Horb an der Steinach

Horb an der Steinach
Markt Mitwitz
Koordinaten: 50° 14′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 50° 13′ 44″ N, 11° 12′ 27″ O
Höhe: 290 m ü. NHN
Einwohner: 100 (2004)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 96268
Vorwahl: 09266
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Horb an der Steinach (amtlich: Horb a.d.Steinach) ist ein Gemeindeteil des Marktes Mitwitz im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[2]

Geographie

Das Dorf Horb an der Steinach liegt etwa 18 Kilometer südöstlich von Coburg im Steinachtal am Fuß der Schimmelleite. Der Ort befindet sich mitten im Überschwemmungsgebiet der Steinach. Die Staatsstraße 2208 verbindet den Ort mit Mitwitz und Leutendorf. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lochleithen und Hof an der Steinach.[3]

Geschichte

Im Jahr 1135 wurde Horb erstmals urkundlich als „Horwa“ anlässlich der Übergabe von Gütern an das Kloster Michelsberg erwähnt.[4] 1284 hieß die Siedlung „Horve“.[5] Das Wort leitet sich von „horo“ ab, was so viel wie Sumpf bedeutet und von der Lage an der Steinachniederung herrührt.

1485 verkaufte die Abtei ihren Besitzkomplex dem Kurfürstentum Sachsen, aus dem später das Herzogtum Sachsen-Coburg hervorging. Dadurch gehörte der Ort zum sächsischen Rittergut Hassenberg.[4] 1812 Jahre wurde Horb vom evangelisch-lutherischen Kirchensprengel Schmölz nach Gestungshausen umgepfarrt.[6] Die Kinder gingen in Leutendorf zur Schule. Der Weiler Lochleithen war ein Ortsteil.

In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmten 3 Horber Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 26 dagegen. Somit gehörte ab dem 1. Juli 1920 auch Horb zum Freistaat Bayern.[7]

1925 hatte Horb 99 Einwohner und 17 Wohnhäuser. In Lochleithen lebten 8 Menschen in 2 Häusern.[8] 1920 wurde östlich von Horb die Steinachtalbahn errichtet, die 1992 zurückgebaut wurde.

Horb an der Steinach wurde am 1. Juli 1972 aus dem Landkreis Coburg in den Landkreis Kronach umgegliedert.[9] Am 1. Januar 1977 wurde die Gemeinde nach Mitwitz eingegliedert.[10]

1987 hatte das Dorf 67 Einwohner und 18 Wohnhäuser.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1925 99[8]
1950 126[12]
1987 94[11]
2004 100[1]

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmäler in Mitwitz sind für Horb an der Steinach sechs Baudenkmale aufgeführt.

Literatur

  • Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 250–251.

Weblinks

Commons: Horb an der Steinach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Müllers Großes Deutsches Ortsbuch 2007. Verlag de Gruyter, ISBN 978-3-00-042206-5.
  2. Gemeinde Mitwitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 20.
  5. Horst Graßmuck: Die Ortsnamen des Landkreises Coburg. Inaugural-Dissertation der Universität Erlangen 1955, S. 36
  6. Rudolf Pfadenhauer und Heinz Köhler: 750 Jahre Mitwitz, Dokumentation zur Geschichte von Mitwitz und Neundorf. Markt Mitwitz 2016, S. 128.
  7. Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280 vom 1. Dezember 1919
  8. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1053 (Digitalisat).
  9. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 689 und 690.
  11. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 311 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 901 (Digitalisat).