Liste der Mitglieder der Badischen Ständeversammlung 1905 bis 1906

Diese Liste umfasst die Mitglieder der Ständeversammlung des Großherzogtums Baden für die Sessionen des 42. ordentlichen Landtags. Die Eröffnung fand am 12. Dezember 1905 statt. Die Schlusssitzung fiel auf den 8. August 1906. Insgesamt fanden 40 Sitzungen[1] der Ersten Kammer und 148 Sitzungen[2] der Zweiten Kammer statt.

Präsidium der Ersten Kammer

Präsident: Prinz Karl von Baden
1. Vizepräsident: Graf Franz von Bodman
2. Vizepräsident: Wirklicher Geheimrat Albert Bürklin[3]

Mitglieder der Ersten Kammer

Prinzen des Hauses Baden

Standesherren

Vertreter der katholischen Kirche

Vertreter der evangelischen Landeskirche

Vertreter des grundherrlichen Adels

Oberhalb der Murg

Unterhalb der Murg

Vertreter der Landesuniversitäten

Von den Handelskammern gewählte Abgeordnete

Von der Landwirtschaftskammer gewählte Abgeordnete

Von den Handwerkskammern gewählter Abgeordneter

Von den der Städteordnung unterliegenden Städten gewählte Abgeordnete

Von den Städten über 3000 Einwohnern gewählter Abgeordneter

Von den Kreisausschüssen gewählter Abgeordneter

Vom Großherzog ernannte Mitglieder

Präsidium der Zweiten Kammer

Präsident: Albert Gönner[3] bis 15. Januar 1906, danach: Karl Wilckens[3]
1. Vizepräsident: Georg Karl Lauck bis 1. Februar 1906, danach: Johann Zehnter[3]
2. Vizepräsident: Adolf Geck

Die gewählten Abgeordneten der Zweiten Kammer

Seit 1905 gab es nach einer neuen Einteilung insgesamt 73 von Süden nach Norden fortlaufend nummerierte Wahlbezirke. Nachfolgend sind die Stadtwahlbezirke und die Ämterwahlbezirke in zwei separaten Abschnitten zusammengefasst, wodurch die Nummerierung der Wahlbezirke jeweils unvollständig erscheint.

Die Zusammensetzung der Mandate entsprach der Wahl vom 19. Oktober 1905 für die Legislaturperiode 1905 bis 1909. Nach der Wahl bildete sich erstmals eine Koalition aus Nationalliberalen (NLP), Demokraten, Freisinn und Sozialdemokraten (SPD), der sogenannte Großblock. Der Großblock hatte 1905 insgesamt 41 Sitze errungen. Stärkste Fraktion mit 28 Mandaten war das Zentrum.

Stadtwahlbezirke

Wahlbezirk Bezeichnung des Wahlbezirks Name des Abgeordneten Fraktion
3. Wahlbezirk der Stadt Konstanz Martin Venedey Deutsche Volkspartei
(Demokraten)[4]
11. Wahlbezirk der Stadt Lörrach mit Stetten Ernst Friedrich Roesch SPD
18. Wahlbezirk der Stadt Freiburg Constantin Fehrenbach Zentrum
19. Wahlbezirk der Stadt Freiburg Ernst Kräuter SPD
20. Wahlbezirk der Stadt Freiburg Edmund Rebmann Nationalliberale Partei
25. Wahlbezirk der Stadt Lahr Ludwig Schneider[3] Nationalliberale Partei
29. Wahlbezirk der Stadt Offenburg Oskar Muser Deutsche Volkspartei
(Demokraten)[4]
35. Wahlbezirk der Stadt Baden[5] Albert Gönner[3] Nationalliberale Partei
37. Wahlbezirk der Stadt Rastatt Karl Franz Nationalliberale Partei
41. Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe Ludwig Frank[3] SPD
42. Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe Gustav Binz[3] Nationalliberale Partei
43. Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe Paul Frühauf Freisinnige Volkspartei
44. Wahlbezirk der Stadt Karlsruhe Wilhelm Kolb SPD
45. Wahlbezirk der Stadt Durlach Christian Horst SPD
47. Wahlbezirk der Stadt Pforzheim mit Brötzingen Albert Wittum Nationalliberale Partei
48. Wahlbezirk der Stadt Pforzheim mit Brötzingen Adolf Geck SPD
51. Wahlbezirk der Stadt Bruchsal Anton Wiedemann Zentrum
58. Wahlbezirk der Stadt Mannheim Gustav Lehmann SPD
59. Wahlbezirk der Stadt Mannheim Robert Kramer SPD
60. Wahlbezirk der Stadt Mannheim Karl Vogel Deutsche Volkspartei
(Demokraten)[4]
61. Wahlbezirk der Stadt Mannheim Emil Mayer Nationalliberale Partei
62. Wahlbezirk der Stadt Mannheim Albert Süßkind SPD
64. Wahlbezirk der Stadt Heidelberg Rupert Rohrhurst Nationalliberale Partei
65. Wahlbezirk der Stadt Heidelberg Karl Wilckens[3] Nationalliberale Partei

