neolithic flint mine at Jablines „Le Haut Château“ (Seine-et-Marne). In: Antonia Ramos Millán (Hrsg.): Siliceous rocks and culture. Universidad de Granada, Granada 1997, ISBN 84-338-2390-6, S. 271–292.

Einzelnachweise

  1. Gisement archéologique du Haut Château in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

Koordinaten: 48° 54′ 30,2″ N, 2° 45′ 56,5″ O