Ämterwahlbezirke

Wahlbezirk Bezeichnung des Wahlbezirks Name des Abgeordneten Fraktion
1. Wahlbezirk des Amtes Pfullendorf mit Gemeinden des Amtes Überlingen Josef Weißhaupt Zentrum
2. Wahlbezirk des Amtes Meßkirch mit Gemeinden des Amtes Stockach Karl Hauser
am 16. Dezember 1905 verstorben, gefolgt von Brodmann
Nationalliberale Partei
Johann Brodmann Nationalliberale Partei
4. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Konstanz, Überlingen und Stockach August Karl Anton Büchner Zentrum
5. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Engen und Konstanz Josef Gießler Zentrum
6. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Donaueschingen und Engen Josef Hilbert Nationalliberale Partei
7. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Villingen und Donaueschingen Joseph Ignaz Goerlacher Zentrum
8. Wahlbezirk des Amtes Bonndorf mit Gemeinden des Amtes Waldshut Josef Wittemann Zentrum
9. Wahlbezirk des Amtes St. Blasien mit Gemeinden des Amtes Waldshut Philipp Blümmel Zentrum
10. Wahlbezirk des Amtes Säckingen mit Gemeinden der Ämter Waldshut und Schopfheim Adolf Ernst Birkenmayer Zentrum
12. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Lörrach Rudolf Obkircher[3] Nationalliberale Partei
13. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Schopfheim und Schönau Georg Peter Weygoldt[3] Nationalliberale Partei
14. Wahlbezirk des Amtes Müllheim mit Gemeinden der Ämter Lörrach und Staufen Ernst Blankenhorn[3] Nationalliberale Partei
15. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Staufen, Schönau, Freiburg und Neustadt Ferdinand Kopf Zentrum
16. Wahlbezirk des Amtes Breisach mit Gemeinden des Amtes Emmendingen Alfred Freiherr Huber von Gleichenstein Zentrum
17. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Neustadt, Triberg und Villingen Josef Duffner Zentrum
21. Wahlbezirk des Amtes Waldkirch mit Gemeinden des Amtes Freiburg Karl Wiest Zentrum
22. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Freiburg und Emmendingen Josef Julius Schüler Zentrum
23. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Emmendingen Wilhelm Pfefferle Nationalliberale Partei
24. Wahlbezirk des Amtes Ettenheim mit Gemeinden der Ämter Emmendingen und Lahr Emil Armbruster Zentrum
26. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Triberg, Villingen und Wolfach Alfred Meyr Nationalliberale Partei
27. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Lahr und Offenburg Karl Heimburger[3] Deutsche Volkspartei
(Demokraten)[4]
28. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Wolfach und Offenburg Michael Josef Hennig Zentrum
30. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Kehl Friedrich Saenger Nationalliberale Partei
31. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Offenburg und Kehl Joseph Morgenthaler Zentrum
32. Wahlbezirk des Amtes Oberkirch mit Gemeinden der Ämter Offenburg und Achern Franz Friedrich Geppert Zentrum
33. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Achern und Bühl Richard Hergt Zentrum
34. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Bühl und Baden[5] Georg Karl Lauck
am 1. Februar 1906 verstorben, gefolgt von Schmunck
Zentrum
Michael Schmunck Zentrum
36. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Rastatt und Baden[5] Johann Anton Zehnter[3] Zentrum
38. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Rastatt, Bühl und Baden[5] Edmund Schmidt Zentrum
39. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Ettlingen, Rastatt und Karlsruhe Franz Belzer Zentrum
40. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Karlsruhe Ludwig Neck Nationalliberale Partei
46. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Durlach, Ettlingen und Pforzheim Christian Gierich Deutschkonservative Partei
49. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Pforzheim Robert Emil Eichhorn SPD
50. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Bruchsal und Durlach Franz Reiff Deutschkonservative Partei
52. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Bruchsal Julius Breitner Zentrum
53. Wahlbezirk des Amtes Bretten mit Gemeinden des Amtes Bruchsal Otto Heinrich Schmidt Bund der Landwirte
54. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Wiesloch und Bruchsal Peter Freiherr von und zu Mentzingen Zentrum
55. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Heidelberg und Wiesloch Georg Pfeiffle SPD
56. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Schwetzingen Wilhelm Ihrig Deutsche Volkspartei
(Demokraten)[4]
57. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Mannheim und Schwetzingen Friedrich Bechtold SPD
63. Wahlbezirk des Amtes Weinheim mit Teilen des Amtes Mannheim Valentin Müller Nationalliberale Partei
66. Wahlbezirk des Amtes Eppingen mit Gemeinden der Ämter Sinsheim und Wiesloch Jakob Burkhard Nationalliberale Partei
67. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Sinsheim Heinrich Neuwirth Nationalliberale Partei
68. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Heidelberg und Eberbach Philipp Quenzer Nationalliberale Partei
69. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Buchen, Eberbach, Amtes Mosbach und Adelsheim Jonas Dieterle Zentrum
70. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Mosbach Johann Georg Banschbach Deutschkonservative Partei
71. Wahlbezirk mit Gemeinden der Ämter Boxberg und Adelsheim Johann Gottfried Leiser Nationalliberale Partei
72. Wahlbezirk mit Gemeinden des Amtes Tauberbischofsheim Josef Schofer[3] Zentrum
73. Wahlbezirk des Amtes Wertheim mit Gemeinden der Ämter Buchen und Tauberbischofsheim August Neuhaus Zentrum

Literatur

Belege und Anmerkungen

  1. Ludwig Bauer, Bernhard Gißler: Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung von 1819–1912. Fidelitas, Karlsruhe 1913, 5. Auflage, S. 62 f.
  2. Adolf Roth und Paul Thorbecke: Die badischen Landstände. Landtagshandbuch. Verlag der G. Braunschen Hofbuchdruckerei, Karlsruhe 1907, S. 272
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad Dieser Mandatsträger ist in den amtlich veröffentlichten Abgeordnetenlisten als promovierter Akademiker ausgewiesen, d. h. dort üblicherweise mit einem vor dem Namen stehenden Doktor-Grad verzeichnet
  4. a b c d e Von 1868 bis 1878 hieß das Pendant zur Deutschen Volkspartei in Baden Demokratische Partei
  5. a b c d Bis 1931 hieß die Stadt Baden-Baden nur Baden.